Die Walliserin Ylena In-Albon spielt diese Woche an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden und ab Mai in Zofingen für die NLB-Interclubmannschaft.
Ylena In-Albon scheint es im Aargau zu gefallen. Die 16-jährige Walliserin aus Baltschieder hat im vergangenen Sommer in Oberentfelden bei der stark besetzten Swiss Junior Trophy sowohl im Einzel, als auch im Doppel triumphiert – für sie einer der grössten Erfolge ihrer Karriere -, und im kommenden Mai geht sie für das Interclubteam des Tennisclubs Zofingen in der Nationalliga B auf Punktejagd. „Ich kenne das ganze Team sehr gut und habe sofort Lust gehabt, in dieser Mannschaft zu spielen. Als ich letztes Jahre angefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen“, so In-Albon, die in der letzten Saison noch für Nyon aufgelaufen war.
Diese Woche steht die amtierende Oberwalliser Nachwuchssportlerin des Jahres erneut im Aargau im Einsatz. Bei der Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden will sie ihre Position in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern. Und das mit gutem Grund: Noch in diesem Jahr möchte sie an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Dafür muss sie in die Region der Top 100 der Juniorenweltrangliste vorstossen. Aktuell steht die B-Kaderspielerin von Swiss Tennis auf Rang 169. Mit einem weiteren Turniersieg in Oberentfelden könnte die zweifache Junioren Schweizermeisterin rund 25 Plätze gutmachen. „Ich habe den Turniersieg sicher im Hinterkopf, aber ich nehme Spiel für Spiel, denn es hat einige sehr gute Spielerinnen dabei. Das wird nicht einfach“, warnt In-Albon vor zu hohen Erwartungen. Ihr erstes Spiel hat sie gestern aber zumindest schon mal gewonnen – wenn auch mit etwas mehr Mühe, als ihr lieb war.
Auf Sand "zu Hause"
Ihre Trainingsbasis hat Ylena In-Albon, die in Brig die HSK Sportschule besucht und dort die Matura absolviert, im Tessin aufgeschlagen. Dort trainiert sie unter der Leitung von Gonzalo Vitale rund 18 Stunden pro Woche. Ihr Coach begleitet sie zumeist auch an die Turniere im In- und Ausland. Nach ihrem Auftritt in Oberentfelden stehen zwei Profiturniere der untersten Kategorie in Spanien auf dem Programm. Auf den Sandplätzen im Süden Europas fühlt sich In-Albon wohl. Die rote Asche kommt ihrem variantenreichen Spiel entgegen. „Ich ‚hacke’ nicht einfach auf die Bälle, sondern versuche, die Punkte aufzubauen und viel zu variieren. Das habe ich schon als Juniorin so gemacht“, sagt sie.
Diese fürs Frauentennis eher untypische Spielart birgt jedoch auch die Gefahr, zu passiv zu agieren und sich zu stark in die Defensive drängen zu lassen. „Ich arbeite derzeit intensiv daran, dass mir das nicht passiert. Zudem muss ich auch schauen, dass ich in den entscheidenden Phasen der Matches noch konzentrierter bin und keine dummen Fehler mache“, so In-Albon. Wenn ihr dies gelingt, stehen die Chancen gut, dass sie auch ihr zweites grosses Ziel in diesem Jahr erreicht: Neben der Teilnahme an einem Junioren Grand Slam will sie auch ihr WTA-Ranking deutlich verbessern.
Drei in Runde drei
Neben Ylena In-Albon haben sich gestern noch drei weitere Junioren des TC Zofingen für die dritte Runde der Swiss Junior Trophy qualifiziert. Dominique Meyer (ITF 1225) bezwang die an Nummer 14 gesetzte Französin Tiffany Phaysouphanh (ITF 821) souverän mit 6:3, 6:3. Sydney Weller (ohne Ranking, im Bild) setzte sich gegen die Turniernummer 15, die Deutsche Valentina Likic (ITF 832), ebenfalls in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 durch. Für beide Spielerinnen ist es das erste Mal, dass sie bei einem Grad-4-Event in den Achtelfinals stehen. Als einziger Junior des TC Zofingen steht Luca Keist (ITF 197) im Achtelfinal. Der an Nummer zwei gesetzte Linkshänder gewann sein Spiel gegen Joel Alt (ITF 1304) sicher mit 6:2, 6:1.
Text und Bilder von Fabio Baranzini