In Acapulco hat die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 183) zum ersten Mal in ihrer Karriere das Endspiel eines WTA-Turniers erreicht. Zum Turniersieg fehlten nur wenige Punkte.
Im neunten Anlauf hat es endlich geklappt: Nach acht Halbfinalniederlagen in Folge hat Stefanie Vögele erstmals den Sprung ins Endspiel eines WTA-Turniers geschafft. Im mexikanischen Acapulco gelang der besten Aargauer Tennisspielerin ein veritabler Exploit. Als aktuelle Weltnummer 183 startete Vögele nämlich als klare Aussenseiterin ins Turnier. Auf dem Weg ins Endspiel schlug sie denn auch ausschliesslich höher eigestufte Spielerinnen - darunter mit Tatjana Maria und Maria Sakkari zwei Top 60 Akteurinnen und mit Sloane Stephens (WTA 13) gar die amtierende US Open Siegerin.
Im Final wartete dann mit Lesia Tsurenko (WTA 40) eine Spielerin, sie sich in Acapulco definitiv wohl fühlt. Die Titelverteidigerin hatte das Turnier im Vorjahr ohne Satzverlust gewonnen und musste auch in diesem Jahr auf dem Weg ins Endspiel keinen Satz abgeben. Vögele erwischte gegen die Amerikanerin, gegen die sie eine von zwei bisherigen Begegnungen gewinnen konnte, den besseren Start. Nach Breakrückstand sicherte sie sich den ersten Satz mit 7:5 und konnte auch in zweiten Durchgang mit 4:2 vorlegen.
Den Matchrhythmus gefunden
Doch kurz vor dem krönenden Abschluss der Woche in Acapulco wurde Stefanie Vögele doch noch abgefangen. Sie kam dem Turniersieg im zweiten Satz zwar sehr nahe, verlor das Tie Break dann allerdings klar mit 2:7 und musste nach fast drei Stunden Spielzeit auch den dritten Durchgang mit 2:6 ihrer Gegnerin überlassen. „Über das Finale will ich nicht mehr allzu viel nachdenken, aber es war eine gute Woche mit fünf guten Einzeln in Folge“, so Vögele, für die der Erfolg in Mexiko nicht ganz überraschend kam. „Ich spiele schon seit letztem Oktober wieder gut und habe jetzt nach der langen Verletzung im letzten Jahr auch meinen Matchrhythmus wieder gefunden.“
Grosser Sprung nach vorne
Dank ihrem ersten Finaleinzug auf der WTA-Tour macht Stefanie Vögele, die am Samstag ihren 28. Geburtstag feiert, in der Weltrangliste einen grossen Sprung nach vorne. Neu wird sie in der Region von Rang 125 zu finden sein. Damit kommt die Aargauerin den Top 100 wieder ein grosses Stück näher und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, an den French Open und in Wimbeldon direkt im Hauptfeld aufzulaufen. Dafür muss sie in den nächsten Wochen noch einmal rund 30 Plätze gut machen. Und die Chancen dazu stehen gut, denn Vögele hat derzeit keine Punkte zu verteidigen, da sie im letzten Jahr verletzungsbedingt keine Turniere bestreiten konnte. Als nächstes wird sie in Miami in der Qualifikation antreten.
Text von Fabio Baranzini, Bild Rebecca Blackwell
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