Referee Andreas Schütz erklärt, weshalb die reibungslose
Durchführung des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy in
Oberentfelden eine besondere Herausforderung ist.
488 Matches mit über 360 Spielerinnen und Spielern in 18
Kategorien auf 11 Plätzen und das alles in einer Woche - der 27-jährige
Österreicher Andreas Schütz ist um seine Aufgabe als Referee der Swiss Junior
Trophy wahrlich nicht zu beneiden. „Das Turnier in Oberentfelden ist eines der
grössten in Europa überhaupt. Die Auslosung der Tableaux und das Erstellen der
Spielpläne sind daher sehr aufwendig“, erklärt er. Dies auch deshalb, weil
Spieler und Trainer stets mit Wünschen bezüglich Spielzeiten und –orten an
Schütz herantreten. „Die ganze Koordination ist nicht einfach. Aus diesem Grund
ist die Zusammenarbeit mit Turnierdirektor Freddy Blatter und meinem Team sehr
wichtig“, erklärt er.
Sein Team, das sind sechs Personen, die ihn an allen drei
Spielorten vertreten und mit denen er ständig in Kontakt steht. Doch zur
Tätigkeit von Andreas Schütz, der zum dritten Mal als Referee in Oberentfelden
dabei ist, gehört mehr als nur das Erstellen der Spielpläne und die Auslosung.
Der 27-Jährige muss dafür sorgen, dass alle Teilnehmer die Spielzeiten befolgen
und die Verhaltensregeln und Kleidervorschriften des Tennis Weltverbandes ITF
einhalten. „Das Ziel ist, dass die Nachwuchsspieler dadurch an den
Turnierbetrieb der Profis herangeführt werden“, liefert Schütz die Begründung,
weshalb an internationalen Juniorenturnieren striktere Regeln gelten als bei
nationalen Events. Da viele Spieler in diesem Bereich Neuland betreten, ist
Schütz stets bemüht, auf diese zuzugehen und wo nötig zu helfen. „Es ist
wichtig zu agieren und nicht nur zu reagieren, denn wenn Spieler und Betreuer
früh mit allen nötigen Informationen versorgt werden, verläuft auf und neben
dem Platz alles ruhiger“, so Schütz.
Beim French Open
Final dabei
Dabei kommt dem Innsbrucker zu Gute, dass er früher als
Spieler aktiv war. „Ich weiss daher, wo die Prioritäten der Spieler liegen und
kann mich danach richten“, erklärt er. Bereits seit zehn Jahren ist Schütz
neben seiner Ausbildung – Ende Jahr schliesst er sein
Betriebswirtschaftsstudium ab - rund zwanzig Wochen pro Jahr als Referee, sowie
als Stuhl- und Linienrichter tätig. Angefangen hat er in seiner Heimat,
mittlerweile steht er jedoch weltweit im Einsatz. Er war bereits Linien- und
Stuhlschiedsrichter bei verschiedenen Masters Series und Grand Slam Turnieren
und erlebte diesen Juni ein besonderes Highlight: Beim French Open Final
zwischen Rafael Nadal und Novak Djokovic war er Linienrichter. „Es war immer
mein Traum, einmal beim French Open Final auf dem Platz zu stehen. Als Spieler
habe ich es nicht geschafft, dafür als Linienrichter“, meint Schütz lachend.
Text und Bild von Fabio Baranzini
(Bild: Referee Andreas Schütz (rechts) zusammen mit seinem Mitarbeiter David Mazacek (rechts) und Turnierdirektor Freddy Blatter)