Der Aargauische Tennisverband (ATV) feiert sein 75-jähriges Jubiläum. Alex Laubacher (Bild), langjähriger Verbandspräsident und heute Ehrenmitglied, blickt im Gespräch auf die letzten gut 30 Jahre zurück.
Die Situation des Tennissports im Aargau sah schon besser aus. Viele Clubs klagen über sinkende Mitgliederzahlen und die Turnierorganisatoren kämpfen mit weniger Teilnehmern. Alex Laubacher, der während 17 Jahren – elf davon als Präsident - im Vorstand des ATV war, kennt die Situation. „Der Tennisboom von vor 20 Jahren ist längst vorbei und die Clubs haben die Ära Federer nicht ganz optimal ausgenutzt“, glaubt er.
Als Laubacher in den 70er Jahren in Muri Tennis zu spielen begann, gab es in den meisten Aargauer Clubs lange Wartelisten und teilweise brauchte man gar einen „Götti“, um Clubmitglied zu werden. „Das ist zum Glück längst nicht mehr der Fall. Dank den 57 Clubs, die wir heute im Aargau haben, können alle Mitglied werden, die wollen“, so Laubacher. Er bedauert jedoch, dass in den letzten Jahren das Clubleben etwas zu kurz kommt. Heute verabrede man sich mit einem Kollegen zu einer bestimmten Zeit, spiele und gehe wieder nach Hause. „Früher kam ich auf den Platz, ohne zu wissen, mit wem ich spielen werde. Es war immer jemand da. Nach dem Spielen blieb man auf der Anlage und trank gemeinsam etwas. Der gesellige Aspekt tritt heute in den Hintergrund“, sagt der 60-Jährige.
Junioren- und Seniorenprojekte
Beim Verband wurde diese Entwicklung längst erkannt und man versucht, ihr mit vielseitigen Angeboten für alle Alterskategorien entgegenzuwirken. Seit über 40 Jahren ist die Juniorenförderung eines der Hauptanliegen des ATV. In den 70er Jahren gab es gar Pläne, in der Region Aarau eigens Tennisplätze für das ATV-Kader zu bauen. Diese wurden jedoch nicht weiterverfolgt.
In den letzten Jahren wurden die Angebote fürs Seniorentennis stark ausgebaut. „Lange hat man die Senioren nicht richtig wahrgenommen, dabei sind sie eine wichtige Stütze für jeden Club“, ist Laubacher überzeugt. Dies zeigt sich auch am regen Interesse an den kantonalen Senioren Meisterschaften, die seit über 60 Jahren in Teufenthal stattfinden. Mit jährlich über 200 Teilnehmern sind sie das grösste Tennisturnier im Kanton.
Engstirnigkeit der Clubs
Auf seine langjährige Tätigkeit im ATV-Vorstand blickt Laubacher gerne zurück. „Wir waren ein gutes Team und haben einiges bewegen können.“ Es gibt jedoch ein Projekt, über dessen Nichtzustandekommen Laubacher noch immer enttäuscht ist. Der Vorstand wollte Ende der 90er Jahre sogenannte Poolspieler zulassen, die nach Bezahlung eines fixen Betrags nicht nur in ihrem Stammclub sondern auch in anderen Aargauer Clubs hätten spielen können. „So wären die Plätze besser ausgelastet gewesen und man hätte den Tennissport gefördert. Die Engstirnigkeit der Clubs macht uns aber einen Strich durch die Rechnung“, so Laubacher, der glaubt, dass sich diese Idee heute durchsetzen würde.
Mehr Initiative
Grundsätzlich sieht er noch grosses Potential, was die Zusammenarbeit zwischen den Clubs anbelangt. „Es gibt viele Synergien, die genutzt werden könnten“, meint er. Aber auch der Verband ist gefordert. Dieser solle die Clubs anregen, aktiver zu werden und den Tennissport unter die Menschen zu bringen, so Laubacher. „Nur so können wir unser teilweise noch immer elitäres Image loswerden“, ist er überzeugt.
Text und Bild von Fabio Baranzini
Die Situation des Tennissports im Aargau sah schon besser aus. Viele Clubs klagen über sinkende Mitgliederzahlen und die Turnierorganisatoren kämpfen mit weniger Teilnehmern. Alex Laubacher, der während 17 Jahren – elf davon als Präsident - im Vorstand des ATV war, kennt die Situation. „Der Tennisboom von vor 20 Jahren ist längst vorbei und die Clubs haben die Ära Federer nicht ganz optimal ausgenutzt“, glaubt er.
Als Laubacher in den 70er Jahren in Muri Tennis zu spielen begann, gab es in den meisten Aargauer Clubs lange Wartelisten und teilweise brauchte man gar einen „Götti“, um Clubmitglied zu werden. „Das ist zum Glück längst nicht mehr der Fall. Dank den 57 Clubs, die wir heute im Aargau haben, können alle Mitglied werden, die wollen“, so Laubacher. Er bedauert jedoch, dass in den letzten Jahren das Clubleben etwas zu kurz kommt. Heute verabrede man sich mit einem Kollegen zu einer bestimmten Zeit, spiele und gehe wieder nach Hause. „Früher kam ich auf den Platz, ohne zu wissen, mit wem ich spielen werde. Es war immer jemand da. Nach dem Spielen blieb man auf der Anlage und trank gemeinsam etwas. Der gesellige Aspekt tritt heute in den Hintergrund“, sagt der 60-Jährige.
Junioren- und Seniorenprojekte
Beim Verband wurde diese Entwicklung längst erkannt und man versucht, ihr mit vielseitigen Angeboten für alle Alterskategorien entgegenzuwirken. Seit über 40 Jahren ist die Juniorenförderung eines der Hauptanliegen des ATV. In den 70er Jahren gab es gar Pläne, in der Region Aarau eigens Tennisplätze für das ATV-Kader zu bauen. Diese wurden jedoch nicht weiterverfolgt.
In den letzten Jahren wurden die Angebote fürs Seniorentennis stark ausgebaut. „Lange hat man die Senioren nicht richtig wahrgenommen, dabei sind sie eine wichtige Stütze für jeden Club“, ist Laubacher überzeugt. Dies zeigt sich auch am regen Interesse an den kantonalen Senioren Meisterschaften, die seit über 60 Jahren in Teufenthal stattfinden. Mit jährlich über 200 Teilnehmern sind sie das grösste Tennisturnier im Kanton.
Engstirnigkeit der Clubs
Auf seine langjährige Tätigkeit im ATV-Vorstand blickt Laubacher gerne zurück. „Wir waren ein gutes Team und haben einiges bewegen können.“ Es gibt jedoch ein Projekt, über dessen Nichtzustandekommen Laubacher noch immer enttäuscht ist. Der Vorstand wollte Ende der 90er Jahre sogenannte Poolspieler zulassen, die nach Bezahlung eines fixen Betrags nicht nur in ihrem Stammclub sondern auch in anderen Aargauer Clubs hätten spielen können. „So wären die Plätze besser ausgelastet gewesen und man hätte den Tennissport gefördert. Die Engstirnigkeit der Clubs macht uns aber einen Strich durch die Rechnung“, so Laubacher, der glaubt, dass sich diese Idee heute durchsetzen würde.
Mehr Initiative
Grundsätzlich sieht er noch grosses Potential, was die Zusammenarbeit zwischen den Clubs anbelangt. „Es gibt viele Synergien, die genutzt werden könnten“, meint er. Aber auch der Verband ist gefordert. Dieser solle die Clubs anregen, aktiver zu werden und den Tennissport unter die Menschen zu bringen, so Laubacher. „Nur so können wir unser teilweise noch immer elitäres Image loswerden“, ist er überzeugt.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen