Posts mit dem Label Jérôme Kym werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jérôme Kym werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 30. Juli 2024

«Immer witer» – mit dem FCB-Motto zum Titelgewinn in Zug

Der 21-jährige Fricktaler Jérôme Kym gewinnt in Zug seinen bislang grössten Titel auf der Profitour. Dank diesem Erfolg stösst er in die Top 200 der Weltrangliste vor und darf Ende August an der Qualifikation für die US Open teilnehmen.

Jérôme Kym befindet sich aktuell in beneidenswerter Verfassung. Bereits im Juni hatte er als Qualifikant seinen ersten Challengertitel gewonnen und gleich darauf noch einen Halbfinaleinzug folgen lassen. Und nun hat er vergangene Woche in Zug nachgedoppelt und seinen zweiten Turniersieg auf dieser Stufe feiern können. «Es war eine sehr coole Woche und ich bin extrem happy, dass ich mein zweites Challengerturnier gewinnen konnte», bilanzierte Kym. Der 21-Jährige aus Möhlin war Anfang Jahr als Nummer 485 gestartet und nun spuckt der Resultatcomputer der ATP den Namen des jungen Aargauers bereits auf Rang 180 aus – ein riesiger Sprung in dieser kurzen Zeit.

Eigentlich schon ausgeschieden
Wie nah Sieg und Niederlage im Tennis beieinanderliegen, hat Jérôme Kym vergangene Woche in Zug am eigenen Leib erfahren. Nachdem er zum Auftakt auf ganzer Linie überzeugen konnte und mit Juan Manuel Cerundolo (ATP 157) und Kamil Majchrzak (ATP 183) zwei Spieler aus den Top 200 ohne Satzverlust schlagen konnte, war er gegen den Deutschen Qualifikanten Marko Topo (ATP 460) eigentlich fast schon ausgeschieden. In einem Abnützungskampf, der drei Stunden und 18 Minuten gedauert hatte, wehrte Kym nicht weniger als sieben (!) Matchbälle ab, ehe er sich mit 5:7, 7:6, 7:6 durchsetzen konnte. «Ich hatte in diesem Match verdammt viel Glück. Sieben Matchbälle abzuwehren, passiert wahrlich nicht alle Tage. Dieser Sieg war unglaublich», so Kym.
Genau dieser verrückte Sieg im Viertelfinal war es, der auf dem Weg zum Titel für Kym eine entscheidende Bedeutung bekommen hat. «Nach dem harten Fight im Viertelfinal war ich in den beiden Runden danach extrem relaxt und ruhig. Ich habe meine innere Mitte perfekt gefunden», beschreibt Kym, der im Halbfinal Joris de Loore (ATP 192) und im Endspiel Roman Andres Burruchaga (ATP 130) bezwingen konnte – beide in zwei Sätzen.

Das FCB-Motto übernommen
Das Turnier in Zug ist das bislang grösste, das Jérôme Kym in seiner Karriere gewinnen konnte. Aber nicht nur deshalb ist es für den 21-jährigen Offensiv-Spezialisten ein ganz besonderer Erfolg. «In dieser Woche sind extrem viele Leute vor Ort gewesen, die mich unterstützt haben. Unter anderen war FC Luzern Torhüter Pascal Loretz da, den ich in der Spitzensport-RS kennengelernt habe, meine Familie war dabei und mein Vater hat extra eine Woche Urlaub genommen, um mich zu unterstützen. Vor Heimpublikum zu spielen, gibt mir immer ein Extraportion Energie, die ich richtig aufsaugen konnte. Das hat mir in die Karten gespielt», sagt Kym.
Ebenfalls vor Ort waren einige Kollegen, mit denen er jeweils in der Muttenzerkurve des St. Jakobspark steht und «seinen» FC Basel unterstützt. Kym hat denn auch den Leitspruch «immer witer» des FCB zu seinem eigenen gemacht. «Seit ich dieses Motto für mich übernommen habe, geht es bei mir bergauf», meint FCB-Fan Kym mit einem Schmunzeln.

Grand Slam Premiere bei den «Grossen»
Dank dem Titelgewinn in Zug macht Jérôme Kym einen grossen Sprung nach vorne in der Weltrangliste. Mehr als 100 Ränge überspringt er und steht neu auf Position 180. Der erstmalige Vorstoss in die Top 200 der Welt hat einen schönen Nebeneffekt: Kym schafft den Cut für die Teilnahme an der Qualifikation der US Open. Ende August darf Kym, der auf Juniorenstufe bereits an allen vier Grand Slam Turnieren gespielt hat, erstmals auch bei den Profis auf der ganz grossen Bühne ran. «Es freut mich sehr, dass ich jetzt in der oberen Liga mitmischen kann. Ich weiss, dass ich da hingehöre, wenn ich gut spiele», sagt Kym und betont: «Ich bin aber noch nicht am Ziel und muss weiter an mir arbeiten. Ich muss genau die Dinge weiter sauber erledigen, die ich in den letzten Monaten still und in Ruhe gemacht habe, ohne dass sich gross jemand dafür interessiert hat.» Wenn Jérôme Kym so weiterspielt wie in den letzten Wochen, dürfte es mit der Ruhe allerdings bald vorbei sein. Denn dann wird er zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Bereits diese Woche spielt Kym sein nächstes Turnier. Im tschechischen Liberec ist er bei einem Challengerturnier an Nummer sieben gesetzt. Nächste Woche folgt dann sein Einsatz in der NLA-Interclubmeisterschaft für GC und dann geht’s bereits weiter Richtung USA, wo die US Open warten.

Text von Fabio Baranzini, Bild Fabian Meierhans

Sonntag, 9. Juni 2024

Traumwoche für Jérôme Kym in Tschechien

Der 21-jährige Aargauer Tennisprofi Jérôme Kym feiert in Prostejov seinen bislang mit Abstand grössten Erfolg. Als Qualifikant gewinnt er das Challenger Turnier und macht in der Weltrangliste einen riesigen Sprung nach vorne.

Jérôme Kym ist mit guten Erinnerungen nach Prostejov gereist. Vor sieben Jahren hat er dort gemeinsam mit Yarin Aebi und Till Brunner den U14 Weltmeistertitel für die Schweiz gewinnen können. Im Final übrigens gegen Spanien, das mit einem gewissen Carlos Alcaraz angetreten war, der ja bekanntlich diesen Sonntag den French Open Final der Männer in Paris bestreitet.
Sieben Jahre nach dem U14-Weltmeistertitel kann Jérôme Kym an selber Stätte nun seinen bislang mit Abstand grössten Erfolg als Profi feiern. Er gewinnt das mit 120'000 Euro dotierte Challenger Turnier – und das als Qualifikant. «Es war eine Riesenwoche für mich. Ich habe extrem Freude, dass sich die harte Arbeit während meiner Verletzung im letzten Jahr jetzt ausbezahlt hat. Ich brauchte viel Geduld und Durchhaltevermögen. Das macht den Titel umso schöner», freute sich Jérôme Kym am Tag seines Titelgewinns.

Nur zwei Matchshirts
Wie unerwartet dieser Titel für den jungen Fricktaler, der seit einigen Jahren in Österreich trainiert, gekommen ist, zeigt folgende Anekdote. Jérôme Kym ist mit lediglich zwei Matchshirts nach Prostejov gereist. Gespielt hat er inklusive Qualifikation letztlich sieben Matches. «Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass ich das Turnier gleich gewinnen werde. Ich hätte aber eigentlich schon mehr Shirts mitnehmen wollen, habe sie aber wohl im Schrank vergessen. So habe ich halt im Hotel nach jedem Spiel die Shirts im Lavabo gewaschen und aufgehängt, damit ich sie am nächsten Tag wieder anziehen konnte», so Kym.
Um den Exploit einzuordnen, hilft auch ein Blick auf das Tableau und die Gegner die Jérôme Kym auf dem Weg zu seinem Triumph eliminiert hat. Als Weltnummer 444 ist Jérôme Kym in Tschechien gestartet. Dieses Ranking reichte gerade mal für Setzlistenplatz 11 in der Qualifikation. Das bedeutet, dass Kym gerade nur in der ersten Runde gegen Norbert Gombos aus der Slowakei das bessere Ranking aufgewiesen hat. Obwohl: Gombos war vor einigen Jahren bereits einmal in den Top 100 klassiert.

Sechs von sieben Gegnern stärker klassiert
Nach Gombos gewann Kym auch gegen den Einheimischen Martin Krumich, der fast 100 Ränge vor Kym klassiert war. Und auch seine fünf Hauptfeld Gegner waren allesamt stärker als er. Unter anderem schlug Kym in der zweiten Runde den an Nummer zwei gesetzten Yoshihito Nishioka (ATP 70), der bereits einmal die Nummer 24 der Welt war, in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4. Und im Halbfinal eliminierte er den Argentinier Pedro Cachin, die Nummer 108 der Weltrangliste. Den Final gewann Kym übrigens gegen Chun-Hsin Tseng, der zuvor auf dem Weg ins Endspiel keinen einzigen Satz abgegeben hatte.
Vor diesem Turnier war für Jérôme Kym ein Viertelfinal auf dieser Turnierstufe der grösste Erfolg. Nun ist es der Titelgewinn. Dank den 104 ATP-Punkten, die Jérôme Kym für seinen Exploit bekommt, verdoppelt er sein Punktekonto und macht entsprechend einen grossen Sprung nach vorne in der Weltrangliste. Neu dürfte er in der Region von Rang 280 klassiert sein – so weit vorne wie noch nie zuvor in seiner Karriere. «Ich habe enorm viel im mentalen Bereich gearbeitet und das konnte ich in diesem Turnier zeigen. Jetzt möchte ich das natürlich so weiterziehen», blickt Kym voraus.

Text von Fabio Baranzini, Bild Instagram

Sonntag, 28. April 2024

Zweiter Profititel in dieser Saison für Jérôme Kym

Nachdem der 21-jährige Fricktaler im Januar bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause in Spanien bereits einen Profititel gewinnen konnte, doppelt er nun diese Woche in der Türkei nach. Kym gewinnt das mit 15'000 Dollar dotierte Turnier in Antalya.

Obwohl es insgesamt bereits der dritte Profititel ist für Jérôme Kym – der zweite in diesem Jahr – ist es für den Fricktaler eine Premiere. Zum ersten Mal gewinnt er nämlich ein Profiturnier auf Sand. Das ist vor allem deshalb eine beachtliche Leistung, weil die rote Asche nicht unbedingt die Lieblingsunterlage des Offensivspezialisten Kym ist. In Antalya bewies er aber diese Woche, dass er nicht nur auf schnell Belägen für Turniersiege gut ist.
Kym, der aktuell die Weltnummer 518 ist, startete als Nummer drei der Setzliste ist Turnier und gehörte damit zu den Mitfavoriten im Kampf um den Turniersieg. Dies unterstrich er mit seinen ersten Auftritten. Sowohl gegen den Letten Pijus Vaitiekunas (ATP 1940) und den Qualifikation Leandro Malgaroli (ATP 1452) liess er gar nichts anbrennen und gab in beiden Partien gemeinsam nur gerade sechs Games ab. Auch im Viertelfinal gegen Alexandr Binda (ATP 1037) blieb er beim 6:1, 6:4 Sieg ungefährdet.

Sprung in der Weltrangliste
Im Halbfinal eliminierte er dann den Holländer Deney Wassermann (ATP 716) mit 7:6,6:2 und traf im Final auf Yanaki Milev (ATP 594) aus Bulgarien. Auch in dieser Begegnung war der erste Satz hart umkämpft, Kym konnte ihn jedoch mit 7:5 zu seinen Gunsten entscheiden. Der zweite Durchgang war dann eine klare Angelegenheit für den Aargauer. Mit 6:2 sicherte er sich diesen Satz und gewann damit das Turnier ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Dank den 15 ATP-Punkten, die er für diesen Titel bekommt, wird er in der Weltrangliste rund 50 Plätze gut machen und sich neu in der Region von Rang 470 klassieren.

Text von Fabio Baranzini, Bild Instagram Jérôme Kym

Dienstag, 16. Januar 2024

Zweiter Profititel für Kym – erneut beim Comeback

Er hat es wieder getan: Zum zweiten Mal gewinnt der 20-jährige Fricktaler Jérôme Kym (ATP 484) nach langer Verletzungspause beim Comeback einen Profititel. Dabei war vor einem halben Jahr nicht klar, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen will oder nicht.

Anfang Juli des letzten Jahres hat Jérôme Kym sein bislang letztes Turnier bestritten. In Klosters war es, als er im Viertelfinal die Segel streichen musste. Danach spielte sein linkes Knie nicht mehr mit. Eine Operation war unumgänglich. Die neuerliche Verletzung – erst wenige Monate zuvor hatte er wegen einer Verletzung eben dieses linken Knies bereits fünf Monaten pausieren müssen – kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn Kym war gut in Form und stand in der Weltrangliste auf Position 348. So weit vorne wie noch nie zuvor.
«Nach der Operation hatte ich zwei Möglichkeiten: Meine Karriere beenden und mir einen Job suchen oder durch die schwierige der Reha gehen», erzählt Kym. Er entschied sich für letzteres. «Ich machte eine lange Reha, lernte neu laufen und machte einen intensiven Aufbau für mein linkes Knie. Parallel dazu arbeitete ich im mentalen Bereich, um dann langsam wieder zum Tennis zurückzufinden.»

Einige Anpassungen im Spiel
Jérôme Kym hat in den Monaten, in denen er an seiner Rückkehr gearbeitet hat, nicht nur einen sauberen Aufbau für sein verletztes Knie gemacht, sondern er hat auch einige Aspekte seines Spiels verändert, damit das Knie längerfristig weniger stark belastet wird. «Ich habe viel an der Stabilität gearbeitet, ich habe zudem die Aufschlagbewegung leicht angepasst, damit ich weniger Druck auf den Knien habe, und ich bewege mich mit einem tieferen Körperschwerpunkt, wodurch ich keine Schmerzen mehr habe beim Spielen», beschreibt Kym seine Entwicklung in den letzten Monaten.
Vergangene Woche gab Kym, der seit letztem Oktober die Spitzensport RS in Magglingen besucht, sein Comeback. Für seinen ersten Auftritt wählte er ein mit 15'000 Dollar dotiertes Turnier im spanischen Manacor aus. Dort startete der 20-jährige als Nummer vier der Setzliste in dieses Turnier. «Ich hatte schon im Hinterkopf, dass es bei meinem letzten Comeback super gelaufen ist und ich meinen ersten Profititel gewinnen konnte. Aber mir war auch klar, dass die Wahrscheinlichkeit gleich null ist, dass mir das nochmals gelingt.»

Nur ein Satz abgegeben
Die ersten zwei Runden überstand Kym dann aber ohne Satzverlust. Zuerst eliminierte er Alejandro Juan Mano (ATP 1259) mit 6:4, 7:6 und Michiel De Krom (ATP 829) mit 6:3, 7:6. Im Viertelfinal wartete dann der Holländer Deney Wassermann (ATP 711). Gegen den 22-Jährigen musste Kym erstmals einen Satz abgeben, setzte sich aber letztlich dennoch mit 6:4, 4:6, 6:3 durch. Für Kym ging es gleich weiter mit holländischen Kontrahenten. Der dritte Holländer, der versuchte den jungen Aargauer zu bezwingen, war Ryan Nijboer (ATP 468), die Nummer zwei des Turniers. Und obwohl Nijboer der am besten klassierte Holländer des Trios war und ein paar Ränge vor Kym steht im ATP-Ranking, blieb er chancenlos. 6:3, 6:3 ging die Partie zu Gunsten von Jérôme Kym aus, der damit bei seinem Comeback erneut den Sprung in den Final geschafft hat.

Unerwarteter Titelgewinn
Dort wartete mit der spanischen Turniernummer eins Pol Martin Tiffon (ATP 393) ein weiterer besser klassierter Gegner. Doch auf Tiffon hatte Kym nichts entgegenzusetzen. 6:4, 6:2 setzte sich Kym im Final durch und gewinnt damit den zweiten Profititel seiner Karriere – zum zweiten Mal beim Comeback. «Ich bin überglücklich, dass ich es wieder geschafft habe, so ein Comeback hinzulegen. Ich hätte nie gedacht, dass es gleich beim ersten Turnier wieder so gut klappt, aber ich habe wirklich gut gespielt und meinem Knie geht es gut», freut sich Kym. «Dieser Sieg zeigt mir: Wenn ich meine Aufgaben als Tennisspieler auf dem Platz und als Mensch neben dem Platz richtig mache, kommt der Rest von allein.» Viel Zeit zum Geniessen bleibt für Jérôme Kym nicht. Bereits diese Woche bestreitet er noch ein zweites Turnier in Spanien. Wie es danach weitergeht, entscheidet er im Anschluss. Das erfolgreiche Comeback macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf der internationalen Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spitzenspielerinnen und Spitzenspieler auf internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen zum Jahresende Bilanz.

Der Rücktritt von Stefanie Vögele hat im Aargauer Profitennis eine grosse Lücke hinterlassen. Jahrelang war sie das Aushängeschild des Aargauer Tennissports auf dem internationalen Parkett. 2023 nun war nach 17 Jahren das erste Jahr, in dem die 33-Jährige aus Leuggern nicht mehr auf dem Tenniscourt anzutreffen war.

Jérôme Kym
Entsprechend ist jetzt plötzlich Jérôme Kym der bestklassierte Aargauer Profispieler. Der 20-jährige Fricktaler blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Nachdem er sich zum Ende des letzten Jahres im linken Knie einen Bänderriss und einen Anriss der Patellasehne zugezogen hatte, musste er fünf Monate pausieren. Eine Operation war allerdings nicht nötig. Seine Rückkehr auf die Tour im Frühjahr begann mit einem Paukenschlag. Obwohl er ohne Spielpraxis angereist war, gewann er in Trento sein erstes Profiturnier. Auch in den folgenden Wochen zeigte er durchaus ansprechende Leistungen. Einmal erreichte er die Halbfinals, mehrere Male die Viertelfinals – darunter auch bei einem Challengerturnier. Im Juni erreichte er so mit Rang 348 sein bisher bestes Ranking. Doch nur ein paar Tage später endete die Saison von Jérôme Kym vorzeitig. Sein Knie bereitet ihm erneut Probleme, so dass die Operation doch noch nötig wurde. Seither befindet sich Jérôme Kym im Wiederaufbau. Zurzeit absolviert er gerade die Spitzensport RS in Magglingen.

Jonas Schär
Mit Jonas Schär befindet sich ein zweiter Aargauer im ATP-Ranking. Der 23-Jährige hat vier Turniere bestritten und dabei zwei ATP-Punkte gewonnen, was ihn auf Position 1559 der Welt bringt. An der Universiade in Chengdu erkämpfte er sich im Doppel an der Seite von Jeffrey von der Schulenburg die Bronzemedaille – ein schöner Erfolg für den jungen Küngoldinger, der seit Sommer seinen Fokus auf seine Ausbildung legt und daher deutlich weniger Turniere bestreitet.

Chelsea Fontenel
Bei den Frauen ist Chelsea Fontenel die einzige Aargauerin, die in der Einzel-Weltrangliste geführt wird. In der ersten Saisonhälfte bestritt sie keinerlei Profiturniere. Erst im Juli stieg sie ins Turniergeschehen ein. Und das gleich mit einem Ausrufezeichen. In Portugal erreichte sie als Lucky Loserin die Runde der besten Sechzehn bei einem mit 40'000 Dollar dotierten Turnier und in der Woche darauf als Qualifikantin die zweite Runde bei einem 100’000er Turnier. Allein mit diesen beiden Turnieren sicherte sie sich 28 WTA-Punkte. Bis zum Ende des Jahres kamen noch ein paar weitere Zähler dazu, so dass die 19-Jährige aktuell als Nummer 783 der Welt geführt wird.

Sophie Lüscher, Dario Huber und Jacob Kahoun
Im Doppel konnten dagegen gleich drei Akteure aus dem Aargau Erfolge feiern. Bei den Frauen hat Sophie Lüscher in Klosters ein mit 25'000 Dollar dotiertes Profiturnier gewinnen können. Dies gemeinsam mit ihrer Landsfrau Paula Cembranos. Dank dieses Erfolgs ist Lüscher im Doppel die Weltnummer 775. Auch einen Aargauer Doppeltitel gabs bei den Männern. Das Duo Dario Huber / Jacob Kahoun, das für den TC Zofingen Interclub spielt, gewann ein Profiturnier der untersten Stufe in Heraklion und erreichte zudem drei weitere Halbfinals. Damit rangieren sie auf Position 932 der Welt.

Juniorentour
Auf der internationalen Juniorentour war aus Aargauer Sicht primär Janis Simmen unterwegs. Der junge Lenzburger spielte vor allem zu Beginn des Jahres stark, als er in Polen direkt aufeinanderfolgend zuerst das Halbfinale und dann das Finale erreichte. Im weiteren Verlauf des Jahres kamen noch drei Viertelfinalqualifikationen dazu, so dass er in der Endabrechnung Rang 415 der Welt belegt. Mit Gianluca Kunz (ITF 1731), Lina Strässle (ITF 1932) und Lea Markovic (ITF 3725) sind noch drei weitere Nachwuchstalente aus dem Aargau auf der Junioren Weltrangliste zu finden.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 3. April 2023

Traum-Comeback für Jérôme Kym: Erster Profititel nach fünfmonatiger Verletzungspause

Der 20-jährige Fricktaler Jérôme Kym feiert seinen bislang grössten Erfolg auf der Profitour. In Trento gewinnt er seinen ersten Titel bei den Profis – und das, obwohl er ohne Matchpraxis angereist war.

Mehr als fünf Monate ist es her, seit Jérôme Kym (ATP 445) sein letztes Turnier bestritten hat. Eine Verletzung im linken Knie – Bänderriss und Anriss der Patellasehne – zwangen ihn zu einer längeren Pause. Zwar konnte er eine Operation umgehen, aber die letzten Monate waren geprägt von Arztbesuchen, Spritzen, viel Regeneration und reduziertem Trainingsumfang.
Diese Woche durfte er dann aber endlich wieder einen Ernstkampf bestreiten. Er hat sich für das mit 25'000 Dollar dotierte Turnier in Trento (Italien) eingeschrieben. Seine Erwartungen waren bescheiden. «Ich habe nur drei Matchshirts und drei Hosen eingepackt», erzählt er lachend und ergänzt. «Ich bin davon ausgegangen, dass ich nach der ersten Runde wieder heimfahren werde.»

Irgendwie durchgekämpft
Kym reiste also ohne Erwartungen und ohne Druck an sein erstes Turnier nach der Verletzung. Schliesslich weiss er, dass Spielpraxis und Matchrhythmus im Tennis enorm wichtig sind, um erfolgreich zu sein. Beides fehlte ihm jedoch nach den fünf Monaten Pause. Darum auch die tiefe Erwartungshaltung.
Immerhin: Die Auslosung meinte es gut mit Kym. Er traf zum Auftakt auf den Einheimischen Wild Card Empfänger Leonardo Rossi (ATP 845). Das Gefühl auf dem Platz war nicht gut – oder wie Kym es formulierte «eine Katastrophe» – doch der 20-jährige Fricktaler kämpfte sich irgendwie durch und siegte in drei Sätzen. Der zweite Auftritt war dann schon etwas besser und Kym liess den zweiten Sieg folgen.

«Traumwoche» für Kym
Der erste richtige Gradmesser wartete dann aber im Viertelfinal in der Person von Charles Broom (ATP 352), die Nummer zwei des Turniers. Kym konnte sich erneut steigern und gewann das Match mit 7:6, 6:2. Damit war er so richtig im Turnier angekommen. Im Halbfinal machte er kurzen Prozess mit Enrico Dalla Valle (ATP 651) und erkämpfte sich so zum dritten Mal in seiner Karriere einen Final bei einem Turnier, das mit 25'000 Dollar dotiert ist. Im letzten September erreichte Kym in Portugal und Frankreich zwei Finals in Serie. Damals musste er sich allerdings beide Male geschlagen geben.
Diesmal nicht. Diesmal war es Jérôme Kym, der am Ende jubeln und den Siegerpokal in die Höhe stemmen durfte. Denn Kym krönte sein fulminantes Comeback in Trento mit einem 7:6, 6:2-Sieg über den Briten Alistar Gray (ATP 302). «Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen ersten Profititel gewinnen konnte – vor allem nach dieser Vorgeschichte mit der Verletzung. Für mich war es eine Traumwoche», freut sich Kym. Auch die Tatsache, dass er nur drei Matchshirts dabei hatte, war letztlich kein Hindernis. «Ich musste einfach jeden Abend waschen», meint er mit einem Augenzwinkern. Ein verkraftbarer Mehraufwand, wenn dafür am Ende der Woche der erste Turniersieg resultiert.

Nächster Halt: Arztpraxis
Wie es für Jérôme Kym weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Als erstes steht am Dienstag ein Arztbesuch an. Das Knie wird nach der ersten Belastung im Ernstkampf noch einmal genau untersucht. Wenn alles in Ordnung ist, stehen die nächsten Turniere auf dem Programm. Und vermutlich wird Kym nach diesem gelungenen Comeback beim nächsten Turnier ein paar Matchshirts mehr einpacken.

Text von Fabio Baranzini / Bild: Instagram Jérôme Kym

Montag, 26. Dezember 2022

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Mit dem nächsten Jahr beginnt im Aargauer Tennis auf Profistufe so etwas wie eine neue Zeitrechnung. Nach insgesamt 17 Profijahren beendet nämlich Stefanie Vögele ihre äusserst erfolgreiche Karriere und hinterlässt damit aus Aargauer Sicht eine riesige Lücke im Profitennis. Die mittlerweile 32-Jährige konnte sich über Jahre konstant in den Top 200 der Weltrangliste halten und etliche schöne Erfolge feiern.
In Acapulco erreichte sie beispielsweise ihren einzigen Final auf der WTA-Tour, sie stand bei allen Grand Slams Turnieren mehrmals im Hauptfeld, spielte regelmässig für das Schweizer Fed Cup Team und erreichte mit Rang 42 ihre beste Klassierung in der Weltrangliste. Ihr letztes Profijahr dagegen verlief überhaupt nicht nach Wunsch. Die Halbfinalqualifikation im Juni bei einem Turnier im österreichischen Pörtschach und die erfolgreiche Qualifikation für das Hauptfeld der Australian Open waren die beiden Highlights.

Wir wünschen Stefanie Vögele alles Gute für die Zeit nach ihrer Karriere und bedanken uns für alle die grossartigen Tennismomente, die sie uns in den letzten 17 Jahren geschenkt hat. Lesetipp: Das grosse Abschiedsinterview mit Stefanie Vögele in der Aargauer Zeitung

Jérôme Kym im Aufwind
Auf dem aufsteigenden Ast befindet sich dagegen mit Jérôme Kym ein anderer Aargauer. Der 19-Jährige aus Möhlin hat sein erstes volles Jahr bei den Profis auf Weltranglisteposition 1127 in Angriff genommen. Zum Ende der Saison spuckt ihn der Resultatcomputer der ATP auf Platz 428 aus – ein riesiger Sprung nach vorne. Den hat sich Jérôme Kym damit verdient, dass er gleich drei Finals auf der untersten Stufe der Profiturniere erreicht hat und zudem zwei Mal via Qualifikation die Viertelfinals von Challengerturnieren erreicht hat.
Zum Abschluss seines ersten Profijahres wartete ein ganz spezielles Highlight auf Kym. Er durfte zum ersten Mal bei seinem Heimturnier – den Swiss Indoors in Basel – auflaufen. In der Qualifikation spielte er dabei stark auf und vergab leider einen sichergeglaubten Sieg in Runde eins gegen den Top 80 Spieler Laslo Djere. Kleiner Trost: Im Doppel erreichte er gemeinsam mit Leandro Riedi die Viertelfinals. Wir dürfen gespannt sein, wie Jérôme Kym sich im kommenden Jahr schlägt.

Jonas Schär mit ersten Punkten
Ein Blick auf die Weltrangliste der ATP zeigt, dass Jérôme Kym nicht der einzige Aargauer ist, der in der Weltrangliste geführt wird. Auf Position 1347 steht Jonas Schär. Der 22-jährige Küngoldinger hat im Zeitraum von Juli bis November mehrere Future Turniere gespielt und sich dabei insgesamt vier ATP-Punkte gesichert. Auch auf nationaler Stufe konnte die aktuelle Nummer 18 der Schweiz einige schöne Erfolge feiern. Unter anderem die Halbfinalqualifikation an den Schweizer Meisterschaften im Dezember.

Fontenel und Lüscher mit ersten Erfolgen
Auch bei den Frauen taucht noch eine zweite Aargauerin in der Weltrangliste der Aktiven auf. Es ist dies Chelsea Fontenel, die nach wie vor in Amerika lebt und trainiert. Sie hat vorwiegend in den USA und Südamerika Profiturniere der unteren Stufen gespielt und dort einige Punkte gewonnen. So wird sie aktuell als Nummer 1191 der Welt geführt. Auf der Juniorentour hat sich Fontenel in ihrem letzten Jahr primär auf die Grand Slams konzentriert, wo sie ausser bei den US Open stehts im Hauptfeld stand.
Im zweiten Halbjahr 2022 hat auch Sophie Lüscher ihre ersten Gehversuche auf der Profitour unternommen. Die 20-Jährige aus Seengen hat sich dabei mehrere Mal fürs Hauptfeld qualifizieren können und hat in Tunesien sogar einmal die Viertelfinals erreicht. Noch wird sie aber nicht offiziell in der WTA-Weltrangliste geführt.

Titelpremiere für Simmen

Auf der Juniorentour war in diesem Jahr aus Aargauer Sicht vor allem Janis Simmen aktiv. Der 16-jährige Lenzburger konnte im April seinen ersten Titel in der Kategorie U18 feiern und erreichte als Folge davon erstmals eine Klassierung in den Top 500 der Juniorenweltrangliste. In der Folge wurde er von Verletzungen immer wieder gebremst und konnte nicht so viele Matches bestreiten wie gewünscht. Ende November und Anfang Dezember bestritt er dann aber wieder seine ersten Turniere auf der ITF-Tour und erreichte immerhin einmal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 19. September 2022

Zweiter Profifinal in Folge für Jérôme Kym

Der Aargauer Jérôme Kym erreicht in Frankreich seinen dritten Final bei den Profis in diesem Jahr, den zweiten in Folge. Auf seinen ersten Titel muss er allerdings weiter warten. Aber immerhin erreicht Kym das bis jetzt beste Ranking seiner Karriere.

Jérôme Kym (ATP 456) befindet sich weiterhin in beneidenswerter Form. Der 19-jährige Fricktaler hat bereits vor zwei Wochen das Finale bei einem Profiturnier in Portugal erreicht und hat nun vergangene Woche in Frankreich nachgedoppelt. Beim Turnier in Plaisir war Kym an Nummer sechs gesetzt und gehörte damit zum erweiterten Kreis der Favoriten im Kampf um den Turniersieg.
Kym erwies sich in Verlauf des Turniers als «Franzosen-Schreck». Er eliminierte in den ersten drei Runden gleich drei Einheimische. Und das auf äusserst souveräne Art und Weise ohne auch nur einen Satz abzugeben. War er in den ersten beiden Partien gegen Constantin Bittoun Kouzmine (ATP 666) und Leny Mitjana (ATP 1310) aufgrund seines Rankings noch zu favorisieren, sah das im Viertelfinal anders aus.

Nummer eins eliminiert
Dort wartete mit Alex Gautier (ATP 436) die Nummer eins des Turniers auf Jérôme Kym. Doch der junge Aargauer machte auch mit Gautier kurzen Prozess und gewann das Match ungefährdet mit 6:3, 6:3. Im Halbfinal traf Kym dann auf einen alten Bekannten – den gleichaltrigen Franzosen Sascha Gueymard Wayenburg (ATP 441), gegen den er bereits im Halbfinal des Turniers in Portugal gespielt hatte. Damals hatte Kym noch in zwei Sätzen gewonnen, diesmal ging das Duell über die volle Distanz und wurde erst im Tie Break des dritten Satzes entschieden. Dort behielt Kym die Nerven und siegte mit 7:3. Damit zog er zum zweiten Mal in Folge ins Finale eines mit 25'000 Dollar dotierten Profiturniers ein.

Immer näher an die Top 400
Auf dem Weg zu seinem ersten Profititel musste Jérôme Kym noch eine Hürde meistern. Und das war Antoine Hoang (ATP 474), der fünfte Franzose gegen den Kym in dieser Woche spielte. Hoang gehörte vor drei Jahren bereits einmal zu den Top 100 der Welt, fiel zuletzt in der Weltrangliste aber weit zurück. Die beiden lieferten sich einen hart umkämpften ersten Satz, der ins Tie Break ging. Dort blieb Kym aber ohne Punktgewinn und verlor damit den ersten Satz mit 6:7. Diesen Rückstand konnte Kym nicht mehr aufholen und musste sich letztlich mit 6:7, 3:6 geschlagen geben.
So muss das Aargauer Nachwuchstalent weiter auf seinen ersten Profititel warten. Kleiner Trost: Sein bestes Ranking wird Kym dank diesem erneuten Finaleinzug weiter verbessern. Dank den Punkten aus Frankreich nähert er sich den Top 400 der Welt an und dürfte neu in der Region von Platz 425 klassiert sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 5. September 2022

Zweiter Final für Jérôme Kym auf der Profitour

Der 19-jährige Aargauer Jérôme Kym feiert seinen nächsten Erfolg auf der Profitour. Im portugisischen Setubal erreicht er erstmals einen Final bei einem mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Turnier.  

Jérôme Kym (ATP 494) hatte seine gute Form in diesem Sommer bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Anfang Juli hatte er beim Challenger-Turnier in Verona als Qualifikant den Viertelfinal erreicht und dort nur hauchdünn gegen den Top 100 Spieler Pedro Cachin aus Argentinien verloren. Kurz darauf hat er mit GC den NLA-Interclub-Meistertitel gewonnen, wo er mit sechs Siegen aus sieben Einzeln einen wesentlichen Teil zum Erfolg beigetragen hat.
Diese gute Form konnte der junge Fricktaler nun konservieren und einen weiteren schönen Erfolg auf der ATP-Tour feiern. Beim mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im portugisischen Setubal erreichte Jérôme Kym zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale bei einem Turnier dieser Kategorie. Und das erst noch auf sehr überzeugende Art und Weise.

Ohne Satzverlust in den Final
In Setubal war der 19-jährige Aargauer an Nummer sieben gesetzt, gehörte damit also zum erweiterten Favoritenkreis. Zum Auftakt schlug er den Spanier Miguel Garcia (ATP 1364) mit 6:3, 7:5 und liess in der zweiten Runde einen weiteren Zweisatz-Sieg gegen den Chinesen Fajing Sun (ATP 737) folgen. Im Viertelfinal schlug er dann den erst 16-jährigen Franzosen Gabriel Debru (ATP 644), gegen den er vor einem Jahr an den Junioren French Open noch klar verloren hatte, in zwei Sätzen. Mit Sascha Gueymard Wayenburg (ATP 477) eliminierte Kym im Halbfinal gleich noch einen weiteren jungen Franzosen. Dies mit demselben Resultat von 6:4, 6:4 wie schon im Viertelfinal gegen Debru. 

Sprung nach vorne im Ranking
So qualifizierte sich Kym ohne Satzverlust für sein erstes Endspiel bei einem 25'000 Dollar Turnier. Dort wartete der ungesetzte Spanier Adria Soriano Barrera (ATP 648), der genau wie Kym ohne Satzverlust ins Endspiel marschiert war. Die beiden lieferten sich im ersten Satz einen offenen Schlagabtausch. Im Tie Break des ersten Satzes konnte sich Soriano Barrera dann aber knapp mit 9:7 durchsetzen. Mit dem Sieg des ersten Satzes im Rücken zog Soriano Barrera durch und gewann die Partie mit 7:6, 6:3. Dank der Finalqualifikation in Setubal wird sich Jérôme Kym in der Weltrangliste weiter verbessern. Er wird gut 30 Positionen gutmachen und sich neu in der Region von Rang 460 der Welt klassieren – so weit vorne wie noch nie zuvor in seiner Karriere.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 6. Juni 2022

Erster ITF-Final bei den Profis für Jérôme Kym

Der 19-jährige Aargauer Jérôme Kym hat sich in dieser Woche erstmals für den Final eines Profiturniers qualifiziert. Dank diesem Erfolg nähert er sich in der Weltrangliste den Top 600.

Schon in den vergangenen Wochen hat Jérôme Kym (ATP 676) mit konstant guten Resultaten aufgewartet. Zuerst erreichte er in Antalya die Viertelfinals, ehe er sich in Österreich und in Griechenland zwei Mal in Folge die Halbfinals bei mit 15'000 Dollar dotierten ITF-Turnieren qualifizierte. Dabei überzeugte Kym auch mit seinen kämpferischen Qualitäten, denn nicht weniger als fünf Mal gewann er in diesen drei Turnieren über drei Sätze.

Dank vier Siegen ins Endspiel
Letzte Woche nun bestritt er sein zweites Turnier in Heraklion. Nach einem hart erkämpften Auftaktsieg gegen den Einheimischen Ioannis Papounidis (ATP 1291) über drei Sätze, spielte sich Jérôme Kym auf souveräne Art und Weise in sein erstes ITF-Profi-Finale. Zuerst schlug er den Deutschen Kai Lemstra (ATP 1353) mit 6:2, 6:1, im Schweizer-Viertelfinalduell gegen Adrian Bodmer (ATP 1271) siegte er mit 7:6, 6:2 und das Halbfinale gegen den Georgier Aleksandre Bakshi (ATP 894) gewann Kym mit 6:1, 6:4.
So erreichte das Nachwuchstalent aus Möhlin seinen ersten Profifinal. Sein Gegner dort war Omar Jasika. Der Australier ist aktuell die Weltnummer 513, stand in der Rangliste aber schon einmal wesentlich höher. 2017 wurde er als Nummer 239 geführt und spielte auch schon im Hauptfeld der Australian Open. Auf dem Weg ins Endspiel hatte Jasika keinen einzigen Satz abgegeben und seine Gegner jeweils klar dominiert.

Jasika zu stark
Dasselbe Schicksal ereilte im Final auch Jérôme Kym. Der Aargauer Youngster vermochte mit Jasika nicht mitzuhalten und verlor sein Finalspiel mit 2:6, 2:6 deutlich. Dennoch darf Kym mit seinen letzten Wochen zufrieden sein. Dank den beiden Halbfinal- und der Finalqualifikation verbessert er sich in der Weltrangliste um fast 80 Ränge und kommt den Top 600 der Welt immer näher. Nach der intensiven Turnierphase wird Kym sich eine freie Woche Zuhause gönnen, ehe er in seiner Trainingsbasis in Kitzbühl wieder ins Training einsteigen wird.

Text von Fabio Baranzini, Bild Instagram/Jérôme Kym

Dienstag, 21. Dezember 2021

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Im Ranking des Kantons Aargau ist seit vielen Jahren Stefanie Vögele die unangefochtene Nummer eins. Die 31-Jährige aus Leuggern hat allerdings ein schwieriges Jahr hinter sich. Einmal hat sie – beim Turnier in Bogota – die Viertelfinals bei einem WTA-Turnier erreicht. Zudem stand sie bei den French Open (als Qualifikantin) und bei den US Open (als Lucky Loserin) im Hauptfeld.
Viel mehr Highlights gab es für die Grundlinienspezialistin aus dem Kanton Aargau leider nicht. Etwas, das sicherlich auch den Folgen ihrer Coronaerkrankung geschuldet ist, wie sie im Interview gegenüber aargauersport.ch erklärt hat. Im Ranking hat Stefanie Vögele einige Positionen eingebüsst und beendet das Jahr deutlich ausserhalb der Top 100. Aktuell steht sie auf Rang 148.

Kym mit Highlight zum Abschluss
Auf ein starkes Jahr darf derweil der beste Aargauer Tennisspieler zurückblicken. Der 18-jährige Jérôme Kym beendet seine letzte Juniorensaison in den Top 10 der Junioren Weltrangliste. Dies unter anderem Dank der Halbfinalqualifikation bei den US Open, der Viertelfinalteilnahme in Wimbledon und dem Gewinn der Silbermedaille im Doppel an der U18 EM in Klosters. Zudem hat er auch bei seinen wenigen Auftritten auf der Profitour sein Potenzial angedeutet. So erreichte er beim Turnier in Muttenz erstmals das Halbfinale bei einem mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Event. Zudem gewann er auch sein erstes Einzel im Davis Cup.
Ganz zum Schluss seines erfolgreichen Jahres setzte Jérôme Kym ein weiteres Ausrufezeichen. Der junge Mann aus Möhlin kürte sich zum Schweizer Meister bei der Elite. An den nationalen Titelkämpfen in Biel gab er auf dem Weg zu seinem Sieg nur gerade einen einzigen Satz ab. Und das erfreulicherweise gegen einen anderen Aargauer: Jonas Schär.

Schär mit starker Saison
Schär seinerseits darf mit seinem Tennisjahr 2021 ebenfalls zufrieden sein. Einerseits hat er im Interclub überzeugt. Und zwar in der Nationalliga A und in der Nationalliga B. In beiden Meisterschaften gewann er jeweils vier Einzel und wies damit eine klar positive Bilanz auf. Andererseits gewann er drei gut besetzte nationale Turniere: das Valiant Murten Open, die Premiere des AKB Grand Prix – der neuen Turnierserie in Reinach AG – und das WinTennis Open in Winterthur. Und er erreichte das Halbfinal an den Schweizer Meisterschaften der Elite in Biel. Damit ist klar: Die Tendenz bei Schär zeigt in diesem Jahr klar nach oben.

Fontenel mit ersten Schritten bei den Profis
Einen grossen Sprung nach vorne hat auch Chelsea Fontenel gemacht. Die junge Wettingerin, die in Florida trainiert, hat das Jahr auf Position 238 der Junioren Weltrangliste in Angriff genommen. Dank guten Resultaten zu Saisonbeginn – sie erreichte bei zwei hoch dotierten Events in Südamerika die Viertelfinals – stiess sie in die Top 100 vor. Dank diesem Sprung nach vorne durfte sie in Paris, Wimbledon und New York die Junioren Grand Slams bestreiten. In Paris erreichte sie die zweite Runde, in Wimbledon überstand sie die Qualifikation und in New York blieb sie in der Qualifkation hängen. Das Jahr beendet sie auf Position 51 der Weltrangliste.
In dieser Saison hat Fontenel auch ihre ersten Erfahrungen auf der Profitour gesammelt. Im mexikanischen Cancun bestritt sie vier Turniere, wobei sie einmal die zweite Runde und einmal die Viertelfinals erreichte. Dank diesen Erfolgen wird sie neu auch im WTA-Ranking geführt. Aktuell als Nummer 1399. 

Text von Fabio Baranzini, Bilder von Stefanie Vögele und Jonas Schär (Fabio Baranzini), Bild Jérôme Kym (zur Verfügung gestellt), Bild Chelsea Fontenel (Andre Ferreira / FFT)




Samstag, 15. Mai 2021

Grösster Einzeltitel für Jérôme Kym auf der ITF-Juniorentour

Der 18-jährige Aargauer Jérôme Kym hat in Österreich ein ITF Grad-2-Turnier für sich entscheiden können. Das Tennistalent aus Möhlin gab dabei keinen einzigen Satz ab und wird in der Juniorenweltrangliste wohl den Sprung in die Top 10 schaffen.

Jetzt hat es doch noch geklappt mit dem Turniersieg. Vor einer Woche noch musste sich Jérôme Kym bei einem Grad-2-Turnier in Österreich im Endspiel hauchdünn im Tie Break des dritten Satzes geschlagen geben. Diese Woche hat er nun in Tribuswinkel – ebenfalls in Österreich – Verpasstes nachgeholt und sich den Turniersieg im Einzel gesichert. Dabei wurde der 18-Jährige aus Möhlin seiner Favoritenrolle gerecht.
Als Turniernummer eins schlug Kym seine ersten vier Gegner allesamt in zwei Sätzen. Und das obwohl drei davon zu den Top 100 der Juniorenweltrangliste gehören. Beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass Kym in der Woche zuvor bereits fünf Einzelpartien auf höchstem Niveau bestritten hatte.

Erstmals in den Top 10
So qualifizierte sich Kym zum zweiten Mal in Folge für das Endspiel. Und dort wartete der formstarke Spanier Alejandro Manzanera Pertusa, die Nummer 76 der Juniorenweltrangliste. In diesem Duell zauberte Kym eine richtig starke Leistung auf die rote Asche und fegte den Spanier gleich mit 6:3, 6:1 vom Platz – der deutlichste Sieg in dieser Woche. Für Kym ist dies gleichbedeutend mit dem ersten Einzeltitel bei einem Grad-2-Turnier überhaupt. Dies nachdem er auf dieser Stufe zuvor bereits zwei Mal im Endspiel gescheitert war.
Dank dem Turniersieg in Österreich wächst auch das Punktekonto von Jérôme Kym deutlich an. Der junge Fricktaler wird damit auch sein Ranking weiter verbessern und voraussichtlich zum ersten Mal in seiner Karriere die Top 10 der Junioren Weltrangliste knacken. Damit verbessert Jérôme Kym natürlich auch seine Ausgangslage für die Junioren French Open in Paris. Wenn Kym seine derzeit starke Form bis dahin konservieren kann, darf man sehr gespannt sein auf das Abschneiden des jungen Aargauers beim Grand Slam Turnier in der französischen Hauptstadt. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 9. Mai 2021

Jérôme Kym ganz knapp am ersten Grad-2-Titel vorbeigeschrammt

Das Aargauer Tennistalent Jérôme Kym hat ganz knapp seinen ersten internationalen Juniorentitel bei einem Grad-2-Turnier verpasst. In Österreich unterliegt er im Endspiel im Tie Break des dritten Satzes.

Es war ein richtiger Krimi im Endspiel des Grad-2-Turniers im österreichischen Oberpullendorf. Der Aargauer Jérôme Kym, der als aktuelle Nummer 18 der Junioren Weltrangliste an Nummer eins gesetzt war, duellierte sich mit dem ungesetzten Mazedonier Kalin Ivanovski (ITF 81). Nachdem der Aussenseiter den ersten Satz mit 6:3 gewinnen konnte, glich Kym das Spielgeschehen dank einem 7:6 – das Tie Break gewann er gleich mit 7:0 – wieder aus.
Der dritte Satz musste also die Entscheidung bringen. Und auch der ging ins Tie Break. Doch in der zweiten Kurzentscheidung dieses Finals war es Ivanovski, der die Oberhand behielt und sich den Titel sichern konnte. Für Kym ist dies die zweite Niederlage im Endspiel eines Juniorenturniers auf dieser Stufe. Bereits im September 2019 erreichte er in Ungarn ein Finalspiel auf diesem Level. Damals scheiterte er jedoch klar in zwei Sätzen.

Die Form stimmt
Auf dem Weg ins Endspiel hatte Kym souverän aufgespielt und keinen Satz abgegeben. Vor allem sein Halbfinalerfolg gegen den Briten Lui Maxted – immerhin die Nummer 35 der Junioren Weltrangliste – war beeindruckend. Gleich mit 6:0, 6:1 fegte er seinen Herausforderer vom Platz. Kym, der seit einigen Monaten in Kitzbühl trainiert, hat mit der Viertelfinalqualifikation bei einem Grad-1-Turnier in Tschechien vor wenigen Tagen und der Finalqualifikation in Oberpullendorf bewiesen, dass seine Form auf Sand vielversprechend ist. Entsprechend darf er sich durchaus Hoffnungen machen auf ein erfolgreiches Abschneiden Anfang Juni an den French Open der Junioren. Es ist dies das erste Grand Slam Turnier auf Juniorenstufe, das in diesem Jahr durchgeführt werden sollte. Dies nachdem die Australian Open der Junioren wegen der Coronapandemie nicht ausgetragen worden waren.
Dank der Finalqualifikation in Oberpullendorf wird sich Jérôme Kym in der Juniorenweltrangliste um einige Ränge verbessern und voraussichtlich in die Top 15 zurückkehren. Damit nähert er sich wieder seinem bislang besten Ranking – Rang 11 – an, das er im Januar dieses Jahres erreicht hatte. Bereits nächte Woche wird Kym in Österreich ein weiteres Grad-2-Turnier bestreiten, bei dem er wiederum an Position eins gesetzt ist.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 6. Juli 2020

Aargauer Quartett gehört zu den heissen Medaillenkandidaten

Morgen beginnen in Bern die Junioren Schweizer Meisterschaften. Der Kanton Aargau stellt mit Sophie Lüscher, Jérôme Kym, Chelsea Fontenel und Janis Simmen ein Quartett, das im Kampf um Medaillen und Titel ein ernsthaftes Wörtchen mitreden kann.

In den letzten Jahren waren die besten U18-Juniorinnen und Junioren an den Schweizer Meisterschaften im Sommer zumeist nicht am Start. Denn zeitgleich findet jeweils das Juniorenturnier von Wimbledon statt. Das Coronavirus verunmöglicht jedoch die Durchführung des Traditionsturniers in diesem Jahr und so stehen in der U18-Kategorie der Junioren mit Leandro Riedi, Dominic Stricker und Jeffrey von der Schulenburg nicht weniger als drei Spieler aus den Top 15 der Junioren Weltrangliste am Start.
Diese drei Spieler sind denn sogleich auch die härtesten Konkurrenten von Jérôme Kym (N2, 26) aus Möhlin im Kampf um den Schweizer Meistertitel. Kym, der bislang schon sieben Junioren Schweizer Meistertitel gewonnen hat, ist nach der Coronakrise nicht optimal ins Turniergeschehen zurückgekehrt. Zwei seiner drei bisherigen Matches hat er verloren. Man darf also gespannt sein, wie sich Kym an den nationalen Nachwuchs Titelkämpfen in Bern schlagen wird.

Lüscher und Fontenel auf Medaillenjagd

Das gilt auch für Sophie Lüscher (N3, 30) aus Seengen. Bei ihren altersbedingt letzten Junioren Schweizer Meisterschaften ist die 17-Jährige an Nummer drei gesetzt. Die stärkste Kontrahentin von Lüscher, die im letzten Jahr den Titel in der Königskategorie bereits gewinnen konnte, ist Sebastianna Scilipoti (N2, 16). Gegen die Westschweizerin hat Lüscher in den letzten Wochen gleich zwei Mal verloren.
In der U16-Kategorie der Juniorinnen stehen gleich drei Aargauer Spielerinnen im Hauptfeld. Während Tanja Siegrist (R1, Schöftland, Regionalkader Zofingen) und Aimée Frey (R1, Frick, Regionalkader Aarau West/Brugg) zu den Aussenseiterinnen gehören, zählt Chelsea Fontenel (N3, 33, Wettingen) zu den Titelkandidatinnen. Fontenel, die seit einem Jahr in Florida trainiert, weilt derzeit in der Schweiz und greift nach ihrem vierten Junioren Schweizer Meistertitel. Ihre stärkste Widersacherin ist die top gesetzte Céline Naef (N3, 26). In derselben Altersklasse der Junioren spielt Philip Orloff (R1) mit, der im Regionalkader Zofingen trainiert.

Erster Titel für Simmen?

Der einzige Aargauer, der die Setzliste in seiner Alterskategorie anführt, ist Janis Simmen (N4, 136, Regionalkader Zofingen). Der Lenzburger ist der einzige N-Spieler in der Kategorie U14 und damit automatisch auch der Titelanwärter Nummer eins. Für Simmen wäre es der erste Schweizer Meistertitel, nachdem er im Januar noch knapp gescheitert war. Seither hat Simmen jedoch unter anderem mit dem U14-Vize-Weltmeistertitel für Aufsehen gesorgt.
In der Qualifikation kämpfen weitere Aargauer Talente um einen Platz im Hauptfeld ihrer Altersklasse. Die letzten Spiele der Qualifikation werden heute im Verlauf des Tages ausgetragen. Bereits klar ist, dass mit Alexandru Lupo (R4, Bremgarten) ein weiterer Aargauer im Hauptfeld stehen wird. Lupo spielt in der Altersklasse U12.

Text und Bilder (Kym, Lüscher) von Fabio Baranzini. Bild von Janis Simmen von jarno-les-petits-as

Mittwoch, 8. Januar 2020

Drei Trainingstage mit dem «Maestro»

Grosse Ehre für den jungen Aargauer Tennisprofi Jérôme Kym. Der 16-Jährige durfte drei Tage mit Roger Federer in Dubai trainieren. Nun geht es für den Youngster weiter nach Australien.

Silvester ist für Jérôme Kym in diesem Jahr kurz ausgefallen. Am 31. Dezember stand er bis am späten Nachmittag beim Silvester Cup in Derendingen auf dem Tennisplatz, wo er sich dank zwei starken Leistungen am Finaltag den Turniersieg sichern konnte. Und am nächsten Morgen gings gleich nach Zürich an den Flughafen. Ziel der Reise: Dubai.
Der Grund für den Trip in die Vereinigten Arabischen Emirate war alles andere als alltäglich. Severin Lüthi, Davis Cup Coach der Schweiz und Trainer von Roger Federer, hatte Jérôme Kym einige Tage zuvor angerufen und gefragt, ob er für drei Trainingstage mit Roger Federer nach Dubai fliegen würde. «Das hat mich natürlich sehr gefreut und ich habe sofort ja gesagt. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese tolle Chance bekommen habe», so Kym, der im vergangenen Jahr bereits das eine oder andere Mal mit dem Maestro ein paar Bälle schlagen durfte.

Australian Open warten
Diesmal aber gings zum ersten Mal ins Ausland für ein Training mit Federer. Und zum ersten Mal trainierte der 16-jährige Fricktaler an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit dem 20-fachen Grand Slam Sieger. Kym war aber nicht der einzige Youngster, der in den Genuss von Trainingseinheiten mit Roger Federer gekommen ist. Mit Kym sind auch dessen Trainingskollegen Leandro Riedi und Dominic Stricker nach Dubai gereist. Das Trio wird heute nach Australien weiterreisen, wo es dann am Australian Open der Junioren teilnehmen wird. Für Kym ist das Turnier «down under» eine Premiere. Aufgrund seiner jüngsten Erfolge hat er sich in der Junioren Weltrangliste bis auf Platz 43 nach vorne gekämpft und darf nun zum ersten Mal bei einem Grand Slam Turnier der Junioren auflaufen.

Lockerheit mitnehmen Und was gibt es da für eine bessere Vorbereitung, als mit Roger Federer in Dubai zu trainieren. Doch wie waren denn nun die Trainingseinheiten mit dem vielleicht besten Tennisspieler der Geschichte? «Wir haben an allen drei Tagen zwei Mal miteinander trainiert. Dabei spielten wir jeweils zu zweit gegen Roger», erzählt Kym. «Die Intensität muss in jedem Ballwechsel sehr hoch sein und du musst dich länger konzentrieren können, als das in einem normalen Training der Fall ist.»
Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn auf der anderen Seite auf einmal Roger Federer steht und die Bälle zurückschlägt? Ist man da nervös? «Das ist natürlich schon speziell, aber es war ja nicht das erste Mal, dass ich mit ihm trainieren durfte. Wir verstehen uns ziemlich gut und haben Spass auf dem Platz. So legt sich die Nervosität schnell», sagt Kym, der von den Trainings viel profitieren konnte. «Du kannst in jedem Training mit Roger etwas lernen. Diesmal habe ich vor allem versucht, die Lockerheit, die Roger während den Ballwechseln hat, mitzunehmen.»

Vorfreude ist gross
Mit dieser besonderen Erfahrung im Gepäck geht es für Kym nun weiter nach Australien. Zuerst wird er dort ein Vorbereitungsturnier bestreiten, ehe dann seine Grand Slam Premiere ansteht. «Ich freue mich riesig darauf, dass ich in diesem Jahr erstmals bei den Grand Slam Turnieren antreten kann. Da die Australian Open mein erstes Grand Slam Turnier sind, weiss ich noch nicht genau, was mich erwartet. Ich will einfach mein Tennis spielen und schauen, wie weit mich das bringt», so Kym.

Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Der Spass und das Selbstvertrauen sind zurück

Jérôme Kym (16) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem er eine schwierige Phase zu überwinden hatte. Zuletzt allerdings hat er mit guten Resultaten von sich reden gemacht und wird im Januar sein erstes Grand Slam Turnier bei den Junioren bestreiten.

In den letzten Wochen hat Jérôme Kym wieder zu seinem Spiel gefunden. Ende Oktober erreichte er zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Grade-A-Turnier – das ist die höchste Turnierstufe der internationalen Juniorentour – ein Viertelfinale. In der Woche danach doppelte er mit einer weiteren Viertelfinalqualifikation nach und erreichte im November bei einem Turnier in Lettland gleich noch das Endspiel.
Dank diesem starken Schlussspurt knackte der 16-Jährige aus Möhlin erstmals die Top 100 der U18-Weltrangliste. «Ich bin sehr zufrieden, wie ich zuletzt gespielt habe. Endlich habe ich mein Spiel wiedergefunden, das ich im Verlauf dieses Jahres leider nicht so oft zeigen konnte, wie ich das gerne getan hätte», so Kym.

Jüngster Davis Cup Spieler der Schweiz
Das Jahr 2019 begann für den jungen Fricktaler mit einem Paukenschlag. Nachdem er gleich zu Jahresbeginn den Junioren Schweizer Meistertitel gewann, wurde er im Februar von Severin Lüthi für die Davis Cup Partie gegen Russland aufgeboten. Doch Kym wurde nicht einfach nur aufgeboten. Lüthi schenkte dem Youngster das Vertrauen und stellte ihn im Doppel an der Seite von Henri Laaksonen auf. Und das Duo konnte gegen die favorisierten Russen einen überraschenden Sieg einfahren.
Plötzlich stand Kym, der dank seinem Einsatz zum jüngsten Davis Cup Spieler der Schweizer Tennisgeschichte wurde, im Fokus der Öffentlichkeit. Und das Interesse riss nach dem Davis Cup nicht ab, denn nur wenige Tage später überzeugte Jérôme Kym auch bei seinem Profidebüt in Oberentfelden, wo er auf Anhieb die Viertelfinals erreichte. «In dieser Phase kamen enorm viele Medien- und Sponsorenanfragen. Alle wollten etwas von mir», blickt Kym zurück.

Schwierige Phase im Sommer
Doch nicht nur das Interesse stieg, sondern auch der Erwartungsdruck. Vor allem bei den Turnieren in der Schweiz. Bei seiner Rückkehr auf die Juniorentour erwartete man von ihm weitere Siege und Spitzenresultate. In der Zeit von März bis August schaffte es Kym im Einzel allerdings nur einmal über die Viertelfinals hinaus. «Diese Phase war wirklich schwierig für mich», blickt er zurück. «Ich musste mich daher im Sommer ein paar Monate zurückziehen, damit ich mich wieder aufs Training und aufs Tennisspielen konzentrieren konnte.»
Entsprechend gross war die Freude über die starken Resultate in den letzten Wochen. «Gerade bei den Turnieren in Asien konnte ich Vollgas geben und hatte wieder richtig Spass. Ich verspürte weniger Druck und hatte nicht das Gefühl, dass von jedem Match meine ganze Karriere abhängt. Dank diesen guten Resultaten konnte ich wieder Selbstvertrauen tanken fürs neue Jahr.»

Premiere in Australien
Und das neue Jahr beginnt mit einem ganz besonderen Highlight: Jérôme Kym wird im Januar zum ersten Mal an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Aufgrund seines Rankings – mit dem Jahreswechsel fallen alle Spieler mit Jahrgang 2001 aus der Rangliste, wodurch Kym rund 30 Positionen gewinnt – wird er bei den Australian Open direkt im Hauptfeld antreten können. «Ich freue mich riesig darauf, dass ich im nächsten Jahr erstmals bei den Grand Slam Turnieren antreten kann. Vor allem auf Wimbledon und die US Open – das sind meine absoluten Favoriten», so Kym.
Für die Australian Open hat er sich kein konkretes Ziel gesteckt. «Da es mein erstes Grand Slam Turnier ist, weiss ich noch nicht genau, was mich erwartet. Ich will einfach mein Tennis spielen und schauen, wie weit mich das bringt», sagt Kym, der mit der Schweizer Delegation am 8. Januar abreisen wird und vor den Australian Open «down under» noch ein Vorbereitungsturnier bestreitet.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 1. Dezember 2019

Jérôme Kym muss weiter auf den ersten ITF-Titel warten

Bei seinem ersten Auftritt als einer der besten 100 Junioren der Welt hat der Fricktaler Jérôme Kym in Lettland das Endspiel erreicht. Zum ersten Titel fehlte nur wenig.

Vor etwas mehr als einem Monat hat Jérôme Kym die Top 100 der Juniorenweltrangliste geknackt. Als erstes Aargauer Nachwuchstalent seit Karin Kennel, die 2013 gar in den erlauchten Kreis der Top 10 vorgestossen war. Dem 16-jährigen Fricktaler Kym gelang dieser Sprung dank zwei starken Auftritten bei Turnieren in Asien, wo er jeweils die Viertelfinals erreicht und damit viele Weltranglistenpunkte gesammelt hatte.
Diese Woche war Kym nun in Lettland bei einem Turnier der dritten Kategorie gemeldet. Aufgrund seines verbesserten Rankings war er dabei an Nummer zwei gesetzt. Und dieser Favoritenrolle wurde er bei seinen ersten Auftritten definitiv gerecht. Der Reihe nach schlug er Ivan Penev (ITF 571) aus Bulgarien, Peter Alam (ITF 430) aus Grossbritannien und Oskar Brostrom Poulsen (ITF 294) aus Dänemark. Alle diese Partien gewann Jérôme Kym ohne dabei einen Satz abzugeben und qualifizierte sich so souverän fürs Halbfinale.

Trotz Satzführung verloren
Dort wartete der überraschende Qualifikant Mathis Debru (ITF 744) aus Frankreich. Doch auch der vermochte Kym nicht zu gefährden. Dank einem 6:3, 6:0-Sieg spielte sich Kym in den Final. Sein drittes Endspiel auf der ITF-Tour in diesem Jahr, nachdem er Ende August in Ungarn und Ende Februar in Luxemburg das Finale erreicht hatte. Beide Partien hatte er jedoch verloren.
Die letzte Hürde auf dem Weg zum seinem ITF-Titel hiess Karlis Ozolins. Der Lette ist die Nummer 30 der Juniorenweltrangliste und war bei seinem Heimturnier an Nummer eins gesetzt. Doch die letzte Begegnung gegen Ozolins hatte Kym vor wenigen Wochen in Asien souverän in zwei Sätzen gewonnen. Diesmal entwickelte sich zwischen den beiden Kontrahenten ein offener Schlagabtausch. Trotz des besseren Starts – Kym gewann den ersten Durchgang mit 6:3 – musste er sich am Ende in drei Sätzen geschlagen geben. Damit muss der Fricktaler weiterhin auf seinen ersten Einzel-Turniersieg auf der ITF-Tour warten. In der Juniorenweltrangliste verbessert er sich aber trotzdem um einige Ränge und wird in die Top 80 vorstossen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 2. September 2019

Erster Grade-2-Final für Jérôme Kym

In Ungarn hat der Aargauer Jérôme Kym zum ersten Mal in seiner Karriere das Endspiel eines internationalen Juniorenturniers der Kategorie «Grade 2» erreicht. Damit verbessert er sich in der Weltrangliste um rund 40 Ränge.

Anfang März hat Jérôme Kym in Luxemburg den Final eines internationalen Juniorenturniers der vierten Kategorie erreicht. Seither konnte er sich im Einzel nur noch einmal bis in die Halbfinals vorkämpfen. Im Doppel lief es dem Fricktaler dagegen besser. Im selben Zeitraum gewann er vier Titel und erreichte ein weiteres Mal den Final. Vergangene Woche hat es für den 16-Jährigen nun auch im Einzel wieder einmal geklappt. Und das erst noch bei einem Turnier der Kategorie «Grade 2».
Beim Turnier in Ungarn war Jérôme Kym an Position acht gesetzt. Nach einem problemlosen Auftaktsieg gegen den Einheimischen Mate Cseresznyes (ITF 698) hatte er gegen den Franzosen Younes Djouder (ITF 349) mehr zu kämpfen. Doch Kym setzte sich mit 7:6, 6:4 durch und erreichte damit die Viertelfinals.

Gill erneut zu stark
In der Runde der letzten Acht und auch im Halbfinale präsentierte sich Kym in starker Verfassung. Sein Viertelfinale gegen den Tschechen Ondrej Horak (ITF 276) gewann er gleich mit 6:0, 6:0 und auch sein Halbfinalgegner Derrick Chen (ITF 303) aus Grossbritannien hatte Kym nichts entgegenzusetzen. Der Aargauer gewann mit 6:4, 6:0.
Damit qualifizierte er sich zum ersten Mal überhaupt für das Endspiel eines so hoch dotierten Juniorenturniers. Die letzte Hürde auf dem Weg zum Titel war mit Felix Gill (ITF 109) ein weiterer Brite. Gegen ihn hatte Kym im Januar bei einem Turnier in Tunesien bereits einmal verloren. Und auch beim zweiten Aufeinandertreffen in diesem Jahr war Gill der stärkere Spieler. Kym musste sich mit 4:6, 1:6 geschlagen geben.

So gut wie noch nie
Trotz der Finalniederlage wird sich der 16-jährige Fricktaler in der Junioren Weltrangliste verbessern. 95 Punkte kann sich Jérôme Kym dank der Finalqualifikation auf sein Konto gutschreiben lassen. Und damit macht er in der Junioren Weltrangliste einen grossen Sprung nach vorne. Aktuell steht er noch auf Position 178. Nächste Woche wird er dank dem Erfolg in Ungarn in der Region von Platz 135 geführt werden. So gut war Kym bislang noch nie klassiert.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 16. Juli 2019

FROMM Swiss Junior Trophy mit der besten Besetzung der Geschichte

Seit Samstag laufen die ersten Partien der 13. Ausgabe der FROMM Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Beim grössten Juniorenturnier Europas können sich die Organisatoren um Turnierdirektor Freddy Blatter in der U18-Konkurrenz über das stärkste Tableau der Turniergeschichte freuen.

Wenn am Mittwoch die ersten Spiele der U18-Hauptkonkurrenz ausgetragen werden, dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer der FROMM Swiss Junior Trophy auf hochklassigen Tennissport freuen: Nicht weniger als zehn Juniorinnen und Junioren aus dem erlauchten Kreis der Top 100 der Junioren Weltrangliste werden in Oberentfelden aufschlagen und um wichtige Punkte für die Junioren Weltrangliste kämpfen. «Das ist das beste Teilnehmerfeld in der Geschichte unseres Turniers», so Turnierdirektor Freddy Blatter.
Top gesetzt ist bei den Junioren der Vorjahressieger Valentin Royer. Der Franzose hat sich seit letztem Jahr noch einmal verbessern können und ist derzeit die Nummer 36 der Welt. Bei den Frauen führt Marta Custic, die Weltnummer 42, das Teilnehmerfeld an. Erfreulich ist, dass trotz des hohen Niveaus 15 Schweizerinnen und Schweizer im Hauptfeld vertreten sein werden. Mit wenigen Ausnahmen ist also die gesamte Elite des Schweizer Tennisnachwuchses in dieser Altersklasse am Start. Darunter auch zwei Aargauer: Jérôme Kym und Sophie Lüscher.

Kym und Lüscher sind in Form
Kym, der im Februar als jüngster Davis Cup Spieler der Schweiz in die Geschichtsbücher eingegangen ist, kennt man in Oberentfelden bereits. Nachdem er an der FROMM Swiss Junior Trophy bereits in der U14-Kategorie triumphiert hatte und im letzten Sommer sein Debüt in der U18-Kategorie gab, brillierte er an selber Stätte im Februar auch bei der Elite. Am Tennis-Pro Open Aargau gewann er seine ersten Spiele auf der Profitour und erreichte die Viertelfinals. Nun wird Kym, der am letzten Samstag Vize Schweizer Meister in der Kategorie U18 geworden ist, diese Woche ein weiteres Mal in Oberentfelden antreten. «Ich bin sehr gespannt, wie er sich in diesem Jahr schlagen wird, nachdem er im letzten Sommer wegen einer Verletzung nicht sein ganzes Potenzial ausspielen konnte», so Blatter.
Auch Sophie Lüscher, die zweite Aargauerin im Hauptfeld der U18-Kategorie an der FROMM Swiss Junior Trophy, hat jüngst bewiesen, dass sie in Form ist. Zuerst hatte sie ihren Titel an den Aargauer Meisterschaften der Elite in Wohlen verteidigen können und am letzten Wochenende krönte sie sich zur neuen U18-Junioren Schweizer Meisterin. Nun wird sie versuchen, ihre Erfolgsserie an der FROMM Swiss Junior Trophy fortzusetzen.

Vielversprechendes Aargauer Trio
Dank einer besonderen Aktion sind in diesem Jahr weitere Aargauer Spielerinnen und Spieler an der FROMM Swiss Junior Trophy vertreten. Alle Siegerinnen und Sieger der kantonalen Junioren Meisterschaften, die im März ausgetragen wurden, erhalten in ihrer Altersklasse eine Wild Card, um sich an der FROMM Swiss Junior Trophy mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Mit Arenui Lüthi und Nicolas Kobelt (beide U16), sowie Janis Simmen (U14) sehen noch weitere Aargauer im Einsatz. «Diesen drei Spielern traue ich allen einen Exploit zu», ist Freddy Blatter zuversichtlich. Die Finalspiele der FROMM Swiss Junior Trophy finden am Sonntag 21. Juli statt.

Hinweis: Alle Teilnehmer, Resultate und Spielpläne sind unter www.swissjuniorthrophy.ch zu finden.

Sonntag, 14. Juli 2019

Sophie Lüscher krönt sich zur U18-Schweizer Meisterin

An den Junioren Schweizer Meisterschaften haben die Aargauer Vertreter im Einzel vier Medaillen gewonnen. Von den drei Finalisten Sophie Lüscher, Jérôme Kym und Chelsea Fontenel konnte sich einzig Lüscher durchsetzen.

Die Form von Sophie Lüscher (N3, 39) stimmt. Das hat sie in den letzten Wochen eindrücklich bewiesen. Nach dem Aargauer Meistertitel bei der Elite in Wohlen vor einer Woche liess sie nun an den Junioren Schweizer Meisterschaften den nächsten Sieg folgen. Obwohl sie in der U18-Kategorie zum jüngeren Jahrgang gehörte, zählte sie aufgrund ihres Rankings zu den Favoritinnen.
Und dieser Rolle wurde die Turniernummer drei aus Seengen im Verlauf des Turniers gerecht, auch wenn sie im Viertelfinal gegen Julie Sappl (N4, 56) und im Halbfinal gegen Tina Nadine Smith (N3, 37) einen Satzrückstand aufholen musste. Beide Male verlor sie den ersten Satz mit 1:6, ehe sie die danach folgenden Sätze souverän gewinnen konnte. Im Final wartete dann das Duell mit Turniernummer eins Nina Geissler (N3, 27). Und diese Partie konnte Lüscher überraschend deutlich in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 für sich entscheiden.

Zimmermann zu stark
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier. Es ist sehr schön, wenn sich die harte Arbeit auszahlt und man an einer Schweizer Meisterschaft den Sieg holen kann», so Lüscher, die ihren zweiten Einzel-Titel an nationalen Nachwuchsmeisterschaften gewinnen konnte, nachdem sie vor einem Jahr in der Altersklasse U16 triumphiert hatte. «Der Titel vor einem Jahr war noch etwas emotionaler als diesmal, aber beide Titelgewinnen sind wunderschön und ich brauche sicher noch einen Moment, bis ich das verarbeitet habe», so Lüscher, die sich auch im Doppel eine Medaille sichern konnte. Dies an der Seite von Melody Hefti (N4, 52).
Ebenfalls zwei Medaillen gabs für zwei weitere Aargauer: Jérôme Kym (N2, 29, Möhlin) und Chelsea Fontenel (N3, 40, Wettingen). Kym startete in der Königskategorie U18 als Turniernummer eins. Nach einem souveränen Auftaktsieg wurde die Aufgabe im Viertelfinal gegen den formstarken Maurus Malgiaritta (N3, 68) bereits einiges komplizierter. In Extremis konnte sich Kym mit 7:6 im Entscheidungssatz durchsetzen. Im Endspiel wartete das Kräftemessen mit Ilias Zimmermann (N3, 59), der sich ohne Satzverlust ins Finale gespielt hatte. Und auch Kym musste sich dem Zürcher mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. Neben Silber im Einzel sicherte sich der Fricktaler im Doppel mit Gian-Luca Tanner (N3, 49) den Titel.

Fontenel im Final chancenlos
Chelsea Fontenel war in der Altersklasse U16 an Nummer zwei gesetzt und spielte sich ohne Probleme ins Finale. Nur gerade sieben Games gab sie in drei Begegnungen ab. Im Endspiel musste sie dann allerdings anerkennen, dass Alina Granwehr (N3, 31) eine Klasse besser war. Mit 1:6, 2:6 musste sie sich ihrer Doppelpartnerin geschlagen geben. Dies nachdem die beiden gemeinsam bereits den Titel gewonnen hatten.
Der vierte Aargauer, der sich eine Medaille sichern konnte, war Janis Simmen (R2, Lenzburg). Die Nummer vier der Setzliste in der Altersklasse U14 spielte sich ohne Satzverlust ins Halbfinale und konnte dort gegen Kilian Feldbausch (R2) mit einem Satz vorlegen. Am Ende musste er sich jedoch mit 7:5, 1:6, 4:6 geschlagen geben und verpasste damit wie im Januar bei der Hallenausgabe des Turniers den Finaleinzug.

Text und Bilder von Fabio Baranzini