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Sonntag, 25. Juni 2017

Zwei NLC-Frauenteams für den TC Entfelden

In der diesjährigen Interclubmeisterschaft gab es in der Region Aarau/Entfelden viel Grund zur Freude. Gleich drei Aufstiege konnten bejubelt werden.

Dass man im Interclub – insbesondere in den nationalen Ligen – immer mal wieder böse Überraschungen erleben kann, haben die NLC-Männer des TC Aarau in dieser Saison erfahren müssen. Die Aufsteiger aus der Kantonshauptstadt haben zum Auftakt der Interclubsaison sowohl gegen Niederurnen (8:1), als auch gegen das nominell stärker eingestufte GC (5:4) zwei Siege gefeiert und sind als Spitzenreiter ins letzte Gruppenspiel gegen Brugg gestartet. Die Brugger, die zuvor noch nicht auf Touren gekommen waren, traten dann aber mit einem Team an, das sich auch in der Nationalliga B nicht hätte verstecken müssen.
Die Aarauer, die von Kevin Jordi (im Bild) angeführt wurden, kassierten im Aargauer Derby eine 0:9-Klatsche und fielen auf den undankbaren dritten Gruppenrang zurück. Die Folge: Abstiegsspiele. Dort zeigten die Aarauer dann aber eine souveräne Leistung, gewannen gegen Herrliberg sicher mit 5:1 und verbleiben damit in der dritthöchsten Spielklasse. Wie viel für die Aarauer in dieser Saison drin gelegen wäre, zeigt die Tatsache, dass die Equipe von GC, welche die Aarauer mit 5:4 bezwingen konnten, die dritte Aufstiegsrunde zur NLB erreicht hat.

Entfelderinnen überraschen
Ebenfalls in der Nationalliga C werden in der nächsten Saison die Frauen des TC Entfelden auflaufen. Die Mannschaft von Captain Vanessa Arcadio spielte eine solide Vorrunde, sicherte sich Rang zwei und durfte sich in den Aufstiegsspielen versuchen. Gegen Hörnli Kreuzlingen setzte es dort aber eine klare 0:4-Niederlage ab.
Im nächsten Jahr werden die Entfelderinnen aber gar mit zwei Teams in der NLC vertreten sein. Die zweite Equipe des Vereins hat in dieser Saison nämlich etwas überraschend den Aufstieg geschafft. Das Team von Captain Bettina Studerus musste bis zur allerletzten Aufstiegsrunde keine einzige Einzelpartie verloren geben. Gegen Allmend Zug lagen sie dann zwar schnell mit 0:2 im Hintertreffen, konnten die Begegnung aber noch wenden und stiegen dank einem 4:2-Sieg in die NLC auf.

Zwei Buchser Aufstiege
Aufstiege gab es auch im TC Buchs zu bejubeln. Und zwar gleich deren zwei. Die Seniorinnen 40+, die in diesem Jahr in der Nationalliga C aufgelaufen sind, schafften dank dem zweiten Gruppenrang und zwei souveränen 5:1-Siegen in den Aufstiegsspielen die Promotion in die Nationalliga B. In die Nationalliga C aufgestiegen sind derweil die Frauen 30+ des TC Buchs. Den Ligaerhalt geschafft haben die Männer 55+ des Vereins, die in der Nationalliga B gespielt haben. Sie erreichten die Aufstiegsspiele, wo sie sich allerdings gleich in der ersten Runde geschlagen geben mussten. Dasselbe gilt für die Senioren 45+ des TC Aarau. Auch sie erreichten die Aufstiegsspiele, verloren dort aber deutlich mit 1:4 gegen Chiasso. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 25. April 2017

Aufsteiger Aarau startet mit Ambitionen

Am Wochenende des 29. April startet die neue Interclubsaison. In der Region Aarau/Entfelden will sich Aufsteiger Aarau in der Nationalliga C etablieren und die Frauenequipe aus Entfelden ihre guten Leistungen aus dem Vorjahr bestätigen.

Nach einigen Jahren Unterbruch stellt der Tennisclub Aarau bei den Aktiven in dieser Saison wieder ein Interclubteam in einer nationalen Liga. Die Equipe um Captain Diego Roth hat im letzten Jahr den Aufstieg in die Nationalliga C geschafft und will sich nun längerfristig in der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz etablieren. Dafür haben sich die Aarauer im Vergleich zum Vorjahr verstärkt. „Nach dem Aufstieg im letzten Sommer war uns schnell klar, dass wir uns verstärken müssen, wenn wir in der Nationalliga C mithalten wollen“, sagt Roth.

Drei Neuzugänge
Gleich drei neue Spieler stehen nun im Kader der Aarauer. Es sind dies Kevin Jordi (N4, 75, im Bild), der die Aarauer auf Position eins anführen wird und bereits in der vorletzten Saison zum Team gehört hatte, Lars Nohl (R1), der in der letzten Saison bei Wohlen Niedermatten aufgelaufen war, und Slobodan Mavrenski (R1), der viele Jahre zur nationalen Spitze gehört hat und viel Erfahrung ins Team bringt. „Die drei passen sportlich und menschlich super in unsere Mannschaft und werden uns sicher verstärken“, ist Diego Roth überzeugt.
Die Aarauer streben in ihrer ersten Saison nach dem Aufstieg in die Nationalliga C den Ligaerhalt an. Ein realistisches Ziel, auch wenn sie mit Brugg, GC und Niederurnen keine leichten Gruppengegner zugelost bekommen haben. „Die Auslosung ist immerhin geografisch gut, da wir nicht zu weit reisen müssen, aber es sind insbesondere mit Brugg und GC zwei grosse Brocken dabei“, gibt Roth zu bedenken. Zum Auftakt spielen die Aarauer zu Hause gegen Niederurnen.

Ziel: Aufstiegsspiele
Im Gegensatz zu den Aarauern haben sich die Frauen des TC Entfelden längst in der dritthöchsten Spielklasse etabliert. Sie haben im letzten Jahr gar die dritte Aufstiegsrunde zur Nationalliga B erreicht und wollen auch in der neuen Saison zumindest an den Aufstiegsspielen teilnehmen. „Ob wir es wieder so weit schaffen, wie im letzten Jahr, ist schwierig zu sagen. Wir nehmen Runde für Runde, denn unsere Gruppe ist in dieser Saison stärker als noch im Vorjahr“, sagt Captain Vanessa Arcadio.
In der Vorrunde treffen die Entfelderinnen auf die NLB-Absteigerinnen des TC Lugano, den TC Peseux, der im Vorjahr teilweise mit mehreren N-Spielerinnen angetreten ist, und den TC Frohberg, der auf dem Papier der schwächste Gegner ist. Bei den Entfelderinnen hat es im Vergleich zur erfolgreichen letzten Saison einige Wechsel gegeben. Nicht mehr im Team sind die letztjährige Nummer eins Selina Kaufmann (N4, 68) und Diana Carollo (R2). Neu mit dabei sind dafür die Australierin Larn McShane (R1), die in der Tennisschule Aarau West als Trainerin arbeitet, und die beiden Nachwuchsspielerinnen Tanja Siegrist (R3) und Farah Emina Puric (R3).
Zusätzlich zu den beiden Aktiv-Teams aus der Region Aarau/Entfelden, die in den nationalen Ligen auflaufen, spielen auch noch drei Senioren Teams in den höchsten drei Spielklassen des Landes. In der Nationalliga B laufen die Senioren 55+ des TC Buchs auf, die im Vorjahr von Herbert Gloor (R3) angeführt wurden. Eine Liga tiefer spielen die Seniorinnen 40+ des TC Buchs und die Männer 45+ des TC Aarau.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 27. Juni 2016

Der spanische Nuklearingenieur war der beste „Sandhase“

An den kantonalen Tennis Meisterschaften wurden gestern die Finalspiele ausgetragen. Als Sieger in der offenen Kategorie konnten sich Ignasi Villacampa-Rosés und Karin Kennel feiern lassen.

Ignasi Villacampa-Rosés (N3, 41, TC Brugg) war die grosse Figur der diesjährigen Aargauischen Tennis Meisterschaften in Wettingen. Der gebürtige Spanier überzeugte bei all seinen Auftritten mit äusserst solidem Grundlinienspiel. Er zwirbelte die Bälle mit viel Spin ins Feld, beging dabei kaum Fehler und brachte seine Gegner so zur Verzweiflung. Mit dieser typisch spanischen und auf Sand äusserst effektiven Spielweise eliminierte er im Halbfinal etwas überraschend den top gesetzten Lokalmatadoren Alexander Sadecky (N2, 12) mit 6:4, 6:4 und im Endspiel machte er mit der Turniernummer zwei Pedro Salas (N2, 22) kurzen Prozess. Gleich mit 6:0, 6:1 fertigte er Salas ab. „Pedro versuchte aggressiv zu spielen, beging dabei aber sehr viele Fehler. So konnte er mich zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährden. Das Match verlief also ideal für mich“, bilanzierte Villacampa-Rosés nach dem Spiel.

Profikarriere früh beendet
Der 30-jährige Spanier, der nun für ein Jahr den Titel des Aargauer Meister trägt, lebt gemeinsam mit seiner Freundin seit zweieinhalb Jahren in der Region Brugg und arbeitet als Nuklearingenieur am Paul Scherrer Institut, wo er derzeit seinen Doktortitel erwirbt.
In seiner Heimat Spanien galt Villacampas-Rosés dereinst als grosses Talent. Obwohl er in derselben Alterskategorie antrat wie ein gewisser Rafael Nadal, sicherte er sich den Spanischen Meistertitel bei den unter 18-Jährigen. Den Durchbruch als Profi schaffte er im Gegensatz zu seinem berühmten Landsmann aber nie. „Ich war mental nicht bereit für den Profizirkus“, sagt er rückblickend. Schon mit 19 Jahren beendete er seine Profikarriere und schlug den akademischen Weg ein. Heute steht Ignasi Villacampa-Rosés nur noch zum Spass auf dem Platz, läuft für den TC Brugg in der Nationalliga-C-Interclubmannschaft auf und bestreitet einige Preisgeldturniere in der Schweiz. Dass er insbesondere auf seiner bevorzugten Unterlage – dem Sandplatz - immer noch auf sehr hohem Niveau Tennis spielen kann, hat er in Wettingen eindrücklich bewiesen.


Kennel kämpft sich durch
Bei den Frauen war mit Karin Kennel (N2, 15, TC Entfelden) die drittbeste Spielerin des Kantons hinter Stefanie Vögele und Amra Sadikovic, die beide im Hauptfeld von Wimbledon stehen, die grosse Favoritin. Die 20-jährige Entfelderin tat sich jedoch am Finaltag schwer. Behindert von einer Verletzung am Finger, die sie zu Beginn der Woche beim Profiturnier in der Lenzerheide noch zur Aufgabe gezwungen hatte, musste sie bereits im Halbfinale gegen Dominique Meyer (N4, 59) Satzbälle abwehren und im Endspiel gegen Chiara Volejnicek (N3, 32) gar über drei Sätze gehen. Am Ende konnte Kennel den Platz aber dennoch als Siegerin verlassen, auch wenn sie mit ihrer Leistung sichtlich unzufrieden war. Sie gewann mit 6:3, 3:6, 7:5

Die weiteren Sieger
In der Kategorie R4/R6 setzte sich bei den Männern der an Nummer drei gesetzte Junior Minh Trung Pham (R4, TC Wettingen) durch. Er bezwang im Final Gianluca De Pieri (R4, TC Unteres Aaretal) mit 6:4, 6:4. Bei den Frauen siegte in derselben Kategorie mit Farah Emina Puric (R4, TC Brugg) ebenfalls eine Juniorin. Sie gab im gesamten Turnierverlauf keinen Satz ab. In der Kategorie R7/R9 setzte sich mit Marcel Staubli (R7, TC Baden) ein ungesetzter Spieler durch. Im Final schlug er Sebastian Krebs (R7, TC Lenzburg) mit 7:6, 6:4. Dieselbe Klassierungskategorie wurde bei den Frauen aufgrund der wenigen Anmeldungen in Form von Gruppenspielen ausgetragen. Die Siegerin steht jedoch noch nicht fest. 
Im Männerdoppel war es die an Nummer drei gesetzte Paarung Kevin Jordi (N4, 136, TC Bremgarten) / Ibrahim Fetov (N4, 91, TC Brugg), die sich dank drei umkämpften Siegen in Folge - alle drei kamen im Champions Tie Break zu Stande - den Titel geholt haben. Bei den Frauen siegten Athshaya Sivanesan (R5, TC Wettingen) und Fadzai Madzimbamuto (R6, TC Wettingen) ohne Satzverlust. In der Mixed-Doppel Konkurrenz kam es im Final zum Duell der beiden topgesetzten Paarungen, wobei sich Alain Dedial (N4, 101, TC CIS Wase) mit Chelsea Fontenel (R2, TC CIS Wase) gegen Slobodan Mavrenski (N4, 135, TC Neuenhof) und seine Frau Kim Mavrenski-Stierli (R6, TC Bremgarten) knapp in drei Sätzen durchsetzten konnte.

Positives Fazit
OK-Präsident Ralph Künzler zog ein positives Fazit des Turniers. „Obwohl es wegen des Wetters und noch ausstehenden Interclubpartien zu einigen Spielverschiebungen kam, haben wir das Turnier gut über die Bühne gebracht“, so Künzler, der sich vor allem über die beachtliche Zahl von 243 Teilnehmern und das hohe Niveau der Spiele gefreut hat. Im nächsten Jahr werden die kantonalen Meisterschaften erneut in Wettingen austragen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 23. Juni 2014

Die Teil-Öffnung der Aargauischen Meisterschaften erhitzt die Gemüter

Die Organisatoren der kantonalen Tennismeisterschaften in Bremgarten, die am Donnerstag beginnen, können ein exzellentes Teilnehmerfeld präsentieren. Die Freude ist allerdings nicht bei allen Exponenten gleich gross.
Es ist das erste Mal, dass der Aargauische Tennisverband es den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften erlaubt, das Turnier auch für ausserkantonale Spieler zugänglich zu machen. Das Bremgartner Organisationkomitee rund um Präsident Heinz Blatter hat diese Chance genutzt und hat die Hauptkategorie (N1/R4) geöffnet. Die Idee dahinter: Höheres Spielniveau und mehr Teilnehmer – vor allem bei den Frauen – und mehr Einnahmen durch Sponsoren, die nicht nur im Aargau ansässig sind.
Das hat aus Sicht der Organisatoren optimal geklappt. Acht Sponsoren, die rund die Hälfte des gesamten Budgets der Meisterschaften stemmen, sind Firmen, die ihr Einzugsgebiet ausserhalb der Kantonsgrenzen haben und sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wird in den Hauptkategorien attraktiver Tennissport geboten. Die Teilnehmerzahl bei den Männern liegt bei 45 (Vorjahr 31) und bei den Frauen sind es 22 (6). Auch das Spielniveau ist höher. Es nehmen gesamthaft 18 N-Spieler und –Spielerinnen teil. Zuletzt waren es deren sieben.

Thema noch nicht vom Tisch
Doch die Freude der Organisatoren hat einen schalen Beigeschmack. Längst nicht bei allen Exponenten der Aargauer Tennisszene stossen die Neuerungen auf Begeisterung. Mehrere Spitzenspieler und Trainer haben sich bei den Organisatoren beschwert und gar damit gedroht, nicht anzutreten. Ihre Kritikpunkte: Das familiäre Flair der kantonalen Meisterschaften gehe durch die Öffnung verloren und die Meisterschaft würde zu einem normalen Preisgeldturnier verkommen.
„Wir haben mit all diesen Spielern persönlich gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Danach haben sie sich glücklicherweise bereit erklärt, auch in diesem Jahr mitzuspielen“, freut sich Heinz Blatter. Trotzdem ist er sich bewusst, dass das Thema der Öffnung noch nicht vom Tisch ist. Gemeinsam mit seinem Team wird er nach den Meisterschaften erneut das Gespräch mit den Spielerinnen und Spielern suchen und erst dann entscheiden, ob die Meisterschaften auch im kommenden Jahr offen ausgetragen werden oder ob man zum alten Modus zurückkehren wird.

Haessig als Favorit
Zum sportlichen Aspekt: Insgesamt kämpfen 218 Tennisspieler in zehn Kategorien um Titelehren. 16 davon sind ausserkantonale Akteure, die vor allem im Frauentableau Akzente setzen werden. Drei der vier topgesetzten Spielerinnen sind nämlich keine Aargauerinnen. Die Westschweizerin Céline Cattaneo (N2,21) führt das Teilnehmerfeld an, vor Tamara Arnold (N3,29, Kappel), Titelverteidigerin Amanda Schneider (N3,41, Würenlingen) und Sina Züger (N4,59, Sissach). Favorit im Kampf um den Titel bei den Männern ist Nikolai Haessig (N2, 18, Muhen). Seine härtesten Konkurrenten dürften Daniel Valent (N2,24, Zürich), Titelverteidiger Kevin Jordi (N2,30, Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3,32, Klingnau) sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 19. Februar 2014

Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus dem Aargau

Morgen beginnt die 19. Austragung der Leuggern Open. Zu den Anwärtern auf den Titel zählt neben Titelverteidiger Maximilian Abel (N2, 16, im Bild) auch der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 11).

Das grösste Preisgeldturnier im Aargau (Gesamtsumme 10 000 Franken) ist bei seiner 19. Ausgabe verhältnismässig schwach besetzt. Während im letzten Jahr gleich sechs N1-Spieler am Start waren und die Nummer 34 der Schweiz gerade noch Unterschlupf fand im Hauptfeld, ist der Cut fürs Hauptturnier diesmal bei Rang 64 und es ist lediglich ein N1-Spieler am Start. Es ist dies der Franzose Franck Pépé (N1, 7), der mit dem Turnier in Leuggern noch eine Rechnung offen hat. Bereits im Vorjahr war er an Position eins gesetzt, verlor allerdings bei seinem ersten Auftritt.
Wiederum mit dabei ist Titelverteidiger Maximilian Abel. Der Deutsche, der bereits einmal die Nummer 183 der Welt war, dann allerdings auf die schiefe Bahn geriet und unter anderem wegen Kreditkartendiebstahls drei Jahre ins Gefängnis musste, gehört nach seinem Sieg im Vorjahr auch diesmal wieder zu den Favoriten. Mit Alexander Sadecky muss man auch einen Aargauer auf der Rechnung haben. Der 26-jährige Würenloser hat wiederholt versucht, sein Heimturnier zu gewinnen, blieb aber bisher erfolglos. Ihm könnte zu gute kommen, dass die Konkurrenz in diesem Jahr nicht so stark ist wie auch schon. Obwohl Sadecky seit seinem Einsatz an den Schweizer Meisterschaften vor gut zwei Monaten keine Turniere mehr bestritten hat, ist er als Nummer zwei ein heisser Anwärter auf den Titel.

Sieben weitere Aargauer
Dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr nicht ganz so gut besetzt ist, hat positive Auswirkungen für die Aargauer Spieler. Nicht weniger als acht Akteure aus dem Kanton stehen im Hauptfeld, was einem Drittel der gesamten Konkurrenz entspricht. Neben Sadecky sollte man vor allem Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen) im Auge behalten, der bei seinen letzten Turnieren ansprechende Resultate vorzuweisen hat.
Aussenseiterchancen haben auch Kevin Jordi (N2, 26) aus Bremgarten und der Klingnauer Oliver Mrose (N2, 29). Die Aargauer Teilnehmer werden komplettiert von den Gebrüdern Ibrahim (N3, 45) und Muhamed Fetov (N4, 75), sowie den beiden Wild Card-Empfängern Slobodan Mavrenski (N4, 71) und Yanik Kälin (N4, 137).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Montag, 24. Juni 2013

Jordi dank Steigerungslauf zum Titel

Kevin Jordi (N2,26) und Amanda Schneider (N4, 64) werden ihrer Favoritenrolle an der Aargauischen Meisterschaft in Muri gerecht und holen sich die Titel in der offenen Kategorie.

Eingepackt in Regenjacken, die Kapuzen hochgeschlagen und die Schirme aufgespannt: So trotzten die Zuschauer am Sonntagmittag dem garstigen Wetter auf der Anlage des Tennisclubs Muri. Die Sonne wollte sich nicht zeigen und die Temperaturen waren wegen des Windes empfindlich kühl.
Davon liessen sich Kevin Jordi (N2, 26, TC Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3, 32, TC Unteres Aaretal) nicht aus dem Konzept bringen. Die beiden jungen Akteure waren im Verlauf der letzten Woche die besten Spieler des Turniers und haben arrivierte Cracks wie Titelverteidiger Muhamed Fetov (N3, 41) und Slobodan Mavrenski (N3, 43) ausgeschaltet. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an das Finalspiel zwischen den beiden.

Mrose legt vor
Mrose erwischte dabei den besseren Start. Gleich im ersten Game konnte er seinem Kontrahenten den Aufschlag abnehmen. Auch in der Folge war der 19-Jährige Klingnauer der aktivere Spieler. Er variierte geschickt, beging weniger Fehler und war schnell auf den Beinen. Die logische Konsequenz: Satz eins ging mit 6:3 an Mrose.
Im zweiten Umgang konnte sich Jordi steigern. Seine druckvollen Schläge landeten nun im Feld und er zwang Mrose damit zu mehr Laufarbeit. „Ich hatte mir vorgenommen, aggressiv zu spielen. Im ersten Satz machte ich noch zu viele Fehler, danach spielte ich besser“, so Jordi, der den zweiten Satz mit 6:1 gewann.

Zweiter Titel für Jordi
Im Entscheidungssatz wurden die Ballwechsel länger, das Geschehen emotionaler. Beide Spieler verschafften ihrem Unmut lautstark Luft. Immer wieder machten die Rackets unsanft Bekanntschaft mit der roten Asche oder dem Zaun. In der entscheidenden Phase hatte Jordi sein Temperament aber besser im Griff. Beim Stand von 5:4 holte sich der 20-Jährige aus Bremgarten dank zwei herrlichen Punkten den ersten Matchball. Just in diesem Moment leistete sich Mrose einen Doppelfehler und so war es Jordi, der sich den Aargauer Meistertitel sicherte. „Diesen Titel habe ich nicht erwartet, da ich in den letzten Wochen nicht viel trainiert habe. Ich konnte mich aber von Match zu Match steigern und war am Ende nahe an meiner Topform“, bilanzierte er. Für Jordi, der im Mai seine Profikarriere beendet hat und im August eine KV-Lehre beginnen wird, war es nach 2010 der zweite Titelgewinn.

Premiere für Schneider
Bei den Frauen sah Amanda Schneider (N4, 64, TC Brugg, im Bild) im Duell gegen ihre Clubkollegin Janina Ruhstaller (R1, TC Brugg) lange wie die sichere Siegerin aus. Über weite Strecken diktierte die 16-jährige Linkshänderin das Spiel mit ihrer Vorhand. Trotz umkämpften Ballwechseln führte Schneider mit 6:0, 5:2. Doch plötzlich steigerte sich Ruhstaller und kam nochmals auf 5:4 heran. Zu mehr als einem kurzen Aufbäumen reichte es jedoch nicht. Kurze Zeit später hatte Schneider ihren ersten Aargauer Meistertitel bei den Aktiven gewonnen. „Ich war vor dem Final ein wenig nervös, denn ich habe noch nie gegen Janina gewinnen können. Daher nahm ich mir vor, konzentriert und fokussiert zu spielen. Das hat gut geklappt“, freute sich Schneider, die in ihrem Palmarès bereits zahlreiche Junioren Aargauer Meistertitel vorzuweisen hat.

Kyburz und Müller siegen
Bei den Männern in der Kategorie R4/R6 holte sich Stephan Kyburz (R4, TC Baregg-Baden) den Titel. Der ehemalige Captain der NLB-Interclub Equipe des TC Baregg-Baden liess im Finale gegen Marco Streda (R4, TC Entfelden) nichts anbrennen und siegte mit 6:2, 7:5. Einen harten Kampf lieferten sich die Frauen in derselben Kategorie. Schlussendlich konnte sich die Turniernummer zwei Stefanie Müller (R4, TC Oberlunkhofen) mit 6:7, 6:4, 6:3 gegen Robin Mary Lam (R4, TC Rigacker Wohlen) durchsetzen. Müller konnte damit ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen.
In der Kategorie R7/R9 gewann Marco Samsinger (R7, TC Mutschellen) gegen Martin Leu (R7, TC Muri) mit 6:3, 6:2. Bei den Frauen gab es eine Überraschungssiegerin. Andrea Nick-Blatter (R9, TC Muri) durfte sich als ungesetzte Spielerin als Aargauer Meisterin feiern lassen. Im Finale siegte sie klar gegen die Turniernummer zwei Reni Inglin (R7, TC Muri) mit 6:1, 6:2. In den Doppelkonkurrenzen konnten sich folgende Paarungen in die Siegerliste der Aargauischen Tennismeisterschaft 2013 eintragen lassen: Karin Dietiker (R5) und Nadja Osterwalder (R6) im Frauendoppel, Ibrahim Fetov (N3, 47) und Oliver Mrose im Männerdoppel und im Mixeddoppel gewannen Slobodan Mavrenski und Kim Stierli (R3).

Positives Fazit
OK-Präsident Alex Laubacher zog nach dem Turnier Bilanz. Diese fiel durchwegs positiv aus. „Für uns lief das Turnier perfekt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Teilnehmerzahl lag höher, als wir erwartet hatten, und wir bekamen viel positives Feedback für die Organisation“, freute er sich.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 17. Juni 2013

Spitzentennis bei den Männern

Seit einer Woche laufen die Aargauischen Tennismeisterschaften der Aktiven in Muri. Heute greifen nun auch die Topcracks des Kantons ins Geschehen ein, ehe am Sonntag die Finalspiele auf dem Programm stehen. 

202 Spielerinnen und Spieler haben sich angemeldet. Das sind zwar etwas weniger als im Vorjahr, aber OK-Präsident Alex Laubacher ist dennoch zufrieden: „Ich hätte vor dem Turnier nicht gedacht, dass sich so viele anmelden werden.“ Auch das Spielniveau ist beachtlich. 
Vor allem in der Königskategorie der Männer, wo gleich sechs N-Spieler am Start sind. Tennisprofi Kevin Jordi (N2, 26) aus Bremgarten ist an Nummer eins gesetzt. Er wird jedoch im Kampf um den Titel gleich von mehreren Spielern gefordert werden. Da wäre der aufstrebende Klingnauer Oliver Mrose (N3, 32), der in diesem Jahr verschiedentlich mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat. In der NLB-Interclubsaison mit GC ist er jedoch nicht wie gewünscht auf Touren gekommen. Ebenfalls zu den Titelfavoriten zählt Muhamed Fetov (N3, 41, im Bild). Auch wenn der Titelverteidiger nicht mehr ganz auf dem Level seiner besten Tage spielt, muss man den ausgewiesenen Wettkampftyp mit dem grossen Kämpferherz immer auf der Rechnung haben. Zudem darf man auch die Turniernummer vier Slobodan Mavrenski (N3, 43) nicht vergessen, der in Muri sicherlich auch zu den Favoriten zählt. 

Tristesse bei den Frauen
So erfreulich das Bild bei den Männern ist, so traurig präsentiert sich die Lage bei den Frauen. Die negative Entwicklung bei den Teilnehmerzahlen der letzten Jahre hat sich fortgesetzt und in Muri ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht. Waren es im letzten Jahr in der Königskategorie noch 14 Teilnehmerinnen, sind es heuer nur noch deren sechs. Die Organisatoren sahen sich daher gezwungen, erstmals überhaupt Gruppenspiele auszutragen. „Wir haben per Mail und telefonisch nachgefragt, aber es hat nichts genützt. Ich glaube, die Frauen können einfach nicht gegeneinander verlieren“, vermutet Laubacher. Titelfavoritin ist die Würenlingerin Amanda Schneider (N4, 64).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 19. Januar 2013

Aargauer Quartett in den Startlöchern

Nicht nur die Frauen starten in die neue Saison, sondern auch die Aargauer Männer. Alexander Sadecky, Kevin Jordi, Nikolai Haessig und Jens Hauser werden in diesem Jahr ebenfalls wieder auf der ATP-Tour auf Punktejagd gehen. 

Alexander Sadecky (ATP 569) geht die neue Tennissaison locker an. Der 25-jährige Würenloser, der seit letztem Sommer die Matura im Fernstudium nachholt, hat sich keine konkreten Ziele gesteckt, was die Weltranglistenposition angeht. «Ich möchte einfach top vorbereitet sein, wenn ich an ein Turnier gehe. Die Qualität muss stimmen, nicht die Quantität», sagt er. Den Saisonaufbau absolvierte er nicht wie in den letzten Jahren im nationalen Leistungszentrum in Biel, sondern gemeinsam mit Davis Cup Kollege Michael Lammer in Zürich. Zwei Wochen haben die beiden intensiv Kondition gebüffelt. «Im Moment bin ich sehr zufrieden. Ich kann auf den Platz stehen und habe das Gefühl, es passt alles», so Sadecky. Ob sich dieses gute Gefühl auch in den Resultaten widerspiegelt, wird sich im Februar zeigen, wenn der Aargauer seine ersten Wettkämpfe bestreitet. 

Versuchen, endgültig Fuss zu fassen
Nikolai Haessig (ATP 1345) und Kevin Jordi (ATP 1361) starten unter erschwerten Bedingungen in die neue Saison, denn beide kommen von Verletzungen zurück. Der in Menziken wohnhafte Haessig zog sich im November eine Bänderverletzung am Fuss zu und Jordi verpasste beinahe die gesamte zweite Saisonhälfte wegen verschiedener kleinerer Blessuren. Zuletzt bereitete dem 20-Jährigen das Handgelenk Probleme. Der vierte Aargauer Tennisprofi, der in der Weltrangliste geführt wird, ist Jens Hauser (ATP 1313). Der 20-jährige aus Oberwil-Lieli hat im vergangenen Jahr seine ersten Punkte geholt und versucht sich nun wie Jordi und Haessig im Profizirkus zu etablieren.

Bild und Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Saisonbilanz durch die Aargauer Brille, Teil I

Das Tennisjahr 2012 neigt sich dem Ende entgegen. Der optimale Zeitpunkt also, einen genaueren Blick auf die besten Akteure des Kantons zu werfen und ihre Saison etwas genauer zu analysieren. Im ersten Teil: Alexander Sadecky, Nikolai Haessig, Kevin Jordi und Jens Hauser. 

Name: Alexander Sadecky
Alter: 25
Aktuelles Ranking: 564
Ranking Anfang 2012: 516
Trend: gleich bleibend

Das Jahr 2012 verlief nicht nach dem Geschmack des 25-jährigen Würenlosers. Nachdem er letzte Saison im Ranking rund 200 Plätze verloren hatte und aus den ersten 500 der Weltrangliste gefallen war, setzte er sich hohe Ziele. Er wollte die Top 250 anpeilen und war überzeugt, dass er dies schaffen kann. Bereits während der NLA-Interclubsaison im August, die er wie gewohnt mit GC bestritt, hatten sich seine Pläne geändert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bei 16 Turnierstarts nur gerade drei Mal die Halbfinals erreicht. Aufwand und Ertrag stimmten nach seiner Aussage nicht mehr überein und so entschloss sich Sadecky einige Veränderungen vorzunehmen. Er begann neben dem Tennis ein zweites Standbein aufzubauen und die Matura im Fernstudium nachzuholen. Zudem verlegte er seinen Trainingsstandort von Biel nach Zürich, wo er regelmässig mit Davis Cup Kollege Michael Lammer und Nachwuchstalent Sandro Ehrat trainiert. 
Die Umstellung hat gut geklappt, auch wenn die Doppelbelastung Schule und Tennis teilweise gross ist. "Es macht mir Spass, aber der Aufwand ist gross. Ich muss die optimale Balance zwischen Tennis und Schule noch finden", meint der 25-Jährige. Aus diesem Grund überlegt er sich, seinen Wohnort nach Zurück zu verlegen, damit der Anfahrtsweg kürzer wird. 
Aufgrund der schulischen Aktivitäten reduzierte Sadecky im zweiten Halbjahr sowohl sein Trainings- als auch sein Wettkampfpensum. Dennoch erreichte er bei einem Future in Griechenland das Endspiel, konnte so seine Ranglistenposition von Anfang 2012 mehr oder weniger halten und erreichte an den Schweizer Meisterschaften das Finale. 


Name: Jens Hauser
Alter: 19
Aktuelles Ranking: 1314
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Jens Hauser erreichte vor zwei Jahren in der Juniorenweltrangliste bei den unter 18-Jährigen mit Platz 113 seine beste Rangierung. Der Wechsel in den Profizirkus verlief wie bei vielen andern Spielern nicht reibungslos. Erst im September 2012 tauchte Hauser erstmals in der ATP-Weltrangliste auf: Rang 1739 dank einer Zweitrundenqualifikation bei einem Future in Deutschland. Im Oktober doppelte er nach und erreichte bei einem Future in Kuwait erstmals die Viertelfinals. Dabei schlug er unter anderem den Österreicher Peter Goldsteiner, die Nummer 824 der Welt. 
Hauser hat sich gegen Ende 2012 bei vier Turniereinsätzen drei ATP-Punkte gesichert, was es ihm immerhin erlaubt, in den meisten Qualifikationstableaux Unterschlupf zu finden.


Name: Nikolai Haessig
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1342
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Ähnlich wie bei Hauser verlief auch die Saison von Nikolai Haessig. Auch er war bei den Junioren erfolgreich (Nummer 57 der Welt) und hatte danach mit dem Wechsel zu den Profis zu kämpfen. Der 20-jährige Linkshänder, der in Menziken wohnt und im Tenniscenter Aarau West trainiert, strebte in dieser Saison eine Platzierung unter den ersten 600 Spielern der ATP-Weltrangliste an. Dieses Ziel verfehlte er ganz klar. Immerhin konnte auch er sich drei ATP-Punkte ergattern an Future-Turnieren in der Schweiz, in Belgien und in Kanada. 
Insgesamt sieben Mal qualifizierte sich der Schweiz-Kanadische Doppelbürger für das Hauptfeld eines Futureturnieres und liess dort sein Potential wiederholt aufblitzen. So zwang er beispielsweise den Kroaten Marin Bradaric (ATP 380) in der ersten Runde eines Future Turnieres in Thailand in den dritten Satz. Bisher konnte er die teilweise ansprechenden Leistungen aber noch nicht in Siege ummünzen. Hinzu kommt, dass er derzeit an einer Bänderverletzung im Fuss herumlaboriert, die er sich bei seinem Aufenthalt in Thailand zugezogen hat. 

Name: Kevin Jordi
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1360
Ranking Anfang 2012: 1887
Trend: gleich bleibend

Seit mittlerweile drei Jahren versucht Kevin Jordi aus Bremgarten im Profizirkus Fuss zu fassen. Der 20-Jährige holte sich bereits 2010 seine ersten Punkte und erreichte Rang 1294. Doch seither konnte er sich nicht mehr wunschgemäss steigern. Auch die Verlegung des Trainingsstandorts von Baden nach Offenbach in die Tennisakademie von Rainer Schüttler und Alexander Waske Ende des letzten Jahres brachte keine signifikante Verbesserung. 
Er holte zwar in diesem Jahr wie Hauser und Haessig drei Punkte und erreichte im September 2012 mit Rang 1235 sein bisher bestes Ranking, doch nach drei Jahren Profidasein ist diese Ausbeute relativ bescheiden. Man muss bei der Analyse allerdings berücksichtigen, dass Jordi seit rund einem halben Jahr mit verschiedenen Verletzungen (Oberschenkel, Bauchmuskeln und Handgelenk) zu kämpfen hatte und daher seit Juli nur drei Turniere bestreiten konnte. Die Saison 2012 hat Jordi vorzeitig beendet und hofft, dass er im Februar wieder ins Turniergeschehen eingreifen kann, wie er auf seiner Homepage schreibt.


Bilder und Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 3. Mai 2012

Stärker, trotz kleinerem Budget

Die erste Interclubmannschaft von Baregg-Baden startet am kommenden Wochenende in die zweite Nationalliga B Saison. 

Dass die Badener nach dem erfolgreichen Ligaerhalt in der vergangenen Saison noch einmal in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse antreten, ist keine Selbstverständlichkeit. Ende des vergangenen Jahres geisterte in Baden der Gedanke des freiwilligen Rückzugs der ersten Mannschaft umher. «Wir mussten unser Budget stark kürzen. Die letzte Saison kostete rund 15 000 Franken, was für vier Runden Interclub zu viel ist», erklärt Captain Stephan Kyburz. Von den Sparmassnahmen betroffen waren auch die Spieler. Doch nicht alle waren bereit, für weniger Lohn ihrem Team die Treue zu halten. Aufgrund überzogener Gehaltsvorstellungen konnte sich Kyburz mit Mark-Alexander Kepler (N2, 18) und dem Bremgartner Kevin Jordi (N3, 36) nicht mehr einigen. Die beiden werden nicht mehr für das aktuell beste Aargauer Interclubteam auf Punktejagd gehen.

Transfercoup geglückt
Mehr Verständnis für die finanzielle Situation des Klubs zeigten hingegen Muhamed Fetov (N2, 20, im Bild), Slobodan Mavrenski (N3, 39) und Aleksandar Cucuz (N3, 48). «Die drei erklärten sich bereit, gratis für uns zu spielen. Das ist alles andere als selbstverständlich», freut sich Kyburz. Dank der Solidarität der bewährten Kräfte waren die Rückzugsgedanken vom Tisch und die Badener wurden auf dem Transfermarkt aktiv, um die Abgänge von Kepler und Jordi zu kompensieren. Das gelang vorzüglich.
Mit der Verpflichtung des Kroaten Roko Karanusic (N1, 10), des Österreichers Markus Egger (N2, 18) und von Adrian Bodmer (N3, 62), ist das Team nominell stärker als im Vorjahr. Vor allem das Engagement von Karanusic kann getrost als Transfercoup bezeichnet werden. Der 29-jährige Kroate rangiert zur Zeit in der Weltrang- liste in der Region von Platz 700, war jedoch vor drei Jahren die Nummer 88 der Welt und nahm sowohl an Grand Slam- als auch an Masters Series-Turnieren teil.

Günstige Auslosung
Aufgrund der geschickten Transferpolitik der Badener sind die Erwartungen an die Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. «Nachdem wir in der letzten Saison die Aufstiegsspiele knapp verpasst haben, ist mit dem aktuellen Kader deren Erreichen ein Muss», so Kyburz. Die Gegner seiner Mannschaft sind Veveysan, Gland und Seeburg Kreuzlingen. Eine gute Auslosung, denn sowohl Gland als auch Seeburg Kreuzlingen sind in der vergangenen Saison aus der Nationalliga C aufgestiegen und sind zumindest auf dem Papier schwächer einzustufen als die Aargauer. «Ich erwarte vor allem in der ersten Runde gegen Veveysan einen offenen Schlagabtausch. Die beiden anderen Teams sollten wir schlagen», gibt sich Kyburz zuversichtlich.


Bild und Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 16. Juni 2011

Manchmal ist weniger mehr

Heute beginnen die 72. Aargauer Tennismeisterschaften auf der Anlage des TC Bremgarten. Trotz weniger Teilnehmer als im Vorjahr präsentiert sich das Teilnehmerfeld so stark wie selten zuvor. 

«Es wäre schön, wenn wir einen Trend nach oben einläuten könnten», gab OK-Präsident Heinz Blatter in einer Medienmitteilung vor Turnierbeginn zu Protokoll. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hätten sich mehr als 270 Spielerinnen und Spieler anmelden müssen. Mit gerade mal 187 angemeldeten Akteuren haben die Organisatoren die angestrebte Teilnehmerzahl deutlich verpasst.
Gleich fünf N-Spieler werden in Bremgarten um den Titel des «Aargauer Meisters» kämpfen. Angeführt wird das Männerfeld vom ehemaligen Schweizer Meister Muhamed Fetov (N3, 33) und von Titelverteidiger Kevin Jordi (N3, 38). Es ist anzunehmen, dass die beiden den Sieg unter sich ausmachen werden, auch wenn sich mit Aleksandar Cucuz (N3, 60), ebenfalls Mitglied der NLB-Mannschaft des TC Baregg-Baden, Vorjahresfinalist Ibrahim Fetov (N3, 62) und Andreas Schmid (N4, 145) weitere Spieler Hoffnungen machen dürfen.
Im Frauen-Tableau werden die Interclub-Spielerinnen des TC Brugg eine zentrale Rolle spielen. Mit Titelverteidigerin Janina Ruhstaller (N4, 68), Vizemeisterin Michelle Parbouek (R1) und Hallenmeisterin Amanda Schneider (R1) sind gleich alle drei topgesetzten Akteurinnen Teil der Brugger NLC-Equipe. Isabelle Wölfli (R1) vom TC Entfelden gehört ebenfalls zu den Siegesanwärterinnen.


von Fabio Baranzini

Mittwoch, 11. Mai 2011

Baregg mit Mühe, Brugg überzeugt

Am Wochenende starteten alle Aargauer Tennismannschaften aus den Nationalligen B und C in die neue Interclub-Saison. Während der TC Baregg Baden bei der NLB-Premiere Mühe bekundete, starteten vor allem die Brugger gut in die Saison.

Bei ihrem ersten Auftritt in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse traf das Team aus Baden auswärts auf Stade-Lausanne. Die Lausanner, die mit dem Franzosen Vincent Millot die aktuelle Weltnummer 158 in ihren Reihen hatte, waren der erwartet starke Gegner. Einzig Kevin Jordi (N3.38) und der Badener Neuzugang Aleksandar Cucuz (N3.60) vermochten ihre Einzelpartien zu gewinnen. Dank einem weiteren Sieg im Doppel durch das Duo Muhamed Fetov/Mark-Alexander Keppler konnten die Badener bei der 3:6-Auftaktniederlage den Schaden in Grenzen halten und haben noch immer Chancen, die Aufstiegsspiele zu erreichen.

Brugg siegt deutlich
In der NLC feierte das Männerteam des TC Brugg einen gelungenen Einstand. Angeführt von Captain Ibrahim Fetov (N3.62) bezwangen die Aufsteiger der letzten Saison zu Hause Tenero-Gordola gleich mit 7:2 und haben damit nach dem ersten Spieltag die Gruppenführung inne. Die beiden Frauen-NLC-Equipen aus Brugg erlebten einen unterschiedlichen Saisonauftakt. Brugg I, welches in dieser Saison den Aufstieg in die NLB anpeilt, siegte gegen Belvoir ZH problemlos mit 6:1. In der nächsten Runde wartet aber mit Lido Lugano der stärkste Gruppengegner auf die Bruggerinnen. Gegen die nominell stärksten Konkurrentinnen hat das zweite Frauenteam aus Brugg bereits gespielt. Obwohl sie auf jeder Position schwächer klassiert waren als die Spielerinnen von GC, konnte sich die junge Mannschaft bei der 2:5-Niederlage immerhin zwei Punkte im Kampf um den Ligaerhalt sichern.
Ebenfalls zu zwei Punkten kam das Männerteam des Tennisclub Aarau. Die Mannschaft aus der Kantonshauptstadt musste auswärts bei Genève E.V. antreten und hatte dabei einen schweren Stand. Arturo Roth (R2) und Neuverpflichtung Séverin Diemand (R3) konnten aber zwei Punkte für die Aarauer ins Trockene bringen.


von Fabio Baranzini

Donnerstag, 5. Mai 2011

100 Jahre Interclub, erste Saison NLB

Das Männerteam von Baregg-Baden will bei seiner Premiere in der Nationalliga B die Aufstiegsspiele erreichen.

Seit 1911 gibt es die Interclub-Meisterschaft. Der Tennisclub Baregg-Baden startet am kommenden Wochenende erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Nationalliga B. Die Badener haben sich den Ligaerhalt zum Ziel gesetzt und wollen diesen vorwiegend mit Spielern aus der Region erreichen.
Dank einem 5:4-Sieg im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen den TC Zug sicherte sich das Team des TC Baregg-Baden in der vergangenen Saison den Aufstieg in die zweithöchste Schweizer Spielklasse. In der ersten NLB-Saison setzt das Team von Captain Stephan Kyburz auf bewährte Kräfte. So figurieren mit Slobodan Mavrenski (N2.25), Muhamed Fetov (N3.33), Kevin Jordi (N3.38) und Patrik Burkhart (R1) noch immer vier Aargauer Akteure im Kader des Aufsteigers, die im vergangenen Jahr massgeblich zum erfolgreichen Ab- schneiden beigetragen haben.
«Unser Ziel ist es, den Ligaerhalt über die Aufstiegsspiele zu sichern», gibt Kyburz die Absichten des Teams bekannt. Dazu müssten sich die Badener mindestens den zweiten Gruppenrang sichern. Ein Vorhaben, das, wie Kyburz erklärt, gleich aus mehreren Gründen durchaus realistisch erscheint. «In unserer Gruppe dürfte sich Stade-Lausanne den Gruppen- sieg sichern, doch mit Horgen und GC haben wir zwei Gruppengegner, die in unserer Reichweite liegen.» Hinzu kommt, dass sich die Teammitglieder in Barcelona während mehreren Tagen intensiv auf die Interclubsaison vorbereitet haben.
Trotzdem mussten sich die Badener im Vergleich zur letzten Saison verstärken, um mit den Ligakonkurrenten, die teilweise mit bis zu drei ausländischen Spitzenspielern antreten, Schritt halten zu können. Neben dem Neuzugang Aleksandar Cucuz (N3.60) aus Zürich war daher die Verpflichtung des in Aarau wohnhaften Nikolai Haessig (N3.34) geplant. Dieser wechselte jedoch trotz Zusage kurzfristig zu Luzern Lido. So mussten sich die Verantwortlichen des TC Baregg-Baden auf die Suche nach einem ausländischen Spieler begeben.
Fündig wurden sie in der Person des Deutschen Mark-Alexander Kepler (ATP 851), der nun in dieser Saison die Aargauer auf Position eins verstärken wird. «Es entspricht eigentlich nicht unserer Philosophie, ausländische Spieler zu verpflichten, doch in diesem Fall gab es keine andere Lösung», erklärte Kyburz. Er betonte aber auch, dass es für den TC Baregg-Baden wichtig sei, die sportlichen Ziele mit regionalen Spitzenspielern zu erreichen. Um in der nächsten Saison eine solche Notlösung zu vermeiden, haben die Verantwortlichen bereits jetzt einige Spieler im Kopf, die ins Konzept des NLB-Clubs passen würden.


von Fabio Baranzini

Mittwoch, 23. Februar 2011

Sadecky will den Titel in Leuggern

Der Würenloser Tennisprofi Alexander Sadecky befindet sich in guter Form. An den Leuggern Open strebt er seinen ersten Titel an. 

Seit sich Alexander Sadecky im vergangenen November im japanischen Toyota zum ersten Mal für einen Viertelfinal bei einem Challenger-Turnier qualifiziert hat, läuft bei ihm alles wie gewünscht. Im Dezember folgte der zweite Schweizer Meistertitel seiner Karriere und auch im neuen Jahr zeigte der 23-Jährige mit dem klaren Sieg gegen Vincent Millot (ATP 147), dass mit ihm im neuen Jahr zu rechnen ist. «Ich spiele seit längerem konstant auf gutem Niveau und habe in jedem Spiel das Gefühl, dass ich gewinnen kann. So entschied ich einige umkämpfte Partien für mich, die ich früher noch verloren hätte», beschreibt Sadecky die kleinen Veränderungen, die im Tennis aber oftmals über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Die Saisonvorbereitung bestritt Sadecky wie gewohnt im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel. «Ich habe während fünf Wochen hart in den Bereichen Kondition und Kraft gearbeitet und auch sonst gut trainiert», erzählt er. Zudem hatte er im Dezember die Möglichkeit, mit der Schweizer Nummer zwei Stanislas Wawrinka (ATP 14) zu trainieren. «Diese Trainings waren sehr wertvoll für mich und haben mir enorm geholfen.»
Aufgrund der positiven Resultate in den vergangenen Wochen und Monaten sowie auch der guten Saisonvorbereitung fällte der Würenloser im Hinblick auf die Saison 2011 eine wichtige Entscheidung. «Ich werde in diesem Jahr nur noch Challengerturniere und Qualifikationen für ATP-Turniere bestreiten», so Sadecky. Er glaubt, dass er sich dadurch besser an das höhere Niveau gewöhnen kann und so längerfristig den grösseren Erfolg haben wird, als wenn er zwischen Challenger- und den kleineren Future-Turnieren hin und her wechselt.

Harte Westschweizer Konkurrenz
Bevor Sadecky aber das nächste Mal auf Punktejagd geht, um sein Saisonziel, die Top 250 und die damit verbundene Teilnahme an den Grand-Slam-Qualifikationen, zu erreichen, startet er ab Donnerstag an den Leuggern Open. «Das ist ein lässiges Turnier und der Organisator Michael Back ist nicht nur mein ehemaliger Trainer, sondern auch ein guter Freund von mir. Zudem ist es in der Nähe und hat gut in die Saisonplanung gepasst», erläutert Sadecky die Beweggründe für seine Teilnahme. Angesprochen auf seine Ziele gibt sich der Vorjahreshalbfinalist selbst- bewusst: «Mein Ziel ist es natürlich, die Leuggern Open in diesem Jahr zum ersten Mal zu gewinnen – auch wenn es schwierig werden wird.»
Die härtesten Konkurrenten von Sadecky im Kampf um den Titel dürften die beiden Westschweizer Yannick Thomet (N2, 12) und Mathieu Guenat (N2, 13) sowie auch Sandro Ehrat (N2, 14) sein. Aus Aargauer Sicht gibt es mit Slobodan Mavrenski, den Gebrüdern Fetov und Kevin Jordi noch weitere Spieler, die für eine Überraschung sorgen könnten. Gespannt sein darf man auch auf den Auftritt von Jens Hauser (N3, 67), der vor allem mit guten Ergebnissen bei den Junioren auf sich aufmerksam machte.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Dienstag, 13. Juli 2010

Schweizer Meister Titel für Kraljevic

An den Tennis-Junioren-Schweizer-Meisterschaften in Thun sicherte sich Mateja Kraljevic aus Reinach den Titel in der Königskategorie. Auch Ladina Solèr und Kevin Jordi überzeugten.

Die Saison verlief für die 16-jährige Kraljevic (N2.16) bisher überhaupt nicht nach Wunsch. Statt sich, so ihr Saisonziel, in die Top 100 der Juniorenweltrangliste vorzukämpfen, verlor sie über 200 Plätze und figuriert momentan nur noch auf Rang 432. Dennoch wurde sie an den Nachwuchs-Titelkämpfen vergangene Woche ihrer Favoritenrolle als Topgesetzte gerecht.
Im Viertelfinal war Laura Fiala (N4.64) die erste Spielerin, die Kraljevic ernsthaft zu fordern wusste, doch am Ende setzte sich die Reinacherin mit 6:0, 4:6, 6:1 durch. In der Runde der letzten vier kam es dann zum Aargauerduell zwischen Kraljevic und Ladina Solèr (N4.48). Die ungesetzte Solèr hat sich dank Sie- gen gegen die besser klassierten Mélina Gonzalez (N3.34/4) und Corina Jäger (N3.41/6) für die Halbfinals qualifiziert. Das Match der beiden Aargauerinnen endete jedoch vorzeitig, denn beim Stande von 5:0 für Kraljevic musste Solèr die Partie aufgeben. Im Endspiel traf Kraljevic auf Alessia Rossetti (N3.38), die Turniernummer fünf. Kraljevic setzte sich mit 6:2, 6:7, 6:3 durch und sicherte sich damit den Schweizer-Meister-Titel in der Kategorie U18.

Jordi mit Bestresultat
Nicht nur die Aargauerinnen präsentierten sich in einem guten Licht, auch der frischgebackene Aargauer Meister Kevin Jordi (N4.79) überzeugte im Berner Oberland. Nachdem er Mirko Richter und Jens Hauser geschlagen hatte, traf er im Halbfinale auf den aktuellen Junioren-Hallen-Schweizer-Meister Claude Benz (N3.59). In diesem Duell musste sich Jordi mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. Dennoch war die Halbfinalqualifikation für Jordi das bisher beste Resultat an nationalen Titelkämpfen.


von Fabio Baranzini

Dienstag, 29. Juni 2010

Wimbledon in Wettingen

Am vergangenen Wochenende fanden auf der Anlage des TC Wettingen die Finalspiele der Aargauer Tennismeisterschaften 2010 statt. 268 Spielerinnen und Spieler kämpften dabei um Titelehren.

Es wurde zwar nicht auf dem heiligen Rasen von Wimbledon gespielt und es standen sich nicht John Isner und Nicolas Mahut gegenüber, aber Ibrahim Fetov (N3.58) und Kevin Jordi (N4.79) mussten den Vergleich mit den beiden Akteuren des Rekordspiels nicht scheuen. Bei über dreissig Grad lieferten sich die beiden top gesetzten Spieler einen dreieinhalbstündigen Abnützungskampf, der an Spannung kaum zu überbieten war.
«Das war mein mit Abstand längstes Match», meinte Jordi nach der Partie, die für ihn alles andere als positiv begonnen hatte. Jordi war zwar der aktivere Spieler, beging jedoch auch mehr Fehler und so gewann der solid spielende Fetov den ersten Satz mit 6:4. Im zweiten Satz wurde Jordi zunehmend stärker und zwang seinen Gegner mit druckvollen Schlägen zu enormer Laufarbeit. «Ich versuchte stets, seine Vorhand anzuspielen und viel Druck zu erzeugen», beschrieb Jordi seine Taktik. Diese schien aufzugehen, denn Jordi gewann Satz Nummer zwei mit 7:6 und führte im Entscheidungssatz 5:2.
Doch der aufopfernd kämpfende Fetov hatte noch nicht genug und erzwang ein weiteres Tiebreak. Dort behielt aber erneut Jordi das bessere Ende für sich und sicherte sich so mit 4:6, 7:6, 7:6 knapp, aber verdient, den Titel. «Am Ende haben ein, zwei Fehler den Unterschied ausgemacht», erklärte Jordi. «Ich bin erleichtert, dass ich mein Ziel erreichen und den Titel gewinnen konnte.»

Duell der Klubkolleginnen
Auch im Endspiel der Frauen standen sich die beiden bestklassierten Spielerinnen gegenüber, und auch dieser Final ging über drei Sätze. Titelverteidigerin Michelle Paroubek (N4.57) sah in der Partie gegen Klubkollegin Janina Ruhstaller (R1) lange Zeit wie die sichere Siegerin aus. Nachdem Paroubek den ersten Satz mit 6:2 gewonnen hatte, fand Ruhstaller zu ihrem Spiel. Sie konnte ihre Fehlerzahl reduzieren, agierte druckvoller und konnte so die Partie noch drehen. Am Ende gewann die 17- jährige Ruhstaller die Partie mit 2:6, 6:1, 6:4 und sicherte sich damit den Aargauer Meistertitel bei den Aktiven.
In der Kategorie R4/R6 konnte sich Rico Müller (R5) als Sieger feiern lassen. Der ehemalige R1- Spieler gewann das Endspiel gegen Lucas Schibli (R4) klar mit 6:1, 6:1. Bei den Frauen entschied die ungesetzte Elena Kehrer (R5) den Final für sich, während in der Kategorie R7/R9 David Schibli (R7) und Manuela Tschabold (R7) siegten.


von Fabio Baranzini

Donnerstag, 17. Juni 2010

Erster richtiger Gradmesser

Aufstiegsaspirant Baregg-Baden wurde im zweiten Interclub-Aufstiegsspiel gegen den Tennisclub Burgmoos Richterswil zum ersten Mal gefordert. Das Team von Patrik Burkhart bestand den Test jedoch mit Bravour.

Nachdem Slobodan Mavrenski (N2, 28) durch die verletzungsbedingte Aufgabe seines Gegners Fabian Gehrig (R1) den ersten Punkt für die Aargauer ins Trockene gebracht hatte, schien sich das Blatt zuungunsten der Aargauer zu wenden. Patrik Erhardt (N4, 100) verlor genauso wie Captain Patrik Burkhart (R1) gegen einen schlechter klassierten Gegner, und da auch Rico Jacober (R2) den Platz als Verlierer verliess, mussten die Badener um den Anschluss kämpfen. Doch Kevin Jordi (N4, 79), der seit Februar dieses Jahres voll auf die Karte Tennis setzt, wurde seiner Favoritenrolle gerecht und schlug Marco Cavallini (R1) mit 6:4, 6:4. Mit dem identischen Resultat sicherte Stephan Kyburz Baregg-Baden den 3:3-Ausgleich nach den Einzeln. «Die Siege von Kevin Jordi und vor allem derjenige von Stephan Kyburz waren enorm wichtig für uns, denn ansonsten wäre es eng geworden», zeigte sich Teamleader Slobodan Mavrenski erleichtert.
Der Sieger der Begegnung musste in den drei abschliessenden Doppelpartien ermittelt werden. Dort zeigten sich die grosse Erfahrung und die Routine der Badener. Sie gewannen alle drei Spiele und gaben keinen einzigen Satz ab. Dank dem 6:3-Sieg gegen Burgmoos Richterswil fehlt nur noch ein Sieg zum Aufstieg in die Nationalliga B. Die letzte Hürde wird kommenden Samstag der TC Zug sein. «Das wird sicherlich die schwierigste Begegnung der gesamten Saison werden», blickt Mavrenski voraus. «Doch wir gehen sehr zuversichtlich in diese Partie.»
Grosser Erfolg für die Jungseniorinnen des Tennisclubs Aarau. Das Team von Isabelle Grimm-Nussbaumer schaffte den Aufstieg in die höchste Spielklasse der Kategorie 30+ (Jungseniorinnen) quasi im zweiten Anlauf nach knappem Scheitern im Vorjahr.


von Fabio Baranzini

Montag, 14. Juni 2010

Gegen den Trend

An den Aargauer Tennismeisterschaften in Wettingen ist die Teilnehmerzahl zum ersten Mal seit Längerem wieder gestiegen. 

Die letzten Organisatoren der Aargauer Tennismeisterschaften hatten stets mit schwindenden Teilnehmerzahlen zu kämpfen – nicht so der TC Wettingen, der ab heute das Turnier austrägt.
Die Turnierleitung um Fritz Gollonitsch hat ganze Arbeit geleistet und es so geschafft, dass sich allein in den sechs Einzelkategorien mehr als 200 Spieler und Spielerinnen für die kantonalen Meisterschaften in Wettingen angemeldet haben.
Durch die höhere Teilnehmerzahl sind auch die Teilnehmerfelder im Vergleich zum Vorjahr stärker besetzt. Bei den Männern gibt es mit Ibrahim Fetov (N3, 58) und Kevin Jordi (N4, 79) zwei klare Favoriten, denen jedoch eine Handvoll Spieler folgt, die sich ebenfalls berech- tigte Hoffnungen machen dürfen. Bei den Frauen wird das Tableau von zwei Spielerinnen des TC Brugg angeführt. Titelverteidigerin Michelle Paroubek (N4, 57) ist vor ihrer Interclubkollegin Janina Ruhstaller (R1) an Position eins gesetzt und dürfte wieder eine heisse Titelanwärterin sein.


von Fabio Baranzini

Donnerstag, 29. April 2010

Aaraus Problem freut Baregg-Baden

Am kommenden Wochenende hätte die Nationalliga-B-Equipe des TC Aarau in die Interclubsaison starten sollen, doch die Mannschaft wurde zurückgezogen – Grund: Spielermangel.

Rückblende. Im Mai 2008 erklärte Aaraus Präsident Martin Meyer, dass der Verein aus der Kantonshauptstadt in einigen Jahren eine NLB- und eine NLC- Mannschaft stellen und so den besten Spielern des Kantons eine zentrale Plattform bieten möchte. Dank dem erfolgreichen Wiederaufstieg in die NLB im vergangenen Jahr wäre das Ziel in dieser Saison Realität geworden, doch der TCA hat für die morgen beginnende Saison kein NLB- Team gemeldet. Was ist passiert?
«Wir mussten die erste Mannschaft zurückziehen, da fünf Spieler aus unterschiedlichen Gründen den Verein verlassen haben», erklärt Daniel Roth, Interclub-Verantwortlicher des TC Aarau. Da der Verein trotz allem an seiner Maxime festhalten und nur Aargauer Spieler einsetzen will, war es ihm nicht mehr möglich, eine konkurrenzfähige Mannschaft für die zweithöchste Schweizer Spielklasse zu melden.
Die Aarauer müssen damit ihr ehrgeiziges Projekt nach nur gerade zwei Jahren wieder be- graben. «Es war eine gute Zeit und wir würden es sofort wieder machen, aber die ungünstige Konstellation vor dieser Saison hat eine Weiterführung verunmöglicht», so Roth. Statt in der NLB werden die sieben übrig gebliebenen Aarauer nun eine Liga tiefer antreten, mit dem bescheidenen Ziel, die Aufstiegsrunde zu erreichen.

Ziel: Aufstieg in die NLB
Des einen Leid, des anderen Freud, so lassen sich die Gemütslagen der Tennisclubs Aarau und Baregg-Baden wohl am treffendsten beschreiben, denn die Equipe aus Baden ist der grosse Profiteur der Aarauer Personalprobleme. Dem Team von Captain Patrik Burkhart ist es gelungen, die beiden Aarauer Leistungsträger Muhamed Fetov und Kevin Jordi zu verpflichten. Doch damit noch nicht genug, denn «neben Muhamed und Kevin konnten wir mit Patrik Erhardt und Rico Jacober zwei weitere starke Spieler engagieren», erzählt Burkhart.
Somit verfügt der TC Baregg-Baden über die klar stärkste Interclubmannschaft des Kantons, die ein grosses Ziel verfolgt: den Aufstieg in die Nationalliga B. Doch Burkhart ist sich bewusst: «Es wird nicht einfach, denn mit Lausanne haben wir bereits in den Gruppenspielen einen sehr starken Gegner und auch in den Aufstiegsspielen warten einige harte Brocken.» Dennoch, wenn alles gut läuft, kann man sich trotz dem Aarauer Rückzug bald wieder über eine NLB-Mannschaft im Aargau freuen.


von Fabio Baranzini