Die beiden besten Aargauer Tennisspielerinnen Stefanie Vögele (WTA 148) und Amra Sadikovic (WTA 301) haben sich in dieser Woche von ihrer besten Seite präsentiert. Für den ganz grossen Coup reichte es jedoch beiden nicht.
Stefanie Vögele hat viel Geduld gebraucht. Die 25-Jährige aus Leuggern musste länger als ein Jahr warten, bis sie sich wieder einmal für den Halbfinal eines WTA-Turniers qualifizieren konnte. Zuletzt gelang ihr dies in Baku – im Juli 2014. Dass Vögele ausgerechnet diese Woche in Luxemburg – beim letzten Turnier der Saison – den grössten Erfolg in diesem Jahr feiern würde, war nicht zu erwarten gewesen. Zwar hatte sie in den letzten Wochen in Tashkent und Linz endlich wieder im Hauptfeld mitmischen können, über die zweite Runde hinaus war sie aber in diesem Jahr bei einem WTA-Turnier noch nie gekommen.
In Luxemburg erhielt Vögele – die auf Rang 148 der Welt abgerutscht ist – eine Wild Card. Und diese nutzte sie optimal aus. Zwar profitierte sie dabei auch von einer glücklichen Auslosung, traf sie doch auf dem Weg ins Halbfinal auf keine Spielerin, die den Top 90 angehörte. Aber Vögele bewies auch in schwierigen Situationen Kämpferqualitäten und wird sich dank der Halbfinalqualifikation zum Saisonschluss um rund 30 Ränge verbessern.
Einen noch grösseren Sprung nach vorne wird Amra Sadikovic machen. Die 26-Jährige trumpfte beim mit 50'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im kanadischen Saguenay gross auf. Als ungesetzte Spielerin setzte sie sich in den ersten drei Runden ohne Satzverlust durch – wobei angemerkt werden muss, dass sie gegen zwei Qualifikantinnen und die schwächer eingestufte Carol Zhao angetreten war. Spätestens im Halbfinale bewies Sadikovic dann aber, dass sie derzeit auch gegen deutlich stärkere Spielerinnen bestehen kann.
Nach einem kapitalen Fehlstart – den ersten Satz verlor sie mit 1:6 – setzte sich Amra Sadikovic gegen die um 120 Ränge besser klassierte Maria Sanchez (WTA 180) in drei Sätzen durch. 1:6, 7:6, 6:1 lautete das Resultat am Ende. Damit qualifizierte sie sich zum zweiten Mal nach 2011 bei einem Turnier dieser Kategorie fürs Endspiel. Zugleich war es auch die erste Finalteilnahme bei einem Profiturnier seit ihrem Comeback im Juni dieses Jahres.
Auf dem Weg zum Titel, welcher der bisherige Höhepunkt seit der Rückkehr in den Profizirkus markiert hätte, wartete im Endspiel die Serbin Jovana Jaksic (WTA 228), gegen die Sadikovic vor eineinhalb Jahren in drei Sätzen gewinnen konnte. Ein gutes Omen? Nein, lautet die Antwort auf diese Frage. In einem umkämpften Finalspiel musste sich Sadikovic mit 3:6, 7:6, 1:6 geschlagen geben. Obwohl sie den Titel verpasste, wird sie sich in der Weltrangliste weiter verbessern und neu in der Region von Rang 250 geführt werden.
Text und Bild von Amra Sadikovic von Fabio Baranzini, Bild von Stefanie Vögele von Facebook.
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