Die 17-jährige Entfelderin Karin Kennel (WTA 724) hat
nur gut eine Woche nachdem sie ihren ersten Titel auf der Profitour gewonnen hat,
auch in Chiasso bei einem mit 25 000 Dollar dotierten ITF-Turnier überzeugt.
Der Event in Chiasso war erst das dritte Turnier, das Karin Kennel in ihrer Karriere auf dieser Stufe bestritten hat. Zu einem Sieg im Hauptfeld hatte es ihr davor noch nicht gereicht. Das änderte sich aber diese Woche. Angetreten mit
einer Wild Card, bezwang die Entfelderin in der ersten Runde die deutlich höher
eingestufte Aliaksandra Sasnovich (WTA 289) in zwei Sätzen mit 6:3, 7:5. Nach
ihrem Premieren-Sieg liess Kennel gleich noch einen zweiten Sieg folgen. Sie
deklassierte die russische Qualifikantin Ekatarina Aleksandrova (WTA 561) mit 6:3, 6:1 und zog in die Viertelfinals ein.
100 Plätze vorwärts
Dort wartete dann aber ein grösseres Kaliber. Kennel traf
auf die belgische Fed-Cup-Spielerin Alison van Uytvanck (WTA 182), die in
Chiasso an Nummer vier gesetzt war. In einer wegen des schlechten Wetters
verspätet begonnen und danach gar noch unterbrochenen Partie zog Kennel den
Kürzeren. Sie verlor mit 3:6, 3:6.
Trotzdem darf die 17-jährige Aargauerin mit ihrem Auftritt
in Chiasso mehr als zufrieden sein. Für den Vorstoss unter die letzten Acht
wird sie mit 14 WTA-Punkten belohnt. So viele Zähler hatte sie bis anhin noch
nie bei einem Turnier gewonnen. Kennel wird dadurch in der Weltrangliste erneut
einen grossen Sprung nach vorne machen und in der Region von Rang 600 geführt werden.
Text und Bild von Fabio Baranzini