Mittwoch, 16. Januar 2013

Kommentar: Aargauer Tennis als Verlierer

Dieser Kommentar bezieht sich auf den Artikel: Kampf um mehr Mitspracherecht im ATV

Die völlig unterschiedliche Sichtweise des Aargauischen Tennisverbandes und der Center auf die aktuelle Situation lässt auf tief liegende Differenzen zwischen den beiden Lagern schliessen. Die Forderung der Center, die für ihre Leistungen mehr Mitspracherecht verlangen, ist nachvollziehbar. Die vehemente Gegenreaktion des Verbandes, vor allem gegen eine von den Centern bestimmte Vertretung im ATV-Vorstand, ist aber ebenfalls berechtigt. 

Dennoch wären die beiden Parteien gut beraten, einen Schritt aufeinander zu zugehen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Der Status quo verhindert eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Verband und Centern, worunter schlussendlich der Aargauer Tennissport leidet. Bereits in diesem Jahr werden die kantonalen Hallenmeisterschaften der Aktiven nicht ausgetragen. Aufgrund der fehlenden finanziellen Unterstützung durch den Verband konnte kein Aargauer Tenniscenter für die Austragung gewonnen werden. Verhärten sich die Fronten weiter, könnte dies noch gravierendere Folgen haben, vor allem für den Nachwuchs. Wenn die Center ihre Plätze für das Juniorenkader nicht mehr günstiger oder - im schlimmsten Fall - gar nicht mehr zur Verfügung stellen, wäre dies eine Katastrophe für die Zukunft des Tennissports im Aargau. 

Statt Ressourcen für interne Querelen zu verschwenden, täten die Beteiligten gut daran, ihre Kräfte zu bündeln und die künftigen Herausforderungen geeint in Angriff zu nehmen. Die Anpassung des Stimmrechts für Tenniscenter an der GV war ein erster Schritt. Aber gerade in einer Zeit, in der viele Vereine immer weniger Mitglieder haben und Turnierorganisatoren gegen sinkende Teilnehmerzahlen ankämpfen, sind neue, innovative Ideen gefragt und allenfalls das Andenken neuer Verbandsstrukturen nötig, um das Steuer herumzureissen.

von Fabio Baranzini

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