Lange Wartezeiten und Spielunterbrüche prägten den gestrigen Spieltag an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Auch die Aargauer Nachwuchskräfte blieben von den Wetterkapriolen nicht verschont.
Gestern wurde die Geduld der Nachwuchscracks gehörig auf die Probe gestellt. Bereits kurz vor halb zehn – nach rund 25 gespielten Minuten – musste das Spielgeschehen auf den Sandplätzen unterbrochen werden. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Ans Weiterspielen war während mehreren Stunden nicht zu denken. Warten war angesagt. Die Spieler vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen, Musikhören oder einem kleinen Nickerchen in der Tennishalle.
Erst um halb zwei konnte draussen wieder gespielt werden. Allerdings outete sich Petrus wiederum nicht als Tennisfan, denn nach wenigen Minuten begann es erneut zu regnen. Die Organisatoren zogen die Notbremse und verlegten die Partien in die Halle. Mit über fünf Stunden Verspätung nahm das Geschehen dann seinen ursprünglich geplanten Gang.
Von der Warterei blieben auch die drei Junioren des TC Zofingen, die gestern an der Swiss Junior Trophy im Einsatz standen, nicht verschont. Besonders unglücklich traf es Dominique Meyer (ITF 1333, im Bild). Ihr Match musste zwei Mal wegen des Regens unterbrochen und schliesslich in der Halle fertig gespielt werden – und das obwohl die gesamte Partie kaum mehr als eine Stunde dauerte. Die mit einer Wild Card ausgestattete Meyer konnte sich bei ihrem Heimturnier nicht von der besten Seite präsentieren und scheiterte deutlich Michaela Bayerlova (ITF 225). 0:6 1:6 musste sie sich geschlagen geben.
Einen ähnlich schwarzen Tag zog Luca Keist (ITF 345) ein. Der 17-jährige Linkshänder, der sich in den letzten Wochen einer glänzenden Form erfreute, konnte nicht an seine guten Leistungen anknüpfen. Keist beging ungewohnt viele Fehler und offenbarte vor allem bei eigenem Aufschlag einige Schwächen. Diese konnte sich Keist gestern jedoch nicht leisten, denn der an Nummer drei gesetzte Russe Lev Kazakov (ITF 105) wäre auch mit einer guten Leistung nur schwer zu schlagen gewesen. So aber zog Keist mit 1:6 4:6 deutlich den Kürzeren. „Für mich war es sicher nicht optimal, dass wir in der Halle spielen mussten“, so Keist. „Mit dieser Umstellung hatte ich Mühe und er war stets einen Tick aggressiver.“
So ruhten die Zofinger Hoffnungen gestern Abend auf Jonas Schär (TE 1446, im Bild) - dem jüngsten des TCZ-Trios – der in der Kategorie U16 antrat. Und der 15-Jährige hielt dem Druck stand. Bis der Sieg jedoch Tatsache war, musste er gegen Alexander Wolfschmidt (TE 501), immerhin die Nummer 5 des Turniers, hart kämpfen. Das Duell gegen den Deutschen – das wieder unter freiem Himmel stattfand - verlief in der Anfangsphase sehr ausgeglichen, ehe sich Wolfschmidt eine 5:4-Führung mit Break erspielen konnte. Doch just in dem Moment, als der Deutsche zum Satzgewinn servierte, drehte Schär auf. „Ich habe Punkt für Punkt genommen und mich noch besser konzentriert. Ich wollte den Ball unbedingt ins Feld spielen und ihm damit die Chance geben, den Fehler zu machen“, so Schär. Diese Taktik ging voll auf. Schär rettete sich ins Tie Break und spielte dort gross auf. Mit mehreren gelungenen Netzangriffen ging er schnell in Führung. Die Kurzentscheidung sicherte er sich mit 7:3.
Damit war der Widerstand von Wolfschmidt aber noch nicht gebrochen. Im Gegenteil: Der Deutsche kämpfte tapfer weiter und so entwickelte sich auch im zweiten Satz ein offener Schlagabtausch auf gutem Niveau. Diesmal war es aber Jonas Schär, der mit einem Break zum 4:3 vorlegen konnte. Und er liess sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Nach rund zwei Stunden verwandelte Jonas Schär seinen zweiten Matchball zum 7:6, 6:4-Sieg. „Es war wirklich ein gutes Match und ich bin zufrieden mit meiner Leistung“, bilanzierte Schär, als er gestern kurz vor halb zehn seinen Arbeitstag beendet hatte.
Striffler mit Sieg
Neben den drei TCZ-Junioren standen noch zwei weitere Aargauer im Einsatz: Lukas Striffler (U16) und Patrik Hartmeier (U18), beide vom TC Teufenthal. Striffler, der sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte, setzte sich dort souverän gegen Boas Ole Deden aus Holland durch. 6:1, 6:4 lautete das klare Verdikt am Ende.
Kein erfolgreicher Tag war es dagegen für Patrik Hartmeier. Der Bronzemedaillen-Gewinner der Junioren Schweizer Meisterschaft, der mit einer Wild Card im Hauptfeld antreten durfte, kam nicht auf Touren. Er unterlag dem italienischen Lucky Loser Mattia Bedolo deutlich mit 1:6, 1:6.
Text und Bilder von Fabio Baranzini
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