Der Tennisclub Rheinfelden hat am Wochenende sein frisch renoviertes Clubhaus eingeweiht. Den Hauptteil der Baukosten von 1,35 Millionen Franken kann der Club dank einem wegweisenden Entscheid im Jahr 2006 selbst tragen.
Schlicht, aber trotzdem funktional und hell. So könnte man das neue Clubhaus des Tennisclubs Rheinfelden beschreiben, das am Wochenende mit einer Einweihungsfeier für Clubmitglieder und einem Tag der offenen Tür eingeweiht wurde. Die Terrasse zwischen Clubhaus und Tennisplätzen wurde vergrössert, die Räumlichkeiten im Innern in drei Bereiche geteilt. Ein neuer Büroraum, sowie ein stilvoll eingerichteter Aufenthaltsbereich und das Restaurant finden nebeneinander Platz. Auch die sanitären Einrichtungen in Küche und Garderoben wurden ausgewechselt und das gesamte Gebäude wird neu von einer Wärmepumpe beheizt und erfüllt die Minergie-Standard-Anforderungen.
Dringend nötiger Umbau
«Diese Veränderungen waren dringend nötig, denn seit das Clubhaus 1977 erbaut wurde, hat man kaum etwas für den Unterhalt getan», so Peter Haller (im Bild), der seit 13 Jahren Präsident des TC Rheinfelden ist. Bereits 2009 begann man über entsprechende bauliche Massnahmen nachzudenken, doch bis die ersten Baumaschinen aufgefahren sind, dauerte es vier Jahre. «Zuerst mussten wir uns für eines von den drei Projekt entscheiden, die uns vorgelegt wurden, und danach musste die Finanzierung gesichert werden», sagt Haller.
1,35 Millionen Franken, so viel kostet die Renovation und die Erweiterung des Clubhauses. Auch für einen Verein wie der TC Rheinfelden, der über 400 Mitglieder zählt, eine sehr grosse Summe. «Trotzdem können wir den grössten Teil der Kosten selber decken», sagt der Präsident stolz. Wie gelingt es dem Fricktaler Tennisclub über eine Million in ein Bauprojekt zu stecken, wenn die meisten anderen Tennisvereine mit sinkenden Mitgliederzahlen und finanziellen Engpässen kämpfen?
Neubau dank Internet
Die Antwort auf diese Frage ist auf einen Entscheid des TCR aus dem Jahr 2006 zurückzuführen. Damals fasste man den Entschluss, sowohl die Aussen- wie auch die Hallenplätze mit Hilfe eines Online-Reservationssystems für jedermann zugänglich zu machen – nicht nur für Clubmitglieder. Der Entscheid, der anfänglich nicht überall auf Gegenliebe stiess, führte dazu, dass die Plätze seither deutlich besser ausgelastet sind und der Club mehr Mitglieder zählt. «Wir schreiben seit der Öffnung des Clubs schwarze Zahlen und konnten daher 275 000 Franken in den Umbau investieren», so Haller. Weitere 200 000 Franken kommen aus dem Sport-Toto-Fonds und auf 15 600 Franken belaufen sich die Fördergelder des Kantons Aargau für die Erfüllung des Minergie-Standards. Für den Restbetrag hat der TC Rheinfelden einen Kredit aufgenommen.
Fünf Monate nach Baubeginn sind die Arbeiten beinahe abgeschlossen. Vorerst, denn der TC Rheinfelden hat noch mehr vor. Nach dem Clubhaus und der Hallenbeleuchtung sollen in den nächsten Jahren auch die Halle und die Aussenanlage auf Vordermann gebracht werden. «Nur so sind wir für die Zukunft gerüstet und konkurrenzfähig», ist Haller überzeugt.
Text und Bild von Fabio Baranzini