Beim letzten Turnier vor ihrer Rückkehr in die Schweiz hat Amra Sadikovic (WTA 168) erstmals in ihrer Karriere bei einem WTA-Turnier die Viertelfinals erreicht. Damit wird sie sich in der Weltrangliste um rund 20 Ränge verbessern.
Der mehrwöchige Trip nach Amerika und Kolumbien begann für Amra Sadikovic mit einer Viertelfinalteilnahme und einer Zweitrundenqualifikation bei ITF-Turnieren, sowie mit dem Aus in der ersten Qualifikationsrunde des WTA-Turniers von Charleston solide, allerdings ohne sich punktemässig auszuzahlen. Das änderte sich dann aber bei der letzten Destination des Trips. In Bogota bestritt Sadikovic ihren zweiten WTA-Tour-Event in diesem Jahr und schaffte dort aufgrund der eher schwachen Besetzung direkt den Sprung ins Hauptfeld.
Stark bei den BigPoints
Die 26-jährige Aargauerin aus Birr vermochte diese Chance zu nutzen und bezwang bei ihrem ersten Auftritt auf dem Center Court die an Nummer drei gesetzte Einheimische Marina Duque-Marino (WTA 77) in drei Sätzen, nachdem sie anfänglich noch mit 3:6, 1:4 im Rückstand gelegen hatte. Es war für Sadikovic der erste Sieg im Hauptfeld eines WTA-Turniers seit 2009. Doch damit nicht genug. In den Achtelfinals liess sie einen weiteren Sieg folgen. Gegen die Schwedin Rebecca Peterson (WTA 134), die sie im letzten Herbst bereits einmal bezwingen konnte, gewann Sadikovic mit 6:4, 6:4 und überzeugte dabei vor allem bei den Big Points: Sie wehrte alle fünf Breakbälle gegen sich ab und verwertete selber zwei von sieben Chancen.
Halbfinal im Doppel
In ihrem allerersten Viertelfinalspiel auf WTA-Stufe traf sie auf Silvia Soler-Espinosa, die sich als Nummer 170 der Welt in etwa in derselben Weltranglistenregion bewegt wie Sadikovic - doch die Spanierin war vor vier Jahren bereits einmal die Nummer 54 der Welt. Die Partie verlief nahezu identisch wie das Match am Tag zuvor im Achtelfinal, allerdings mit dem nicht unwesentlichen Unterschied, dass es diesmal Amra Sadikovic war, die sich mit 4:6, 4:6 geschlagen geben musste und bei den Big Points weniger effizient war als ihre Kontrahentin. Beide erspielten sich acht Breakchancen, Sadikovic konnte jedoch bloss deren vier verwerten, während Soler-Espinosa sechs nutzen konnte.
Ein kleiner Trost ist immerhin, dass sich die Aargauerin dank den 60 gewonnen WTA-Punkten in der Weltrangliste bis in die Region von Rang 150 vorkämpfen wird und damit so gut klassiert ist, wie noch nie zuvor in ihrer Karriere. Zudem konnte sie sich im Doppel an der Seite der Amerikanerin Maria Sanchez als ungesetzte Paarung für die Halbfinals qualifizieren. Ein schöner Erfolg zum Abschluss vor der Rückkehr in die Schweiz.
Text und Bild von Fabio Baranzini