Am Samstag ist die 8. Ausgabe des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy in Oberentfelden zu Ende gegangen. Diese Woche greifen nun die Profis ins Geschehen ein und kämpfen um wichtige ATP-Punkte.
Während auf dem ersten Platz in der A-Halle des Tenniscenters Aarau West noch das Finalspiel des Juniorenturniers lief, wurden auf allen anderen Plätzen bereits die ersten Spiele der Qualifikation für das Profiturnier Tennis Pro-Open Aargau ausgetragen. Nicht weniger als acht Schweizer Spieler, die im Verlauf der vergangenen Woche bereits in der Juniorenkonkurrenz ins Geschehen eingegriffen hatten, versuchten ihr Glück nun bei den Profis. Einer davon war der 16-jährige Oftringer Jonas Schär. Er, der beim Juniorenturnier die Viertelfinals erreicht hatte und dort nur ganz knapp am späteren Finalisten Federico Arnaboldi gescheitert war, durfte sich dank einer Wild Card in der Qualifikation der Profis versuchen.
Ein grosser Schritt, denn der Niveauunterschied zwischen den Junioren und den Profis ist riesig. „Gerade im Bereich der Athletik sind die Unterschiede gross. Bei den Profis geht alles noch etwas schneller und die Spielweise ist noch aggressiver. Um bei den Profis bestehen zu können, muss man zudem auch mental noch stärker sein und in den entscheidenden Situationen nicht zögern“, sagt Turnierdirektor Freddy Blatter. Dass bei den Profis ein anderer Wind weht, bekamen auch die Nachwuchscracks zu spüren. Von den eingangs erwähnten acht Spielern schafften es nur deren zwei in die zweite von drei Qualifikationsrunden. Einer davon war Jonas Schär. Und selbst von dort ist es noch ein weiter Weg bis zum Gewinn eines ATP-Punktes. Dafür müssen die Spieler nämlich drei Qualifikationsrunden überstehen und die erste Runde im Hauptfeld gewinnen.
Hohe Dichte bei den Profis
Eine äusserst schwierige Aufgabe, denn das Niveau im Hauptfeld ist sehr hoch. Dies zeigt das Beispiel des Russen Daniil Medvedev. Der 20-jährige aus Moskau schlug vor einem Jahr bei der ersten Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau in Oberentfelden auf und scheiterte damals im Viertelfinal. Mittlerweile ist er bereits die Nummer 63 der Welt und hat beim Australian Open im Hauptfeld antreten können. Und auch in diesem Jahr ist das Hauptfeld des Tennis Pro-Open Aargau, das neu zum Kreis der Aargau Top Sport Events zählt, stark besetzt. Nicht weniger als zehn Spieler, die zwischen Rang 300 und 400 der Welt klassiert sind, werden ab Dienstag im Tenniscenter Aarau West um Weltranglistenpunkte und ein Gesamtpreisgeld von 25'000 Dollar kämpfen. „Die Dichte ist enorm hoch in diesem Jahr. Leider kommt uns der Davis Cup etwas in die Quere, daher sind nicht so viele Schweizer dabei“, sagt Freddy Blatter.
Lanz und La Rocca gewinnen
Im Final des Juniorenturniers konnte am Samstag der Hägendorfer Mischa Lanz seinen ersten Titelgewinn auf internationalem Parkett in der Kategorie U18 gewinnen. In einem spektakulären, fast dreistündigen Abnützungskampf zwang er Federico Arnaboldi in die Knie. Nach zwei abgewehrten Matchbällen siegte er mit 5:7, 6:0, 7:6. „Auf diese Weise meinen ersten Titel zu gewinnen ist extrem. Ich bin sehr glücklich“, freute sich Lanz nach seinem Titelgewinn. Bei den Juniorinnen schwang die Italienerin Giulia La Rocca obenaus. Sie gewann ihr Finalspiel sicher mit 6:2, 6:2.
Text und Bild von Fabio Baranzini
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