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Sonntag, 5. Juli 2015

Die Hitze war der grösste Gegner

Tadeja Majeric (N1, 9) und Alexander Sadecky (N1, 8) gewinnen die Aargauischen Tennismeisterschaften in Bremgarten überlegen. Den grössten Kampf lieferten sich jedoch Luca Barro (R5) und Pascal Rennhard (R4).

Die Schattenplätze waren heiss begeht. Unter den Sonnenschirmen, neben den wenigen Büschen auf der Anlage des TC Bremgarten und sogar hinter den ausgestellten Autos der Sponsoren - jedes sonnenlose Fleckchen wurde besetzt. Der Schweiss lief trotzdem in Strömen. Bei dieser Hitze verkam selbst das Zuschauen zu einer physischen Belastungsprobe. Umso beeindruckender war die Leistung der Finalistinnen und Finalisten der Aargauischen Tennismeisterschaften, die sich gnadenlos über die rote Asche jagten.
Doch selbst für die erfahrensten Athleten war es eine aussergewöhnliche Situation. Obwohl sie sich in jeder Pause den Nacken mit Eis und das Gesicht mit kaltem Wasser kühlten, blieb die Hitze unerbittlich. „Ich habe die Hitze unterschätzt. Es war wirklich brutal. Ich hätte maximal noch eine Stunde spielen können, dann wär ich platt gewesen“, sagte er sichtlich gezeichnete Alexander Sadecky (im Bild) direkt nach seinem Finalspiel gegen Nikolai Haessig. Und auch er meinte: „ Es war unglaublich schwierig, so zu spielen.“

Flucht nach vorn
Bei dieser Hitze war guter Rat bei der Wahl der Spieltaktik teuer. Sadecky, ohnehin bekannt für seine offensive Spielweise und seinen guten Aufschlag, blieb seiner Linie treu. Immer wieder punktete er mit dem Service oder stürmte ans Netz, um die Ballwechsel kurz zu halten. Eine Taktik, die nach einer ausgeglichenen Anfangsphase aufging. Vor allem auch deshalb, weil Haessig nicht wie gewünscht ins Spiel fand und seinem Gegner zu viele Punkte schenkte. „Leider hat mein Aufschlag nicht funktioniert. Ich bekam praktisch keine Gratispunkte und musste um jeden Ball kämpfen. Bei dieser Hitze war das fatal“, resümierte der 22-Jährige.
So gewann der Würenloser Sadecky, der als grosser Favorit gestartet war, den ersten Satz souverän mit 6:3 und konnte im zweiten Durchgang gleich mit Break vorlegen. Trotzdem schien der ehemalige Profispieler mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden. Immer wieder haderte er und führte Selbstgespräche. „Ich habe mich vor allem am Anfang nicht gut gefühlt. Ich musste unbedingt wachsam bleiben, damit er nicht ins Spiel kommt.“ Am Ende gewann Alexander Sadecky das Match jedoch klar mit 6:3, 6:2.

Die Suche nach der Form
Der Sieger bedankte sich bei den Organisatoren und den vier Ballkindern, die an diesem Nachmittag gleich doppelten Einsatz leisteten. Sie standen bereits beim direkt davor ausgetragenen Frauenfinal zwischen Tadeja Majeric (im Bild) und Chiara Volejnicek auf dem Platz. Profispielerin Majeric - aktuell die Nummer 315 der Welt - war die Favoritin. Die Slowenin sucht derzeit nach einer längeren Pause wegen Pfeifferschem Drüsenfieber nach ihrer Form. Aus diesem Grund hatte die 24-Jährige, die seit fünf Jahren in Niedergösgen lebt, denn auch an den kantonalen Meisterschaften teilgenommen. Im Duell mit der couragiert aufspielenden Volejnicek wurde Majeric zumindest im zweiten Durchgang gefordert, doch in den entscheidenden Situationen war sie die abgeklärtere Spielerin und gewann 6:1, 6:4.

Barro gewinnt Abnützungsschlacht
Den grössten Kampf unter der sengenden Sonne lieferten sich Luca Barro (R5, im Bild) und Pascal Rennhard (R4). Sie duellierten sich beinahe 4 (!) Stunden, ehe Barro nach abgewehrtem Matchball im zweiten Satz mit 5:7, 7:6, 6:4 in der Kategorie R4/R6 gewinnen konnte. Bei den Frauen holte sich Janina Ruhstaller (R4) den Titel in dieser Kategorie. In der Spielklasse R7/R9 siegte bei den Männern der ungesetzte Nico Cavallini (R7) ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Bei den Frauen musste diese Kategorie wegen zu wenigen Teilnehmerinnen abgesagt werden.
In der Doppelkonkurrenz waren die Gebrüder Nikolai (N3, 33) und Yvon Haessig (N4, 122) einmal mehr eine Klasse für sich. Die beiden verteidigten ihren Titel souverän und gewannen im Final gegen Patrik Hartmeier (N4, 114) und Yanik Kälin (N4, 79) mit 6:2, 6:3. Bei den Frauen gewannen Samira Suter (R5) und Christina Meier (R5), während Yanik Kälin und seine Schwester Fabienne (R4) in der Mixed-Konkurrenz oben aus schwangen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 21. Dezember 2014

Kein Aargauer Exploit an der SM

Am Wochenende haben sich in Biel die besten nationalen Tennisspieler an den Schweizer Meisterschaften der Elite gemessen. Mit dabei waren auch sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Aargau – ein beachtlicher Wert. Doch für einmal vermochten die Aargauer Vertreter nicht über sich hinauszuwachsen.

Auf den Schultern von Alexander Sadecky (N1, 10) und Amra Sadikovic (N2, 11, im Bild) lagen aus Aargauer Sicht die grössten Hoffnungen. Die beiden waren in ihren Konkurrenzen an Nummer vier gesetzt und hätten daher – zumindest nominell – durchaus Chancen gehabt, um die vorderen Ränge oder im Optimalfall gar um den Titel mit zu spielen. Doch Sadecky konnte diesen Ansprüchen nicht ganz gerecht werden. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen seinen Kantonskollegen Oliver Mrose (N2, 20) im Achtelfinal (6:3, 6:2), wartete in der Runde der letzten Vier Antoine Baroz (N2, 17). Dem an Nummer sieben gesetzten Westschweizer musste sich der Würenloser mit 4:6, 6:7 geschlagen geben.

Sadikovic erfüllt Soll
Immerhin eine Runde weiter kam Amra Sadikovic. Die ehemalige Fed Cup Spielerin, die in diesem Frühjahr den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben hat, spielte sich dank zwei sicheren Siegen über U18-Schweizer Meisterin und Kantonsrivalin Chiara Frapolli (N2, 24), sowie Sarah Ottomano (N2, 16) in die Halbfinals. Dort wartete mit Jil Teichmann (N2, 12) zwar eine Gegnerin, die auf dem Papier einen Rang hinter der Aargauerin klassiert ist, die aber zu den besten Juniorinnen der Welt gehört. Sie ist unter anderem amtierende Siegerin im Junioren Doppel der US Open und Titelhalterin im Mixed an den Youth Olympic Games, zudem hat sie auch bei ihren ersten Auftritten auf der Profitour beachtliche Resultate erzielt. Und Teichmann zeigte auch gegen Sadikovic, dass mit ihr in Zukunft zu rechnen ist. Sie bezwang die Aargauerin mit 7:6, 6:4.

Sechs Aargauer am Start
Neben Sadikovic, Sadecky (Halb-, respektive Viertelfinal), sowie Frapolli und Mrose (beide Achtelfinal) haben mit Jens Hauser (N2, 22) und Nikolai Haessig (N2, 27) noch zwei weitere Aargauer Akteure in Biel teilgenommen. Allerdings mussten Haessig (gegen Yannick Thomet) und Hauser (gegen Raphael Baltensperger) bereits in der ersten Runde die Segel streichen.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Montag, 7. Juli 2014

Mrose stoppt Überraschungsmann Zeoli

Aussenseiter Joshua Zeoli (N4, 90) spielte an den Aargauischen Meisterschaften in Bremgarten gross auf. Als Sieger konnten sich Oliver Mrose (N3, 32) und Tamara Arnold (N3, 29) feiern lassen.

Dass der Aargauer Joshua Zeoli (links im Bild) in seinem Jahrgang zu den schweizweit grössten Talenten zählt, ist kein Geheimnis. Doch bisher konnte der 18-Jährige die Bestätigung auf dem Platz noch nicht liefern. Nicht etwa, weil er schlecht gespielt hätte, sondern weil ihm das Verletzungspech an den Fersen klebte. Drei Mal musste er sich am Knie operieren lassen, jedes Mal war sein Meniskus gerissen. Deswegen fiel er beinahe zwei komplette Jahre aus. Nun kann Zeoli aber wieder beschwerdefrei spielen und ist bereit für grosse Taten. Eine erste Kostprobe lieferte der angehende College-Student – ab Januar wird er für Fresno State spielen – an den Aargauischen Meisterschaften.
Als ungesetzter Spieler schlug er auf dem Weg ins Endspiel Daniel Valent (N2, 24), den besten Akteur seines Jahrgangs, Ibrahim Fetov (N3, 37) und die Turniernummer zwei Nikolai Haessig (N2, 18). „Das war bisher mein bestes Turnier. So viele gute Spieler habe ich noch nie hintereinander geschlagen“, so Zeoli. Die Krönung zum Aargauer Meister blieb dem Überraschungsmann jedoch verwehrt. Dafür war der Klingnauer Oliver Mrose (N3, 32) zu stark.

Ausgeglichenes Finalspiel
Mrose (rechts im Bild) und Zeoli, die seit einigen Monaten gemeinsam trainieren, lieferten sich ein hochstehendes Finalspiel. Beide gelten als Grundlinienspezialisten, die versuchen, die Ballwechsel mit ihrer Vorhand zu diktieren und so den Gegner laufen zu lassen. Ein probates Mittel – vor allem bei den heissen Temperaturen am Sonntagnachmittag. Doch was passiert, wenn zwei Spieler, die sich auf Augenhöhe begegnen, dieselbe Taktik wählen? Richtig, es gibt viele hartumkämpfte und spektakuläre Ballwechsel, bei denen beide Akteure auch immer wieder beeindruckende Qualitäten in der Defensive zeigten. 
Am Ende war es Mrose, der etwas konstanter war und in den wichtigen Momenten weniger Fehler beging. Der 20-Jährige sicherte sich dank einem 7:6, 6:3-Sieg seinen ersten Aargauer Meistertitel. „Ich habe zwar kein Supertennis gespielt und habe mich teilweise nicht getraut, mit aller Konsequenz in die Offensive zu gehen, aber dieser Turniersieg ist sehr schön“, freute sich Mrose, der vor einem Jahr im Endspiel noch verloren hatte.

Müde Arnold gewinnt
Bei den Frauen war das Finalspiel eine ausserkantonale Angelegenheit. Es duellierten sich die beiden Juniorinnen Tamara Arnold (N3, 29, Kappel, links im Bild) und Sina Züger (N4, 59, Sissach). Arnold, die sich an jenem Tag bereits zur Thurgauer Meisterin küren lassen konnte, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit 6:4, 6:1. Die 15-Jährige vermochte dabei zwar nicht restlos zu überzeugen, war bei den Big Points aber die aktivere Spielerin und damit die verdiente Siegerin. „Ich wollte eigentlich schnell und aggressiv spielen. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weil ich Mühe hatte mit ihrem Spin. Zudem war ich etwas müde. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich den Titel gewinnen konnte“, bilanzierte Arnold.

Die weiteren Aargauer Meister
Natürlich wurden in Bremgarten noch weitere kantonale Meistertitel vergeben. In der Kategorie R4/R6 war Routinier Aaron Matzinger (R6) vom Tennisclub Wettingen eine Klasse für sich und gewann souverän. Bei den Frauen siegte in derselben Kategorie Mirjam Hächler (R5), die für den Tennisclub Neuenhof spielt. Sie sicherte sich den Titel – genau wie Matzinger – als ungesetzte Akteurin. Das R7/R9-Tableau war eine sichere Beute von Florin Meier (R7, TC Lenzburg), der in sechs Partien keinen Satz verloren hat. Sein Pendant bei den Frauen war Christina Meier (R7, TC Wohlen Niedermatten). 
In der Doppelkonkurrenz setzten sich die Gebrüder Nikolai (N2, 18) und Yvon Haessig (N4, 109) souverän durch und konnten sich damit nach ihrem Sieg in Lenzburg im Jahre 2012 bereits zum zweiten Mal den Doppeltitel an den Aargauischen Tennismeisterschaften sichern. Bei den Frauen gewannen Nadja Osterwalder (R5) und Karin Dietiker (R5) und im Mixed schwangen Melanie Zöbel (R5) und Tim De Heer (N4, 130) oben aus.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 23. Juni 2014

Die Teil-Öffnung der Aargauischen Meisterschaften erhitzt die Gemüter

Die Organisatoren der kantonalen Tennismeisterschaften in Bremgarten, die am Donnerstag beginnen, können ein exzellentes Teilnehmerfeld präsentieren. Die Freude ist allerdings nicht bei allen Exponenten gleich gross.
Es ist das erste Mal, dass der Aargauische Tennisverband es den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften erlaubt, das Turnier auch für ausserkantonale Spieler zugänglich zu machen. Das Bremgartner Organisationkomitee rund um Präsident Heinz Blatter hat diese Chance genutzt und hat die Hauptkategorie (N1/R4) geöffnet. Die Idee dahinter: Höheres Spielniveau und mehr Teilnehmer – vor allem bei den Frauen – und mehr Einnahmen durch Sponsoren, die nicht nur im Aargau ansässig sind.
Das hat aus Sicht der Organisatoren optimal geklappt. Acht Sponsoren, die rund die Hälfte des gesamten Budgets der Meisterschaften stemmen, sind Firmen, die ihr Einzugsgebiet ausserhalb der Kantonsgrenzen haben und sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wird in den Hauptkategorien attraktiver Tennissport geboten. Die Teilnehmerzahl bei den Männern liegt bei 45 (Vorjahr 31) und bei den Frauen sind es 22 (6). Auch das Spielniveau ist höher. Es nehmen gesamthaft 18 N-Spieler und –Spielerinnen teil. Zuletzt waren es deren sieben.

Thema noch nicht vom Tisch
Doch die Freude der Organisatoren hat einen schalen Beigeschmack. Längst nicht bei allen Exponenten der Aargauer Tennisszene stossen die Neuerungen auf Begeisterung. Mehrere Spitzenspieler und Trainer haben sich bei den Organisatoren beschwert und gar damit gedroht, nicht anzutreten. Ihre Kritikpunkte: Das familiäre Flair der kantonalen Meisterschaften gehe durch die Öffnung verloren und die Meisterschaft würde zu einem normalen Preisgeldturnier verkommen.
„Wir haben mit all diesen Spielern persönlich gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Danach haben sie sich glücklicherweise bereit erklärt, auch in diesem Jahr mitzuspielen“, freut sich Heinz Blatter. Trotzdem ist er sich bewusst, dass das Thema der Öffnung noch nicht vom Tisch ist. Gemeinsam mit seinem Team wird er nach den Meisterschaften erneut das Gespräch mit den Spielerinnen und Spielern suchen und erst dann entscheiden, ob die Meisterschaften auch im kommenden Jahr offen ausgetragen werden oder ob man zum alten Modus zurückkehren wird.

Haessig als Favorit
Zum sportlichen Aspekt: Insgesamt kämpfen 218 Tennisspieler in zehn Kategorien um Titelehren. 16 davon sind ausserkantonale Akteure, die vor allem im Frauentableau Akzente setzen werden. Drei der vier topgesetzten Spielerinnen sind nämlich keine Aargauerinnen. Die Westschweizerin Céline Cattaneo (N2,21) führt das Teilnehmerfeld an, vor Tamara Arnold (N3,29, Kappel), Titelverteidigerin Amanda Schneider (N3,41, Würenlingen) und Sina Züger (N4,59, Sissach). Favorit im Kampf um den Titel bei den Männern ist Nikolai Haessig (N2, 18, Muhen). Seine härtesten Konkurrenten dürften Daniel Valent (N2,24, Zürich), Titelverteidiger Kevin Jordi (N2,30, Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3,32, Klingnau) sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 30. März 2014

So haben die Kids in Wohlen trainiert

Am Samstag 29. März fand die dritte Ausgabe des Anlasses "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" statt. Die Kids mit den Jahrgängen 2004 bis 2009 konnten in der Tennishalle Rigacker in Wohlen während zwei Stunden die verschiedenen Facetten des Tennissports entdecken.

Impressionen des Events in Wohlen:


Bilder von Helena Dedial-Kozel

Mittwoch, 19. Februar 2014

Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus dem Aargau

Morgen beginnt die 19. Austragung der Leuggern Open. Zu den Anwärtern auf den Titel zählt neben Titelverteidiger Maximilian Abel (N2, 16, im Bild) auch der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 11).

Das grösste Preisgeldturnier im Aargau (Gesamtsumme 10 000 Franken) ist bei seiner 19. Ausgabe verhältnismässig schwach besetzt. Während im letzten Jahr gleich sechs N1-Spieler am Start waren und die Nummer 34 der Schweiz gerade noch Unterschlupf fand im Hauptfeld, ist der Cut fürs Hauptturnier diesmal bei Rang 64 und es ist lediglich ein N1-Spieler am Start. Es ist dies der Franzose Franck Pépé (N1, 7), der mit dem Turnier in Leuggern noch eine Rechnung offen hat. Bereits im Vorjahr war er an Position eins gesetzt, verlor allerdings bei seinem ersten Auftritt.
Wiederum mit dabei ist Titelverteidiger Maximilian Abel. Der Deutsche, der bereits einmal die Nummer 183 der Welt war, dann allerdings auf die schiefe Bahn geriet und unter anderem wegen Kreditkartendiebstahls drei Jahre ins Gefängnis musste, gehört nach seinem Sieg im Vorjahr auch diesmal wieder zu den Favoriten. Mit Alexander Sadecky muss man auch einen Aargauer auf der Rechnung haben. Der 26-jährige Würenloser hat wiederholt versucht, sein Heimturnier zu gewinnen, blieb aber bisher erfolglos. Ihm könnte zu gute kommen, dass die Konkurrenz in diesem Jahr nicht so stark ist wie auch schon. Obwohl Sadecky seit seinem Einsatz an den Schweizer Meisterschaften vor gut zwei Monaten keine Turniere mehr bestritten hat, ist er als Nummer zwei ein heisser Anwärter auf den Titel.

Sieben weitere Aargauer
Dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr nicht ganz so gut besetzt ist, hat positive Auswirkungen für die Aargauer Spieler. Nicht weniger als acht Akteure aus dem Kanton stehen im Hauptfeld, was einem Drittel der gesamten Konkurrenz entspricht. Neben Sadecky sollte man vor allem Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen) im Auge behalten, der bei seinen letzten Turnieren ansprechende Resultate vorzuweisen hat.
Aussenseiterchancen haben auch Kevin Jordi (N2, 26) aus Bremgarten und der Klingnauer Oliver Mrose (N2, 29). Die Aargauer Teilnehmer werden komplettiert von den Gebrüdern Ibrahim (N3, 45) und Muhamed Fetov (N4, 75), sowie den beiden Wild Card-Empfängern Slobodan Mavrenski (N4, 71) und Yanik Kälin (N4, 137).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Sonntag, 15. Dezember 2013

Sadecky und Kennel im Soll

An der Schweizer Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende in Biel über die Bühne ging, ist der Würenloser Alexander Sadecky im Halbfinale am nachmaligen Sieger Henri Laaksonen gescheitert. Karin Kennel (Entfelden) und Nikolai Haessig (Muhen) erreichten die Viertelfinals.

Alexander Sadeckys (N2, 11, im Bild) Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften verlief nicht so, wie es in einem gängigen Tennislehrbuch stünde. Der 26-jährige Würenloser, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt, hat kein Vorbereitungsturnier bestritten und konnte nicht so viel trainieren, wie er wollte, da er derzeit mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Dennoch konnte er an den nationalen Titelkämpfen seine Positionierung in der Setzliste rechtfertigen.
Als Turniernummer vier genoss Sadecky in der ersten Runde ein Freilos und traf nach einem ungefährdeten Sieg über Siméon Rossier (N3, 59) auf den Kantonsrivalen Nikolai Haessig (N2, 23) aus Muhen. Dieser überzeugte in Biel mit zwei Siegen über besser klassierte Kontrahenten. Zuerst bezwang er Luca Margaroli (N2, 21) und dann auch noch den an Nummer sieben gesetzten Jacob Kahoun (N2, 17) – beide ohne Satzverlust. Im Aargauer Duell behielt dann aber Alexander Sadecky die Oberhand und siegte in einer ausgeglichenen Partie mit 7:6, 6:4. Auf den Linkshänder, der in seiner Karriere bereits zwei Mal Schweizer Meister geworden ist, wartete dann in der Runde der letzten Vier ein harter Brocken: Davis Cup-Spieler und Titelverteidiger Henri Laaksonen (N1, 3).

Satzgewinn gegen Laaksonen
Gegen den Finnisch-Schweizerischen Doppelbürger zeigte Sadecky einmal mehr, dass er – obwohl er nicht mehr als Profi unterwegs ist – noch immer zur nationalen Elite gehört. Den ersten Satz konnte Aussenseiter Sadecky mit 7:6 für sich entscheiden, doch danach war Laaksonen der klar bessere Spieler und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2 deutlich. Dennoch war Sadecky der einzige Spieler, der gegen Laaksonen einen Satz gewinnen konnte.
Neben Sadecky und Haessig standen mit Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau) noch zwei weitere Aargauer Tenniscracks im Einsatz. Hauser musste allerdings bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Mrose erreichte dank einem Sieg über Jessy Kalambay (N3, 34) immerhin die zweite Runde, wo er an Patrick Eichenberger scheiterte (N2, 20).

Kennel verliert gegen Michel
Bei den Frauen ruhten die Aargauer Hoffnungen auf der 18-jährigen Entfelderin Karin Kennel (N2, 11). Die Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen war an Nummer fünf gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. In der Folge bezwang sie Chiara Grimm (N2, 17) sicher mit 6:2, 7:5 und traf im Viertelfinal auf Lara Michel (N1, 9). Gegen die Turniernummer vier setzte es für Kennel eine knappe Niederlage ab. Die Entfelderin verlor mit 7:6, 3:6, 4:6 und wartete damit weiterhin auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme an nationalen Titelkämpfen bei den Aktiven. 
Dominique Meyer (R1, Bild), die zweite Aargauerin im Hauptfeld, blieb wie erwartet chancenlos. Die 14-jährige Aarauerin, die sich überraschend durch die Qualifikation gespielt hatte, verlor gegen Sandy Marti (N3, 25) mit 2:6, 1:6.

Text und Bild von Dominique Meyer von Fabio Baranzini, Bild Alexander Sadecky zur Verfügung gestellt

Dienstag, 10. Dezember 2013

Langsamer Abgang von der internationalen Bühne

Der Würenloser Alexander Sadecky hat neue Prioritäten gesetzt und trat in diesem Jahr vorwiegend auf nationaler Ebene an. Ab morgen nimmt er an den Schweizer Meisterschaften in Biel teil.

Alexander Sadeckys Bilanz auf der ATP-Tour sieht in diesem Jahr erschreckend aus: Bei sechs Turnieren siegte er nur gerade zwei Mal im Hauptfeld. In der Weltrangliste ist er von Platz 570 auf 1541 abgestürzt. Trotzdem: Die ehemalige Weltnummer 313 hat das Tennisspielen nicht verlernt. Beim Linkshänder aus Würenlos haben sich in den letzten Monaten aber die Prioritäten verschoben. „Ich habe mich auf nationale Preisgeldturniere fokussiert und in mehreren Ligen im In- und Ausland gespielt“, erklärt er.
Die Einsätze auf der ATP-Tour hat Sadecky seit gut einem Jahr, als er im Selbststudium die Matura in Angriff genommen hatte, schrittweise reduziert. In der zweiten Hälfte dieses Jahres bestritt er nur noch zwei Turniere. Das Wort „Rücktritt“ nimmt der 26-Jährige Aargauer aber bewusst nicht in den Mund. Er will sich noch ein Hintertürchen offen lassen und auch in Zukunft das eine oder andere Profiturnier bestreiten. Vor allem aber will Sadecky nicht von einem Rücktritt sprechen, weil er noch immer viel in den Tennissport investiert. Mehrmals pro Woche feilt er an seinem Spiel und hat in der Sommersaison bewiesen, dass er nach wie vor zur nationalen Elite gehört. Im Interclub wurde er sowohl in der NLB mit Seeblick ZH als auch in der NLA mit Centre Sportif de Cologny Schweizer Meister, wo er mit sechs Einzelsiegen viel zum Titelgewinn beigetragen hat. Zudem gewann Sadecky mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere.

Keine Enttäuschung
Die guten Resultate machten sich auch finanziell bezahlt. So viel wie in diesem Jahr hat Sadecky selbst zu seinen besten Zeiten auf der Profitour nicht verdient. Zu teuer waren die vielen Auslandreisen und zu klein die Preisgelder bei den Turnieren auf der untersten Stufe der ATP-Tour. Dennoch möchte der Würenloser die acht Profijahre nicht missen. „Es war eine super Erfahrung. Ich habe Sprachen gelernt, habe Freunde auf der ganzen Welt und konnte meinen Horizont durch die vielen Reisen erweitert. Kurzum, ich durfte meinen Traum leben“, sagt er. Keine Spur von Enttäuschung, obwohl der Durchbruch nicht gelang? „Natürlich wäre ich gerne weiter gekommen. Wenn ich den einen oder anderen vor mir klassierten Spieler sehe (Anm. d. Red: Sadecky gewann u.a. gegen Paire (ATP 26), Dodig (ATP 33), Cilic (ATP 37) und Golubev (ATP 82), denke ich: ‚Gopf, das hätte ich auch schaffen können.' Schlussendlich wäre ich aber kein anderer Mensch geworden, wenn ich die Nummer 150 oder 200 der Welt gewesen wäre.“
Ab morgen wird Sadecky die Schweizer Meisterschaften in Biel bestreiten. Seine Vorbereitung war nicht optimal, da er mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. „Mir fehlt die Matchpraxis, aber wenn ich die ersten Runden überstehe, ist alles möglich“, ist er überzeugt.


Sechs Aargauer im Hauptfeld
An der SM in Biel greifen sechs Aargauer ins Geschehen ein. Der an Nummer vier gesetzte Alexander Sadecky, der das Turnier schon zwei Mal gewinnen konnte, hat aus Aargauer Sicht die grössten Chancen. Ebenfalls mit dabei sind Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen), Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau). Bei den Frauen ruhen die Aargauer Hoffnungen auf der U18-Vize-Europameisterin Karin Kennel (N2, 12). Die Entfelderin ist an Nummer fünf gesetzt. Kaum Chancen haben dürfte die erst 14-jährige Dominique Meyer (R1) aus Aarau, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat.

Text und Bild von Karin Kennel von Fabio Baranzini, Bild Alex Sadecky zur Verfügung gestellt

Donnerstag, 21. Februar 2013

Sadeckys Heimturnier als Standortbestimmung

Morgen beginnt in Leuggern die 18. Austragung der Leuggern Open. Mit dabei ist auch der 25-Jährige Aargauer Alexander Sadecky (N1, 10), der in diesem Jahr zum ersten Mal den Titel holen möchte. 

Mit seinem Heimturnier – Leuggern liegt nur etwas mehr als 20 Kilometer von seinem Wohnort Würenlos entfernt – hat Alexander Sadecky noch eine Rechnung offen. Obwohl er regelmässig teilgenommen hat, konnte er die Leuggern Open, die von seinem ehemaligen Trainer Michael Back organisiert werden, noch nie gewinnen. 2011 stand er im Final, unterlag dort aber Sandro Ehrat in zwei Sätzen. In diesem Jahr soll es nun klappen mit dem Turniersieg. „Ich komme nach Leuggern, um das Turnier zu gewinnen“, sagt er. 

Training mit Titelverteidiger 
Trotz der selbstbewussten Zielformulierung geht Sadecky auch mit einer Portion Ungewissheit an den Start. Die Leuggern Open sind sein erstes Turnier seit gut zwei Monaten, als er an den Schweizer Meisterschaften in Biel das Endspiel erreichte. „Ich bin physisch und mental bereit und auch mein Tennis ist im Training sehr solid. Wie gut ich aber wirklich in Form bin, wird sich erst im Turnier zeigen“, so Sadecky. Damit er optimal vorbereitet ist, trainiert er derzeit mit Titelverteidiger Robin Roshardt (N1, 9), der auch in diesem Jahr wieder zum engsten Favoritenkreis gehört. Gemeinsam mit den Franzosen Franck Pépé (N1, 7), Alexandre Renard (N1, 8) und Yannick Thivant (N1, 8) dürfte er im Kampf um den Titel zu Sadeckys härtesten Gegnern zählen. Für den Würenloser geht es in Leuggern nicht nur darum, erstmals den Titel zu holen, sondern das grösste Aargauer Preisgeldturnier dient auch als Standortbestimmung bei der Vorbereitung auf die drei Future Turniere, die im März in der Schweiz stattfinden. Dort möchte Sadecky sein ATP-Punktekonto aufstocken. 

Eigene Firma 
Auch wenn Tennis für Sadecky nach wie vor oberste Priorität geniesst, tanzt der beste Aargauer Tennisspieler derzeit auf verschiedenen Hochzeiten. Neben dem Tennis ist er seit letztem Sommer daran, die Matura im Fernstudium nach zu holen und seit Anfang Jahr investiert er zusätzlich viel Zeit in sein neustes Projekt. Gemeinsam mit Clubkollege Roman Valent hat Sadecky die Firma tennisevents.ch gegründet. „Wir möchten eine Plattform für die besten Tennisspieler hinter Federer und Wawrinka aufbauen, um den Kontakt zwischen diesen Spielern und den Clubs zu verbessern“, erklärt Sadecky. Angeboten werden neben aktuellen News auch Tenniscamps und Showmatches. Wie sich die dreifach Belastung auf die sportlichen Leistungen von Sadecky auswirkt, wird sich in Leuggern ein erstes Mal zeigen. 

Sieben weitere Aargauer 
Der 25-Jährige ist nicht der einzige Aargauer im Hauptfeld. Direkt qualifiziert sind auch Nikolai Haessig (N2, 24) und Slobodan Mavrenski (N3, 34). Für Haessig ist es der erste Turniereinsatz nach seiner Bänderverletzung am Fuss. Über die Qualifikation haben zudem Jens Hauser, (N3, 40), Oliver Mrose (N3, 46) und Nathan Schmid (N4, 77) den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Gespannt sein darf man vor allem auf die Leistung des 19-jährigen Oliver Mrose, der in dieser Saison schon Spieler geschlagen, die aufgrund ihres Ranking in der Setzliste des Turniers figurieren würden. Dank einer Wild Card sind auch Ibrahim Fetov (N3, 55) und Yanik Kälin (R1) dabei. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 19. Januar 2013

Aargauer Quartett in den Startlöchern

Nicht nur die Frauen starten in die neue Saison, sondern auch die Aargauer Männer. Alexander Sadecky, Kevin Jordi, Nikolai Haessig und Jens Hauser werden in diesem Jahr ebenfalls wieder auf der ATP-Tour auf Punktejagd gehen. 

Alexander Sadecky (ATP 569) geht die neue Tennissaison locker an. Der 25-jährige Würenloser, der seit letztem Sommer die Matura im Fernstudium nachholt, hat sich keine konkreten Ziele gesteckt, was die Weltranglistenposition angeht. «Ich möchte einfach top vorbereitet sein, wenn ich an ein Turnier gehe. Die Qualität muss stimmen, nicht die Quantität», sagt er. Den Saisonaufbau absolvierte er nicht wie in den letzten Jahren im nationalen Leistungszentrum in Biel, sondern gemeinsam mit Davis Cup Kollege Michael Lammer in Zürich. Zwei Wochen haben die beiden intensiv Kondition gebüffelt. «Im Moment bin ich sehr zufrieden. Ich kann auf den Platz stehen und habe das Gefühl, es passt alles», so Sadecky. Ob sich dieses gute Gefühl auch in den Resultaten widerspiegelt, wird sich im Februar zeigen, wenn der Aargauer seine ersten Wettkämpfe bestreitet. 

Versuchen, endgültig Fuss zu fassen
Nikolai Haessig (ATP 1345) und Kevin Jordi (ATP 1361) starten unter erschwerten Bedingungen in die neue Saison, denn beide kommen von Verletzungen zurück. Der in Menziken wohnhafte Haessig zog sich im November eine Bänderverletzung am Fuss zu und Jordi verpasste beinahe die gesamte zweite Saisonhälfte wegen verschiedener kleinerer Blessuren. Zuletzt bereitete dem 20-Jährigen das Handgelenk Probleme. Der vierte Aargauer Tennisprofi, der in der Weltrangliste geführt wird, ist Jens Hauser (ATP 1313). Der 20-jährige aus Oberwil-Lieli hat im vergangenen Jahr seine ersten Punkte geholt und versucht sich nun wie Jordi und Haessig im Profizirkus zu etablieren.

Bild und Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Saisonbilanz durch die Aargauer Brille, Teil I

Das Tennisjahr 2012 neigt sich dem Ende entgegen. Der optimale Zeitpunkt also, einen genaueren Blick auf die besten Akteure des Kantons zu werfen und ihre Saison etwas genauer zu analysieren. Im ersten Teil: Alexander Sadecky, Nikolai Haessig, Kevin Jordi und Jens Hauser. 

Name: Alexander Sadecky
Alter: 25
Aktuelles Ranking: 564
Ranking Anfang 2012: 516
Trend: gleich bleibend

Das Jahr 2012 verlief nicht nach dem Geschmack des 25-jährigen Würenlosers. Nachdem er letzte Saison im Ranking rund 200 Plätze verloren hatte und aus den ersten 500 der Weltrangliste gefallen war, setzte er sich hohe Ziele. Er wollte die Top 250 anpeilen und war überzeugt, dass er dies schaffen kann. Bereits während der NLA-Interclubsaison im August, die er wie gewohnt mit GC bestritt, hatten sich seine Pläne geändert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bei 16 Turnierstarts nur gerade drei Mal die Halbfinals erreicht. Aufwand und Ertrag stimmten nach seiner Aussage nicht mehr überein und so entschloss sich Sadecky einige Veränderungen vorzunehmen. Er begann neben dem Tennis ein zweites Standbein aufzubauen und die Matura im Fernstudium nachzuholen. Zudem verlegte er seinen Trainingsstandort von Biel nach Zürich, wo er regelmässig mit Davis Cup Kollege Michael Lammer und Nachwuchstalent Sandro Ehrat trainiert. 
Die Umstellung hat gut geklappt, auch wenn die Doppelbelastung Schule und Tennis teilweise gross ist. "Es macht mir Spass, aber der Aufwand ist gross. Ich muss die optimale Balance zwischen Tennis und Schule noch finden", meint der 25-Jährige. Aus diesem Grund überlegt er sich, seinen Wohnort nach Zurück zu verlegen, damit der Anfahrtsweg kürzer wird. 
Aufgrund der schulischen Aktivitäten reduzierte Sadecky im zweiten Halbjahr sowohl sein Trainings- als auch sein Wettkampfpensum. Dennoch erreichte er bei einem Future in Griechenland das Endspiel, konnte so seine Ranglistenposition von Anfang 2012 mehr oder weniger halten und erreichte an den Schweizer Meisterschaften das Finale. 


Name: Jens Hauser
Alter: 19
Aktuelles Ranking: 1314
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Jens Hauser erreichte vor zwei Jahren in der Juniorenweltrangliste bei den unter 18-Jährigen mit Platz 113 seine beste Rangierung. Der Wechsel in den Profizirkus verlief wie bei vielen andern Spielern nicht reibungslos. Erst im September 2012 tauchte Hauser erstmals in der ATP-Weltrangliste auf: Rang 1739 dank einer Zweitrundenqualifikation bei einem Future in Deutschland. Im Oktober doppelte er nach und erreichte bei einem Future in Kuwait erstmals die Viertelfinals. Dabei schlug er unter anderem den Österreicher Peter Goldsteiner, die Nummer 824 der Welt. 
Hauser hat sich gegen Ende 2012 bei vier Turniereinsätzen drei ATP-Punkte gesichert, was es ihm immerhin erlaubt, in den meisten Qualifikationstableaux Unterschlupf zu finden.


Name: Nikolai Haessig
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1342
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Ähnlich wie bei Hauser verlief auch die Saison von Nikolai Haessig. Auch er war bei den Junioren erfolgreich (Nummer 57 der Welt) und hatte danach mit dem Wechsel zu den Profis zu kämpfen. Der 20-jährige Linkshänder, der in Menziken wohnt und im Tenniscenter Aarau West trainiert, strebte in dieser Saison eine Platzierung unter den ersten 600 Spielern der ATP-Weltrangliste an. Dieses Ziel verfehlte er ganz klar. Immerhin konnte auch er sich drei ATP-Punkte ergattern an Future-Turnieren in der Schweiz, in Belgien und in Kanada. 
Insgesamt sieben Mal qualifizierte sich der Schweiz-Kanadische Doppelbürger für das Hauptfeld eines Futureturnieres und liess dort sein Potential wiederholt aufblitzen. So zwang er beispielsweise den Kroaten Marin Bradaric (ATP 380) in der ersten Runde eines Future Turnieres in Thailand in den dritten Satz. Bisher konnte er die teilweise ansprechenden Leistungen aber noch nicht in Siege ummünzen. Hinzu kommt, dass er derzeit an einer Bänderverletzung im Fuss herumlaboriert, die er sich bei seinem Aufenthalt in Thailand zugezogen hat. 

Name: Kevin Jordi
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1360
Ranking Anfang 2012: 1887
Trend: gleich bleibend

Seit mittlerweile drei Jahren versucht Kevin Jordi aus Bremgarten im Profizirkus Fuss zu fassen. Der 20-Jährige holte sich bereits 2010 seine ersten Punkte und erreichte Rang 1294. Doch seither konnte er sich nicht mehr wunschgemäss steigern. Auch die Verlegung des Trainingsstandorts von Baden nach Offenbach in die Tennisakademie von Rainer Schüttler und Alexander Waske Ende des letzten Jahres brachte keine signifikante Verbesserung. 
Er holte zwar in diesem Jahr wie Hauser und Haessig drei Punkte und erreichte im September 2012 mit Rang 1235 sein bisher bestes Ranking, doch nach drei Jahren Profidasein ist diese Ausbeute relativ bescheiden. Man muss bei der Analyse allerdings berücksichtigen, dass Jordi seit rund einem halben Jahr mit verschiedenen Verletzungen (Oberschenkel, Bauchmuskeln und Handgelenk) zu kämpfen hatte und daher seit Juli nur drei Turniere bestreiten konnte. Die Saison 2012 hat Jordi vorzeitig beendet und hofft, dass er im Februar wieder ins Turniergeschehen eingreifen kann, wie er auf seiner Homepage schreibt.


Bilder und Text von Fabio Baranzini

Montag, 25. Juni 2012

Fetov gewinnt hochklassiges Finalspiel

Am vergangenen Wochenende gingen die Finalspiele der Aargauer Tennis Meisterschaften in Lenzburg über die Bühne. Mit Muhamed Fetov (N2, 20, TC Baregg-Baden, im Bild) und Karin Kennel (N2, 13, TC Brugg) holten sich die Favoriten den Titel.

„Ich hatte nicht mit dem Sieg gerechnet“, meinte Muhamed Fetov kurz nach dem hart erkämpften Sieg gegen Nikolai Haessig (N2, 24, TC Reinach). Dass Fetov am Ende jubeln konnte, hätten nach den ersten Games nur die wenigsten gedacht.
Haessig legte einen Blitzstart hin. Mit harten und präzisen Schlägen setzte der 19-Jährige seinen Gegner permanent unter Druck und zog schnell auf 5:1 davon. Kurze Zeit später hatte er den ersten Satz mit 6:3 gewonnen. Doch Fetov ist bekannt für seine Kämpferqualitäten. „Nikolai spielte zu Beginn unglaublich, aber ich wusste, dass meine Chance kommen würde“, so der 27-Jährige. Die Chance kam beim Stand von 2:3 aus seiner Sicht. Fetov, der im zweiten Satz aggressiver spielte, öfters den Weg ans Netz suchte und damit seinen Gegner zurückdrängte, ging mit 4:3 in Führung und hatte im darauffolgenden Spiel nicht weniger als sieben Breakchancen. Haessig wehrte diese jedoch mit teils spektakulären Punkten ab und so musste das Tie Break die Entscheidung bringen. Dieses gewann Fetov dank einem Minibreak mit 7:5.
Die Geschehnisse des dritten Satzes sind schnell erzählt. Beflügelt vom Satzgewinn spielte Fetov stark auf, konnte mit seiner Vorhand und seinem Aufschlag die Ballwechsel diktieren, während Haessig zunehmend fehlerhaft agierte. Mit 6:2 holte sich Fetov den Entscheidungssatz. „Am Ende hatte ich ein sehr gutes Gefühl und konnte die Bälle früh treffen“, freute sich Fetov, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen konnte.

Kennel überlegen
Im Frauenfinal zwischen Michelle Paroubek (N4, 54, TC Brugg) und Karin Kennel kam nie richtig Spannung auf. Dafür spielte die 16-jährige Turniernummer eins aus Entfelden zu stark. Kennel dominierte mit ihren druckvollen Grundschlägen das Geschehen und liess sich auch von den Winkel- und Slicebällen ihrer Gegnerin nicht aus dem Konzept bringen. Einzig zu Beginn des zweiten Satzes konnte Paroubek die Partie offen halten, doch nach dem 2:3 zog Kennel erneut davon. 6:2, 6:2 siegte sie am Ende und holte sich damit ihren ersten Aargauer Meistertitel bei den Aktiven. „Ich konnte mich von Spiel zu Spiel steigern. Das Turnier war optimal, um wieder Matchpraxis zu bekommen“, erklärte Kennel, die aufgrund eines Bandscheibenvorfalls vier Wochen pausieren musste. Nun fühlt sie sich wieder bereit und wird drei internationale Juniorenturniere bestreiten, darunter die Europameisterschaft in Klosters.

Vier Lenzburger im Final
In der Kategorie R4/R6 trafen im Endspiel Reto Sigl (R4, TC Bremgarten) und Maros Blaha (R6, TC Lenzburg) aufeinander. Sigl, der einzig im Viertelfinal gegen Michael Schindler (R4, TC Baden) über drei Sätze musste, war im Final seinem Gegner deutlich überlegen. Blaha, musste dem Kräfteverschleiss vom Vortag (5:7, 7:6, 7:6-Sieg im Halbfinal nach über drei Stunden) Tribut zollen und so siegte Sigl souverän mit 6:2, 6:0. Bei den Frauen holte sich in derselben Kategorie die ungesetzte Stefanie Müller (R6, TC Oberlunkhofen) den Titel. Sie besiegte im Endspiel die Lenzburgerin Maja Osterwalder-Dietiker in zwei Sätzen mit 6:1, 7:5.
In der Kategorie R7/R9 kam es im Endspiel zu einem reinen Lenzburger Duell. Der überraschende Thomas Hügli (R9), der als ungesetzter Spieler ohne Satzverlust in den Final vorstiess, bezwang den an Nummer 15 gesetzten Philipp Schuler (R7) mit 6:4, 6:1. Auch bei den Frauen holte sich mit Simone Burkard (R7, TC Wohlen-Niedermatten) eine ungesetzte Akteurin den Titel. Sie besiegte im Endspiel Desirée Champion (R7, TC Laufenburg) mit 7:5, 7:6.

Mixed- und Doppeltriumph
In den Doppelkonkurrenzen dominierte vor allem ein Akteur das Geschehen: Yvon Haessig (R1, TC Reinach). Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Nikolai holte er sich den Titel im Männerdoppel. Die beiden bezwangen im Endspiel Muhamed Fetov und Stephan Kyburz (R3, TC Baregg-Baden) mit 6:4, 6:7, 6:1. Im Mixed-Doppel gewann Yvon Haessig an der Seite von Michelle Bertschi (R1, TC Entfelden) dank einem ungefährdeten 6:3, 6:1-Sieg gegen die Brugger Paarung Ibrahim Fetov (N3, 59)/Janine-Tamara Kohler (R3) den Aargauer Meistertitel.
Nicht nur die zahlreichen Zuschauer waren nach den Finalspielen zufrieden sondern auch die Organisatoren. „Es waren zwei gute Wochen und die tollen Finals waren mehr als Dank genug für die vielen Helfer, die seit einem Jahr auf diesen Event hingearbeitet haben“, so OK-Präsidentin Marianne Wüthrich.


Bild und Text von Fabio Baranzini

Freitag, 15. Juni 2012

So stark besetzt wie noch nie

Seit Anfang dieser Woche läuft auf der Anlage des Tennisclubs Lenzburg die Aargauer Tennis Meisterschaft, an der rund 245 Tennisspielerinnen und Tennisspieler teilnehmen. Am morgen greifen auch die besten ins Geschehen ein.

An der diesjährigen Aargauer Tennis Meisterschaft sind ausser den absoluten Topcracks Alexander Sadecky, Stefanie Vögele und Amra Sadikovic praktisch alle Aargauer Spitzenspieler am Start. So kommt es, dass bei den Männern gleich 10 N-Spieler antreten werden. Topgesetzt ist Titelverteidiger Muhamed Fetov (N2, 20), der aber in diesem Jahr im Kampf um den Titel auf härtere Gegenwehr stossen wird als im Vorjahr. Der zumindest auf dem Papier härteste Widersacher von Fetov ist Nikolai Haessig (N2, 24). Der 19-Jährige Tennisprofi, der zum ersten Mal an kantonalen Titelkämpfen dabei ist, setzt sich hohe Ziele: „Die Konkurrenz ist stark, aber ich will den Titel holen.“ Hinter Fetov und Haessig gibt es aber noch weitere Spieler, die in den letzten Wochen mit guten Resultaten aufhorchen liessen und sich dadurch in den erweiterten Favoritenkreis gespielt haben. Dazu gehören Slobodan Mavrenski (N3, 39), Aleksandar Cucuz (N3, 48), Ibrahim Fetov (N3, 59), Marc P. Schärer (N3, 65) und Oliver Mrose (N3, 68).

Klare Favoritin
Obwohl sich bei den Frauen nur 14 Spielerinnen angemeldet haben, ist das Teilnehmerfeld stark besetzt. Topgesetzt ist die erst 16-jährige Karin Kennel (N2, 13) aus Entfelden. Alles andere als ein Sieg von Kennel, die zu den 100 besten Juniorinnen der Welt gehört, käme einer grossen Überraschung gleich. Neben Kennel sind aber mit Hallen Aargauer Meisterin Amanda Schneider (N4, 53), Titelverteidigerin Michelle Paroubek (N4, 54) und Janina Ruhstaller (N4, 70) noch drei weitere N-Spielerinnen mit dabei.
Die Organisatoren der Aargauer Tennis Meisterschaften hatten in der Vergangenheit immer wieder mit sinkenden Teilnehmerzahlen zu kämpfen – nicht so in diesem Jahr. Dank grossem Aufwand haben es die Lenzburger geschafft, die Teilnehmerzahl um rund 25% auf 245 Teilnehmer zu erhöhen. „Wir haben viele Teilnehmer und das Niveau ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Unser Ziel ist erreicht“, so OK-Präsidentin Marianne Wüthrich.  



Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 25. April 2012

Werbevideo mit Aargauer Tenniscracks

Die Organisatoren der Aargauer Tennis Meisterschaften, die vom 11. bis 24. Juni auf der Anlage des Tennisclubs Lenzburg stattfinden, liessen sich etwas Besonderes einfallen: Sie drehten einen professionellen Werbefilm für ihr Turnier.

«Das ist vielleicht etwas gewagt, aber der Trailer steht genau wie der TC Lenzburg für Neuheit und Innovation», erklärt Thierry Barbey, Sponsoring- und Marketingverantwortlicher des Turniers. Heute ist es nun so weit: Der knapp einminütige Film zu den Aargauer Tennis Meisterschaften ist exklusiv auf der Homepage der Aargauer Zeitung zu sehen.
Gedreht wurde der Trailer im vergangenen Oktober unter der Leitung von Regisseur Jan Mettler, der an den Solothurner Filmtagen 2011 den Preis für den besten Kurzfilm gewann. Für den Dreh haben sich verschiedene Spitzenspieler aus dem Kanton Aargau zur Verfügung gestellt. Unter anderem waren Nikolai Haessig (ATP 1618, im Bild), Tennisprofi aus Menziken, der mehrfache Aargauer Meister Marc P. Schärer (N3.65) und Ibrahim Fetov (N3.59), Captain der NLC-Interclubmannschaft von Brugg, mit dabei.

Zur Anmeldung animieren
Obwohl die Absicht hinter dem Trailer laut Barbey darin bestehe, sowohl die Aargauer Tennis Meisterschaft als auch die gesamte Aargauer Tennisszene von ihrer besten Seite zu präsentieren, erhoffen sich die Organisatoren insgeheim ein wenig mehr. «Vielleicht animiert der Werbefilm den einen oder anderen Spieler zur Teilnahme. Zeit zum Anmelden bleibt noch bis Ende Mai», so Barbey.




Bild und Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 22. Februar 2012

Fetov und Haessig in Leuggern gesetzt

Tennis-Leckerbissen im Aargau: Morgen beginnt die 17. Austragung der «Leuggern Open». Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes dürften die sechs Aargauer Akteure nicht um den Titel mitkämpfen, könnten aber für eine Überraschung sorgen.

Aus Aargauer Sicht ist Muhamed Fetov (N2.17) in Leuggern am meisten zuzutrauen. Der 27-jährige Ex-Tennisprofi aus Baden-Dättwil ist als Nummer vier gesetzt und hat schon oft bewiesen, dass er in der Halle stark aufspielen kann. Dennoch ist hinter seinen aktuellen Formstand ein Fragezeichen zu setzen. In diesem Winter hat Fetov erst zwei Turniere bestritten und an den Schweizer Meisterschaften im Dezember bereits in der Startrunde eine empfindliche Niederlage kassiert.

Robin Roshardt top gesetzt
Neben Fetov figuriert mit Nikolai Haessig (N2.26, im Bild) ein weiterer Aargauer in der Setzliste. Der 19-jährige Menziker hat allerdings eine schwierige Auslosung. Aller Voraussicht nach wird der an Nummer sieben gesetzte Haessig bereits im Viertelfinal auf Robin Roshardt (N1.6) treffen. Der top gesetzte Zürcher ist neben Mathieu Guenat (N2.15) der heisseste Titelkandidat in Leuggern.

Zwei Aargauer Qualifikanten
Mit Slobodan Mavrenski (N3.37) aus Baden und Jens Hauser (N3.38) aus Oberwil-Lieli stehen zwei weitere Aargauer direkt im Hauptfeld. Mavrenski trifft zum Auftakt auf Jannis Liniger (N3.34) und Hauser misst sich im Aargauerduell mit Oliver Mrose (N4.142). Mrose hat sich am vergangenen Wochenende dank zwei Siegen erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft. Neben dem Klingnauer Mrose konnte sich auch Aleksander Cucuz (N3.53) vom TC Baregg-Baden fürs Hauptfeld qualifizieren, wo er gegen Riad Sawas (N3.35) spielt.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 4. Januar 2012

Von Montreal nach Menziken

Im kommenden Jahr hat Nikolai Haessig, die Nummer 25 der Schweizer Tennisrangliste, Grosses vor. Seit einem Jahr lebt und trainiert der schweiz-kanadische Doppelbürger im Aargau.

«Endlich bin ich wieder hier», freut sich Nikolai Haessig. Nach sechs Wochen Wettkampf in der Türkei, zwei Wochen Training in Montreal und dem Weihnachtsurlaub in der Schweiz nahm er letzte Woche im Tenniscenter Aarau West das Training auf.

Der 19-Jährige ist in seinem Leben schon viel herumgekommen. Aufgewachsen ist der Sohn zweier ausgewanderter Schweizer – der Vater ist Aargauer, die Mutter kommt aus Burgdorf – in Williams Lake, einer kleinen Stadt nördlich von Vancouver. Mit 9 Jahren zog Haessig mit seiner Familie nach Vancouver, ehe 2007 ein weiterer Ortswechsel anstand. «Ich ging nach Montreal, wo ich im Stützpunkt des Kanadischen Tennisverbands optimal trainieren konnte», erklärt er. Ende 2010 folgte dann der bis jetzt letzte Umzug für Nikolai Haessig: Mit seinem Vater will er mindestens drei Jahre in der Schweiz bleiben.

Begeisterter Eishockeyfan
«Montreal war gut zum Trainieren, doch um Turniere zu spielen, musste ich immer drei, vier Stunden fliegen. Die Schweiz liegt viel zentraler», begründet er seinen Entscheid. Seit rund einem Jahr lebt Haessig bei seinen Grosseltern in Menziken. «Nach zehn Jahren in einer Grossstadt war die Umstellung schwierig, doch zum Glück konnte ich die Sprache schon», erzählt der begeisterte Vancouver Canucks-Fan in akzentfreiem Berndeutsch. Die Resultate seines Eishockeyteams verfolgt Haessig noch immer mit grossem Interesse. «Leider kann ich die Spiele nicht im TV anschauen, denn wegen der Zeitverschiebung finden diese mitten in der Nacht statt.»
Bis zu 30 Stunden pro Woche feilt die ehemalige Nummer 57 der Juniorenweltrangliste in Oberentfelden an seiner Karriere. Obwohl er die guten Trainingsleistungen im vergangenen Jahr nicht in Siege ummünzen konnte, setzt er sich nicht unter Druck. «Ich bin zufrieden mit meinem Spiel und glaube, dass ich 2012 auf der ATP-Tour Fuss fassen werde», so der 19-Jährige, dessen Ziel für die nächste Saison die Top 600 sind. Ein hohes Ziel, doch Nikolai Haessig ist überzeugt, «dass man sich hohe Ziele setzen muss, um weiterzukommen».


Bild und Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 2. November 2011

«Kamera läuft!» – TC Lenzburg dreht Werbevideo

Ein Werbevideo für die Aargauer Tennis Meisterschaften? Nicht einmal das grösste Schweizer Tennis-Event, die Swiss Indoors in Basel, verfügen über einen solchen Kurzfilm. Sind die Lenzburger etwa vom Grössenwahn gepackt worden?

«Vielleicht ein bisschen, aber das Werbevideo ist etwas Neues und Innovatives und genau dafür steht der TC Lenzburg», meint Thierry Barbey, Sponsoring- und Marketingverantwortlicher der Aargauer Tennis Meisterschaften 2012. «Zudem können wir mit diesem Werbetrailer nicht nur die Aargauer Meisterschaften, sondern die gesamte Aargauer Tennisszene von ihrer besten Seite präsentieren, denn es sind gleich mehrere Topspieler aus dem Kanton an unserem Projekt beteiligt», so Barbey weiter.
Einer dieser Spieler ist die ehemalige Juniorenweltnummer 57 Nikolai Haessig. Der 18-jährige Schweizkanadier wohnt seit Januar in Menziken und feilt im Tennis Center Aarau West an seiner Profikarriere. Gemeinsam mit Marc P. Schärer, dem besten Spieler des TC Lenzburg und mehrfacher Aargauer Meister, Ibrahim Fetov und drei weiteren Spielerinnen stellte sich Haessig für den Videodreh zur Verfügung. Unter der fachkundigen Regie von Jan Mettler, der an den diesjährigen Solothurner Filmtagen den Preis für den besten Kurzfilm gewann, wurde auf der Anlage des Tennisclubs Lenzburg während rund acht Stunden intensiv gearbeitet. Mit aufwändigen Licht- und Kamerainstallationen wurden die einzelnen Szenen mit viel Liebe zum Detail ins richtige Licht gerückt. «Es war für mich eine neue Erfahrung ein Sportvideo zu drehen, denn normalerweise bin ich in anderen Bereichen der Werbung tätig», erzählt Mettler.

Spass trotz eisiger Kälte
Im Verlauf des Tages sind rund 60 Minuten Rohmaterial entstanden, die in den nächsten Wochen zu einem rund einminütigen Werbefilm zusammengeschnitten werden, der in Kurzform ein Tennismatch in all seinen Facetten darstellen soll.
Den Darstellern hat der Dreh trotz eisiger Kälte grossen Spass bereitet. «Es war eine coole Erfahrung und auch die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen war super. Ich würde sofort wieder mitmachen», schwärmt Ibrahim Fetov. Bleibt zu hoffen, dass sich der Mut der Lenzburger, in der Vermarktung der Aargauer Tennis Meisterschaften neue Wege zu gehen, auch bezahlt macht.


Bild und Text von Fabio Baranzini