Gestern gingen die Finalspiele des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy über die Bühne. Zugleich fanden auch die ersten Qualifikationsspiele des Profiturniers statt.
Es passiert selten, dass sich die Wege des ambitionierten Tennisnachwuchs und der gestandenen Profis kreuzen. Wenn, dann geschieht dies zumeist an den Junioren Grand Slam Turnieren, die jeweils auf derselben Anlage ausgetragen werden, wie die Turniere der Profis. Dieses Jahr kommt es aber auch in Oberentfelden zu einem dieser eher seltenen Zusammentreffen. Gestern fanden die Finalspiele der Swiss Junior Trophy statt. Das internationale Juniorenturnier der vierten Kategorie ging bereits zum 7. Mal in Folge im Tenniscenter Aarau West über die Bühne. Erstmals fiel aber auch am selben Tag der Startschuss für das mit 25'000 Dollar dotierte ITF Men’s Future der Profis. Die ersten Qualifikationsmatches begannen bereits um neun Uhr und liefen auch parallel zu den Endspielen der Juniorenkonkurrenz weiter.
Standortbestimmung für die Junioren
Wenn ein internationales Juniorenturnier und ein kleineres Profiturnier zur selben Zeit am selben Ort stattfinden, bietet dies für die Nachwuchscracks auch immer die Chance zu einer Standortbestimmung. Und diese zeigt ein klares Bild: Der Weg vom erfolgreichen Junior zum Profi ist lang und steinig. Obwohl das Profiturnier in Oberentfelden zur Serie der Futureturniere – also den kleinsten Profiturnieren – gehört, schafft es von den Teilnehmern des Juniorenturniers kein einziger auf Grund seines Rankings direkt ins Hauptfeld. Immerhin deren acht können jedoch in der Qualifikation mitmischen. Einer von ihnen ist Luca Keist (im Bild). Der 17-jährige Linkshänder vom Tennisclub Zofingen stand gestern gleich doppelt im Einsatz. Nach seinem Finalspiel in der Juniorenkonkurrenz, das er gegen Tim Rühl aus Deutschland mit 6:4, 6:3 gewann, spielte er drei Runden später noch die erste Qualifikationsrunde des Profiturniers. „Ich merke schon, dass ich bereits etwas müde bin nach dem Juniorenturnier, aber diese beiden Dinge muss man trennen können. Dann klappt das schon“, so Keist.
Turnierdirektor Freddy Blatter sieht die Kombination zwischen Junioren- und Profiturnier als Chance. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren ein stärker besetztes Juniorenturnier haben, weil sich die Junioren, die auch bereits bei den Profis spielen, an der Swiss Junior Trophy auf den Einsatz am Profiturnier vorbereiten wollen“, so Blatter, der sich überlegt, im kommenden Jahr für den Sieger des Juniorenturniers eine Wild Card – ein garantierter Startplatz – für das Hauptfeld zu vergeben. Die Hauptkonkurrenz des diesjährigen Profiturniers beginnt morgen.
Während bei den Junioren gestern Luca Keist seinen zweiten internationalen Juniorentitel gewinnen konnte, schwang bei den Juniorinnen die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild) oben aus. Die 16-Jährige scheint sich in Oberentfelden wohl zu fühlen, denn sie hatte bereits im vergangenen Sommer an selber Stätte sowohl die Einzel als auch die Doppelkonkurrenz gewonnen. „Dass ich hier so gut spiele, ist wohl Zufall. Aber das Finale war ein hartes Stück Arbeit und hätte gerade im ersten Satz auch in die andere Richtung kippen können.“ Mit 7:5, 6:3 setzte sich In-Albon gestern gegen die Kappelerin Tamara Arnold durch, die nach einer langen Verletzungspause erstmals seit beinahe einem Jahr wieder Punkte für die Juniorenweltrangliste sammeln konnte. „Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden, auch wenn mir im Endspiel die Kraft gefehlt hat, um zu gewinnen. Dass ich in diesem Jahr beim dritten Turnier zum dritten Mal im Finale verlieren, ist aber schon sehr ärgerlich.“
So verlief das Finalspiel der Junioren:
Es war eine starke Leistung, die Luca Keist im gestrigen Finalspiel der Swiss Junior Trophy abrufen konnte. Gegen Tim Rühl, die aktuelle Nummer 65 der Juniorenweltrangliste, startete der Junior des TC Zofingen als Aussenseiter. Doch Keist spielte keinesfalls wie ein Aussenseiter. Von Beginn weg agierte er sehr konzentriert, beging wenig Fehler und machte seinem Gegner das Leben damit schwer. Rühl, der die Swiss Junior Trophy in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, beging den einen oder anderen Fehler mehr als üblich und das wusste Keist resolut auszunutzen.
Im ersten Satz gelang ihm das Break zum 4:3. Kurz darauf holte er sich den ersten Satz mit 6:4. Doch damit nicht genug: Gleich im ersten Aufschlagsspiel von Rühl im zweiten Durchgang realisierte Keist bereits wieder ein Break. Und das war die Entscheidung. Keist verwaltete den Vorsprung geschickt und siegte am Ende verdient mit 6:4, 6:3. „Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich. Es ist das erste Mal, dass ich einen Spieler aus den Top 100 der Rangliste schlagen konnte und dann gelingt mir das gleich noch im Final in Oberentfelden, wo ich früher trainiert habe“, freut sich Keist, der dank seinem zweiten ITF-Titel und der Finalqualifikation im Doppel mit einer Rangierung um Rang 175 seine beste Klassierung in der Juniorenweltrangliste erreichen wird.
So verlief das Finalspiel der Junioren:
Es war eine starke Leistung, die Luca Keist im gestrigen Finalspiel der Swiss Junior Trophy abrufen konnte. Gegen Tim Rühl, die aktuelle Nummer 65 der Juniorenweltrangliste, startete der Junior des TC Zofingen als Aussenseiter. Doch Keist spielte keinesfalls wie ein Aussenseiter. Von Beginn weg agierte er sehr konzentriert, beging wenig Fehler und machte seinem Gegner das Leben damit schwer. Rühl, der die Swiss Junior Trophy in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, beging den einen oder anderen Fehler mehr als üblich und das wusste Keist resolut auszunutzen.
Im ersten Satz gelang ihm das Break zum 4:3. Kurz darauf holte er sich den ersten Satz mit 6:4. Doch damit nicht genug: Gleich im ersten Aufschlagsspiel von Rühl im zweiten Durchgang realisierte Keist bereits wieder ein Break. Und das war die Entscheidung. Keist verwaltete den Vorsprung geschickt und siegte am Ende verdient mit 6:4, 6:3. „Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich. Es ist das erste Mal, dass ich einen Spieler aus den Top 100 der Rangliste schlagen konnte und dann gelingt mir das gleich noch im Final in Oberentfelden, wo ich früher trainiert habe“, freut sich Keist, der dank seinem zweiten ITF-Titel und der Finalqualifikation im Doppel mit einer Rangierung um Rang 175 seine beste Klassierung in der Juniorenweltrangliste erreichen wird.
Text und Bilder von Fabio Baranzini