Luca Keist stellt seine derzeit starke Form erneut unter Beweis und holt sich in Deutschland seinen allerersten Titel auf der ITF-Tour. Doch damit nicht genug: Keist darf die Schweiz an der Junioren EM in Klosters vertreten.
14 Siege bei nur zwei Niederlagen und das alles innerhalb von drei Wochen – das ist die eindrückliche Bilanz von Luca Keist (ITF 444). Und der 17-jährige Linkshänder hat seine Siege nicht irgendwo eingefahren, sondern bei den Junioren Schweizer Meisterschaften, wo er vor einer Woche das Finale erreicht hatte, und bei zwei internationalen Juniorenturnieren der Kategorie Grad 4 in Deutschland. Auch dort hat Keist einmal das Endspiel erreicht und diese Woche nun gar seinen allerersten Titel auf der ITF-Tour feiern können.
Beim Turnier in Möchengladbach gehörte Keist nicht nur aufgrund seiner jüngsten Resultate, sondern auch wegen seiner Setzlistenposition zu den Favoriten. Der Junior des TC Zofingen war an Position vier gesetzt und wurde dieser Favoritenrolle in den ersten Runden souverän gerecht. In den ersten vier Matches gab er keinen einzigen Satz ab und gewann sein Viertelfinalspiel gegen den Inder Adil Kalyanpur (ITF 761) gar hoch überlegen mit 6:0, 6:0.
Umkämpftes Finalspiel
Richtig gefordert wurde Luca Keist erst im Final, wo er auf den Einheimischen Jesper Tull Freimuth (ITF 805) traf. Das hart umkämpfte Duell um den Titel entschied Keist letztlich in drei ausgeglichenen Sätzen mit 7:5, 3:6, 6:4 für sich. Für den jungen Aargauer ist es der erste Turniergewinn überhaupt auf der ITF-Tour. Und dank diesem erneut starken Auftritt in Deutschland wird er sich in der Juniorenweltrangliste um beinahe 100 Ränge verbessern und in der Region von Position 350 klassiert sein – so weit vorne wie noch nie zuvor in seiner Karriere.
Junioren-EM als Zückerchen
Damit aber noch nicht genug: Weil Raphael Baltensperger, derzeit die Schweizer Nummer drei in der Kategorie U18, verletzt auf die Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Klosters verzichten muss, rutscht Keist aufgrund seiner jüngsten Erfolge nach. Der 17-Jährige darf sich in der kommenden Woche in Graubünden mit der europäischen Spitze messen. Dort trifft er auf den Spanier Bernabe Zapate Miralles (ohne Ranking), der vor einem Jahr die Nummer 156 der Juniorenweltrangliste war.
Text und Bild von Fabio Baranzini