Dominik Speich ist erst seit einem Jahr verantwortlich für den Nachwuchsbereich beim Aargauischen Tennisverband. Doch das hielt ihn nicht davon ab, in diesem Jahr intensiv an der Anpassung des Nachwuchskonzepts des ATV zu arbeiten. «Ich habe in diesem Jahr mit vielen Coaches, Vertretern von Swiss Tennis und vielen Eltern gesprochen. Deshalb habe ich das Nachwuchskonzept genauer angeschaut und gemeinsam mit dem Vorstand einen Vorschlag ausgearbeitet, der verschiedene Anpassungen vorsieht», erklärte Speich den Anwesenden im Gasthof «Sternen».
Neues Konzept einstimmig angenommen
Mit die wichtigste Änderung des Konzepts ist die Auflösung der vier bisherigen ATV-Stützpunkte Brugg, Birrhard, Frick und Zofingen. Die Standorte gibt es natürlich weiterhin und es werden dort auch weiterhin ATV-Kadertrainings durchgeführt. Aber die Bezeichnung ATV-Stützpunkt gibt es nicht mehr. Das bedeutet, dass die Aargauer Nachwuchstalente ab sofort nicht mehr an diese vier Standorte gebunden sind, um ein ATV-Kadertraining zu absolvieren. «Wir wollen den Juniorinnen und Junioren nicht mehr auferlegen, dass sie an einem bestimmten Stützpunkt trainieren müssen. Wenn ihr Coach von uns als ATV-Labeltrainer oder ATV-Labeltrainerin anerkannt ist, gelten diese Trainings als ATV-Kadertraining und werden vom Verband unterstützt», erklärt Dominik Speich. Die Anforderungen, um ATV-Labeltrainer oder ATV-Labeltrainerin zu werden bleiben gleich wie bisher. Genauso die Pflichten der Juniorinnen und Junioren.
Desweiteren wird im neuen Konzept der Anschlusspool gestrichen, der in den letzten Jahren nicht mehr gebraucht wurde. Und zudem soll es künftig erlaubt sein, bis zu sechs Monaten pro Jahr in einem an den Aargau angrenzenden Kanton zu trainieren und weiterhin vom Aargauischen Tennisverband unterstützt zu werden. Das neue Nachwuchskonzept wurde von den Anwesenden nach einigen Rückfragen ohne Gegenstimme angenommen.
Vorstand wiedergewählt
Ohne Gegenstimmen blieben auch die restlichen Traktanden des GV-Abends. Die Statutenanpassungen – das Rechnungsjahr wurde dem Kalenderjahr angepasst, die Amtsdauer der Vorstandsmitglieder beträgt neu zwei statt ein Jahr und es wurden neue Artikel zu den Themen Ethik, Doping und Datenschutz aufgenommen – wurden ebenfalls durchgewunken. Genauso die Jahresrechnung, die mit einem Plus von 13'969 Franken schloss und das Budget, das einen Verlust von 17'390 Franken vorsieht. Auch sämtliche Vorstandsmitglieder wurden für eine weitere Amtszeit gewählt. Es sind die Präsident Roland Polentarutti, Lisbeth Speich (Vize-Präsidentin und Finanzen), Heidi Gautschi (Aktuarin), Robert Vögtlin (Senioren), Dominik Speich (Nachwuchs) und Alex Einsele (Events).
Ehrennadel für Vögele und Siegenthaler
Der Vorstand des ATV nutzte die Generalversammlung auch dafür, Vertreterinnen und Vertreter des Aargauer Tennis auszuzeichnen und zu ehren. Erstmals wurden an diesem Abend goldene Ehrennadeln vergeben. Die erste Ehrennadel in der Geschichte des Aargauische Tennisverbandes erhielt Stefanie Vögele, die 17 Jahre auf der Profitour unterwegs war, bis auf Rang 42 in der Weltrangliste aufstieg und etliche Mal für das Schweizer Fed Cup Team auflief. Die zweite Ehrennadel erhielt Freddy Siegenthaler für seine Verdienste als langjähriger Trainer von Swiss Tennis, dem Aargauischen Tennisverband und dem TC Brugg. Siegenthaler hat übrigens auch Stefanie Vögele in jungen Jahren trainiert und gefördert. An diesem Abend ebenfalls geehrt wurden die U18-Junioren des TC Wettingen, die Schweizer Meister im Junioren Interclub wurden, sowie Michelle Paroubek und Martin Gloor, die beide Schweizer Meistertitel bei den Senioren gewinnen konnten.
Neues Projekt geplant
Ganz zum Ende des offiziellen Teils der Generalversammlung präsentierte Alex Einsele sein Konzept «Playing together in Argovia». Eine Art übergeordnetes Tennisnetzwerk im Aargau, das es ermöglichen soll, dass Spielerinnen und Spieler clubübergreifend kostenlos auf den Plätzen der an der Aktion teilnehmenden Aargauer Clubs spielen dürfen. Die Idee soll in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet und in den Clubs vorgestellt werden. Wenn alles nach Plan läuft, kann «Playing together in Argovia» 2025 in die Praxis umgesetzt werden. Vorausgesetzt genügend Vereine unterstützen das Projekt.