Vergangene Woche fand in Oberentfelden die erste
Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy statt. Mit Samira Giger und Claude Benz
sicherten sich zwei Schweizer die Titel des internationalen U18-Tennisturniers.
Trotz starker ausländischer Konkurrenz vermochte der
Schweizer Tennisnachwuchs in Oberentfelden zu überzeugen. Im Endspiel der
Junioren trafen mit Claude Benz (ITF 185) und Vullnet Tashi (ITF 404) gleich
zwei Schweizer aufeinander. Da die beiden zusammen trainieren, wussten sie
genau, was sie im Final erwarten würde. «Wir kennen uns in- und auswendig. Es
ging daher einfach darum, wer die Schwächen des anderen besser ausnützen
konnte», beschrieb Claude Benz die Ausgangslage.
Der 17-jährige Junioren-Schweizer-Meister Claude Benz wurde
in Oberentfelden bis ins Endspiel kaum gefordert und musste keinen Satz
abgeben. Gegen Tashi musste er jedoch hart kämpfen, denn er lag schnell mit 2:4
zurück. Ähnlich wie sein Vorbild Roger Federer liess sich Benz dadurch aber
nicht aus dem Konzept bringen und schaltete in den wichtigen Situationen einen
Gang höher. «Die Wende im ersten Satz war sehr wichtig. Sonst wäre es schwierig
geworden», analysierte er.
Im zweiten Satz wurde die Partie intensiver, die Ballwechsel
wurden länger. Beim Stande von 5:4 hatte Tashi die Chance, den zweiten Satz bei
eigenem Aufschlag zu beenden. Benz konnte den Spiess aber erneut umdrehen und
die Partie mit 7:5, 7:5 für sich entscheiden. «Dieser Sieg bedeutet mir sehr
viel», freute er sich nach seinem ersten Triumph auf der ITF-Tour.
Der Druck als Nummer 1
Auch bei den Juniorinnen kam es im Final zu einem Schweizer
Duell. Die Partie zwischen Mégane Bianco (ITF 287) und Samira Giger (ITF 205)
war jedoch eine klare Angelegenheit. Bianco fand während der gesamten Partie
kein Rezept gegen das variantenreiche und druckvolle Spiel von Giger. Nur
einmal, zu Beginn des zweiten Satzes, als Bianco weniger Fehler beging, wurde
es für Giger etwas ungemütlich. «In dieser Phase versuchte ich einfach,
dranzubleiben und aggressiv zu spielen», erklärte sie. Das gelang ihr, denn in
der Folge schaffte sie das Break zum 5:3, und kurze Zeit später gewann Giger
die einseitige Partie mit 6:1, 6:3.
«Ich bin glücklich und erleichtert, dass ich das Turnier
gewinnen konnte, denn ich verspürte als Nummer 1 schon einen gewissen Druck»,
gab sie nach dem Spiel zu. Über den Sieg von Giger darf man sich aus Aargauer
Sicht besonders freuen. Die Luzernerin wohnt seit vergangenem Oktober mit ihrer
Mutter in Hirschthal und trainiert in Oberentfelden.
Nebst den starken Schweizer Leistungen fiel auch die gesamte
Turnierbilanz positiv aus. «Für die erste Austragung lief alles super. Wir
haben unser Ziel er- reicht und konnten den Aargau- er Spielern die Chance
geben, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen», so Turnierleiter
Freddy Blatter. Dieser denkt aber bereits an die Zukunft. Er möchte die Sommer-
und die Winterausgabe der Swiss Junior Trophy künftig enger miteinander
verknüpfen, sodass die Turniere für Sponsoren und Zuschauer noch attraktiver
werden.
von Fabio Baranzini
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