Mittwoch, 30. Januar 2013

Hält die Schweizer Siegesserie ein weiteres Jahr?

Bei der vierten Austragung der „Swiss Junior Trophy“ in Oberentfelden kämpfen ab dem kommenden Wochenende Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt um wichtige Punkte für die Juniorenweltrangliste.

Drei Mal fand das internationale Juniorenturnier in Oberentfelden bisher statt und drei Mal blieb der Titel sowohl bei den Knaben als auch bei den Mädchen im eigenen Land. Die Zeichen stehen gut, dass die erfolgreiche Serie auch in diesem Jahr weitergehen wird – zumindest bei den Mädchen. Gleich drei der ersten vier gesetzten Spielerinnen kommen aus der Schweiz. Jil Belen Teichmann (ITF 181) wird vor Sara Ottomano (ITF 234) an Nummer eins gesetzt sein und Margaux Deagostini (ITF 377) ist die Nummer vier der Setzliste. Turnierorganisator Freddy Blatter schätzt die Siegeschancen von Ottomano am höchsten ein. „Sie ist gross gewachsen, hat einen starken Aufschlag und verfügt auch sonst über ein gutes Hallenspiel“, so Blatter. Dass ihre Form stimmt, bewies die 16-Jährige Mitte Januar, als sie bei einem gleich dotierten Turnier (Grad 4) in Österreich die Halbfinals erreichte. 
Mit Amanda Schneider (ITF 1320), Jessica Crivelletto (ITF 1339) und Michelle Bertschi (ITF 1796) haben sich auch drei Aargauer Spielerinnen direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können. Sie zählen jedoch zu den Aussenseiterinnen. „Ihnen fehlt noch die Konstanz, um ganz vorne mitspielen zu können. Ein Exploit ist aber möglich“, glaubt Blatter.

Schmid als Aargauer Trumpf
Die Chancen eines Schweizer Sieges bei den Junioren sind geringer. Der beste Eidgenosse ist Adam Moundir (ITF 458) als Turniernummer sechs. Je nach Tagesform kann Moundir, der risikoreich agiert, durchaus für eine Überraschung sorgen. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Nathan Schmid (ITF 1532, im Bild), der im Doppel mit Moundir antreten wird. Dass der 17-Jährige in Form ist, hat er an den Junioren Schweizer Meisterschaften Anfang Jahr unter Beweis gestellt. Dort hat Schmid, der in Birrhard trainiert, in der Königskategorie der unter 18-Jährigen die Silbermedaille gewonnen. Für seinen Auftritt in Oberentfelden hat er sich einiges vorgenommen: „Im Doppel möchte ich mit Adam zuschlagen und im Einzel liegt sicher auch einiges drin. Die Ausgangslage ist völlig offen“, so Schmid, der sich bewusst nicht das Erreichen einer bestimmten Runde zum Ziel gesetzt hat.

Weniger Anmeldungen
Es ist möglich, dass sich die Zahl der regionalen Nachwuchsspieler im Hauptfeld noch erhöht, denn in diesem Jahr müssen sie sich gegen weniger internationale Konkurrenz behaupten als in den vergangenen Jahren. „Wir können zwar auch in diesem Jahr beide Haupt- und das Qualifikationstableaus füllen, aber es haben sich nur noch rund 500 Spielerinnen und Spieler angemeldet“, sagt Blatter. Frührer waren es mehr als doppelt so viele.
Als Grund für diesen Rückgang, der nicht nur in der Schweiz zu beobachten ist, sieht Blatter die momentane Wirtschaftslage. „Die Schweiz ist gerade für die Euroländer noch teurer geworden. So sind beispielsweise aus Italien deutlich weniger Anmeldungen eingegangen als sonst“, so Blatter. Vielleicht kann ja der eine oder andere einheimische Nachwuchsspieler aus dieser Situation Profit schlagen und sich seine ersten Weltranglistenpunkte sichern.

Text und Bild von Fabio Baranzini

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