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Freitag, 19. Juni 2015

Mix aus Preisgeld und persönlichen Kontakten

An den Aargauischen Meisterschaften, die zum zweiten Mal in Folge in Bremgarten stattfinden, liegt die Teilnehmerzahl mit knapp 200 etwas unter dem Wert vom Vorjahr, dafür ist das Niveau noch einmal gestiegen.

Was haben Alexander Sadecky (N1, 8, im Bild), Karin Kennel (N2, 16) und Tadeja Majeric (N1,9) gemeinsam, abgesehen davon, dass sie allesamt hervorragend Tennis spielen und schweizweit zu den absoluten Topcracks gehören? Sie alle haben sich für die kantonalen Meisterschaften in Bremgarten angemeldet, die am kommenden Dienstag beginnen. Dass Spieler dieses Kalibers, die – im Falle von Kennel und Majeric - normalerweise auf der WTA-Tour antreten oder wie Alexander Sadecky ein regelmässiger Gast bei nationalen Topturnieren sind, an den Aargauischen Meisterschaften teilnehmen, ist alles andere als selbstverständlich. Zu einem gewissen Teil hängt dies mit dem gut vernetzten Organisationskomitee rund um Präsident Heinz Blatter zusammen, das keinen Aufwand scheute, um auch Topspieler für ihr Turnier zu gewinnen. Doch Spieler dieses Formats kommen nur dann, wenn es auch etwas zu gewinnen gibt. Und das ist an den Aargauischen Meisterschaften der Fall. 1500 Franken erhält der Sieger des Turniers. Kein schlechter Lohn für drei oder vier Partien, die innerhalb einer Woche gewonnen werden müssen.

Strategie geht auf
Insgesamt schütten die Organisatoren in Bremgarten 6400 Franken an Preisgeldern aus. 5000 Franken davon werden vom Aargauischen Tennisverband gesprochen mit dem Wunsch, dieses Geld als Preisgeld zu investieren. Wirft man einen Blick auf die Tableaus in der obersten Spielklasse, zahlt sich diese Strategie aus. Nicht weniger als zehn N-Spieler bei den Männern und vier bei den Frauen haben sich angemeldet. „Damit konnten wir das bereits hohe Spielniveau aus dem Vorjahr nochmals steigern“, freut sich OK-Präsident Heinz Blatter.
Ein Blick über die Kantonsgrenze zeigt: Nicht alle fahren dieselbe Strategie wie der Aargauer. In Solothurn beispielsweise verzichtet man darauf, Preisgelder zu bezahlen und hat deshalb konsequenterweise die N-Kategorien aus dem Turnier gestrichen. In Basel und Bern werden die Topkategorien angeboten, weisen aber deutlich weniger Teilnehmer auf als ihr Pendant im Aargau. Die Aargauer können also stolz sein, auf ihre stark besetzten Tableaus, vor allem weil elf der vierzehn N-Spieler auch tatsächlich aus dem Aargau kommen. Ein beachtlicher Wert, von dem viele andere Kantone nur träumen können.

Lukrativ für beide Seiten
Dass die kantonalen Meisterschaften, wo diesmal knapp 200 Spielerinnen und Spieler um Titelehren kämpfen, so erfolgreich sind, hängt zu einem grossen Teil mit den Organisatoren zusammen. Ein solches Turnier erfolgreich zu organisieren, ist mit einem enormen Aufwand verbunden. In Bremgarten ist ein zehnköpfiges OK am Werk, das ein Budget von 100 000 Franken zusammen bringen musste und während des Turniers von nicht weniger als 90 freiwilligen Helfern unterstützt wird – allesamt aus dem Tennisclub Bremgarten. Der verdiente Lohn für den grossen Aufwand ist ein voraussichtlicher Gewinn im mittleren fünfstelligen Bereich, der in die Clubkasse fliesst. Die kantonalen Meisterschaften sind also für Spieler und Organisatoren lukrativ.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 23. Juni 2014

Die Teil-Öffnung der Aargauischen Meisterschaften erhitzt die Gemüter

Die Organisatoren der kantonalen Tennismeisterschaften in Bremgarten, die am Donnerstag beginnen, können ein exzellentes Teilnehmerfeld präsentieren. Die Freude ist allerdings nicht bei allen Exponenten gleich gross.
Es ist das erste Mal, dass der Aargauische Tennisverband es den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften erlaubt, das Turnier auch für ausserkantonale Spieler zugänglich zu machen. Das Bremgartner Organisationkomitee rund um Präsident Heinz Blatter hat diese Chance genutzt und hat die Hauptkategorie (N1/R4) geöffnet. Die Idee dahinter: Höheres Spielniveau und mehr Teilnehmer – vor allem bei den Frauen – und mehr Einnahmen durch Sponsoren, die nicht nur im Aargau ansässig sind.
Das hat aus Sicht der Organisatoren optimal geklappt. Acht Sponsoren, die rund die Hälfte des gesamten Budgets der Meisterschaften stemmen, sind Firmen, die ihr Einzugsgebiet ausserhalb der Kantonsgrenzen haben und sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wird in den Hauptkategorien attraktiver Tennissport geboten. Die Teilnehmerzahl bei den Männern liegt bei 45 (Vorjahr 31) und bei den Frauen sind es 22 (6). Auch das Spielniveau ist höher. Es nehmen gesamthaft 18 N-Spieler und –Spielerinnen teil. Zuletzt waren es deren sieben.

Thema noch nicht vom Tisch
Doch die Freude der Organisatoren hat einen schalen Beigeschmack. Längst nicht bei allen Exponenten der Aargauer Tennisszene stossen die Neuerungen auf Begeisterung. Mehrere Spitzenspieler und Trainer haben sich bei den Organisatoren beschwert und gar damit gedroht, nicht anzutreten. Ihre Kritikpunkte: Das familiäre Flair der kantonalen Meisterschaften gehe durch die Öffnung verloren und die Meisterschaft würde zu einem normalen Preisgeldturnier verkommen.
„Wir haben mit all diesen Spielern persönlich gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Danach haben sie sich glücklicherweise bereit erklärt, auch in diesem Jahr mitzuspielen“, freut sich Heinz Blatter. Trotzdem ist er sich bewusst, dass das Thema der Öffnung noch nicht vom Tisch ist. Gemeinsam mit seinem Team wird er nach den Meisterschaften erneut das Gespräch mit den Spielerinnen und Spielern suchen und erst dann entscheiden, ob die Meisterschaften auch im kommenden Jahr offen ausgetragen werden oder ob man zum alten Modus zurückkehren wird.

Haessig als Favorit
Zum sportlichen Aspekt: Insgesamt kämpfen 218 Tennisspieler in zehn Kategorien um Titelehren. 16 davon sind ausserkantonale Akteure, die vor allem im Frauentableau Akzente setzen werden. Drei der vier topgesetzten Spielerinnen sind nämlich keine Aargauerinnen. Die Westschweizerin Céline Cattaneo (N2,21) führt das Teilnehmerfeld an, vor Tamara Arnold (N3,29, Kappel), Titelverteidigerin Amanda Schneider (N3,41, Würenlingen) und Sina Züger (N4,59, Sissach). Favorit im Kampf um den Titel bei den Männern ist Nikolai Haessig (N2, 18, Muhen). Seine härtesten Konkurrenten dürften Daniel Valent (N2,24, Zürich), Titelverteidiger Kevin Jordi (N2,30, Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3,32, Klingnau) sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Hilfe für die kantonalen Meisterschaften

Mit drei Neuerungen will der Aargauische Tennisverband den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften unter die Arme greifen. Die Veranstalter hatten dies schon seit Längerem gewünscht.

Als Ende Juni in Muri die letzten Bälle der Aargauischen Meisterschaften der Aktiven übers Netz folgen, war noch nicht klar, wo das Turnier im nächsten Sommer ausgetragen wird. Für den Austragungsort der kantonalen Hallen Junioren Meisterschaften, die im März stattfinden, sind die Abklärungen noch immer am Laufen und für die kriselnden Aargauischen Hallen Senioren Meisterschaften musste ein neuer Organisator gefunden werden.
Der Aufwand für die Veranstalter dieser Meisterschaften ist gross. Hinzu kommt, dass das Interesse der Spieler in allen Alters- und Stärkeklassen in den letzten Jahren abgenommen hat, vor allem bei den Frauen. Die Organisatoren der kantonalen Meisterschaften forderten daher beim Aargauischen Tennisverband (ATV) in der Vergangenheit wiederholt Anpassungen der Turnierbestimmungen und finanzielle Unterstützung. Zuletzt versuchten dies die Aargauer Tenniscenter mit einem entsprechenden Vorstoss an der Generalversammlung des ATV Anfang Jahr. Der Vorstand des ATV lehnte eine finanzielle Unterstützung der kantonalen Meisterschaften durch den Verband damals jedoch klar ab.

Gleich drei Neuerungen
Es schien alles beim Alten zu bleiben. Doch Ende August kam die 180-Grad-Kehrtwende. Der ATV hat sich entschlossen, alle kantonalen Meisterschaften finanziell zu unterstützen. „Die Meisterschaften der Aktiven erhalten 5000 Franken und die Senioren und Junioren Meisterschaften je 2000 Franken. Diese Summen müssen aber an der Generalversammlung erst noch abgesegnet werden“, sagt Fritz Gollonitsch, Eventverantwortlicher des ATV.
Doch damit noch nicht genug. Es werden gleich noch zwei weitere Änderungen vorgenommen, die in den letzten Jahren von Seiten der Organisatoren wiederholt gefordert wurden. Erstens bleiben die Meisterschaften mindestens für zwei Jahre am selben Ort, was aus Sicht der Organisatoren lukrativer und weniger arbeitsintensiv ist, als wenn die Meisterschaften jedes Jahr von Grund auf neu aufgebaut werden müssen. Zweitens dürfen auch ausserkantonale Spieler an den Meisterschaften teilnehmen, wenn die Organisatoren dies möchten, wodurch sich die Teilnehmerzahlen und das Spielniveau erhöhen dürften. „Die Öffnung der Meisterschaften für ausserkantonale Spieler führen wir vorerst versuchsweise ein und warten die Reaktion der Aargauer Spieler ab“, so Gollonitsch.
Beteiligt am plötzlichen Meinungsumschwung des ATV ist das Organisationskomitee des TC Bremgarten rund um Präsident Heinz Blatter, das sich bereit erklärt hat, die kantonalen Meisterschaften der Aktiven 2014 zu übernehmen. „In den Gesprächen mit dem ATV haben wir gesagt, dass wir die Meisterschaften nur organisieren, wenn wir sie mindestens zwei Mal in Folge durchführen können. Zudem haben wir uns auch die finanzielle Unterstützung gewünscht“, erklärt Blatter.
Der ATV scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und hat die Neuerungen bereits in die Wege geleitet. Ob diese die gewünschte Wirkung haben, wird sich zeigen.

Text von Fabio Baranzini

Samstag, 31. August 2013

ATM 2014 wieder in Bremgarten

Die Sommerausgabe der Aargauischen Tennismeisterschaften der Aktiven wird im kommenden Jahr im Tennisclub Bremgarten stattfinden. Das zehnköpfige OK rund um Präsident Heinz Blatter wartet mit einigen Neuerungen auf.

"Am Finaltag der ATM in Muri wurden wir angefragt, ob wir die ATM 2014 organisieren würden", schreibt Blatter auf der Homepage des TC Bremgarten. Der Clubvorstand entschied sich für die erneute Austragung (bereits 2011 fand die ATM in Bremgarten statt), stellte jedoch zwei Bedingungen an den Aargauischen Tennisverband: 
  • Der ATV soll die Aargauischen Meisterschaften in Bremgarten finanziell unterstützen, vor allem bei den Preisgeldern. So soll ein attraktives Teilnehmerfeld zustande kommen. 
  • Die Verantwortlichen wollen das Turnier zudem zwei Jahre in Folge organisieren und nicht wie bis anhin jeweils nur eine Saison. 
Der ATV kam den beiden Forderungen des Bremgartner OKs  nach und so werden vom 26. Juni bis 6. Juli 2014 die Aargauischen Tennismeisterschaften in Bremgarten über die Bühne gehen. Es ist gar möglich, dass die Sommer ATM der Aktiven gleich drei Mal im Freiamt ausgetragen wird, denn der ATV hat den Bremgartnern angeboten, das Turnier drei Mal in Folge zu organisieren. Die Verantwortlichen werden sich nach der ersten Austragung entscheiden.
Bei der nächsten Austragung der ATM der Aktiven im Sommer gibt es noch eine dritte Änderung. Diese betrifft die Spielerregelung. Erstmals werden auch ausserkantonale Spieler an den Aargauischen Meisterschaften teilnehmen können.
Detailliertere Informationen zu den Änderungen und den Beweggründen werden folgen. 

Hallen ATMS neu im Baregg
Nicht nur bei den Aktiven Aargauischen Meisterschaften gibt es im nächsten Jahr Änderungen, sondern auch bei der Aargauischen Senioren Hallen Meisterschaft, die in den vergangenen Jahren im Sportcenter Wase ausgetragen wurde. Diese finden neu im Sportcenter Baregg statt. Doch das ist nicht die einzige Neuerung. Erstmals werden alle Kategorien offen ausgeschrieben und als Tableaux anvancé ausgetragen. Vielleicht verhelfen diese Änderungen dem in der Vergangenheit kriselnden Turnier zu neuem Schwung. Anmeldeschluss ist der 6. Januar 2014 und gespielt wird an den Wochenenden vom 18./19. und 25./26. Januar.

Text von Fabio Baranzini

Sonntag, 26. Juni 2011

Das Duell der Gebrüder Fetov

Bei den Finalspielen der 72. Aargauer Tennismeisterschaften in Bremgarten, kam es am vergangenen Wochenende zu einem Endspiel der besonderen Art. Im Final der Königsklasse standen sich nämlich die beiden Brüder Muhamed (N3,33) und Ibrahim Fetov (N3, 62) gegenüber. 

Die Finalqualifikation des top gesetzten Muhamed war zu erwarten, während sich Ibrahim dank einer starken Leistung im Halbfinal etwas überraschend gegen Lokalmatador Kevin Jordi (N3,38) durchgesetzt hatte. Der Final vom Sonntag war bereits das sechste Duell der beiden Brüder, wo- bei Muhamed den Platz bisher erst einmal als Verlierer verlassen musste. «Es ist jeweils am Anfang etwas speziell, wenn Ibro auf der anderen Seite steht, doch sobald das Spiel beginnt, ist er ein Gegner wie jeder andere», erzählte er.

Ein emotionales Spiel
Ibrahim erwischte den besseren Start ins Duell und ging schnell mit 3:0 in Führung, doch mit zunehmender Spieldauer kam der ältere der Fetov-Brüder besser ins Spiel. «Ich habe den Ball zu Beginn nicht so gut gespürt und habe daher oft zu viel riskiert», analysierte Muhamed seinen Fehlstart. In der Folge sei es ihm gelungen, den Ball mit mehr Spin zu schlagen und sich so in die Partie zurückzukämpfen. Die Auswirkungen dieser taktischen Massnahme waren augenfällig: Während Ibrahim immer öfters lautstark mit sich und seiner Leistung haderte, steigerte sich sein Bruder von Minute zu Minute und ging mit 5:4 in Führung. Dank einem weiteren Break sicherte sich Muhamed den ersten Satz mit 6:4. Die Ereignisse des zweiten Satzes sind schnell erzählt. Muhamed dominierte das Spiel mit druckvollen Grundschlägen, während sein jüngerer Bruder zunehmend frustrierter und ratloser agierte. Nach knapp 90 Minuten verwertete Muhamed seinen ersten Matchball und sicherte sich dank dem 6:4, 6:0-Sieg den Aargauermeistertitel.

Ein sehr gelungener Anlass

Bei den Frauen kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen Janina Ruhstaller (N4, 68) und Michelle Paroubek (R1), der aufgrund von Terminproblemen erst am vergangenen Montag ausgetragen werden konnte. Dabei konnte sich die routinierte Michelle Paroubek gegen ihre Clubkollegin aus Brugg mit 6:4, 6:4 durchsetzen und sich damit für die Niederlage aus dem Vorjahr revanchieren.
In der Kategorie R4/R6 siegten Michael Kral (R4) und Svenja Haymann (R4) und in der Kategorie R7/R9 trugen sich Tim Schulthess (R7) und Andrea Schalus (R9) in die Siegerliste ein. Im erstmals durchgeführten Einsteigertableau erreichte die Skiakrobatik Olympiasiegerin Evelyne Leu (R9) vom TC Bremgarten den Final, verlor dort jedoch gegen Karin Fischer (R9) in zwei Sätzen. Bei den Männern siegte Marco Samsinger (R9).
Die Organisatoren des TC Bremgarten, welche die Aargauermeisterschaften zu ihrem 80-jährigen Clubjubiläum ausgetragen hatten, blicken zufrieden auf die Veranstaltung zurück. „Wir waren von der Teilnehmerzahl ein wenig enttäuscht, doch es war trotz allem ein sehr gelungener Anlass“, meinte OK-Präsident Heinz Blatter. „Wir erhielten auch durchwegs positive Rückmeldungen von Spielern und Turnierbesuchern“, freute er sich.


Bild und Text von Fabio Baranzini