Hansjörg Schifferle gibt die Leitung des Sportcenters Wase nach zehn Jahren ab. Der 32-jährige Thomas Nef aus Wohlen übernimmt die Centerleitung ab dem 1. Januar 2014.
Wer im Aargau Tennis spielt, hatte mit grosser Wahrscheinlichkeit schon einmal mit Hansjörg Schifferle zu tun. Seit 30 Jahren steht der gebürtige Klingnauer auf dem Tennisplatz, sechs Jahre war er im Vorstand des Aargauischen Tennisverbandes (ATV) und seit rund fünfzehn Jahren ist er Turnierleiter. Die meisten dürften Schifferle jedoch mit dem Sportcenter Wase in Verbindung bringen, wo er die letzten zehn Jahre als Geschäftsführer gearbeitet und die Aargauer Tennisszene mit innovativen Ideen belebt hat. Morgen geht der 62-Jährige in Pension und übergibt die Leitung an Thomas Nef (siehe letzter Abschnitt).
Seine Handschrift ist erkennbar
In all den Jahren, in denen sich Hansjörg Schifferle für den Tennissport eingesetzt hatte, agierte er stets im Hintergrund. Er suchte die Aufmerksamkeit nicht, stand nur ungern im Fokus. Diese Eigenschaften taten seinem Wirken jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Schifferle geniesst weit über die Kantonsgrenze hinaus einen guten Ruf als engagierter Förderer des Tennissports. Auch im Wase ist seine Handschrift deutlich zu erkennen. Er brachte – auch dank der Investitionsbereitschaft des Inhabers – die Infrastruktur des Centers auf Vordermann. Vor drei Jahren realisierte er den Bau einer modernen Badmintonhalle.
Zudem lancierte er eine Turnierserie und führte neue Spielmodi wie Eintagesturniere oder Doppelplausch-Events ein. Unter seiner Leitung wurde das Sportcenter Wase zum Turnierveranstalter mit den drittmeisten Teilnehmern der ganzen Schweiz. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass zuvor im Wase nur vereinzelt Turniere ausgetragen wurden. «Ich hatte viele Ideen, die ich umsetzen wollte. Für mich ist es die grösste Befriedigung, wenn die Leute diese annehmen», sagt Schifferle.
Ein Spätberufener
Der Tennissport und Hansjörg Schifferle, das hat vom ersten Tag gepasst wie die Faust aufs Auge. Dabei hat der gelernte Maschinenzeichner, der sich später im EDV-Bereich weiterbildete, erst mit 32 Jahren zum weissen Sport gefunden. Als Jugendlicher hatte er Fussball gespielt, kickte gar in der Aargauer Juniorenauswahl. Auch beim Handballverein STV Baden bewies er sein Talent und schaffte es in die 1. Liga, ebenso im Tischtennis. «Die Ballsportarten waren genau mein Ding», sagt Schifferle. Es überrascht daher nicht, dass er auch im Tennissport schnell Fuss fasste. Schifferle wurde Captain seines Interclubteams im TC Unteres Aaretal, übernahm in jenem Club eine Vorstandstätigkeit und organisierte 1997 mit den kantonalen Junioren-Meisterschaften sein erstes Tennisturnier.
Sein grosses Engagement blieb in Tenniskreisen nicht verborgen und er wurde für den Vorstand des ATV vorgeschlagen. Obwohl er damals in der Geschäftsleitung eines Möbelherstellers arbeitete, sagt er zu.
«Ich kann nur schlecht Nein sagen. Gleichzeitig reizte mich aber die Herausforderung.» Sechs Jahre war er fürs Turnierwesen zuständig, ehe er 2003 zurücktrat, weil er die Geschäftsleitung im Wase übernahm.
Schicksalsschläge verkraftet
Jetzt – nach zehn Jahren – hat Hansjörg Schifferle genug. Obwohl er noch einen Vertrag bis 2015 hätte, räumt er seinen Platz. «Nach meinem Herzinfarkt und dem plötzlichen Tod meiner Frau, die meine vielen Aktivitäten stets akzeptiert hatte, hat sich meine Sicht auf viele Dinge verändert. Die Arbeit ist nicht mehr das Wichtigste», sagt er. Schifferle freut sich, seine grosse, schwarze Agenda, in der er alle Geschäftstermine notiert hatte, wegzulegen. Langeweile wird bei ihm trotzdem nicht aufkommen.
«Ich möchte wieder mehr zum Racket greifen und Turniere spielen», sagt er. Ein Ziel hat sich Hansjörg Schifferle bereits gesetzt: Er möchte noch einmal eine R5-Klassierung erreichen.
Thomas Nef, der Sohn von Centerinhaber Guido Nef, übernimmt die Leistung des Sportcenters Waseab dem 1. Januar 2014. Der 32-Jährige absolvierte eine KV-Lehre und bildete sich danach zum eidgenössisch diplomierten Einkäufer weiter. Nach einige Jahren Berufserfahrung wird der passionierte Hobbytennisspieler aus Wohlen nun die Geschäftsführung übernehmen. „Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, denn ich habe die Möglichkeit, mein Hobby zum Beruf zu machen“, so Nef, der vor allem die Bereiche Badminton und Squash weiter ausbauen möchte. Thomas Nef wird den Kundenstamm seines Vorgängers und auch alle Mitarbeiter übernehmen.
Text und Bilder von Fabio Baranzini
Text und Bilder von Fabio Baranzini