Die Finalqualifikation des top
gesetzten Muhamed war zu erwarten, während sich Ibrahim dank einer starken
Leistung im Halbfinal etwas überraschend gegen Lokalmatador Kevin Jordi (N3,38)
durchgesetzt hatte. Der Final vom Sonntag war bereits das sechste Duell der
beiden Brüder, wo- bei Muhamed den Platz bisher erst einmal als Verlierer
verlassen musste. «Es ist jeweils am Anfang etwas speziell, wenn Ibro auf der
anderen Seite steht, doch sobald das Spiel beginnt, ist er ein Gegner wie jeder
andere», erzählte er.
Ein emotionales Spiel
Ibrahim erwischte den besseren Start ins Duell und ging
schnell mit 3:0 in Führung, doch mit zunehmender Spieldauer kam der ältere der
Fetov-Brüder besser ins Spiel. «Ich habe den Ball zu Beginn nicht so gut gespürt
und habe daher oft zu viel riskiert», analysierte Muhamed seinen Fehlstart. In
der Folge sei es ihm gelungen, den Ball mit mehr Spin zu schlagen und sich so
in die Partie zurückzukämpfen. Die Auswirkungen dieser taktischen Massnahme
waren augenfällig: Während Ibrahim immer öfters lautstark mit sich und seiner
Leistung haderte, steigerte sich sein Bruder von Minute zu Minute und ging mit
5:4 in Führung. Dank einem weiteren Break sicherte sich Muhamed den ersten Satz
mit 6:4. Die Ereignisse des zweiten Satzes sind schnell erzählt. Muhamed
dominierte das Spiel mit druckvollen Grundschlägen, während sein jüngerer
Bruder zunehmend frustrierter und ratloser agierte. Nach knapp 90 Minuten verwertete
Muhamed seinen ersten Matchball und sicherte sich dank dem 6:4, 6:0-Sieg den
Aargauermeistertitel.
Ein sehr gelungener Anlass
Ein sehr gelungener Anlass
Bei den Frauen kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Finals
zwischen Janina Ruhstaller (N4, 68) und Michelle Paroubek (R1), der aufgrund
von Terminproblemen erst am vergangenen Montag ausgetragen werden konnte. Dabei
konnte sich die routinierte Michelle Paroubek gegen ihre Clubkollegin aus Brugg
mit 6:4, 6:4 durchsetzen und sich damit für die Niederlage aus dem Vorjahr
revanchieren.
In der Kategorie R4/R6 siegten Michael Kral (R4) und Svenja Haymann (R4)
und in der Kategorie R7/R9 trugen sich Tim Schulthess (R7) und Andrea Schalus
(R9) in die Siegerliste ein. Im erstmals durchgeführten Einsteigertableau
erreichte die Skiakrobatik Olympiasiegerin Evelyne Leu (R9) vom TC Bremgarten
den Final, verlor dort jedoch gegen Karin Fischer (R9) in zwei Sätzen. Bei den
Männern siegte Marco Samsinger (R9).
Die Organisatoren des TC Bremgarten, welche die
Aargauermeisterschaften zu ihrem 80-jährigen Clubjubiläum ausgetragen hatten,
blicken zufrieden auf die Veranstaltung zurück. „Wir waren von der
Teilnehmerzahl ein wenig enttäuscht, doch es war trotz allem ein sehr
gelungener Anlass“, meinte OK-Präsident Heinz Blatter. „Wir erhielten auch
durchwegs positive Rückmeldungen von Spielern und Turnierbesuchern“,
freute er sich.
Bild und Text von Fabio Baranzini
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