Der Kanton Aargau hat zwei neue Junioren Schweizer Meister: Chelsea Fontenel und Jérôme Kym gewinnen in Luzern die Goldmedaille. Bronze gibt es derweil für Sophie Lüscher und Janis Simmen.
Im letzten Jahr konnten sich Jérôme Kym (N3, 31, Möhlin) und Chelsea Fontenel (N3, 41, Wettingen) gleich doppelt freuen. Die beiden gewannen nämlich je zwei Goldmedaillen an den Junioren Schweizer Meisterschaften. Einmal im Sommer und einmal im Winter. Nun haben sie an diesem Wochenende in Luzern noch einen drauf gesetzt: Obwohl sie in die nächstältere Kategorie gewechselt haben, waren die beiden erfolgreichen Nachwuchstalente erneut nicht zu stoppen.
Kym, der mit seinen 15 Jahren der jüngste Teilnehmer in der U18-Kategorie war, startete souverän ins Turnier. Nach einem problemlosen Auftaktsieg wurde er im Viertelfinal von Ilias Zimmermann (N4, 91) hart gefordert. «Da musste ich mich richtig durchbeissen», so Kym, der mit 7:5, 6:7, 6:3 gewann. Eine klare Sache waren dagegen seine weiteren Auftritte. Vor allem seine Leistung im Halbfinal gegen Überraschungsmann Maurus Malgiaritta (N4, 95) war beeindruckend. Gleich mit 6:2, 6:1 setzte sich Kym durch und qualifizierte sich damit fürs Endspiel.
Erster Titel in der Königsklasse
Dort traf er auf seinen besten Kollegen und Trainingspartner Leandro Riedi (N3, 47). Dieser bestritt in Luzern sein erstes Turnier nach einer zehnwöchigen Verletzungspause (Knie) und spielte dabei schon wieder überraschend stark. Im Final war es jedoch Kym, der das Spieldiktat an sich reissen konnte. 6:3 gewann er den ersten Satz und realisierte auch im zweiten Durchgang ein frühes Break. Das war der Zeitpunkt, als Riedi das Match aufgeben musste. Das lädierte Knie machte sich wieder bemerkbar. «So zu gewinnen, ist nicht schön und vor allem ist es bitter für Leandro», so Kym, der sich seinen insgesamt sechsten Schweizer Meistertitel bei den Junioren sichern konnte - den ersten in der U18-Kategorie. «Dass ich das geschafft habe, freut mich schon sehr», meinte er.
Gross war die Freude auch bei Chelsea Fontenel. Die 14-jährige Wettingerin überzeugte bei ihrem ersten Auftritt in der U16-Kategorie an der Junioren Schweizer Meisterschaft auf der ganzen Linie. Nach zwei souveränen Siegen zum Turnierbeginn setzte sie sich in einem ausgeglichenen Halbfinalspiel gegen Sebastianna Scilipoti (N4, 60) durch und liess daraufhin gleich noch einen Sieg über die ein Jahr ältere Topfavoritin Alina Granwehr (N3, 35) folgen. «Ich wusste, dass ich eine Chance habe gegen sie, wenn ich mit der nötigen Überzeugung spiele. Am Anfang wollte ich zuviel und geriet 1:4 in Rücklage. Danach habe ich einfach versucht, unbeschwert aufzuspielen, da der Druck ja nicht bei mir lag», beschreibt Fontenel. Und diese Taktik ging auf. Aus dem 1:4 wurde ein 6:4.
Den zweiten Durchgang musste Fontenel dann zwar verloren geben, kämpfte sich aber im dritten Satz wieder zurück. «Ich spielte wieder aggressiver und konnte bei 2:2 das entscheidende Break schaffen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung – vor allem im Final. Das war mein klar bestes Match im gesamten Turnier», freute sich Fontenel nach ihrem 6:4, 3:6, 6:4-Triumph.
Bronze für Lüscher und Simmen
Grund zur Freude hatten auch noch zwei weitere Aargauer Nachwuchstalente. Sophie Lüscher (N4, 47, Seengen), die erstmals in der U18-Kategorie antrat, überzeugte in der ersten Runde gleich mit einem 6:2, 6:0-Sieg über Annabel Schön (N4, 64), gegen die sie im Vorjahr noch in der ersten Runde verloren hatte. «Es hat mich selber etwas überrascht, dass das Match so klar war. Aber ich habe wirklich gut gespielt», so Lüscher. Mit einem Sieg über Qualifikantin Angelina Joy Hug (R1) qualifizierte sie sich fürs Halbfinale, wo sie auf die Turniernummer zwei Rubina Marta De Ponti (N3, 40) traf. Lüscher startete gut in die Partie und führte schnell mit Break. Doch schon bald drehte die Partie und Lüscher musste sich relativ deutlich mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. «Es fehlte einfach die Konstanz. Ich wollte aktiv spielen, machte dabei aber zu viele Fehler. Mit der Medaille bin ich zufrieden, aber es wäre durchaus noch mehr drin gelegen.»
Dieses Fazit zog auch Janis Simmen (R2, Lenzburg). Mit drei starken Leistungen qualifizierte er sich als ungesetzter Spieler ohne Satzverlust fürs Halbfinale und führte dort im ersten Satz gegen die Turniernummer eins Patrick Schön (R1) mit 5:4. Er servierte zum Satzgewinn, brachte sein Aufschlagsspiel jedoch nicht durch und verlor wenig später den Satz mit 5:7. Im zweiten Satz war Schön dann der stärkere Spieler. «Es war ein gutes Turnier. Ich servierte gut und gewann oft die wichtigen Punkte. Im Halbfinal war das dann leider nicht mehr so. Es war schade, dass ich den ersten Satz nicht gewinnen konnte, aber ich bin mit meiner Leistung zufrieden», bilanzierte Simmen. Die übrigen Aargauer Vertreter waren am Finaltag nicht mehr im Einsatz.
Text und Bilder von Fabio Baranzini
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