Im Juli wird die Swiss Junior Trophy zum ersten Mal als Grad-2-Turnier ausgetragen. Das ist jedoch erst ein Zwischenschritt: Turnierorganisator Freddy Blatter träumt von einem Grad-1-Turnier beim 10-Jahr-Jubiläum.
Gute Nachrichten aus Roehampton: Der internationale Tennisverband ITF mit Sitz im südwestlichen Stadtteil Londons hat die Swiss Junior Trophy zu einem Grad-2-Turnier ernannt. Damit erlangt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder ein internationales Juniorenturnier in der Schweiz diesen Status – abgesehen von der Junioren-EM in Klosters. Turnierdirektor Freddy Blatter, der das Turnier seit acht Jahren organisiert, freut sich über den neuerlichen Aufstieg seines Events, das im vergangenen Sommer erstmals als Grad-3-Turnier durchgeführt wurde.
Aufgrund des positiven Entscheids des ITF wird sich im kommenden Juli bei der neunten Ausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden einiges ändern. In erster Linie werden die Zuschauer besseres Tennis zu sehen bekommen, denn je höher ein Turnier eingestuft wird, desto mehr Punkte für die Juniorenweltrangliste gibt es zu gewinnen. Ergo wird die Swiss Junior Trophy in diesem Jahr so starke Spieler anlocken wie nie zuvor. „Es werden wohl einige Akteure aus den Top 100 teilnehmen. Dies vor allem auch deshalb, weil in der Woche davor die EM in Klosters stattfinden. So können die Topjunioren ihren Aufenthalt in der Schweiz um eine Woche verlängern und gleich zwei hochdotierte Turniere bestreiten“, so Blatter, der eben erst als Aargauer Sportfunktionär des Jahres 2014 geehrt wurde.
Budget aufgestockt
Doch das Spielniveau ist nicht das einzige, das sich ändern wird. Für die letzten drei Turniertage – also ab den Viertelfinals – werden die Zuschauer erstmals Eintritt bezahlen müssen. Blatter begründet diesen Entscheid mit dem höheren Spielniveau und der Tatsache, dass die Infrastruktur für die Zuschauer mit einer kleinen Tribüne, sowie einem sonnengschützten Bereich verbessert wird. „Die Eintritte werden mit zehn Franken am Freitag, respektive 15 Franken am Finalwochenende moderat ausfallen. Das gezeigte Tennis ist das Eintrittsgeld allemal wert“, verspricht Blatter, der aufgrund der zusätzlichen Aufwände das Budget des Turniers um rund 15'000 Franken auf insgesamt 140'000 Franken erhöht.
Ehrliche Standortbestimmung
Mit dem Schritt zum Grad-2-Turnier hat Blatter jedoch nur ein Zwischenziel erreicht. Er träumt davon, beim zehnjährigen Jubiläum im Jahr 2016 ein Grad-1-Event durchführen zu können. „Das wäre eine grossartige Sache, aber der Anlass muss kontinuierlich wachsen. Ob es bereits im nächsten Jahr reicht, wird sich zeigen. Das hängt vor allem davon ab, wie stark das Teilnehmerfeld in diesem Jahr sein wird.“
Nicht nur in Oberentfelden freut man sich über den Aufstieg des Turniers, sondern auch beim nationalen Verband in Biel. „Wenn sich unser Nachwuchs von der Haustür mit den besten Junioren der Welt messen kann, ermöglicht dies den Trainern, den Eltern und auch den Spielern selbst die ehrlichste Einschätzung über das Spielniveau“, sagt Alessandro Greco, Leiter Spitzensport von Swiss Tennis.
Text und Bild von Fabio Baranzini