Tennis Robin Roshardt gewinnt zum zweiten Mal in Leuggern
und bezwingt im Endspiel Stefan Kilchhofer klar in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4.
Die Zuschauer auf der gut gefüllten Tribüne in der
Tennishalle des Sportcenters Leuggern sahen einen einseitigen Final. «Ich hätte
nicht erwartet, dass ich das Spiel so leicht gewinnen würde, denn Stefan hat
während der letzten beiden Tage sehr gut gespielt», war Robin Roshardt, der als
Nummer eins gesetzt war, überrascht. Bereits nach etwas mehr als fünfzig
Minuten musste Stefan Kilchhofer seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren.
Doch alles der Reihe nach. Die Finalqualifikation der
Turniernummer eins Robin Roshardt war zu erwarten gewesen, diejenige seines Gegners
eher nicht. Obwohl Kilchhofer bereits 2008 im Endspiel der Leuggern Open stand
– ebenfalls gegen Roshardt – gehörte er nicht zum engeren Favoritenkreis. Der
Basler gab im Verlauf des Turniers jedoch keinen Satz ab und schlug mit Muhamed
Fetov (N2, 17) und Mathieu Guenat (N2, 15) zwei klar besser klassierte Spieler.
Das Finale vom vergangen Sonntag lief dann aber komplett am 26-jährigen
Sportpsychologiestudenten vorbei. Nachdem er im ersten Aufschlagsspiel von Roshardt
noch zu zwei Breakchancen kam, war es in der Folge der Zürcher, der das Spielgeschehen
diktierte. Dieser nahm Kilchhofer, der von Beginn an mit Schmerzen am Schlagarm
zu kämpfen hatte, gleich das erste Servicegame ab und zog auf 3:0 davon. Nur
wenige Minuten später servierte Roshardt den ersten Satz sicher mit 6:3 nach
Hause.
Keinen Rhythmus
zugelassen
Im zweiten Durchgang wiederholten sich die Ereignisse. Roshardt
gelang erneut ein frühes Break und liess danach keine Zweifel mehr aufkommen,
wer den Platz als Sieger verlassen würde. «Ich fühlte mich bei eigenem
Aufschlag sehr sicher und versuchte, ihn nicht mehr ins Spiel zurückkommen zu
lassen», so Roshardt. Aus diesem Grund versuchte er die Ballwechsel kurz zu
halten und gab damit Kilchhofer keinen Rhythmus. Diese Taktik ging auf und
Roshardt sicherte sich dank dem 6:3, 6:4-Sieg den Titel an den Leuggern Open.
Rückkehr in den
Profizirkus?
«Ich fühle mich wohl in Leuggern und es macht Spass, vor so
vielen Zuschauern den Final zu bestreiten», erzählte der Zürcher nach seinem
Sieg. Der 24-jährige Ex-Tennisprofi, der im Sommer seine KV-Lehre abschliessen
wird, trainiert zurzeit dreimal pro Woche auf dem Tennisplatz. Zusätzlich gibt
er Tennisunterricht und arbeitet an seiner Fitness. Roshardt, der zurzeit so
gut klassiert ist wie noch nie in seiner Karriere, liebäugelt mit einer Rückkehr
auf die Profitour. «Ich fühle mich fit und die Verletzungen, die mich früher
gebremst haben, sind ausgeheilt. Wer weiss, vielleicht werde ich es nach der
Lehre nochmals als Profi versuchen», blickt er in die Zukunft.
Bild und Text von Fabio Baranzini
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