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Mittwoch, 4. Januar 2012

Von Montreal nach Menziken

Im kommenden Jahr hat Nikolai Haessig, die Nummer 25 der Schweizer Tennisrangliste, Grosses vor. Seit einem Jahr lebt und trainiert der schweiz-kanadische Doppelbürger im Aargau.

«Endlich bin ich wieder hier», freut sich Nikolai Haessig. Nach sechs Wochen Wettkampf in der Türkei, zwei Wochen Training in Montreal und dem Weihnachtsurlaub in der Schweiz nahm er letzte Woche im Tenniscenter Aarau West das Training auf.

Der 19-Jährige ist in seinem Leben schon viel herumgekommen. Aufgewachsen ist der Sohn zweier ausgewanderter Schweizer – der Vater ist Aargauer, die Mutter kommt aus Burgdorf – in Williams Lake, einer kleinen Stadt nördlich von Vancouver. Mit 9 Jahren zog Haessig mit seiner Familie nach Vancouver, ehe 2007 ein weiterer Ortswechsel anstand. «Ich ging nach Montreal, wo ich im Stützpunkt des Kanadischen Tennisverbands optimal trainieren konnte», erklärt er. Ende 2010 folgte dann der bis jetzt letzte Umzug für Nikolai Haessig: Mit seinem Vater will er mindestens drei Jahre in der Schweiz bleiben.

Begeisterter Eishockeyfan
«Montreal war gut zum Trainieren, doch um Turniere zu spielen, musste ich immer drei, vier Stunden fliegen. Die Schweiz liegt viel zentraler», begründet er seinen Entscheid. Seit rund einem Jahr lebt Haessig bei seinen Grosseltern in Menziken. «Nach zehn Jahren in einer Grossstadt war die Umstellung schwierig, doch zum Glück konnte ich die Sprache schon», erzählt der begeisterte Vancouver Canucks-Fan in akzentfreiem Berndeutsch. Die Resultate seines Eishockeyteams verfolgt Haessig noch immer mit grossem Interesse. «Leider kann ich die Spiele nicht im TV anschauen, denn wegen der Zeitverschiebung finden diese mitten in der Nacht statt.»
Bis zu 30 Stunden pro Woche feilt die ehemalige Nummer 57 der Juniorenweltrangliste in Oberentfelden an seiner Karriere. Obwohl er die guten Trainingsleistungen im vergangenen Jahr nicht in Siege ummünzen konnte, setzt er sich nicht unter Druck. «Ich bin zufrieden mit meinem Spiel und glaube, dass ich 2012 auf der ATP-Tour Fuss fassen werde», so der 19-Jährige, dessen Ziel für die nächste Saison die Top 600 sind. Ein hohes Ziel, doch Nikolai Haessig ist überzeugt, «dass man sich hohe Ziele setzen muss, um weiterzukommen».


Bild und Text von Fabio Baranzini