Bei der vierten Austragung der „Swiss Junior Trophy“ in
Oberentfelden kämpfen ab dem kommenden Wochenende Nachwuchsspieler aus der
ganzen Welt um wichtige Punkte für die Juniorenweltrangliste.
Drei Mal fand das internationale Juniorenturnier in
Oberentfelden bisher statt und drei Mal blieb der Titel sowohl bei den Knaben
als auch bei den Mädchen im eigenen Land. Die Zeichen stehen gut, dass die erfolgreiche
Serie auch in diesem Jahr weitergehen wird – zumindest bei den Mädchen. Gleich
drei der ersten vier gesetzten Spielerinnen kommen aus der Schweiz. Jil Belen
Teichmann (ITF 181) wird vor Sara Ottomano (ITF 234) an Nummer eins gesetzt
sein und Margaux Deagostini (ITF 377) ist die Nummer vier der Setzliste.
Turnierorganisator Freddy Blatter schätzt die Siegeschancen von Ottomano am
höchsten ein. „Sie ist gross gewachsen, hat einen starken Aufschlag und verfügt
auch sonst über ein gutes Hallenspiel“, so Blatter. Dass ihre Form stimmt, bewies
die 16-Jährige Mitte Januar, als sie bei einem gleich dotierten Turnier (Grad
4) in Österreich die Halbfinals erreichte.
Mit Amanda Schneider (ITF 1320), Jessica Crivelletto (ITF
1339) und Michelle Bertschi (ITF 1796) haben sich auch drei Aargauer
Spielerinnen direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können. Sie zählen jedoch zu
den Aussenseiterinnen. „Ihnen fehlt noch die Konstanz, um ganz vorne mitspielen
zu können. Ein Exploit ist aber möglich“, glaubt Blatter.
Schmid als Aargauer
Trumpf
Die Chancen eines Schweizer Sieges bei den Junioren sind
geringer. Der beste Eidgenosse ist Adam Moundir (ITF 458) als Turniernummer
sechs. Je nach Tagesform kann Moundir, der risikoreich agiert, durchaus für
eine Überraschung sorgen. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Nathan
Schmid (ITF 1532, im Bild), der im Doppel mit Moundir antreten wird. Dass der 17-Jährige
in Form ist, hat er an den Junioren Schweizer Meisterschaften Anfang Jahr unter
Beweis gestellt. Dort hat Schmid, der in Birrhard trainiert, in der
Königskategorie der unter 18-Jährigen die Silbermedaille gewonnen. Für seinen
Auftritt in Oberentfelden hat er sich einiges vorgenommen: „Im Doppel möchte
ich mit Adam zuschlagen und im Einzel liegt sicher auch einiges drin. Die
Ausgangslage ist völlig offen“, so Schmid, der sich bewusst nicht das Erreichen
einer bestimmten Runde zum Ziel gesetzt hat.
Weniger Anmeldungen
Es ist möglich, dass sich die Zahl der regionalen
Nachwuchsspieler im Hauptfeld noch erhöht, denn in diesem Jahr müssen sie sich
gegen weniger internationale Konkurrenz behaupten als in den vergangenen
Jahren. „Wir können zwar auch in diesem Jahr beide Haupt- und das
Qualifikationstableaus füllen, aber es haben sich nur noch rund 500
Spielerinnen und Spieler angemeldet“, sagt Blatter. Frührer waren es mehr als
doppelt so viele.
Als Grund für diesen Rückgang, der nicht nur in der Schweiz
zu beobachten ist, sieht Blatter die momentane Wirtschaftslage. „Die Schweiz
ist gerade für die Euroländer noch teurer geworden. So sind beispielsweise aus
Italien deutlich weniger Anmeldungen eingegangen als sonst“, so Blatter.
Vielleicht kann ja der eine oder andere einheimische Nachwuchsspieler aus
dieser Situation Profit schlagen und sich seine ersten Weltranglistenpunkte
sichern.
Text und Bild von Fabio Baranzini
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