Posts mit dem Label Alexander Sadecky werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Alexander Sadecky werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 4. Juli 2022

Alexander Sadecky, der Meister der Effizienz

An den Aargauischen Meisterschaften in Obersiggenthal triumphieren Alexander Sadecky (N2, 30) und Katerina Tsygourova (N3, 29). Sie holen sich die Titel in der offenen Kategorie.

Alexander Sadecky – mittlerweile 34 Jahre alt – hat in seiner Karriere schon oft bewiesen, dass er sehr gut Tennis spielen kann. Nicht umsonst erreichte er im Jahr 2009 sein bestes Ranking als Nummer 313 der Welt. Dass er 13 Jahre später noch immer sehr gut Tennis spielen kann, zeigte der Routinier in diesen Tagen bei den Aargauischen Meisterschaften in Obersiggenthal. Der gebürtige Würenloser, der aktuell die Nummer 30 der Schweiz ist, gehörte als Turniernummer vier schon vor Turnierbeginn zu den Titelkandidaten. Der heisseste Anwärter war jedoch Jonas Schär (N2, 16).
Der 13 Jahre jüngere Küngoldinger, der bei den letzten beiden Austragungen im Final stand, startete leicht favorisiert ins Halbfinalspiel gegen Sadecky. Doch es war am Ende Alexander Sadecky, der nach Satzrückstand den Kopf aus der Schlinge ziehen und sich fürs Endspiel qualifizieren konnte. Dort wartete mit dem Zofinger Dario Huber (N3, 65) gleich der nächste Spieler der jungen Generation auf Sadecky.

Das Problem der Chancenauswertung

Huber hat im Verlauf des Turniers mehrmals bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Er hat der Reihe nach die besser klassierten Spieler Oliver Mrose (N2, 27), Gian Grünig (N3, 39) und den vierfachen Aargauer Meister Ignasi Villacampa-Rosés (N2, 26) geschlagen. Im Final gegen Sadecky durfte er sich also berechtige Titelhoffnungen machen. Vor allem weil Alexander Sadecky nach seinem harten Dreisatzsieg gegen Jonas Schär am Freitagabend vor dem Final am Samstagabend noch in Deutschland ein Interclubmatch bestritt und damit körperlich nicht mehr ganz frisch ins Match startete.
Entsprechend war Sadecky darauf aus, die Ballwechsel kurz zu halten. Oftmals suchte er dafür den Weg ans Netz. Huber auf der anderen Seite hielt gut dagegen, war in den längeren Ballwechseln oft der stärkere Spieler. Das einzige Problem: die Chancenauswertung. Huber erspielte sich etliche Breakchancen, konnte jedoch im ersten Satz nur eine einzige nutzen. Und weil Sadecky deren zwei verwerten konnte, ging der erste Durchgang mit 7:5 an den Routinier.

Ersten Matchball verwertet
Im zweiten Durchgang hatte man mit zunehmender Dauer das Gefühl, dass Huber die Partie an sich reissen kann. Er agierte weiterhin druckvoll und konnte mit 4:2 in Führung gehen. Doch just in diesem Moment bewies Sadecky einmal mehr seine Klasse. In den wichtigen Situationen behielt er die nötige Ruhe und zeigte im richtigen Moment die nötige Geduld. Sadecky verwertete gleich seinen ersten Matchball zum 7:5, 7:5-Finalsieg. «Über weite Strecken des Matches war es nicht einfach zu spielen wegen der tiefstehenden Sonne und den Licht-Schatten-Verhältnisse auf dem Platz. Da hatten wir beide etwas mit dem Timing zu kämpfen. Letztlich machte die Effizienz in den wichtigen Situationen den Unterschied aus», analysierte Sadecky nach dem Match. Für ihn war es der erste Sieg an den kantonalen Meisterschaften seit 2015, als er in Bremgarten gewonnen hatte.

Tsygourova ungefährdet

Bei den Frauen kam es im Endspiel zum Duell der beiden top gesetzten Spielerinnen Katerina Tsygourova (N3, 29) und Anina Lanz (N3, 33). Die beiden hatten sich im Halbfinal jeweils klar gegen die stärksten Aargauer Vertreterinnen durchgesetzt. Tsygourova schlug Aimée Frey (N4, 68, TC Frick) und Lanz bezwang die amtierende Hallen Aargauer Meisterin Selina Kaufmann (R1, TC Zofingen). In einem überraschend deutlichen Finalspiel behielt Tsygourova die Oberhand und siegte mit 6:2, 6:3.
In der Kategorie R4/R6 gewann bei den Männern der ungesetzte Jonas Marending (R4) vom TC Frick und bei den Frauen Jelena Simic (R6) vom TC Brugg. Yves Bosshard (R7, TC Bremgarten) und Lucija Perak (R7, TC Obersiggenthal) heissen die Gewinner in der Kategorie R7/R9. In den Doppelkonkurrenzen gewannen bei den Männern Philippe Ruch (R2) und Patrick Richner (R3), bei den Frauen Selina Kaufmann (R1) und Semajla Saric (R3) und im Mixed Titus Cristea (R2) mit Alexandra Gasser (R1).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 17. Juni 2022

Holt sich Jonas Schär den letzten noch fehlenden Aargauer Meistertitel?

Am Montag beginnen in Obersiggenthal die Aargauischen Tennis Meisterschaften. Fast 250 Spielerinnen und Spieler kämpfen in sechs Einzel- und drei Doppelkonkurrenzen um die Titelehren.

Jonas Schär (N2, 16) hat im Kanton Aargau schon praktisch alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Bei den Junioren hamsterte er nicht weniger 18 kantonale Meistertitel in den verschiedenen Altersklassen. Und auch bei den Aktiven ist er amtierender Aargauer Meister in der Halle. Ein kantonaler Titel fehlt aber noch im beeindruckenden Palmarès des jungen Küngoldingers: der Aargauer Meistertitel bei den Aktiven auf Sand.
Bei den letzten beiden Ausgaben, die 2018 und 2019 in Wohlen über die Bühne gegangen sind, – in den letzten zwei Jahren ist das Turnier der Coronapandemie zum Opfer gefallen – stand Jonas Schär beide Male im Endspiel. Und beide Male musste er sich der «spanischen Ballwand» Ignasi Villacampa-Rosés geschlagen geben.

Vier N2-Spieler am Start
Drei Jahre nach dem letzten Versuch nimmt Jonas Schär nun einen neuen Anlauf, den letzten kantonalen Meistertitel auch noch zu gewinnen. Und die Chancen stehen gut. Denn mittlerweile ist Jonas Schär die Nummer 16 der Schweiz. Als solche ist er in Obersiggenthal die Turniernummer 1 und damit der heisseste Titelkandidat. Aber die Konkurrenz an den diesjährigen Aargauischen Meisterschaften ist so stark wie selten. Denn neben Schär figurieren gleich noch drei weitere Aargauer N2-Spieler im Tableau. Da wäre einerseits der vierfache Titelverteidiger Ignasi Villacampa-Rosés (N2, 26), der allerdings im Moment nicht allzu gut in Form ist. Und andererseits sind Oliver Mrose (N2, 27) und Routinier Alexander Sadecky (N2, 30) mit dabei. Insgesamt figurieren nicht weniger als 19 N-Spieler im Tableau, was hochkarätigen Tennissport verspricht.

Tsygourova und Lanz top gesetzt
Das gilt auch für die Frauen-Konkurrenz. Im Gegensatz zu den Männern, wo alle vier topgesetzten Spieler aus dem Kanton Aargau kommen, stammen die vielversprechendsten Titelkandidatinnen allerdings nicht aus dem Aargau. Top gesetzt ist die Tessinerin Katerina Tsygourova (N3, 29) vor der Solothurnerin Anina Lanz (N3, 33). Die beiden gehören zum Trimbacher Interclubteam, das vor wenigen Tagen den Aufstieg in die Nationalliga A geschafft hat. Die beste Aargauerin im Feld der Frauen ist Aimée Frey (N4, 68) aus Frick, die als Nummer vier gesetzt ist.
Insgesamt kämpfen knapp 250 Spielerinnen und Spieler um die Aargauer Meistertitel in den verschiedenen Kategorien. Die Organisatoren des TC Obersiggenthal, die bei ihrer Vorbereitung sehr viel Geduld bewiesen haben und sich auch von zwei Verschiebungen nicht haben aus dem Konzept bringen lassen, scheuten keinen Aufwand, um tolle kantonale Meisterschaften auf die Beine zu stellen. Der Auftakt bildet am Sonntagnachmittag der Eröffnungsevent, bei dem es unter anderem einen Showmatch zwischen dem früheren Top-100-Spieler Marco Chiudinelli und der ehemaligen Aargauer Profispielerin Amra Sadikovic gibt. Am Montag starten dann die ersten Matches des offiziellen Turniers, das am Wochenende des 2./3. Juli mit den Finalspielen endet.

 Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 10. Dezember 2018

Sechs Aargauer an der Tennis-SM im Einsatz

Am Mittwoch beginnen in Biel die nationalen Titelkämpfe der Tenniselite. Mit dabei sind auch sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Aargau. Sie gehören jedoch allesamt nicht zu den Favoriten.

Die besten Aargauer Tenniscracks fehlen in diesem Jahr an den Schweizer Meisterschaften. Stefanie Vögele, Amra Sadikovic und Karin Kennel – die drei stärksten Aargauer Spielerinnen in der Weltrangliste – sind allesamt nicht am Start, wenn ab Mittwoch in Biel um die nationalen Titel der Elite gekämpft wird. Stefanie Vögele bestreitet diese Woche in Dubai bereits das erste Turnier der neuen Saison. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist die aktuelle Weltnummer 83 an Nummer sechs gesetzt.
In Abwesenheit des Top-Trios sind bei den Frauen mit Chelsea Fontenel (N3, 41) und Sophie Lüscher (N4, 47) zwei ganz junge Athletinnen am Start. Die erst 14-jährige Wettingerin Chelsea Fontenel hat sich aufgrund ihres Ranking bereits direkt für das Hauptfeld qualifizieren können. Die zwei Jahre ältere Sophie Lüscher aus Seengen musste sich dagegen durch die Qualifikation spielen. Die amtierende Aargauer Meisterin der Aktiven tat dies jedoch auf äusserst souveräne Art und Weise. Sie wurde ihrer Favoritenrolle als Turniernummer eins gerecht und gewann ihre drei Qualifikationsspiele allesamt ohne Satzverlust. In der ersten Runde des Hauptfeldes treten die beide Aargauerinnen jedoch als Aussenseiterinnen an. Lüscher duelliert sich mit Aline Thommen (N3, 43) und Fontenel mit Valentina Ryser (N3, 26).

Zwei ehemalige Sieger am Start
Bei den Männern sind vier Aargauer am Start, darunter zwei ehemalige Titelgewinner. Es sind dies Muhamed Fetov (N3, 32), der Sieger von 2006, und Alexander Sadecky (N2, 30), der die nationalen Titelkämpfe 2007 und 2010 für sich entscheiden konnte. Die beiden sind in diesem Jahr ungesetzt und treffen bereits in der ersten Runde auf stärker eingestufte Gegner. Fetov misst sich mit dem Neuenburger Mirko Martinez (N2, 20) und Sadecky trifft auf Stefan Fiacan (N2, 26).
Neben den beiden Routiniers aus dem Kanton Aargau, sind auch zwei Nachwuchstalente am Start. Genau wie Sadecky und Fetov hat sich auch der erst 15-jährige Jérôme Kym (N3, 31) aus Möhlin direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können. Der Youngster aus dem Fricktal, der aktuell als Nummer 325 der U18-Juniorenweltrangliste geführt wird, trifft in der ersten Runde auf den Qualifikanten Nicolas Parizzia (N4, 42). Und auch Jonas Schär (N3, 34) aus Oftringen spielt zum Auftakt gegen einen Qualifikanten. Es ist dies Jeffrey von der Schulenburg (N3, 43). Die grossen Favoriten im Kampf um den Schweizer Meistertitel sind Henri Laaksonen (N1, 3) bei den Männern und Timea Bacsinszky (N1, 8) bei den Frauen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Aargauer Cracks überzeugen national und international

In diesem Jahr haben die Aargauer Tenniscracks einmal mehr bewiesen, dass sie an nationalen Titelkämpfen zu den besten gehören – und zwar bei den Junioren, den Aktiven und den Senioren. Auch auf internationalem Parkett konnten sie einige Erfolge feiern.

Nicht weniger als 25 Medaillen konnten die Aargauer Vertreter an den Schweizer Meisterschaften in diesem Jahr gewinnen. Alexander Sadecky war der einzige Aargauer Akteur, der bei den Aktiven eine Medaille gewinnen konnte. An der Seite von Marc-Andrea Hüsler gewann er im Dezember in Biel die Goldmedaille im Doppel. Die anderen Aargauer Vertreter gingen leer aus.
Bei den Junioren schaffte Luca Keist (im Bild) als einziger Aargauer das Kunststück, sowohl im Winter als auch im Sommer Edelmetall zu gewinnen (Gold und Bronze im Einzel). Zusätzlich gewann er im Sommer auch noch Gold im Doppel. Damit war er der erfolgreichste Aargauer Medaillensammler in diesem Jahr. Kommt hinzu, dass er im Februar auch noch den Titel beim internationalen Juniorenturnier Swiss Junior in Oberentfelden gewinnen konnte und im Juli an der U18-EM in Klosters mit seinem Viertelfinalvorstoss für Aufsehen sorgte.

Zwölf Aargauer Senioren an der WM
Bei den Senioren konnten mit Alain Dedial (35+), Michelle Paroubek (45+) und Daniel Müller (55+, im Bild) drei Aargauer gleich zwei Medaillen gewinnen. Die Aargauer Senioren waren zudem vor allem bei der Winter Ausgabe der nationalen Titelkämpfe für eine wahre Medaillenflut besorgt. Nicht weniger als 13 Medaillen konnten sie bei ihrer Heim-SM sammeln.
Erfreulich ist auch die Anzahl der Aargauer Seniorinnen und Senioren, die in diesem Jahr die Schweiz an der Team-Weltmeisterschaft vertreten haben. Nicht weniger als 12 (!) Athleten aus dem Kanton Aargau gingen auf Punktejagd. In der Kategorie 35+ war Marc P. Schärer dabei, bei den Seniorinnen 40+ war Michelle Paroubek am Start, in der Altersklasse 50+ spielte Sandra Hopfner, bei den über 55-Jährigen traten Martin Gloor und Daniel Müller an, in der Kategorie 60+ griffen Hans Huber und Ruedi Buergi zum Racket, bei den Senioren 70+ vertraten Milan Makanec und Peter Schoch die Schweiz, während in der Kategorie 75+ Peter Hausherr, Samuel Mathys und Marlyse Hubeli antraten.

Aargauer Junioren auch international stark
Auch bei den Junioren durften zwei Aargauerinnen die Schweizer Farben an internationalen Titelkämpfen vertreten. Sophie Lüscher (U14, im Bild) und Chelsea Fontenel (U12) konnten dank ihren starken Leistungen im Frühjahr an die Team-EM reisen. Die 14-jährige Seengerin Sophie Lüscher hat in diesem Jahr bei den U14-Juniorinnen bei internationalen Turnieren für Aufsehen gesorgt - unter anderem hat sie in Basel einen Turniersieg feiern können -, hat aber auch ihre ersten ITF-Punkte bei den U18-Junioren geholt und wird damit in der Weltrangliste geführt. Mit Jérôme Kym konnte ein weiterer Aargauer Junior auf internationalem Parkett überzeugen. Der Fricktaler gewann im Juli die U14-Kategorie der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden.


Das sind die Aargauer Medaillengewinner:

Winter SM Aktive
Alexander Sadecky (Gold) im Doppel
Winter SM Junioren
Luca Keist (Gold), U18
Jonas Schär (Bronze), U16
Jérôme Kym (Bronze), U14
Chelsea Fontenel (Bronze), U12

Sommer SM Junioren
Luca Keist (Bronze), U18
Luca Keist und Sophie Lüscher (U14) gewannen zudem Gold im Doppel, Jérôme Kym (U14) gewann Silber im Doppel.

Winter SM Senioren
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 30+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Hans Huber (Gold), Kategorie 65+
Alain Dedial (Silber), Kategorie 35+
Karin Amrein (Silber), Kategorie 45+
Samuel Mathys (Silber), Kategorie 75+
Beatrice Baumgartner-Ziegler (Bronze), Kategorie 45+
Franko Bujan (Bronze), Kategorie 45+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 55+
Robert Vögtlin (Bronze), Kategorie 60+
Claire Sutter (Bronze), Kategorie 60+
Stefan von Burg (Bronze), Kategorie 65+
Peter Hausherr (Bronze), Kategorie 75+

Sommer SM Senioren
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Michelle Paroubek (Silber), Kategorie 45+
Daniel Müller (Silber), Kategorie 55+

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 18. Dezember 2016

Keine Einzelmedaille für die Aargauer Cracks

An der Schweizer Meisterschaft in Biel sind die sieben Akteure aus dem Kanton Aargau für einmal ohne Medaille geblieben – zumindest im Einzel. Alexander Sadecky holte sich nämlich im Doppel mit Marc-Andrea Hüsler den Titel.

In den vergangenen fünf Jahren hat immer mindestens ein Aargauer Vertreter an den nationalen Titelkämpfen im Biel im Einzel die Halbfinals erreicht. In diesem Jahr ist diese Serie etwas überraschend gerissen. Überraschend deshalb, weil mit Amra Sadikovic (N1, 5) aus Birr die nominell stärkste Spielerin aus dem Kanton Aargau kam. Doch die 27-Jährige aus Birr musste ihre Ambitionen bereits im Viertelfinal begraben. Nach dem souveränen 6:1, 6:3-Auftaktsieg gegen Fiona Ganz (N3, 33) setzte es gegen die Ostschweizerin Nina Stadler (N2, 17) eine Niederlage ab. In einer äusserst ausgeglichenen Partie musste sich Sadikovic nach gewonnenem Startsatz mit 7:6, 4:6, 5:7 geschlagen geben, wobei die Aargauerin von einer Bauchmuskelzerrung behindert wurde. „Ab dem Ende des ersten Satzes verspürte ich beim Aufschlag und bei der Vorhand starke Schmerzen. So konnte ich das Match nicht mehr gewinnen“, sagt Sadikovic, die aufgrund der Probleme mit der Bauchmuskulatur nach ihrem Aus im Einzel die Teilnahme an der Doppelkonkurrenz absagte.
Der zweite Aargauer Trumpf im Frauentableau war Karin Kennel (N2, 18), die an Nummer sieben gesetzt war. Doch die Entfelderin kam überhaupt nicht auf Touren und musste sich nach einem Freilos in der ersten Runde bereits bei ihrem ersten Auftritt geschlagen geben. Sie unterlag Simona Waltert (N2, 24) klar und deutlich mit 3:6, 1:6. Ebenfalls im Achtelfinal war für Chiara Frapolli (N3, 28) Schluss. Die Bergdietikerin scheiterte nach einem deutlichen Sieg in der ersten Runde an der späteren Siegerin Kathinka von Deichmann (N1, 7).

Knappes Aus für Sadecky
Bei den Männern lagen die Aargauer Hoffnungen auf den Schultern von Alexander Sadecky (N2, 17). Der ehemalige Profispieler aus Würenlos setzte sich in der ersten Runde gegen Vullnet Tashi (N2, 19) noch in zwei Sätzen durch, musste sich im Achtelfinale dann aber Marc-Andrea Hüsler (N2, 15) hauchdünn mit 6:4, 3:6, 6:7 geschlagen geben. Hüsler erreichte danach unter anderem dank einem Sieg gegen Davis Cup Spieler Antoine Bellier (N1, 7) das Endspiel. Ein kleines Trostpflaster für Sadecky gabs aber dennoch: Er holte im Doppel gemeinsam mit Hüsler den Titel. Die beiden blieben im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust und sicherten sich den Turniersieg souverän.
Mit Luca Keist (N3, 33), Jens Hauser (N3, 34) und Patrik Hartmeier (N3, 61) standen bei den Männern noch drei weitere Aargauer Akteure im Einsatz. Doch sie mussten ihre Ambitionen allesamt bereits in der ersten Runde begraben. Keist scheiterte an Riccardo Maiga (N2, 23) mit 4:6, 1:6, Hauser verlor gegen den späteren Schweizer Meister Adrian Bodmer (N2, 22) mit 3:6, 1:6 und Hartmeier unterlag Yannick Thomet (N3, 50) mit 2:6, 2:6.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 12. Dezember 2016

Gibt es den zweiten SM-Titel für Amra Sadikovic?

Am Mittwoch beginnt in Biel die Schweizer Meisterschaft. Aus Aargauer Sicht hat Amra Sadikovic (N1, 5) die besten Chancen im Kampf um den Titel. Insgesamt sind sieben Aargauer Vertreter am Start.

Amra Sadikovic hat gute Erinnerungen an die Schweizer Meisterschaften in Biel. 2012 hat sie den Titel gewinnen können und vor zwei Jahren war es ihre Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen, die sie dazu bewog, ein Comeback als Profispielerin wieder ernsthaft in Betracht zu ziehen. Dies nachdem sie ein paar Monate zuvor ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte.
Bei der diesjährigen Ausgabe ist die 27-Jährige aus Birr an Nummer eins gesetzt. Ihre nominell härtesten Konkurrentinnen sind die junge Baslerin Rebeka Masarova (N1, 6), die in diesem Jahr mit ihrem Halbfinalvorstoss beim WTA-Turnier in Gstaad und dem Sieg bei den Junioren French Open für Furore gesorgt hat, sowie die Liechtensteinerin Kathinka von Deichmann (N1, 7) und die junge Lokalmatadorin Jil Teichmann (N1, 9) aus Biel. Sadikovic, die als top gesetzte Akteurin in der ersten Runde von einem Freilos profitiert, wird zum Auftakt auf die Siegerin der Partie zwischen Fiona Ganz (N3, 33) und Leonie Küng (N2, 23) treffen. Im Viertelfinal würde dann – wenn alles nach Papierform läuft – die Walliserin Ylena In-Albon (N2, 16) warten und im Halbfinal käme es zum Duell mit Linkshänderin Teichmann.

Sadecky für einmal nur Aussenseiter
Bei den Männern hat der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 17) die besten Karten. Der 29-Jährige, der 2007 und 2010 den Schweizer Meistertitel gewann, ein weiteres Mal im Final stand und bei der letztjährigen Ausgabe die Halbfinals erreichte, gehört in diesem Jahr jedoch nicht zu den acht gesetzten Spielern. Entsprechend wäre es vermessen, von ihm zu erwarten, dass er in den Kampf um den Titel eingreifen kann. Zuzutrauen ist es ihm aber durchaus. Wenn der aufschlagsstarke Linkshänder in Fahrt kommt, ist es durchaus möglich, dass er einen Exploit landen kann. Er trifft zum Auftakt auf Vullnet Tashi (N2, 19), danach würde mit Marc-Andrea Hüsler (N2, 15) der erste gesetzte Spieler warten.

Fünf weitere Aargauer dabei
Bei den Männer figurieren noch zwei weitere Aargauer im Hauptfeld. Es sind dies Luca Keist (N3, 33, TC Zofingen), Jens Hauser (N3, 34, Oberwil-Lieli) und Patrik Hartmeier (N3, 61, TC Teufenthal). Keist, der erstmals direkt im Hauptfeld der nationalen Titelkämpfe steht, duelliert sich zum Auftakt mit Riccardo Maiga (N2, 23). Hauser misst sich mit Adrian Bodmer (N2, 22) und Hartmeier, der als einziger ungesetzter Spieler die Qualifikation überstanden hat – und das erst noch ohne Satzverlust – trifft in der ersten Runde auf Yannick Thomet (N3, 50).
Auch bei den Frauen sind zwei weitere Aargauer Spielerinnen am Start. Die Entfelderin Karin Kennel (N2, 18, im Bild) ist dabei an Nummer acht gesetzt und gehört damit zum erweiterten Favoritenkreis. Sie trifft allerdings bereits bei ihrem ersten Spiel auf eine gefährliche Kontrahentin: Entweder wartet Sarah Ottomano (N2, 20) oder Sandy Marti (N2, 22). Bei einem Sieg würde sie im Viertelfinal voraussichtlich auf Jil Teichmann treffen. Das Aargauer Sextett wird komplettiert von Chiara Frapolli (N3, 28). Die 20-Jährige aus Bergdietikon trifft zum Auftakt auf die Qualifikantin Nicole Gadient (N3, 43). Sollte sie das Spiel gewinnen, kommt es zum  Kräftemessen mit Rebeka Masarova.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 14. Juni 2016

Mehr Teilnehmer, mehr Preisgeld und eine Top-Besetzung

252 Tennisspielerinnen und Tennisspieler kämpfen vom 15. bis 25. Juni an den Aargauischen Meisterschaften in Wettingen um Titelehren. In den offenen Kategorien sind die Aargauer Spitzenspieler Alexander Sadecky (N2, 12) und Karin Kennel (N2, 15) top gesetzt.

Die Organisatoren in Wettingen sind äusserst zufrieden mit der Anzahl der Teilnehmer und auch mit dem Spielniveau. „Unser Ziel war es, 200 Spielerinnen und Spieler zu haben. In den letzten Tagen vor Anmeldeschluss gab es aber nochmals einen richtigen 'Boost' und jetzt sind wir bei 252. Das ist super“, sagt OK-Mitglied Jürgen Maier. 
Er sieht die zentrale Lage von Wettingen, das grosse Einzugsgebiet, sowie die persönlichen Kontakte zu den Spielern und Clubs als Hauptgrund für die erfreuliche hohe Teilnehmerzahl. „Wir haben viel gemacht, um die Spieler nach Wettingen zu holen, aber das mussten wir auch, denn einfach so nehmen die Spieler nicht an einem Turnier teil“, weiss Maier. Ein weiterer Grund, der vor allem in der offenen Kategorie für einige prominente Anmeldungen gesorgt haben dürfte, ist das Preisgeld. Dieses wurde von den Veranstaltern im Vergleich zum Vorjahr nochmals erhöht und liegt nun bei einer Gesamtsumme von 9400 Franken. Der Sieger der offenen Kategorie erhält 2000 Franken.

Lokalmatador Sadecky ist der Favorit
Eine Summe, die einige Spitzenspieler angelockt hat. Allen voran den Würenloser Lokalmatadoren Alexander Sadecky (N2, 12, im Bild), der als grosser Favorit und Titelverteidiger antreten wird. Seine härtesten Konkurrenten auf dem Papier sind Pedro Salas (N2, 22) und Ignasi Villacampa-Rosés (N3, 41), der bei der NLC-Mannschaft des TC Brugg als Nummer 1 aufläuft. Weiter dürfen sich auch die Nachwuchscracks des TC Teufenthal Aussenseiterchancen ausrechnen. Patrik Hartmeier (N3, 70) und Yanik Kälin (N4, 73) sind an Position vier und fünf gesetzt. Insgesamt sind bei den Männer nicht weniger als 13 N-Spieler am Start.

Wer kann Kennel fordern?
Doch auch die Frauen müssen sich nicht verstecken. In der offenen Konkurrenz, die genau wie bei den Männern erstmals in einem Tableau avancé – also in einer Konkurrenz, in der die stärksten Spieler die ersten Runde nicht bestreiten müssen – antreten, ist die Entfelderin Karin Kennel (N2, 15, im Bild) an Nummer eins gesetzt. Sie ist die klare Favoritin auf den Titel, den sie bereits 2012 in Lenzburg gewonnen hatte. Ein Selbstläufer wird der Weg zum Sieg aber dennoch nicht, denn es sind noch sieben weitere N-Spielerinnen dabei. Darunter Vorjahresfinalistin Chiara Volejnicek (N3, 32), sowie die Nachwuchsspielerinnen Tamara Arnold (N3, 33), Sydney Weller (N3, 34) und Jenny Dürst (N3, 44). Die Zuschauer, die auf der Anlage des Tennisclubs Wettingen jeden Tag kulinarisch verwöhnt werden, kommen also in den Genuss von absolutem Spitzentennis. Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 20. Dezember 2015

Halbfinal im Einzel und Sieg im Doppel für Sadecky

Der Würenloser Alexander Sadecky hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel sowohl im Einzel als auch im Doppel überzeugen können. Den restlichen Aargauer Vertretern gelang dagegen kein Exploit.

Alexander Sadecky und die Schweizer Meisterschaften – diese Kombination passt. Der 28-jährige Würenloser hat sich den begehrten Titel schon zwei Mal sichern können (2007, 2010) und stand ein weiteres Mal im Final. Und auch in diesem Jahr zeigte Sadecky, dass mit ihm an den nationalen Titelkämpfen immer zu rechnen ist.
Zwar hat der ehemalige Profispieler in der laufenden Wintersaison in der Schweiz noch keinen einzigen Ernstkampf bestritten, doch in Biel fand er den Rhythmus auf Anhieb. Nach einem Freilos in der ersten Runde eliminierte er seinen Kantonsrivalen Luca Keist (N3, 60) vom Tennisclub Zofingen mit 6:4, 6:2. Dieser hatte zuvor in der ersten Runde gegen den stärker eingestuften Klingnauer Oliver Mrose (N2, 23) mit 7:5, 6:4 gewonnen.

Gegen Roshardt verloren, mit Roshardt gewonnen
Im Viertelfinal wartete dann mit Adrien Bossel (N1, 5), der Nummer zwei der Setzliste und derzeit die Nummer 357 der Welt, ein wesentlich härterer Brocken auf Sadecky. Doch davon liess sich die Nummer 11 der Schweiz keineswegs beirren und setzte sich souverän mit 6:2, 6:4 durch. Der nächste Gradmesser für den derzeit besten Aargauer Tennisspieler war der Zürcher Robin Roshardt (N1, 7), der auf ein äusserst erfolgreiches Tennisjahr 2015 zurückblicken kann und auf dem Weg ins Halbfinale genau wie Sadecky ungefährdet blieb. Die beiden lieferten sich ein ausgeglichenes Match bei dem Roshardt das bessere Ende für sich behielt. Mit 7:5, 6:4 musste sich Sadecky geschlagen geben.
Dennoch gab es für Alexander Sadecky Grund zur Freude. In der erstmals seit 1999 wieder durchgeführten Doppelkonkurrenz konnte er sich den Titel sichern – und zwar an der Seite von Robin Roshardt. Das Duo, das als Nummer zwei der Setzliste geführt wurde, überzeugte im Turnierverlauf  und holte sich den Titel ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Im Endspiel setzten sich die beiden gegen Jacob Kahoun (N2, 15)/Yannick Thomet (N2, 24) mit 7:5, 6:4 durch.

Kein Exploit der Aargauerinnen
Die beiden Aargauer Vertreterinnen in Biel konnten nicht über sich hinauswachsen. Chiara Frapolli (N2, 21, Bergdietikon) musste sich bereits in der ersten Runde gegen Nina Stadler (N2, 18) geschlagen geben. Dies mit dem Resultat von 3:6, 7:6, 0:6.
Etwas besser lief es Karin Kennel (N2, 14). Die 20-jährige Entfelderin, die in Biel an Nummer sechs gesetzt war, qualifizierte sich dank einem 7:5, 6:4-Sieg über die Walliserin Ylena In-Albon (N2, 19) für die Viertelfinals. Dort musste sie sich dann aber der späteren Turniersiegerin Viktorija Golubic (N1, 7) mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 15. Dezember 2015

Für einmal nur in der Aussenseiterrolle

Morgen beginnen in Biel die Schweizer Meisterschaften. Mit dabei sind auch in diesem Jahr fünf Vertreter aus dem Kanton Aargau. Im Vergleich zu den letzten Jahren gehören sie diesmal aber nicht zum engsten Favoritenkreis.

Seit 2010 hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel immer mindestens ein Aargauer Vertreter die Halbfinals erreicht. Für die meisten Erfolge waren dabei jeweils der Würenloser Alexander Sadecky (ein Mal Sieger, ein Mal Finalist, zwei Mal Halbfinalist) und Amra Sadikovic aus Birr (ein Mal Siegerin, zwei Mal Halbfinalistin) besorgt. Sadikovic, die in diesem Jahr ein fulminantes Comeback auf der WTA-Tour hingelegt hat und bereits wieder an die Tür der Top 200 der Welt klopft, ist in diesem Jahr nicht am Start. Sie bestreitet diese Woche ein mit 50'000 Dollar dotiertes ITF Turnier in Ankara.
Mit dabei ist dagegen Alexander Sadecky (N2, 11, im Bild). Und der ehemalige Profispieler ist denn auch in diesem Jahr wieder die grösste Aargauer Hoffnung bei den Männern. Neben Sadecky treten mit Oliver Mrose (N2, 23) und Luca Keist (N3, 60), der sich als Qualifikant ins Hauptfeld gespielt hat, zwei weitere Aargauer an. Und die beiden treffen in der ersten Runde gleich aufeinander. Der Sieger dieses Aargauer Kräftemessens wird sich in der zweiten Runde gleich nochmals ein kantonsinternes Duell mit Alexander Sadecky liefern. So wird sich also mindestens ein Aargauer für die Viertelfinals qualifizieren können, wo er sich vorausslichtlich mit der Turniernummer zwei Adrien Bossel (N1, 5) messen wird.

Kennel mit den besten Karten
Bei den Frauen lasten die Hoffnungen aus Aargauer Sicht in Abwesenheit der beiden Topcracks Amra Sadikovic und Stefanie Vögele auf den Schultern der 20-jährigen Karin Kennel (N2, 14, im Bild). Die junge Entfelderin hat nach einer langen Verletzungspause im Vorjahr eine schwierige Saison hinter sich, in der nicht alles nach Wunsch gelaufen war. In jüngster Vergangenheit konnte sie jedoch wieder einige Achtungserfolge feiern und hat vor Wochenfrist bei einem Profiturnier in Tunesien die Halbfinals erreicht. Läuft alles nach Papierform trifft Kennel in den Viertelfinals auf die top gesetzte Viktorija Golubic (N1, 7).
Neben Kennel steht mit Chiara Frapolli (N2, 21) noch eine weitere Aargauerin im Hauptfeld der Schweizer Meisterschaften. Die Bergdietikerin, die in diesem Jahr ihre ersten WTA-Punkte sammeln konnte, jedoch auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, trifft in der ersten Runde auf Nina Stadler (N2, 18). Bei einem Sieg würde ein Duell mit Lisa Sabino (N2, 13) auf Frapolli warten. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 5. Juli 2015

Die Hitze war der grösste Gegner

Tadeja Majeric (N1, 9) und Alexander Sadecky (N1, 8) gewinnen die Aargauischen Tennismeisterschaften in Bremgarten überlegen. Den grössten Kampf lieferten sich jedoch Luca Barro (R5) und Pascal Rennhard (R4).

Die Schattenplätze waren heiss begeht. Unter den Sonnenschirmen, neben den wenigen Büschen auf der Anlage des TC Bremgarten und sogar hinter den ausgestellten Autos der Sponsoren - jedes sonnenlose Fleckchen wurde besetzt. Der Schweiss lief trotzdem in Strömen. Bei dieser Hitze verkam selbst das Zuschauen zu einer physischen Belastungsprobe. Umso beeindruckender war die Leistung der Finalistinnen und Finalisten der Aargauischen Tennismeisterschaften, die sich gnadenlos über die rote Asche jagten.
Doch selbst für die erfahrensten Athleten war es eine aussergewöhnliche Situation. Obwohl sie sich in jeder Pause den Nacken mit Eis und das Gesicht mit kaltem Wasser kühlten, blieb die Hitze unerbittlich. „Ich habe die Hitze unterschätzt. Es war wirklich brutal. Ich hätte maximal noch eine Stunde spielen können, dann wär ich platt gewesen“, sagte er sichtlich gezeichnete Alexander Sadecky (im Bild) direkt nach seinem Finalspiel gegen Nikolai Haessig. Und auch er meinte: „ Es war unglaublich schwierig, so zu spielen.“

Flucht nach vorn
Bei dieser Hitze war guter Rat bei der Wahl der Spieltaktik teuer. Sadecky, ohnehin bekannt für seine offensive Spielweise und seinen guten Aufschlag, blieb seiner Linie treu. Immer wieder punktete er mit dem Service oder stürmte ans Netz, um die Ballwechsel kurz zu halten. Eine Taktik, die nach einer ausgeglichenen Anfangsphase aufging. Vor allem auch deshalb, weil Haessig nicht wie gewünscht ins Spiel fand und seinem Gegner zu viele Punkte schenkte. „Leider hat mein Aufschlag nicht funktioniert. Ich bekam praktisch keine Gratispunkte und musste um jeden Ball kämpfen. Bei dieser Hitze war das fatal“, resümierte der 22-Jährige.
So gewann der Würenloser Sadecky, der als grosser Favorit gestartet war, den ersten Satz souverän mit 6:3 und konnte im zweiten Durchgang gleich mit Break vorlegen. Trotzdem schien der ehemalige Profispieler mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden. Immer wieder haderte er und führte Selbstgespräche. „Ich habe mich vor allem am Anfang nicht gut gefühlt. Ich musste unbedingt wachsam bleiben, damit er nicht ins Spiel kommt.“ Am Ende gewann Alexander Sadecky das Match jedoch klar mit 6:3, 6:2.

Die Suche nach der Form
Der Sieger bedankte sich bei den Organisatoren und den vier Ballkindern, die an diesem Nachmittag gleich doppelten Einsatz leisteten. Sie standen bereits beim direkt davor ausgetragenen Frauenfinal zwischen Tadeja Majeric (im Bild) und Chiara Volejnicek auf dem Platz. Profispielerin Majeric - aktuell die Nummer 315 der Welt - war die Favoritin. Die Slowenin sucht derzeit nach einer längeren Pause wegen Pfeifferschem Drüsenfieber nach ihrer Form. Aus diesem Grund hatte die 24-Jährige, die seit fünf Jahren in Niedergösgen lebt, denn auch an den kantonalen Meisterschaften teilgenommen. Im Duell mit der couragiert aufspielenden Volejnicek wurde Majeric zumindest im zweiten Durchgang gefordert, doch in den entscheidenden Situationen war sie die abgeklärtere Spielerin und gewann 6:1, 6:4.

Barro gewinnt Abnützungsschlacht
Den grössten Kampf unter der sengenden Sonne lieferten sich Luca Barro (R5, im Bild) und Pascal Rennhard (R4). Sie duellierten sich beinahe 4 (!) Stunden, ehe Barro nach abgewehrtem Matchball im zweiten Satz mit 5:7, 7:6, 6:4 in der Kategorie R4/R6 gewinnen konnte. Bei den Frauen holte sich Janina Ruhstaller (R4) den Titel in dieser Kategorie. In der Spielklasse R7/R9 siegte bei den Männern der ungesetzte Nico Cavallini (R7) ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Bei den Frauen musste diese Kategorie wegen zu wenigen Teilnehmerinnen abgesagt werden.
In der Doppelkonkurrenz waren die Gebrüder Nikolai (N3, 33) und Yvon Haessig (N4, 122) einmal mehr eine Klasse für sich. Die beiden verteidigten ihren Titel souverän und gewannen im Final gegen Patrik Hartmeier (N4, 114) und Yanik Kälin (N4, 79) mit 6:2, 6:3. Bei den Frauen gewannen Samira Suter (R5) und Christina Meier (R5), während Yanik Kälin und seine Schwester Fabienne (R4) in der Mixed-Konkurrenz oben aus schwangen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 19. Juni 2015

Mix aus Preisgeld und persönlichen Kontakten

An den Aargauischen Meisterschaften, die zum zweiten Mal in Folge in Bremgarten stattfinden, liegt die Teilnehmerzahl mit knapp 200 etwas unter dem Wert vom Vorjahr, dafür ist das Niveau noch einmal gestiegen.

Was haben Alexander Sadecky (N1, 8, im Bild), Karin Kennel (N2, 16) und Tadeja Majeric (N1,9) gemeinsam, abgesehen davon, dass sie allesamt hervorragend Tennis spielen und schweizweit zu den absoluten Topcracks gehören? Sie alle haben sich für die kantonalen Meisterschaften in Bremgarten angemeldet, die am kommenden Dienstag beginnen. Dass Spieler dieses Kalibers, die – im Falle von Kennel und Majeric - normalerweise auf der WTA-Tour antreten oder wie Alexander Sadecky ein regelmässiger Gast bei nationalen Topturnieren sind, an den Aargauischen Meisterschaften teilnehmen, ist alles andere als selbstverständlich. Zu einem gewissen Teil hängt dies mit dem gut vernetzten Organisationskomitee rund um Präsident Heinz Blatter zusammen, das keinen Aufwand scheute, um auch Topspieler für ihr Turnier zu gewinnen. Doch Spieler dieses Formats kommen nur dann, wenn es auch etwas zu gewinnen gibt. Und das ist an den Aargauischen Meisterschaften der Fall. 1500 Franken erhält der Sieger des Turniers. Kein schlechter Lohn für drei oder vier Partien, die innerhalb einer Woche gewonnen werden müssen.

Strategie geht auf
Insgesamt schütten die Organisatoren in Bremgarten 6400 Franken an Preisgeldern aus. 5000 Franken davon werden vom Aargauischen Tennisverband gesprochen mit dem Wunsch, dieses Geld als Preisgeld zu investieren. Wirft man einen Blick auf die Tableaus in der obersten Spielklasse, zahlt sich diese Strategie aus. Nicht weniger als zehn N-Spieler bei den Männern und vier bei den Frauen haben sich angemeldet. „Damit konnten wir das bereits hohe Spielniveau aus dem Vorjahr nochmals steigern“, freut sich OK-Präsident Heinz Blatter.
Ein Blick über die Kantonsgrenze zeigt: Nicht alle fahren dieselbe Strategie wie der Aargauer. In Solothurn beispielsweise verzichtet man darauf, Preisgelder zu bezahlen und hat deshalb konsequenterweise die N-Kategorien aus dem Turnier gestrichen. In Basel und Bern werden die Topkategorien angeboten, weisen aber deutlich weniger Teilnehmer auf als ihr Pendant im Aargau. Die Aargauer können also stolz sein, auf ihre stark besetzten Tableaus, vor allem weil elf der vierzehn N-Spieler auch tatsächlich aus dem Aargau kommen. Ein beachtlicher Wert, von dem viele andere Kantone nur träumen können.

Lukrativ für beide Seiten
Dass die kantonalen Meisterschaften, wo diesmal knapp 200 Spielerinnen und Spieler um Titelehren kämpfen, so erfolgreich sind, hängt zu einem grossen Teil mit den Organisatoren zusammen. Ein solches Turnier erfolgreich zu organisieren, ist mit einem enormen Aufwand verbunden. In Bremgarten ist ein zehnköpfiges OK am Werk, das ein Budget von 100 000 Franken zusammen bringen musste und während des Turniers von nicht weniger als 90 freiwilligen Helfern unterstützt wird – allesamt aus dem Tennisclub Bremgarten. Der verdiente Lohn für den grossen Aufwand ist ein voraussichtlicher Gewinn im mittleren fünfstelligen Bereich, der in die Clubkasse fliesst. Die kantonalen Meisterschaften sind also für Spieler und Organisatoren lukrativ.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 22. Februar 2015

Der perfekte Abschluss

Alexander Sadecky (N1, 10) gewinnt dank einer beeindruckenden Leistung zum ersten Mal die Leuggern Open. Im Finale schlug er Ivo Klec (N1, 7) in zwei Sätzen mit 6:2, 6:3.

Das Drehbuch hätte selbst ein Hollywood-Regisseur nicht besser schreiben können: Seit beinahe 15 Jahren versucht der Würenloser Alexander Sadecky die Leuggern Open zu gewinnen. Doch der grosse Triumph bei seinem Heimturnier blieb ihm bisher verwehrt. Selbst in seinen besten Jahren als Profi konnte er das Turnier, das sein früherer Trainer Michael Back organisiert, nicht gewinnen. Mehr als zehn Mal ist er angetreten, aber gereicht hat es nie. 2011 stand er zwar im Endspiel, hatte jedoch Pech, da er wegen Übelkeit kaum spielen konnte. Und jetzt - bei der zwanzigsten und letzten Ausgabe - stand Alexander Sadecky wieder im Final.
Allein schon das Erreichen des Endspiels ist eine Leistung, die man so nicht hatte erwarten dürfen. Sadecky, der seit nun mehr zwei Jahren nicht mehr als Profi unterwegs ist, hat bei den diesjährigen Leuggern Open, die so stark besetzt waren wie noch nie zuvor, im Halbfinal die aktuelle Weltnummer 231 Peter Torebko geschlagen. Gegner aus dieser Weltranglistenregion hat Sadecky selbst als Profi nicht jeden Tag aus dem Weg geräumt. Dennoch ist ihm dieses Kunststück in Leuggern gelungen - obwohl der grossgewachsene Linkshänder erst eine Woche davor aus dem Urlaub zurück gekehrt ist.

Wohl dosiertes Risiko
Im letzten Finalspiel der Leuggern Open trat Alexander Sadecky an, um sich den Traum vom Heimsieg doch noch zu verwirklichen. Sein Gegner, der Slowake Ivo Klec (ATP 314), war jedoch erneut eine grosse Hürde. „Ich habe einen riesen Respekt vor ihm. Im Sommer war ich chancenlos, obwohl ich gut gespielt hatte“, so Sadecky.
Doch im Endspiel kam alles anders: Der 27-jährige Aargauer, der seine Brötchen mittlerweile als Tennistrainer verdient und daneben die Matura nachholt, suchte sein Heil in der Offensive. Allerdings nicht kopflos, sondern mit wohl dosiertem Risiko und grosser Konsequenz. „Ich wollte die Ballwechsel kurz halten und eine hohe Prozentzahl erster Aufschläge im Feld haben“, erklärte Sadecky. Diese Taktik setze er beinahe in Perfektion um, so dass sein Kontrahent Ivo Klec Mitte des zweiten Satz verzweifelt fragte: „Machst du eigentlich auch mal einen leichten Fehler?“
Nein, war die Antwort. Sadecky zog sein Spiel durch und holte sich dank einem beeindruckenden 6:2, 6:3-Sieg den ersten Titel an den Leuggern Open. „Es ist für mich ein riesen Highlight, dieses Turnier bei der allerletzten Ausgabe gewinnen zu dürfen“, freute sich Sadecky. Es war der perfekte Abschluss für ihn, für Organisator Michael Back und für die Leuggern Open.


Starke Aargauer
Natürlich hat der langersehnte Heimsieg von Alexander Sadecky auch die Leistungen aller anderen Aargauer Akteure überstrahlt. Doch er war nicht der einzige, der positiv zu überraschen vermochte. Auch Qualifikant Muhamed Fetov (N3, 51, im Bild) spielte gross auf. Nach drei Siegen in der Qualifikation vermochte er im Hauptfeld zuerst Tim De Heer (N4, 130) und danach gleich auch noch Kantonsrivale Oliver Mrose (N2, 20) in zwei Sätzen auszuschalten. Selbst der Turniernummer eins Peter Torebko (N1, 5) nahm er den ersten Satz ab, ehe er sich mit 7:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben musste. 
Bis ins Achtelfinal schafften es auch Ibrahim Fetov (N3, 48) und Jens Hauser (N2, 22). Weniger gut lief es hingegen Marc P. Schärer (N4, 93), Slobodan Mavrenski (N4, 133) und Yanik Kälin (N4, 91). Sie alle scheiterten in der ersten Runde, wobei vor allem Kälin besonderes Pech zu beklagen hatte. Beim Versuch, aus vollem Lauf einen Passierball zu schlagen, knickte er um und zog sich eine Bänderverletzung zu. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 17. Februar 2015

„Das Turnier löst nicht mehr dieselbe Begeisterung aus“

Morgen beginnen die letzten Leuggern Open. Michael Back, der fünfzehn der insgesamt zwanzig Ausgaben organisiert hat, blickt zurück und erklärt, weshalb das Ende des Turniers auch für ihn persönlich ein grosser Schritt ist.

Michael Back, im November haben Sie bekannt gegeben, dass die 20. Ausgabe der Leuggern Open auch die letzte sein wird. Jetzt können Sie aber das beste Teilnehmerfeld der Geschichte präsentieren - bleiben Sie trotzdem bei Ihrem Entscheid?
Michael Back: Ja, man soll schliesslich dann aufhören, wenns am schönsten ist. Mit einer Jubiläumsausgabe und vier Spieler aus den Top 500 der Welt den Schlusspunkt zu setzen, ist doch eine tolle Sache.

Sie sagten einst in einem Interview, dass die Durchführung der Leuggern Open ein finanzieller Kraftakt sei. Ist dies der Hauptgrund für das Ende des Turniers?
Nein, denn wir haben mit dem Turnier kein einziges Mal Geld verdient. Das Finanzielle ist also nicht der Hauptgrund. Aber natürlich wurde es immer schwieriger, Sponsoren zu finden.

Was war dann der Grund?
Das Turnier löst nicht mehr dieselbe Begeisterung aus. Die Leute können Tennis über die neuen Medien zu jeder Zeit überall konsumieren und müssen dafür nicht mehr als Zuschauer in die Halle kommen. Linienrichter und Ballkinder zu finden, war früher kein Problem. Heute müssen wir Leute aus Zürich und St. Gallen anfragen. Und obwohl wir in der Schweiz unheimlich verwöhnt sind, was den Tennissport angeht, ist die Begeisterung sehr bescheiden. An anderen Ort würden die Leute ausflippen, wenn sie die aktuelle Tennissituation der Schweiz hätten.

Die beschriebene Entwicklung ist nicht von einem Tag auf den anderen eingetreten. Trotzdem haben Sie das Turnier bis jetzt weiter geführt.
Richtig, denn das war mein Weg, dem Tennissport treu zu bleiben. Früher war ich ein erfolgreicher Tennistrainer (bis zu fünf Top-10-Spieler der Schweiz trainierten gleichzeitig bei Back, Anm. d. Red.). Das war meine Berufung. Seit meinem Autounfall vor gut 15 Jahren kann ich aber nicht mehr auf dem Platz stehen. Das war ein harter Schlag für mich. Die Organisation der Leuggern Open war eine Option, wie ich mit dem Spitzentennis in Kontakt bleiben und mein Schicksal verarbeiten konnte.

Mit der letzten Ausgabe der Leuggern Open verabschieden Sie Sie sich nun also ganz aus dem Tennissport.
Ja. Irgendeinmal musste dieser Schritt kommen. Ich bin jetzt soweit, dass ich auch emotional loslassen kann.

Was werden Sie am meisten vermissen?
Die Finaltage waren immer mein Highlight. Zudem war es schön, die Anerkennung und den Respekt der Spieler zu erfahren, die an den Leuggern Open teilgenommen haben.

Welches Match wird Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?
Das Finalspiel zwischen Thomas Schiessling und Guiseppe Menga 2007. Die beiden haben sich einen riesigen Kampf über fünf Sätze geliefert. Das war klar das längste Endspiel und eines der spektakulärsten.

Zurück zur Gegenwart: Wer ist in diesem Jahr Ihr Favorit?
Das kann ich am Freitagabend sagen, wenn ich alle Spieler auf dem Platz gesehen habe. (lacht) Ich bin aber gespannt auf die Turniernummer eins Peter Torebko (ATP 231). Ihn habe ich noch nie spielen sehen.



Die sportliche Ausgangslage: Vier Spieler aus den Top 500 am Start
Zum Abschluss ist das Tableau der Leuggern Open so stark besetzt wie noch nie zuvor. Nicht weniger als vier Spieler aus den Top 500 der Welt sind am Start. Mit dem Deutschen Peter Torebko, der an Nummer eins gesetzt ist, ist gar die aktuelle Weltnummer 231 dabei, die vor wenigen Wochen an den Australian Open die zweite Qualifikationsrunde erreicht hat. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden von Ivo Klec (ATP 314), Adrian Sikora (ATP 373) und Michal Schmid (ATP 459).
Erfreulicherweise figurieren trotz des starken Teilnehmerfeldes zwei Aargauer Spieler in der Setzliste der besten acht Spieler. Alexander Sadecky (N1, 10), dem sich die letzte Chance bietet, sein Heimturnier doch noch zu gewinnen, wird als Nummer sechs geführt und der Klignauer Oliver Mrose (N2, 20, im Bild) ist die Nummer acht. Neben den beiden nominell stärksten Aargauer Vertretern stehen gleich noch sechs weitere Akteure aus dem Kanton im Hauptfeld der Leuggern Open. Es sind dies Jens Hauser (N2, 22), Ibrahim Fetov (N3, 48), die Qualifikanten Muhamed Fetov (N3, 51) und Marc P. Schärer (N4, 94), sowie die beiden Wild-Card-Empfänger Yanik Kälin (N4, 91) und Slobodan Mavrenski (N4, 133).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 21. Dezember 2014

Kein Aargauer Exploit an der SM

Am Wochenende haben sich in Biel die besten nationalen Tennisspieler an den Schweizer Meisterschaften der Elite gemessen. Mit dabei waren auch sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Aargau – ein beachtlicher Wert. Doch für einmal vermochten die Aargauer Vertreter nicht über sich hinauszuwachsen.

Auf den Schultern von Alexander Sadecky (N1, 10) und Amra Sadikovic (N2, 11, im Bild) lagen aus Aargauer Sicht die grössten Hoffnungen. Die beiden waren in ihren Konkurrenzen an Nummer vier gesetzt und hätten daher – zumindest nominell – durchaus Chancen gehabt, um die vorderen Ränge oder im Optimalfall gar um den Titel mit zu spielen. Doch Sadecky konnte diesen Ansprüchen nicht ganz gerecht werden. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen seinen Kantonskollegen Oliver Mrose (N2, 20) im Achtelfinal (6:3, 6:2), wartete in der Runde der letzten Vier Antoine Baroz (N2, 17). Dem an Nummer sieben gesetzten Westschweizer musste sich der Würenloser mit 4:6, 6:7 geschlagen geben.

Sadikovic erfüllt Soll
Immerhin eine Runde weiter kam Amra Sadikovic. Die ehemalige Fed Cup Spielerin, die in diesem Frühjahr den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben hat, spielte sich dank zwei sicheren Siegen über U18-Schweizer Meisterin und Kantonsrivalin Chiara Frapolli (N2, 24), sowie Sarah Ottomano (N2, 16) in die Halbfinals. Dort wartete mit Jil Teichmann (N2, 12) zwar eine Gegnerin, die auf dem Papier einen Rang hinter der Aargauerin klassiert ist, die aber zu den besten Juniorinnen der Welt gehört. Sie ist unter anderem amtierende Siegerin im Junioren Doppel der US Open und Titelhalterin im Mixed an den Youth Olympic Games, zudem hat sie auch bei ihren ersten Auftritten auf der Profitour beachtliche Resultate erzielt. Und Teichmann zeigte auch gegen Sadikovic, dass mit ihr in Zukunft zu rechnen ist. Sie bezwang die Aargauerin mit 7:6, 6:4.

Sechs Aargauer am Start
Neben Sadikovic, Sadecky (Halb-, respektive Viertelfinal), sowie Frapolli und Mrose (beide Achtelfinal) haben mit Jens Hauser (N2, 22) und Nikolai Haessig (N2, 27) noch zwei weitere Aargauer Akteure in Biel teilgenommen. Allerdings mussten Haessig (gegen Yannick Thomet) und Hauser (gegen Raphael Baltensperger) bereits in der ersten Runde die Segel streichen.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Mittwoch, 26. November 2014

Die Jubiläumsausgabe ist zugleich auch die Schlussausgabe

Im kommenden Februar finden die traditionellen Leuggern Open statt. Die 20. Ausgabe dieses stets stark besetzten Preisgeldturniers wird jedoch auch die letzte sein.

Vom 19. – 22. Februar finden bereits zum 20. Mal die Leuggern Open statt. Das Preisgeldturnier im nordöstlichen Teil des Kantons Aargau hat sich über die Jahre zu einem fixen Bestandteil der Turnierkalender vieler Spitzenspieler aus dem In- und Ausland entwickelt. In der Siegerliste sind klangvolle Namen zu finden wie beispielsweise jener von Julian Knowles (1996), der zu den zehn besten Doppelspielern der Welt gehört und 18 ATP-Titel gewonnen hat, oder der des frisch gebackenen Davis Cup Siegers Marco Chiudinelli (2000).
Allerdings wird sich nur noch ein weiterer Spieler in diese illustre Siegerliste eintragen lassen können, denn die 20. Ausgabe im kommenden Februar wird zugleich auch die letzte sein. „Es ist immer schwieriger geworden, in der heutigen Zeit die nötigen Sponsorengelder aufzutreiben, um einen Anlass dieser Grösse zu organisieren“, so Centerleiter und Turnierorganisator Michael Back. Zu den besten Zeiten schüttete das Turnier eine Gesamtsumme von 15'000 Franken an Preisgeldern aus.

Schwieriger Entscheid
In den letzten Jahren wurde die Summe um einen Drittel gekürzt und trotzdem mussten die Organisatoren kämpfen, dass sie keine Verluste machten. „Ich habe den Entscheid lange mit mir herumgetragen. Ich habe meine Wurzeln im Wettkampftennis und kenne noch heute praktisch alle Spieler persönlich, die am Turnier teilnehmen. Umso schwieriger war es, einen Schlussstrich zu ziehen“, führt Back aus. Denn besonders für die Spieler aus der Region, wie beispielsweise Alexander Sadecky, Oliver Mrose oder Yanik Kälin, etwas zu tun, sei eine grosse Motivation gewesen, so Back weiter.

Würdiger Abschluss
Die Jubiläumsausgabe soll nun aber einen würdigen Abschluss der Ära der Leuggern Open bilden. „Wir haben das Preisgeld nochmals auf 15'000 Franken erhöht und hoffen, dass wir so zum Abschluss noch einige Spitzenspieler anlocken werden, damit wir ein tolles Teilnehmerfeld haben“, blickt Back voraus.
Ganz so starke Spieler wie in der Vergangenheit, werden die Leuggern Open aber wohl trotz des höheren Preisgeldes nicht anlocken können. Besonders ein Spieler ist dem langjährigen Turnierorganisator in Erinnerung geblieben: der Deutsche Davis Cup Spieler Jens Wöhrmann. „Er war der bestklassierte Spieler, der je bei uns teilgenommen hat. Er war damals die Nummer 170 der Welt“, so Back. Dass ein Spieler dieses Kalibers teilgenommen hat, ist auch ein Indiz dafür, welch hohen Stellenwert die Leuggern Open über die Jahre in der Tennisszene erlangt haben.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 10. August 2014

Sadikovic und Sadecky werden Interclub-Schweizer-Meister

Die beiden ehemaligen Aargauer Profispieler Alexander Sadecky (N2, 14) und Amra Sadikovic (N1, 7) haben in der diesjährigen NLA-Interclub-Kampagne gezeigt, dass sie auch nach dem Ende ihrer Profikarriere noch immer auf hohem Niveau spielen können. Sadecky sicherte sich am vergangenen Wochenende in Winterthur mit Centre Sportif de Cologny und Sadikovic mit GC den Schweizer Meistertitel im Interclub.

Vor allem der 27-jährige Alexander Sadecky präsentierte sich dabei in starker Verfassung. Der Würenloser, der seit rund einem Jahr nicht mehr als Tennisprofi sein Glück versucht, hat in der gesamten NLA-Saison kein einziges Spiel verloren – weder im Einzel noch im Doppel. Dies entspricht der beeindruckenden Anzahl von zwölf Siegen. Sadecky profitierte allerdings auch davon, dass er bei Centre Sportif de Cologny - dem klar stärksten Team der Liga - spielte und daher jeweils auf Position fünf oder sechs zum Einsatz kam, wo seine Gegner zumeist deutlich schwächer klassiert waren als er. Dennoch hat er mit seiner konstanten Leistung wesentlichen Anteil daran, dass die Genfer ihren Titel aus dem Vorjahr dank einem souveränen 5:1 im Final gegen GC verteidigen konnten.

Drei Siege für Sadikovic
Gute Leistungen zeigte in den vergangenen zwei Wochen auch Amra Sadikovic. Bei ihren ersten Einsätzen nach ihrem Rücktritt vom Profitennis im Mai, konnte die 25-Jährige immerhin drei Einzelsiege feiern. Unter anderem bezwang sie dabei die Schweizer Fed-Cup-Spielerin Victoria Golubic (N1, 5) in zwei Sätzen. Im Finalspiel gegen Titelverteidiger Mail NE musste sich die Aargauerin in Diensten von GC allerdings Conny Perrin (N1, 10) geschlagen geben. Dies änderte jedoch nichts am 4:2-Finalsieg der Zürcherinnen, die damit bereits ihren 34. Titel gewannen.

Auch Mrose und Frapolli spielen in der NLA
Bei GC kamen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zwei weitere Aargauer Akteure zum Einsatz. Bei den Männern war es Oliver Mrose (N3, 32), der im Vorrundenspiel gegen Centre Sportif de Cologny eingesetzt wurde. Der Klingnauer musste dabei gegen Alexander Sadecky ran und zog mit 0:6, 4:6 den Kürzeren.
Bei den Frauen war es die frisch gebackene U18-Schweizer-Meisterin Chiara Frapolli (N3, 34). Sie kam beim Team des Schweizer Meisters gleich zwei Mal zum Einsatz, allerdings nur im Doppel. In den Vorrundenspielen gegen Locarno und Mail NE spielte die Bergdietikerin jeweils an der Seite der Lichtensteinerin Kathinka Von Deichmann (N1, 9), verlor jedoch beide Mal klar.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 23. Februar 2014

Den Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen

Der Deutsche Maximilian Abel (N2, 16, erstes Bild) gewinnt das Finale der Leuggern Open gegen Claude Benz (N4, 83, zweites Bild) und verteidigt damit als erster Spieler seinen Titel.

Claude Benz gegen Maximilian Abel. Die Nummer 83 der Schweiz gegen die Nummer 16. Qualifikant gegen Titelverteidiger. Bei dieser Affiche erübrigte sich die Frage nach dem Favoriten. Die Zuschauer stellten sich wohl insgeheim auf ein schnelles Finalspiel ein. Doch sie sollten sich täuschen. Claude Benz, der 21-jährige Mittelschüler aus Thun, legte so los, wie man das eigentlich von Abel hätte erwarten können: offensiv und schnörkellos.
Mit seinem Aufschlag variierte der Linkshänder geschickt, dominierte die Ballwechsel mit seiner starken Vorhand und beging dabei kaum Fehler. Sein Gegenüber hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Abel wirkte erstaunlich passiv, gerade beim Returnspiel. Entsprechend verdient ging der erste Satz mit 6:4 an Aussenseiter Benz, der eindrücklich zeigte, weshalb er vor einigen Jahren bereits einmal die Nummer 26 der Schweiz war und sich bei den Junioren drei Mal den Schweizer Meistertitel gesichert hatte.

Knackpunkt bei 3:3
Auch im zweiten Durchgang blieb das Finale der 19. Leuggern Open eine enge Kiste. Nach wie vor liess Benz keine Schwächen erkennen, was bei Abel zunehmend Spuren hinterliess. Einige ungläubige Blicke da, ein Kopfschütteln dort, der 31-jährige Deutsche hatte sich das Finalspiel anders vorgestellt. „Ich war nicht überrascht, dass er so stark war, denn wir spielen im selben Team Interclub. Trotzdem wollte ich das Spiel diktieren, wie ich mir das gewohnt bin. Entsprechend war der Spielverlauf frustrierend und es fiel mir unglaublich schwer, immer ruhig zu bleiben“, so Abel.
Als Benz bei 3:3 gar noch zu zwei Breakchancen kam, ging es für den Titelverteidiger endgültig ans Eingemachte. Doch just in diesem Moment zeigte Abel seine ganze Klasse. Er wehrte die beiden Breakbälle ab, holte sich das Game und kurz darauf mit einem krachenden Backhandreturn-Winner den zweiten Satz.

Abel hat Lust auf mehr
Was danach folgte, war eine Demonstration des Deutschen, der in Frankfurt als Tennistrainer arbeitet und daneben Preisgeldturniere und Ligaspiele bestreitet. Abel machte gehörig Druck, fand die nötige Länge in seinen Grundschlägen und verbuchte deutlich mehr Gratispunkte mit seinem Aufschlag. „Nachdem ich den zweiten Satz gewonnen hatte, fasste ich Vertrauen und konnte endlich offensiver spielen“, sagte er. Die logische Konsequenz: Abel gewann das Endspiel mit 4:6, 6:4, 6:1 und kann damit als erster Spieler überhaupt seinen Titel an den Leuggern Open verteidigen. Und der Deutsche hat noch nicht genug. Von Organisator Christoph Back darauf angesprochen, ob er im nächsten Jahr wieder antrete, meinte er mit einem Lachen: „Ja klar, Hattrick oder?“

Fetovs überzeugen
Claude Benz war nicht der einzige Spieler, der an der diesjährigen Ausgabe der Leuggern Open zu überraschen wusste. Erfreulicherweise zeigten auch die Aargauer Akteure gute Leistungen – allen voran die Gebrüder Fetov. Muhamed Fetov (N4, 75) schaffte als Qualifikant den Sprung in den Viertelfinal, wo er dann gegen Benz den Kürzeren zog. Davor hatte er allerdings im Achtelfinal den topgesetzten Franzosen Franck Pépé (N1, 7) mit 6:4, 7:6 geschlagen. Gar noch eine Runde weiter kam sein jüngerer Bruder Ibrahim (N3, 42). Dieser schlug nach einem sicheren Auftaktsieg den Spanier Pedro Salas (N2, 23) deutlich mit 6:1, 6:3 und gewann auch sein Viertelfinalspiel gegen den Bezwinger von Alexander Sadecky (N2, 11), den Romand Frédéric Novas (R1), in einem hocklassigen Spiel mit 7:6, 6:7, 6:4. Im Halbfinale war dann Abel eine Nummer zu gross.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 19. Februar 2014

Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus dem Aargau

Morgen beginnt die 19. Austragung der Leuggern Open. Zu den Anwärtern auf den Titel zählt neben Titelverteidiger Maximilian Abel (N2, 16, im Bild) auch der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 11).

Das grösste Preisgeldturnier im Aargau (Gesamtsumme 10 000 Franken) ist bei seiner 19. Ausgabe verhältnismässig schwach besetzt. Während im letzten Jahr gleich sechs N1-Spieler am Start waren und die Nummer 34 der Schweiz gerade noch Unterschlupf fand im Hauptfeld, ist der Cut fürs Hauptturnier diesmal bei Rang 64 und es ist lediglich ein N1-Spieler am Start. Es ist dies der Franzose Franck Pépé (N1, 7), der mit dem Turnier in Leuggern noch eine Rechnung offen hat. Bereits im Vorjahr war er an Position eins gesetzt, verlor allerdings bei seinem ersten Auftritt.
Wiederum mit dabei ist Titelverteidiger Maximilian Abel. Der Deutsche, der bereits einmal die Nummer 183 der Welt war, dann allerdings auf die schiefe Bahn geriet und unter anderem wegen Kreditkartendiebstahls drei Jahre ins Gefängnis musste, gehört nach seinem Sieg im Vorjahr auch diesmal wieder zu den Favoriten. Mit Alexander Sadecky muss man auch einen Aargauer auf der Rechnung haben. Der 26-jährige Würenloser hat wiederholt versucht, sein Heimturnier zu gewinnen, blieb aber bisher erfolglos. Ihm könnte zu gute kommen, dass die Konkurrenz in diesem Jahr nicht so stark ist wie auch schon. Obwohl Sadecky seit seinem Einsatz an den Schweizer Meisterschaften vor gut zwei Monaten keine Turniere mehr bestritten hat, ist er als Nummer zwei ein heisser Anwärter auf den Titel.

Sieben weitere Aargauer
Dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr nicht ganz so gut besetzt ist, hat positive Auswirkungen für die Aargauer Spieler. Nicht weniger als acht Akteure aus dem Kanton stehen im Hauptfeld, was einem Drittel der gesamten Konkurrenz entspricht. Neben Sadecky sollte man vor allem Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen) im Auge behalten, der bei seinen letzten Turnieren ansprechende Resultate vorzuweisen hat.
Aussenseiterchancen haben auch Kevin Jordi (N2, 26) aus Bremgarten und der Klingnauer Oliver Mrose (N2, 29). Die Aargauer Teilnehmer werden komplettiert von den Gebrüdern Ibrahim (N3, 45) und Muhamed Fetov (N4, 75), sowie den beiden Wild Card-Empfängern Slobodan Mavrenski (N4, 71) und Yanik Kälin (N4, 137).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Sonntag, 15. Dezember 2013

Sadecky und Kennel im Soll

An der Schweizer Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende in Biel über die Bühne ging, ist der Würenloser Alexander Sadecky im Halbfinale am nachmaligen Sieger Henri Laaksonen gescheitert. Karin Kennel (Entfelden) und Nikolai Haessig (Muhen) erreichten die Viertelfinals.

Alexander Sadeckys (N2, 11, im Bild) Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften verlief nicht so, wie es in einem gängigen Tennislehrbuch stünde. Der 26-jährige Würenloser, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt, hat kein Vorbereitungsturnier bestritten und konnte nicht so viel trainieren, wie er wollte, da er derzeit mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Dennoch konnte er an den nationalen Titelkämpfen seine Positionierung in der Setzliste rechtfertigen.
Als Turniernummer vier genoss Sadecky in der ersten Runde ein Freilos und traf nach einem ungefährdeten Sieg über Siméon Rossier (N3, 59) auf den Kantonsrivalen Nikolai Haessig (N2, 23) aus Muhen. Dieser überzeugte in Biel mit zwei Siegen über besser klassierte Kontrahenten. Zuerst bezwang er Luca Margaroli (N2, 21) und dann auch noch den an Nummer sieben gesetzten Jacob Kahoun (N2, 17) – beide ohne Satzverlust. Im Aargauer Duell behielt dann aber Alexander Sadecky die Oberhand und siegte in einer ausgeglichenen Partie mit 7:6, 6:4. Auf den Linkshänder, der in seiner Karriere bereits zwei Mal Schweizer Meister geworden ist, wartete dann in der Runde der letzten Vier ein harter Brocken: Davis Cup-Spieler und Titelverteidiger Henri Laaksonen (N1, 3).

Satzgewinn gegen Laaksonen
Gegen den Finnisch-Schweizerischen Doppelbürger zeigte Sadecky einmal mehr, dass er – obwohl er nicht mehr als Profi unterwegs ist – noch immer zur nationalen Elite gehört. Den ersten Satz konnte Aussenseiter Sadecky mit 7:6 für sich entscheiden, doch danach war Laaksonen der klar bessere Spieler und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2 deutlich. Dennoch war Sadecky der einzige Spieler, der gegen Laaksonen einen Satz gewinnen konnte.
Neben Sadecky und Haessig standen mit Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau) noch zwei weitere Aargauer Tenniscracks im Einsatz. Hauser musste allerdings bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Mrose erreichte dank einem Sieg über Jessy Kalambay (N3, 34) immerhin die zweite Runde, wo er an Patrick Eichenberger scheiterte (N2, 20).

Kennel verliert gegen Michel
Bei den Frauen ruhten die Aargauer Hoffnungen auf der 18-jährigen Entfelderin Karin Kennel (N2, 11). Die Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen war an Nummer fünf gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. In der Folge bezwang sie Chiara Grimm (N2, 17) sicher mit 6:2, 7:5 und traf im Viertelfinal auf Lara Michel (N1, 9). Gegen die Turniernummer vier setzte es für Kennel eine knappe Niederlage ab. Die Entfelderin verlor mit 7:6, 3:6, 4:6 und wartete damit weiterhin auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme an nationalen Titelkämpfen bei den Aktiven. 
Dominique Meyer (R1, Bild), die zweite Aargauerin im Hauptfeld, blieb wie erwartet chancenlos. Die 14-jährige Aarauerin, die sich überraschend durch die Qualifikation gespielt hatte, verlor gegen Sandy Marti (N3, 25) mit 2:6, 1:6.

Text und Bild von Dominique Meyer von Fabio Baranzini, Bild Alexander Sadecky zur Verfügung gestellt