Mittwoch, 26. November 2014

Die Jubiläumsausgabe ist zugleich auch die Schlussausgabe

Im kommenden Februar finden die traditionellen Leuggern Open statt. Die 20. Ausgabe dieses stets stark besetzten Preisgeldturniers wird jedoch auch die letzte sein.

Vom 19. – 22. Februar finden bereits zum 20. Mal die Leuggern Open statt. Das Preisgeldturnier im nordöstlichen Teil des Kantons Aargau hat sich über die Jahre zu einem fixen Bestandteil der Turnierkalender vieler Spitzenspieler aus dem In- und Ausland entwickelt. In der Siegerliste sind klangvolle Namen zu finden wie beispielsweise jener von Julian Knowles (1996), der zu den zehn besten Doppelspielern der Welt gehört und 18 ATP-Titel gewonnen hat, oder der des frisch gebackenen Davis Cup Siegers Marco Chiudinelli (2000).
Allerdings wird sich nur noch ein weiterer Spieler in diese illustre Siegerliste eintragen lassen können, denn die 20. Ausgabe im kommenden Februar wird zugleich auch die letzte sein. „Es ist immer schwieriger geworden, in der heutigen Zeit die nötigen Sponsorengelder aufzutreiben, um einen Anlass dieser Grösse zu organisieren“, so Centerleiter und Turnierorganisator Michael Back. Zu den besten Zeiten schüttete das Turnier eine Gesamtsumme von 15'000 Franken an Preisgeldern aus.

Schwieriger Entscheid
In den letzten Jahren wurde die Summe um einen Drittel gekürzt und trotzdem mussten die Organisatoren kämpfen, dass sie keine Verluste machten. „Ich habe den Entscheid lange mit mir herumgetragen. Ich habe meine Wurzeln im Wettkampftennis und kenne noch heute praktisch alle Spieler persönlich, die am Turnier teilnehmen. Umso schwieriger war es, einen Schlussstrich zu ziehen“, führt Back aus. Denn besonders für die Spieler aus der Region, wie beispielsweise Alexander Sadecky, Oliver Mrose oder Yanik Kälin, etwas zu tun, sei eine grosse Motivation gewesen, so Back weiter.

Würdiger Abschluss
Die Jubiläumsausgabe soll nun aber einen würdigen Abschluss der Ära der Leuggern Open bilden. „Wir haben das Preisgeld nochmals auf 15'000 Franken erhöht und hoffen, dass wir so zum Abschluss noch einige Spitzenspieler anlocken werden, damit wir ein tolles Teilnehmerfeld haben“, blickt Back voraus.
Ganz so starke Spieler wie in der Vergangenheit, werden die Leuggern Open aber wohl trotz des höheren Preisgeldes nicht anlocken können. Besonders ein Spieler ist dem langjährigen Turnierorganisator in Erinnerung geblieben: der Deutsche Davis Cup Spieler Jens Wöhrmann. „Er war der bestklassierte Spieler, der je bei uns teilgenommen hat. Er war damals die Nummer 170 der Welt“, so Back. Dass ein Spieler dieses Kalibers teilgenommen hat, ist auch ein Indiz dafür, welch hohen Stellenwert die Leuggern Open über die Jahre in der Tennisszene erlangt haben.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Weshalb die Eltern sechs Meter Abstand halten sollen

Namhafte Exponenten aus der Fussball- und Tennisszene diskutierten über das Thema Nachwuchsförderung und stiessen dabei auf viele Parallelen

„Ich bin mir sicher, dass wir in den jüngeren Nachwuchskategorien viele talentierte Spieler verlieren, weil sie körperlich noch nicht so weit entwickelt sind wie andere und deshalb nicht gleich gefördert werden.“ Das sagte der 75-fache Nationalspieler und heutige U18-Trainer des FC Basel Raphael Wicky anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema Nachwuchsförderung.
Der „Ball-Abend“, zu dem Freddy Blatter, Inhaber der Tennisschule Aarau West, eingeladen hatte, wurde von SRF-Sportmoderator Bernhard Schär geleitet. Gemeinsam mit seinen Gästen - neben Wicky waren dies Raphael Kern (Verantwortlicher Kinderfussball beim SFV), Alexis Bernhard (Verantwortlicher Kindersport Swiss Tennis) und Marc Schneider (Sportlehrer und Teilhaber NRGTennis) – diskutierte er über die Nachwuchsförderung in den beiden Ballsportarten Tennis und Fussball.

Spass steht an erster Stelle
Im Lauf des Gesprächs zeigte sich schnell, dass die Vertreter der beiden Sportarten in Sachen Nachwuchsförderung auf einer Wellenlänge sind. Das ist nicht selbstverständlich, haben der Teamsport Fussball und der klassische Einzelsport Tennis auf den ersten Blick doch recht wenig gemeinsam. „Niederlagen dürfen bei den Jüngsten keine Konsequenzen haben. Alle sollen gleich viel spielen können, ganz ohne Druck“, sagte Raphael Kern. Dem pflichtete Alexis Bernhard bei. „Genau aus diesem Grund gibt es bei uns in der Kategorie U10 keine Schweizer Meisterschaften mehr. Der Wettkampf soll in diesem Alter noch nicht im Vordergrund stehen“, so der ehemalige Trainer von Roger Federer. Dafür aber sollen die spielerischen Elemente im Zentrum stehen. „Das Training muss kindergerecht sein. Es soll die Emotionen wecken, denn die Kinder sollen in erster Linie Spass haben und sich bewegen“, meinte Marc Schneider.

Kein Druck der Eltern
Trotzdem beginnt im Fussball und im Tennis bereits früh die gezielte Förderung von Talenten. In beiden Sportarten ist es etwa ab dem 11. Altersjahr der Fall. Alle Vertreter sind sich jedoch einig, dass die jungen Sportler über einen längeren Zeitraum beobachtet werden müssen, damit das von Raphael Wicky eingangs erwähnte Szenario verhindert werden kann. „Es darf nicht sein, dass die körperliche Entwicklung das ausschlaggebende Kriterium ist, denn alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell“, so Wicky. Bernhard plädiert daher dafür, die Kinder erst etwa ab dem 14. Altersjahr gezielt zu fördern. „Wenn die Kinder zu früh gefördert werden, ist das meist nur kurzfristig gedacht. Auch wenn es in einzelnen Fällen zum Erfolg führt – alle Kinder, die verheizt wurden und deswegen aufgehört haben, sind in den Statistiken nicht zu finden.“ Dies war auch als Aufruf an die Eltern zu verstehen, ihre Kinder nicht unter Druck zu setzen. Nicht zuletzt deshalb fand Kern: „Wir empfehlen, dass die Eltern etwa sechs Meter vom Spielfeldrand entfernt zuschauen sollen. Räumliche Distanz schafft auch emotionale Distanz und die ist wichtig.“

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 23. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Kantonale Meisterschaften und Interclub

Der dritte Teil der Saisonbilanz der Aargauer Tennisszene widmet sich den kantonalen Meisterschaften und den Breitensportanlässen, die in der Region stattgefunden haben.

Insgesamt gingen fünf kantonale Meisterschaften über die Bühne in diesem Jahr (zwei in der Halle, drei auf Aussenplätzen) und daran haben insgesamt 845 Spielerinnen und Spieler teilgenommen. Am besten besucht waren die Aargauischen Senioren Meisterschaften (330 Nennungen), die bereits zum 64. Mal auf der Anlage des Tennisclubs Teufenthal über die Bühne gingen (im Bild Corina Gildinson (Siegerin 45+). Doch nicht nur die Teilnehmeranzahl war erfreulich, sondern auch das Spielniveau, denn viele Aargauer Seniorinnen und Senioren gehören auch zur nationalen Spitze – nicht von ungefähr kommen die 18 Medaillengewinne an nationalen Titelkämpfen in diesem Jahr.
Auch bei den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven in Bremgarten konnten die Organisatoren ein starkes Teilnehmerfeld mit nicht weniger als 18 N-Spielern präsentieren. Nicht zuletzt auch dank der erstmals erlaubten Öffnung der Königskategorie für ausserkantonale Spieler, die Anlass zu kontroversen Diskussionen gab.
Die Junioren Meisterschaften gingen in diesem Jahr im Winter in Sportcenter Baregg über die Bühne, im Sommer war es der TC Wohlen Niedermatten, der die Titelkämpfe zum dritten und vorläufig letzten Mal durchgeführt hat. Im kommenden Jahr wird der TC Teufenthal neben den Senioren Meisterschaften auch diejenige der Junioren ausrichten.

Viele Traditionsturniere
Doch im Kanton Aargau lief in diesem Jahr noch viel mehr als nur die kantonalen Meisterschaften – vor allem im Breitensport. Auch diesen Sommer gingen mittlerweile schon traditionelle Turniere wie beispielsweise die Fricktaler Tennismeisterschaften (47. Ausgabe), der Bad Zurzach Cup (32. Ausgabe), die Freiämter Jung-/Senioren Meisterschaften (29. Ausgabe) oder die Leuggern Open (19. Ausgabe) über die Bühne. Es sind jedoch auch neue Turniere dazugekommen, darunter die Zofingen Open, die anlässlich der 100-Jahr-Feier des Clubs ins Leben gerufen wurden.
Auch beim grössten Breitensportanlass in Sachen Tennis, dem Interclub, waren die Aargauer Equipen prominent vertreten – und erst noch erfolgreich. Nicht weniger als 29 (!) Mannschaften über alle Kategorien verteilt sind in den nationalen Ligen angetreten. Von den sieben Aktivmannschaften in der NLC konnten sich deren sechs halten. Einzig das Männerteam des TC Wohlen Niedermatten konnte den Abstieg nicht verhindern. Am erfolgreichsten waren die Männer des TC Lenzburg, die sich erst im letzten Aufstiegsspiel zur NLB mit 4:5 geschlagen geben mussten. Der Abstieg von Wohlen konnte erfreulicherweise kompensiert werden durch den TC Teufenthal, der mit einer jungen Mannschaft (im Bild Noah Petralia) souverän den Aufstieg in die dritthöchste Schweizer Liga geschafft hat.

CIS Wase stark
Von den 22 Seniorenequipen, die in den nationalen Ligen antraten, schafften zwei den Aufstieg (NLC Männer 45+, TC Aarau und NLB Männer 55+, TC Buchs), vier mussten sich dagegen in die 1. Liga verabschieden. Von den drei NLA-Teams musste Aufsteiger Rohrdorferberg (Frauen 40+) nach einer Saison wieder in die NLB runter, während die Wettinger Frauen (30+) den Ligaerhalt schafften und die Männer (35+) des TC CIS Wase erstmals überhaupt die Halbfinals im Kampf um den Schweizer Meistertitel erreichten.

Ebenfalls zu erwähnen – auch wenn es nicht in die Rubrik Breitensport passt – ist ein weiterer Aargauer Tennisanlass: die Swiss Junior Trophy. Das internationale Juniorenturnier wurde von Freddy Blatter im Tenniscenter Aarau West auch in diesem Jahr erfolgreich durchgeführt. Sowohl bei der Winter- als auch bei der Sommerausgabe duellierten sich Nachwuchsspieler aus verschiedensten Ländern.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 22. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Starke Senioren und Junioren

Der zweite Teil der Aargauer Saisonbilanz befasst sich mit den Leistungen der Senioren und Junioren des Kantons – und da gibt es viel Positives zu berichten.

Nicht weniger als 25 (!) Medaillen haben sich die Aargauer Senioren und Junioren an den vier nationalen Titelkämpfen (je Winter und Sommer) geholt. Sieben gehen aufs Konto der Junioren, 18 auf jenes der Senioren. Am Ende dieses Artikels ist eine Liste aller Aargauer Mediallengewinner zu finden. Dennoch bietet es sich an, einige Akteure besonders in den Fokus zu stellen:
Da wären bei den Senioren Alain Dedial (35+, im Bild) und Sandra Hopfner (50+) zu erwähnen. Sie haben das Kunststück geschafft, in diesem Jahr sowohl bei der Winterausgabe im Sportcenter Wase als auch bei der Sommerausgabe den Schweizer Meistertitel zu gewinnen. Ebenfalls eine goldene Auszeichnung hat sich Karin Amrein (45+) bei der Winteraustragung der nationalen Titelkämpfe gesichert. Zudem hat Hans Huber (60+), der eine silberne und eine bronzene SM-Auszeichnung gewann, die Schweiz im Oktober als Mitglied eines Quartetts an den Senioren Weltmeisterschaften vertreten. Ebenso taten dies Peter Schoch und Milan Makanec (beide 70+). Im April waren Martin Gloor (55+) und Sandra Hopfner an der Senioren WM mit dabei.

Vier EM-Teilnahmen bei den Junioren
Neben diesen beeindruckenden Leistungen der Seniorinnen und Senioren aus dem Kanton Aargau konnten in diesem Jahr auch einige Junioren auf sich aufmerksam machen. Es waren dies in erster Linie Jonas Schär (U14) und Chiara Frapolli (U18). Beide schafften es, an den nationalen Titelkämpfen der Junioren zwei Mal Edelmetall zu gewinnen. Schär, der in Oftringen wohnt und in Oberentfelden trainiert, gewann im Winter die Silbermedaille und bestätigte diese Leistung mit dem Gewinn er Bronzemedaille im Sommer. Zudem erreichte der Sohn von SRF-Tennisexperte Bernhard Schär auch noch die Halbfinals am internationalen Juniorenturnier Swiss Junior Trophy (U14) und durfte die Schweiz an der Team-EM vertreten. Ebenfalls an der Team-EM dabei waren Luca Keist (U16), der sich völlig überraschend die Silbermedaille an der Junioren-SM in der Halle gesichert und zudem im Spätsommer mit zwei Viertelfinalqualifikationen an ITF-Turnieren aufgetrumpft hatte, und Sophie Lüscher, die sich ebenfalls eine Medaille an der Junioren-SM im Winter sichern konnte.
Bei eben dieser Winter Ausgabe der Schweizer Juniorenmeisterschaften musste sich Chiara Frapolli aus Bergdietikon in der Königskategorie U18 mit der bronzenen Auszeichnung zufrieden geben. Dafür holte sie dann im Sommer zum ganz grossen Schlag aus und konnte sich – zum zweiten Mal in ihrer Karriere – als Schweizer Meisterin feiern lassen. Der Lohn für diesen Triumph war die Teilnahme an der U18-Heim-Europameisterschaft in Klosters, wo sie immerhin eine Runde überstand.


Die Aargauer Medaillengewinner an der ... 

... Senioren-SM Winter:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Karin Amrein (Gold), Kategorie 45+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Eric Gloor (Silber), Kategorie 35+
Peter Hausherr (Silber), Kategorie 75+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Meinrad Kueng (Bronze), Kategorie 65+
Milan Makanec (Bronze), Kategorie 70+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Senioren-SM Sommer:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Hans Huber (Silber), Kategorie 60+
Philippe Ruch (Bronze), Kategorie 35+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 45+
Ruedi Buergi (Bronze), Kategorie 60+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+
Beatrice Baumgartner-Ziegler (Bronze), 45+

... Junioren-SM Winter:
Luca Keist (Silber), Kategorie U16
Jonas Schär (Silber), Kategorie U14
Chiara Frapolli (Bronze), Kategorie U18

... Junioren-SM Sommer:
Chiara Frapolli (Gold), U18
Jonas Schär (Bronze), U14
Jérôme Kym (Bronze), U12
Sophie Lüscher (Bronze), U12

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 21. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Eine schwierige Saison für die Profis

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille wird der Fokus auf die Aargauer Profispieler(innen) Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Jens Hauser gelegt.

Heute beginnt in Lille der endgültige Schlusspunkt des Profijahres 2014 und gleichzeitig - zumindest aus Schweizer Sicht - auch einer der Höhepunkte. Und natürlich würden wir nichts lieber sehen, als wenn Roger Federer und Stanislas Wawrinka ihre sonst schon sehr erfolgreiche Saison mit dem Gewinn der hässlichsten Salatschüssel der Welt krönen würden.
So stark die Schweizer Tenniscracks in dieser Saison auch aufgespielt haben, aus Aargauer Sicht war es - gemessen an früheren Erfolgen - ein eher verknorztes Jahr. Natürlich hat der Kanton Aargau mit Stefanie Vögele (WTA 81) noch immer eine Spielerin in den Top 100 der Welt. Und das ist sehr erfreulich, denn die 24-Jährige aus Leuggern schafft es zum ersten Mal in ihrer Karriere, zwei aufeinander folgende Jahre in diesem erlauchten Kreis der besten 100 Tennisspielerinnen der Welt abzuschliessen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, vor allem wenn man die schwierige private Situation, mit der Vögele in diesem Jahr zu kämpfen hatte, mit einbezieht. Trotzdem wurde die Aargauerin in diesem Jahr unter ihrem Wert geschlagen. Nicht weniger als 16 Mal scheiterte sie in der Auftaktrunde und lediglich vier Mal erreichte sie die Viertelfinals (einmal schaffte sie es ins Halbfinale). Für die kommende Saison hat Vögele also noch viel Luft nach oben.

Verletzung stoppt Kennel
Auch nicht nach Wunsch ist es der Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) gelaufen. Sie steht in der Weltrangliste lediglich 30 Ränge weiter vorne, als dies Ende des letzten Jahres der Fall war. Das ist keine Glanzleistung für eine Spielerin, die einst zu den zehn besten Juniorinnen der Welt gehört hatte und an der Junioren-EM Silber gewann. Doch es gibt Gründe, weshalb Kennel in der Weltrangliste nicht weiter vorne klassiert ist. Der schwerwiegendste ist die Tatsache, dass Kennel seit August keine Turniere mehr bestreiten konnte, weil sie sich mit einer Fussverletzung - eine Stressreaktion im Mittelfussknochen -herumschlägt.
Zudem hat sie wiederholt bei höher dotierten und damit auch stärker besetzten Turnieren ihr Glück versucht. Davon konnte sie profitieren, nahm damit aber auch bewusst mehr Niederlagen in Kauf. Genau wie Vögele hat auch Karin Kennel in der kommenden Saison viel Steigerungspotenzial, wenn sie von Verletzungen verschont bleibt.

Der Rücktritt von Sadikovic
Die dritte Aargauer Profispielerin Amra Sadikovic hat ihre Karriere in diesem Frühling beendet. Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts war die 25-Jährige die Nummer 289 der Welt. Sie habe nicht mehr 100 Prozent für ihre Karriere geben können und halbe Sachen wären nicht ihr Ding, begründete sie ihren Entscheid. Damit hat der Aargau eine Profispielerin weniger in seinen Reihen, jedoch wird die 19-fache Titelgewinner auf der ITF-Tour und regelmässige Fed Cup Spielerin ihrem Sport als Trainerin treu bleiben.

Hauser hört auf
Bei den Männern verfügt der Kanton Aargau nach dem Rücktritt von Alexander Sadecky nur noch über einen Profispieler: Jens Hauser. Der 21-Jährige aus Oberwil-Lieli trainiert seit eineinhalb Jahren in Kroatien und ist derzeit auf Rang 1353 der Welt klassiert. Damit steht auch er nicht dort, wo er zum Ende dieses Jahres eigentlich hätte stehen wollen. Vor einem Jahr sprach er davon, dass er in diesem Jahr einen grossen Sprung nach vorne machen wollte. Dieser blieb jedoch aus, denn der junge Aargauer ist derzeit 46 Plätze weiter hinten klassiert als vor einem Jahr.
Aus diesem Grund hat sich Hauser entschlossen, seine Karriere zu beenden und die Matura nachzuholen. Trotzdem wird er weiter auf dem Tennisplatz anzutreffen sein. "Ich möchte mein Tennis auf einem hohen Niveau halten und in der Schweiz Interclub und einige Preisgeldturniere spiele", so Hauser.

Auch wenn es bei den Profis nicht die erfolgreichste Saison war, gibt es bei den Junioren und bei den Senioren viel Positives zu berichten. Mehr dazu im zweiten Teil des Saisonrückblicks.

Text und Bild (Karin Kennel) von Fabio Baranzini, Bild (Stefanie Vögele) von Facebook

Sonntag, 16. November 2014

Vorzeitiges Saisonende für Karin Kennel

Für die Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) ist die laufenden Tennissaison bereits zu Ende. Seit August laboriert die 19-Jährige an einer Fussverletzung herum und wollte eigentlich nächste Woche in Ägypten wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Doch bei der abschliessenden MRI-Untersuchung einen Tag vor der Abreise zeigte sich, dass die Stressreaktion im Mittelfussknochen noch immer nicht ausgeheilt ist.

Comeback-Datum noch unklar
Jetzt muss Kennel noch einmal vier Wochen pausieren, ehe sie langsam wieder mit dem Aufbau für die kommende Saison beginnen kann. Wann sie ihr Comeback geben wird, ist jedoch nach wie vor unklar.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 14. Oktober 2014

Rückblick auf die 29. Freiämter Tennis-Senioren-Meisterschaften

Vom 30. August bis 13. September 2014 wurden auf der Anlage des Tennisclubs Muri die 29. Freiämter Tennis-Senioren-Meisterschaften ausgetragen.

180 Spieler und Spielerinnen hatten sich für diverse Wettkämpfe eingeschrieben. Zum ersten Mal hat sich die Turnierleitung entschlossen, Seniorinnen ab 60 und Senioren ab 65 aus der ganzen Schweiz einzuladen. Dies darf als grosser Erfolg gewertet werden, denn vor allem bei den Männern nahmen zahlreiche Akteure die Chance wahr und bereicherten das Freiämter Turnier mit ihrem Tennisspiel - oft auf sehr hohem Niveau.

Bis auf den ersten Sonntagnachmittag und den letzten Donnerstagabend war Petrus dem Turnier bestens gesinnt, und es konnten praktisch alle Matches wie vorgesehen ausgetragen werden. Die Turnierleitung unter Charly Schmid, Kurt Schneider, Karin und Marcel Brauchli, Hubert Anderhub und Silvia Gut garantierte ein weiteres Mal eine tadellose Organisation, die Stimmung war auf wie neben den Tennisplätzen sehr fröhlich. Auch das neue Küchenteam mit Toni, Mäggie und den beiden Margriths gab ihr bestes. Der Restaurationschef Bruno Melliger organisierte, kaufte ein und schaute tagtäglich zum Rechten auf der Anlage. Sein Einsatz zu Gunsten des Tennisclubs Muri ist unermüdlich. Unzählige Menüs wurden mit viel Liebe zubereitet und mancher Apérol Spritz wurde gemixt, damit die Siege begossen werden konnten. Die „Freiämter Tennisfamilie“ hat das spätsommerliche Zusammentreffen in Muri genossen und viele sportliche, glückliche und lustige Stunden zusammen verbracht.

Text und Bild vom TC Muri

Die Resultate der Meisterschaften:

WS 30+: Suter Anja, (Oberlunkhofen), Siegerin / Eberle Gabriela (Wohlen Niedermatten), Finalistin
WS 40+: Nick-Blatter Andrea (Muri) / Birrer Astrid (Wohlen Niedermatten)
WS 50+: Bühlmann Margrit (Alpenregion) / Burkard Ruth (Wohlen Niedermatten)
WS 60+: Peterhans Esther (Oberlunkhofen) / Barlocchi Renata (Rüschlikon)
MS 35+: Hausherr Thomas (Bremgarten) / Baumann Sven (Hausen a.A.)
MS 45+: Koch Martin (Dottikon) / Gasser Hanspeter (Muri)
MS 55+: Bürgi Ruedi (Wohlen Niedermatten) / Meyer Willi (Wohlen Niedermatten)
MS 65+: Schoch Peter (Wettingen) / Hegi Max (Bremgarten)
MS 70+: Egloff Jean-Pierre (Uetliberg) / Mathys Samuel (Reinach AG)
WD 30+: Nick-Blatter Andrea/Meier-Bürgi (Muri/Wohlen Niedermatten) / Maja Sutter Anja/Müller Sabrina (Oberlunkhofen)
WD 45+: Gut-Flory Silvia/Staubli Ruth (Muri) / Stieber Esther/Birrer Astrid (Wohlen Niedermatten)
MD 35+: Schläpfer Patrick/Hausherr Philippe (Bremgarten) / Dimanski Ludger/Blanke André (Oberlunkhofen)
MD 50+: Burkard Martin/Meyer Willi (Wohlen Niedermatten) Hug René/Hegglin Leo (Wohlen Rigacker)
DM 35+:  Trottmann Priska/Tanner Roger (Wohlen Niedermatten) Fatzer Esther/Hartmann Claudia (Oberlunkhofen)
DM 50+:  Laubacher Alex/Amrein Karin (Muri) Meier-Bürgi Maja/Meyer Willi (Wohlen Niedermatten)

Weiter Informationen und Fotos finden Sie auf: www.tcmuriag.ch 

Samstag, 11. Oktober 2014

Vögele erreicht Viertelfinal in Linz

Das WTA-Turnier im österreichischen Linz scheint Stefanie Vögele zu liegen. Die Weltnummer 65 hat im Vorjahr die Halbfinals erreicht und in dieser Woche - nach einer längeren Durststrecke - immerhin die Runde der letzten Acht. 

Die letzten Woche waren schwierig für Stefanie Vögele. Die privaten Sorgen beeinflussten immer wieder ihre Leistungen auf dem Platz und so konnte die 24-Jährige aus Leuggern nur selten ihr gesamtes Potenzial ausspielen. So gesehen überrascht es nicht, dass Vögele seit Ende Juli und dem Turnier in Baku nie mehr zwei Matches in Folge bei einem WTA-Turnier gewinnen konnte. 
Das änderte sich diese Woche in Linz. Zuerst bezwang Vögele die an Nummer sechs gesetzte Barbora Zahlavova Strycova (WTA 28) in zwei knappen Sätzen mit 7:6, 7:5 und in der zweiten Runde setzte sie sich gegen Anna Schmiedlova (WTA 73) in drei Sätzen durch. Die Aargauerin gewann nach einem schwachen Startsatz mit 2:6, 6:1, 6:4. Gerade im dritten Durchgang war die Partie geprägt von vielen Breaks. Bei Vögele soll gemäss SRF eine Bauchmuskelzerrung verantwortlichen gewesen sein für die nicht wunschgemässe Serviceleistung. 

Einige Plätze verlieren
Im Viertelfinal wartete die Deutsche Qualifikantin Anna-Lena Friedsam (WTA 94), gegen die Vögele in der ersten Runde der French Open noch in drei Sätzen gewonnen hatte. Auch diesmal gings über drei Sätze, allerdings mit dem besseren Ausgang für die Deutsche. Vögele musste sich mit 6:4, 2:6, 3:6 geschlagen geben, nachdem sie im Entscheidungssatz noch 2:1 mit Break geführt hatte. 
Obwohl die Viertelfinalqualifikation beim Turnier in Linz eine anständige Leistung ist, wird sie in der Weltrangliste einige Positionen verlieren. Dies weil sie im Vorjahr die Halbfinals erreicht hat. Nächste Woche wird Vögele voraussichtlich in Luxemburg auflaufen - auch dort hat sie im Vorjahr die Vorschlussrunde erreicht und wird daher einige Punkte zu verteidigen haben.

Text von Fabio Baranzini, Bild Facebook

Montag, 29. September 2014

Mit grossen Schritten nach oben

Der 16-jährige Luca Keist vom Tennisclub Zofingen spielt in diesem Jahr so gut wie noch nie. Nun will sich der Linkshänder auf der internationalen Juniorentour ITF etablieren.

Es ist bisher das Jahr von Luca Keist. Der 16-Jährige, der für den Tennisclub Zofingen spielt und seit gut einem Jahr das Sportgymnasium in Liestal besucht, eilte von Erfolg zu Erfolg. Gleich mit einem Paukenschlag hatte er das Tennisjahr im Januar eröffnet: An den Junioren Schweizer Meisterschaften in der Kategorie U16 erreichte Keist als ungesetzter Spieler das Endspiel – und das gleich bei seiner allerersten Teilnahme. «Das war ein riesen Erfolg, der für mich jedoch völlig überraschend kam», blickt er zurück.
Dank diesem Exploit durfte Keist die Schweiz an der U16-Team-Europameisterschaft vertreten, spielte danach eine erfolgreich Interclubsaison beim TC Zofingen und feierte zuletzt im September die nächsten grossen Erfolge. Zuerst wurde er – obwohl er noch immer bei den unter 16-Jährigen hätte antreten können – Aargauer Meister in der Königskategorie U18 und nur kurze Zeit später holte er sich dank zwei Viertelfinal-Qualifikationen an den internationalen Juniorenturnieren in Kreuzlingen und Luzern seine ersten Punkte für die ITF-Juniorenweltrangliste. «Ich habe an diesen beiden Turnieren wirklich super gespielt und konnte auch von meinem Selbstvertrauen profitieren, das mit jedem Sieg grösser wurde», so Keist, der aktuell auf Rang 1251 der Juniorenweltrangliste geführt wird. 

Konditionell stärker
2014 war ohne Zweifel das erfolgreichste Jahr des jungen Linkshänders. Doch was ist der Grund für die plötzliche Leistungssteigerung? «Seit dem Sommer 2013 besuche ich das Sportgymnasium in Liestal und kann daher bis zu 15 Stunden pro Woche trainieren. Da ist es logisch, dass ich grössere Fortschritte mache», erklärt Keist. Seine Trainingsbasis hat Luca Keist in der Swiss Tennis Partner Academy TIF in Frenkendorf aufgebaut, wo er bei Rodolphe Handschin und dem ehemaligen Spitzenspieler Yannick Thomet trainiert. Unter der Leitung der beiden hat er sich in den letzten Monaten im konditionellen Bereich stark verbessert. «Ich bin zwar noch immer nicht der Stärkste, aber ich fühle mich viel besser auf dem Platz. Da ich mich nun besser bewege, bin ich schneller beim Ball und kann meine Grundschläge mit höherem Tempo spielen», so Keist, der seine Spielweise als variantenreich beschreibt. Am liebsten schlägt er die Vorhand der Linie entlang oder punktet mit dem für seine Gegner unangenehmen Linkshänder-Aufschlag.

Ziel: ATP-Punkte
In welche Richtung die Tenniskarriere von Luca Keist dereinst gehen soll, weiss der 16-Jährige selbst noch nicht genau. Zuerst will er seine Ausbildung am Sportgymnasium abschliessen, was noch dreieinhalb Jahre dauert. Es sei denn, er schafft schon früher den Durchbruch auf der internationalen Juniorentour. «Dann kann ich mir durchaus vorstellen, die Schule zu unterbrechen und noch intensiver Tennis zu spielen. Es ist schliesslich ein Traum von mir, später einmal auf der ATP-Tour auflaufen zu können und mir einige Punkte zu sichern.»
Wenn Luca Keist weiterhin so grosse Fortschritte erzielt wie in diesem Jahr, könnte es durchaus sein, dass er dieses Ziel erreicht.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 23. September 2014

Die Premiere der Argovia Kidstrophy ist ein Erfolg

Die 1. Argovia Kidstrophy in Wohlen war ein Hit! Spass und Kampf um Pokale gab es bis zum letzten Ballwechsel.

TC Wohlen Niedermatten: Die gelbe, orange und rote Filzkugel wurde am Sonntag 14. September heiss gejagt. Vom Beginner bis zu den fortgeschrittenen Kids gab es alles zu bestaunen. Unter der Leitung der Tennis Pro Schule (Ursina Ammann) und ihren vielen Helfern wurde ein Turnier für jede altersgerechte Stufe auf die Beine gestellt. Es hatte Kinder dabei, die im Frühling zum ersten Mal ein Racket in der Hand hielten und nun bereits Turniere spielen können. „Das ist doch fantastisch zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen“, meinte eine Mutter stolz!
Der 10jährige Till Eser gibt im Final der Kategorie (Level grün, grosses Feld) beinahe keinen Punkt verloren. Spannend haben sie es gemacht die beiden Finalisten. Am Ende hiess der glückliche Sieger jedoch Manuel Winiarczyk (10) und durfte mit strahlenden Augen den Siegerpokal übernehmen.
«Mein grosses Vorbild ist Roger Federer, nicht nur weil er der beste Tennisspieler der Welt ist, sondern auch weil er ein netter Typ ist», schmunzelt Timon Keller. Er selbst hat am vergangenen Wochenende das zweite Turnier in seinem Leben bestritten und freute sich über den 1. Rang in der Kategorie orange. Auch Michelle Naef darf sich über den 2. Rang sehr freuen, denn der Titel wurde nur gerade wegen zwei Punkten im Tiebreak entschieden.
Auch in der roten (Beginner-Kategorie) wurde die rote Filzkugel gejagt. In dieser Kategorie gab es Gruppenspiele und jeder kämpfte gegen jeden. Der glückliche Sieger hiess dort Edin Sabedini gefolgt von Marco Cutri.

Text und Bilder von Ursina Ammann

Freitag, 12. September 2014

Keist liefert die Bestätigung - Teufenthaler stark

Der Rothrister Luca Keist sorgt weiterhin für positive Schlagzeilen. Beim ITF-Turnier in Luzern, einem internationalen Juniorenturnier der untersten Kategorie, hat der 16-Jährige erneut die Viertelfinals erreicht. Auch drei Spieler des TC Teufenthal überzeugten.

Luca Keist (ITF 1614, im Bild) ist in Form. Der Linkshänder, der Mitglied des Tennisclubs Zofingen ist und in Frenkendorf trainiert, hat nach seinem Aargauer Meistertitel in der Kategorie U18 und dem Vorstoss ins Viertelfinal des ITF-Turniers in Kreuzlingen auch diese Woche in Luzern überzeugt. Von den Organisatoren erhielt Keist eine Wild Card und nutzte diese optimal aus.
In der ersten Runde bezwang er – wie bereits in Kreuzlingen – seinen Landsmann Jeremy Moser (ohne Ranking) in zwei Sätzen. In der darauffolgenden Runde deklassierte er die Turniernummer sechs Matej Kostadinov (ITF 902), der Anfang Jahr bereits einmal die Nummer 453 der Juniorenweltrangliste gewesen war, gleich mit 6:3, 6:0. In der dritten Runde wartete dann der an Nummer zwölf gesetzte August Holmgren (ITF 894) aus Dänemark. In diesem Match musste Keist erstmals einen Satz abgeben, setzte sich aber schlussendlich sicher mit 4:6, 6:2, 6:3 durch.

Endstation Viertelfinal
Sein nächster Gegner war der Niederländer Michiel de Krom (ITF 1349), der als ungesetzter Spieler in der Runde zuvor die Turniernummer eins ausgeschaltet hatte. Dass dies kein einmaliger Ausreisser nach oben war, bestätigte de Krom im Spiel gegen Keist. Der Rothrister musste sich mit 4:6, 3:6 geschlagen geben und verliert damit zum zweiten Mal in Folge in der Runde der letzten Acht - trotz dem Aus eine beachtliche Leistung des 16-Jährigen.

Premiere für Kunz
Luca Keist war nicht der einzige Aargauer, der in Luzern überzeugen konnte. Noël Kunz (ohne Ranking) konnte sich dank Siegen über Levin Til Müller (ohne Ranking) und Jakub Patyk (ITF 1139) die ersten fünf ITF-Punkte seiner Karriere sichern. Der R1-Spieler des TC Teufenthal, der sich in der dritten Runde dem U18-Schweizermeister Mirko Martinez (ITF 609) beugen musste, wird damit erstmals in der ITF-Juniorenweltrangliste geführt. Vor dem Turnier in Luzern hatte er noch kein Match im Hauptfeld eines ITF-Turniers gewonnen.

Beinahe disqualifiziert
Seine beiden Teamkollegen Patrick Hartmeier und Dario Huber (beide ohne Ranking) vermochten im Doppel zu überzeugen. Sie erreichten die Halbfinals, wo sie sich den topgesetzten Holländern mit 3:6, 3:6 geschlagen geben mussten.
Dass Huber/Hartmeier überhaupt so weit gekommen sind, war nicht selbstverständlich, denn vor dem Zweitrundenspiel wären die beiden beinahe disqualifiziert worden. Dies weil Dario Huber (im Bild) aufgrund eines Staus auf der Autobahn fast zu spät gekommen wäre. Der 17-Jährige sattelte jedoch in Emmen auf das Fahrrad um und radelte bis nach Luzern. Huber traf gerade noch rechtzeitig ein, um der Disqualifikation zu entgehen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 4. September 2014

Exploits von Keist und Meyer

Beim ITF-Turnier der fünften Kategorie in Kreuzlingen haben die beiden Aargauer Luca Keist und Dominique Meyer für positive Schlagzeilen gesorgt. Die beiden erreichten in der Ostschweiz die Viertelfinals.

Vor dieser Woche haben weder Luca Keist (16, Rothrist) noch Dominique Meyer (15, Aarau, im Bild) grosse Stricke zerrissen auf der ITF-Tour. Keist scheiterte bisher stets in der ersten Qualifikationsrunde, Meyer schaffte es immerhin zwei Mal bis in die zweite Runde. Im Hauptfeld haben sie bisher aber beide noch nie gestanden, geschweige denn ein Match gewonnen. Diese Woche hat sich das nun schlagartig geändert.

Drei Siege in Folge
Beim Auto Lang Bodensee Junior Open in Kreuzlingen hat Dominique Meyer, die in diesem Sommer noch nicht so recht auf Touren gekommen ist und wiederholt mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte, gleich drei Matches in Folge gewonnen. Zuerst schlug sie die Tschechin Anna Maria Kalavska (ITF 2170) in der Sätzen, danach folgte ein deutlicher 6:1, 6:1-Erfolg über die gleichaltrige Vivien Klein (ITF 1011) und im Achtelfinale schlug Meyer dann auch noch Eva Marie Voracek (ITF 2006) in drei Sätzen. Die 15-jährige Deutsche war eine starke Gegnerin, hatte sie doch Anfang August in Oberentfelden die Swiss Junior Trophy in der Kategorie U16 gewonnen.

Die Nummer eins gefordert
Wie gut Dominique Meyer diese Woche gespielt hat, zeigt auch ihr Resultat im Viertelfinal. Gegen die Turniernummer eins Jade Lewis (ITF 317) aus Neuseeland, die vor einer Woche ein höher dotiertes ITF-Turnier in Frankreich gewonnen hatte, gewann sie den ersten Satz mit 6:3. Dann musste sie sich aber mit 1:6, 4:6 geschlagen geben. Die Qualifikation für die Viertelfinals und der Gewinn der ersten zehn ITF-Punkte sind aber dennoch ein grosser Erfolg.

Erstes Ranking
Dasselbe gilt für Luca Keist. Der R1-Spieler des TC Zofingen, der sich vor gut einer Woche seinen ersten Aargauer Meister Titel in der Kategorie U18 gesichert und im Januar den Final der U16 Schweizer Meisterschaft erreicht hatte, gewann seine ersten beiden Matches in Kreuzlingen ohne Satzverlust. Im Achtelfinal schlug er dann auch noch seinen Landsmann Giordan Kunz (ITF 1987) in drei Sätzen und erreichte die Runde der letzten Acht. Dort musste er sich dann aber dem Deutschen Jan Cimrman (ITF 993) mit 4:6, 2:6 geschlagen geben. Dank den gewonnen zehn ITF-Punkten wird Luca Keist - genau wie Meyer - erstmals in der Juniorenweltrangliste geführt. Er dürfte in etwa um Platz 1500 klassiert sein.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 31. August 2014

Premieren für Keist und Romeo

An den Aargauischen Junioren Meisterschaften in Wohlen haben die Juniorinnen und Junioren des TC Zofingen gross aufgetrumpft. Nicht weniger als drei Titelgewinner kommen aus der Thutstadt.

Am Sonntagnachmittag konnte Turnierleiter Markus Küng erleichtert aufatmen. Wenige Minuten vor dem Regen konnten die Finalspiele der Aargauischen Juniorenmeisterschaften in Wohlen beendet werden. „Wir hatten wirklich grosses Glück mit dem Wetter. Von den über 130 Matches mussten nur gerade drei in der Halle gespielt werden. Alle anderen fanden draussen statt – auch dank der grossen Flexibilität der Spieler“, so Küng.
In der Königskategorie der Junioren – die aufgrund einer Terminkollision mit dem ITF-Turnier in Kreuzlingen bereits am vergangenen Wochenende ausgetragen wurde - gab es eine Premiere. Erstmals konnte sich Luca Keist (R1, TC Zofingen, im Bild) den Titel bei den ältesten Junioren sichern. Keist figurierte in Wohlen zwar nicht in der Setzliste, gehörte aufgrund seiner guten Resultate in diesem Jahr – unter anderem gewann er die Silbermedaille an der Junioren Schweizermeisterschaft in der Kategorie U16 – zum engsten Favoritenkreis. Dank zwei souveränen Siegen, darunter gegen den an Nummer zwei gesetzten Noël Kunz (R1, TC Teufenthal), erreicht Keist den Final, wo er sich mit der Turniernummer eins Patrick Hartmeier (R1, TC Teufenthal) duellierte. Dabei behielt Linkshänder Keist, der aufgrund seines Alters noch bei den unter 16-Jährigen antreten könnte, die Oberhand und siegte mit 6:3, 2:6, 6:2.

Heimsieg für Eugster 
Auch bei den Juniorinnen gab es in der Kategorie U18 eine neue Siegerin und auch sie ist Mitglied des TC Zofingen. Lorena Romeo (R2, im Bild) wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich dank zwei Siegen gegen Melanie Mijukic (R2, TC Lenzburg) und Emily Grabner (R4, TC Rohrdorferberg) durch.
Bei den Junioren unter 16 Jahren kam es zu einem Sieg für einen einheimischen Spieler. Nathan Eugster (R2) vom TC Wohlen Niedermatten wurde seiner Setzlistenposition eins gerecht und holte sich den Titel ohne Satzverlust. Im Endspiel bezwang er Lars Nohl (R2, TC Zofingen) mit 7:5, 6:1. Bei den unter 14-Jährigen ging der Titel ebenfalls nach Zofingen. Wenig überraschend sicherte sich der haushohe Favorit Jonas Schär (R2) den Titel. Der C-Kader-Spieler von Swiss Tennis musste in drei Partien lediglich neun Games abgeben und wurde so überlegen Aargauer Meister.

Positives Fazit
In der Kategorie U12, die sowohl bei den Junioren (34) als auch bei den Juniorinnen (11) am meisten Teilnehmer aufwies, gab es zwei überlegene Sieger. Olivier Meyer (R3, TC Aarau) und Yvonne Batkovic (R5, TC Spreitenbach) gaben sich keine Blösse und holten sich die Titel ohne einen Satz abzugeben. Bei den Jüngsten (U10) gewannen Jonas Marending (R6, TC Rheinfelden) und Tanja Siegrist (R7, TC Entfelden).
Turnierleiter Markus Küng zog nach den Meisterschaften ein positives Fazit und spricht sich für den neuen Modus aus, dass die Meisterschaften jeweils während zwei bis drei Jahre am selben Ort durchgeführt werden. „Dieser Rhythmus hat sich bewährt. So hat man gewisse Erfahrungswerte und sowohl die Spieler als auch die Organisatoren wissen, was wie läuft“, sagt Küng. Nächster Austragungsort ist der Tennisclub Teufenthal.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 28. August 2014

Zofingen Open mit Tennis auf hohem Niveau

Als Höhepunkt im Jubiläumsjahr schrieb der Tennisclub Zofingen ein Turnier für Junioren und Aktive R3 bis R9 aus. Mehr als 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in sechs Tableaus ermittelten an zwei Tagen die Sieger. 


Aufgrund der instabilen Wetterlage mussten am Samstag Spiele unterbrochen und in die Halle verlegt werden. Der guten Stimmung auf und neben den Spielfeldern konnte das wenig anhaben. Den Turnierorganisatoren Philipp Muff, Joël Biner und Thomas Goerre gelang es, den Spielbetrieb durchgehend aufrecht zu erhalten. Gelassen verfolgten die Besucher die spannenden Matches unter dem Zelt und liessen sich vom clubeigenen Restaurantbetrieb «Chez Maja» mit Grillspezialitäten verwöhnen. Bevorzugt wurde meistens der eigens für das Tennisturnier kreierte Jubi-Burger.
Auf den Tennisplätzen schenkten sich die Akteure nichts. Gekämpft wurde um jeden Ball. Im hochklassigen MS R3/R6 Finale zeigten zwei junge Spieler in einem abwechslungsreichen ersten Satz Tennis vom Feinsten. Der 17-jährige Niculin Zach (R4, im Bild) kämpfte sich nach einem 2:4 Rückstand gegen Martin Brummer (R3) zurück. Mit 6:4 entschied Zach den Satz für sich. Ein Ausrutscher auf dem Sand machte eine Behandlung notwendig. Trotz Handicap konnte er das Spiel fortsetzen. Die Unterbrechung und das Wechseln in die Halle bei seiner Erstrundenpartie, in der er nach eigenem Bekunden fast noch stärker gefordert war, behagte ihm nicht. «Ich spiele stärker auf Sand», meinte er im Interview nach seinem Turniererfolg.

Zach holt alles 
Nach einer verletzungsbedingten Pause von über einem Jahr - Niculin Zach besass bereits eine R2-Klassierung - zeigt die Erfolgskurve trotz fehlender Turnier- und Matchpraxis wieder steil nach oben. Das musste auch sein 18-jähriger Finalgegner Martin Brummer aus Oberrohrdorf/AG anerkennen, der ebenfalls eine starke Partie ablieferte. Die Enttäuschung war seinen Worten zu entnehmen. «Er hat alles geholt. Ich wusste nicht, wie ich punkten sollte», lautete sein Fazit nach dem Match. Dass gegen Ende eines Spiels die Moral sinkt, wenn sich eine Niederlage abzeichnet, ist verständlich.

Zwei Titel bleiben in Zofingen
Die einzige Frauenkonkurrenz der Zofingen Open - WS R1/R4 - wurde aufgrund von lediglich vier Anmeldungen im Gruppenspiel-Modus ausgetragen. Erfreulich aus einheimischer Sicht, dass sich  mit Sara Hohl (R3) in der ausgeglichenen Gruppe eine Zofingerin durchsetzen konnte. Nach zwei Siegen ohne Satzverlust gegen Dominique Ernst (R3) und die erst 10-jährige Jade Haller (R3) musste sie im dritten Match gegen Natalie Feder (R3) den ersten Satz abgeben. In der Folge konnte sie sich  aber steigern, drehte die Partie noch und holte sich so verdientermassen den Titel.
Im MS R6/R9-Finale bekamen die Zuschauer eine clubinterne Auseinandersetzung serviert. Den ersten Satz gewann Marc Bär klar mit 6:1 gegen seinen Clubkollegen Manel Cuesta. «Erst nach dem Matchball habe ich gewusst, dass ich das Spiel sicher nach Hause gebracht habe», lautete sein nüchterner Kommentar nach dem Sieg. «Es ist zwar gefährlich, aber den zweiten Satz ging ich etwas lockerer an», fügte Marc Bär hinzu. Die leichte Unkonzentriertheit seines Gegners bescherten Cuesta drei Gewinnspiele im zweiten Satz. Für seinen starken Clubkameraden hatte er anerkennende Worte parat: «Marc hat aggressiv gespielt und wenig Fehler produziert».

Ergebnisse der Finals
MS R3/R6 Niculin Zach vs. Martin Brummer 6:4, 6:3
MS R6/R9 Marc Bär vs. Manel Cuesta 6:1, 6:3
MS 16&U R3/R5 Simon Bürgi vs. Ferran Romero 6:2, 6:4

Ergebnisse Gruppenspiele
MS 16&U R6/R9 1. Nils Bill (2 Siege), 2. Ivan-Luka Bagaric (1 Sieg), 3. Jannis Burkolter
MS 14&U R6/R9 1. Arun Vasudevan (4 Siege), 2. Benedikt Meffert (3 Siege)
WS R1/R4 1. Sara Hohl (3 Siege), 2. Dominique Ernst (2 Siege)

Text und Bild von Alfred Weigel (TC Zofingen)

Montag, 25. August 2014

Der Schweizer Meister ist auch Aargauer Meister

Am Samstag sind in Teufenthal die Aargauischen Tennismeisterschaften, die bereits zum 64. Mal in Folge im Wynental stattfanden, zu Ende gegangen. Gewonnen haben am Ende zumeist die Favoriten, auch wenn sie teilweise mehr kämpfen mussten, als dies erwartet werden durfte. 

Einer dieser Spieler, die mehr kämpfen mussten als erwartet, war der grosse Favorit in der Kategorie 35+: Alain Dedial (N4, 129, im Bild). Der fünffache Schweizer Meister in dieser Altersklasse und Titelverteidiger in Teufenthal hatte bereits im Halbfinale gegen Adrian Meier (R2) grosse Probleme. Nachdem Dedial im ersten Satz 4:1 geführt hatte, war es Meier, der sich den Startsatz mit 6:4 sicher konnte. Mit zunehmender Dauer der Partie wurde Dedial dann seiner Favoritenrolle gerecht und gewann am Ende mit 4:6, 6:4, 6:2. Auch das Finalspiel gegen Philippe Ruch (R1) - eine Neuauflage des Endspiels vom Vorjahr - war zumindest im zweiten Satz eine ausgeglichene Sache. Auch hier setzte sich schliesslich Dedial mit 6:2, 7:6 durch, doch die Partie war deutlich enger als noch vor etwas mehr als eine Woche im Halbfinal der Schweizer Meisterschaften, als Dedial mit 6:1, 6:1 gewann. 

Herzschlagfinale bei den Jungseniorinnen
Noch wesentlich umstrittener als das Finalspiel der Männer war jenes der Frauen in der Kategorie 30+. Es duellierten sich Sibylle Graf (R4, im Bild) und die einheimische Nicole Riniker (R6), die sich beide souverän fürs Endspiel qualifiziert hatten. Im Final behielt Graf gegen ihre Teamkollegin - die beiden laufen für die 30+-NLA-Equipe des TC Wettingen auf - ganz knapp die Oberhand und siegte mit 6:7, 6:3, 7:6. 
Ebenfalls einen Sieg für den TC Wettingen gab es in der Kategorie 45+ bei den Männern. Der ungesetzte André Graf (R5) kannte keine Gnade und machte mit seinen Gegnern kurzen Prozess. Keinen einzigen Satz gab Graf ab und das Endspiel gewann er gegen seinen Namensvetter André Hobler (R6) gleich mit 6:1, 6:1. Die Konkurrenz der Seniorinnen 45+ war eine sichere Beute von Corina Gildinson (R3). Die an Nummer eins gesetzte Gildinson setzte sich im Finale gegen Karin Uhlig (R3) mit 7:5, 6:0 durch. 

Daniel Müller überlegen
Bei den Senioren 50+ war es Martin Koth (R3), der seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Der Spieler des TC Wettingen wurde einzig im Halbfinal von Beat Häberli (R4) gefordert und musste diesem einen Satz zugestehen. Im Endspiel gegen Hanspeter Gasser (R4) siegte Koth dann aber wieder souverän mit 6:3, 6:2. Bei den über 55-Jährigen kam hingegen keine Spannung auf. Dafür war Daniel Müller (R4), der Mitglied des TC Teufenthal ist, viel zu überlegen. Nur gerade acht Games gestand Müller seiner Konkurrenz zu - und das in vier Matches. Im Finale schlug er Robert Vögtlin (R4) mit 6:1, 6:2. Bei den Seniorinnen durfte sich in dieser Kategorie Ursula Voser (R4) in die Siegerliste eintragen lassen. Sie schlug im Endspiel die top gesetzte Jutta Siegrist (R4) mit 1:6, 6:1, 6:4. 

Buergi erkämpft sich den Titel
Das Finalspiel der Senioren 60+ zwischen Ruedi Buergi (R3) und Hans Huber (R4, im Bild) war ebenfalls eine hart umkämpfte Angelegenheit. Am Ende setzte sich Buergi mit 7:5, 6:7, 6:4 durch und konnte sich als Aargauer Meister feiern lassen. Bei den über 65-Jährigen gewann überraschend der ungesetzte Hanspeter Schläpfer (R5). Er bezwang Peter Schoch (R5) mit 6:2, 7:6. Bei den Ältesten der über 300 Teilnehmer (Kategorie 70+) schwang Samuel Mathys (R5) oben aus. Er schlug im Endspiel seinen Dauerrivalen Milan Makenec (R5) mit 7:6, 6:2. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Argovia Kidstrophy für die Jüngsten

Die Argovia Kidstrophy findet in diesem Jahr zum ersten Mal im TC Wohlen Niedermatten statt. Am Samstag 13. September können Kinder in der Spielstärke rot, orange, grün teilnehmen. Alle Teilnehmer werden an diesem Tag in den jeweiligen Kategorien mehrere Matches spielen. 
Freiwillige Helferinnen und Helfer werden die Kinder beim Zählen und richtigen „Hinstehen“ unterstützen. 

Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen für das Turnier (info@tennis-pro-schule.ch) Am Wettkampftag gibt es für die Eltern ein Brunch auf der Anlage des TC Wohlen Niedermatten (Anmeldung direkt an info@tcwniedermatten.ch).

Anmeldeschluss ist der 4. September. 

Mittwoch, 20. August 2014

Argentiniens Volkssport Padel soll auch in Brugg populär werden

Padel ist in Argentinien hinter Fussbal der zweitbeliebteste Sport. In der Schweiz kennt ihn jedoch kaum jemand. Das will man in Brugg, wo seit gut einem Jahr eine von nur vier Padelanlagen in der Schweiz steht, ändern.

Bisher war „Padel“ nur absoluten Insidern ein Begriff. Der Sport, der eine Kombination aus den beliebten Rückschlagsportarten Tennis und Squash ist, erfreut sich vor allem in Mittel- und Südamerika sowie in Spanien und Portugal grosser Beliebtheit. In der Schweiz sieht das ganz anders aus. Nur gerade an vier Standorten – Murten, Genf, Unterengstringen und Brugg – gibt es offizielle Padelplätze. Diese 20 Meter langen und 10 Meter breiten Spielfeldern, die auf allen vier Seiten von Wänden umgeben sind, die ins Spiel mit einbezogen werden können, sind in der Schweiz also äusserst selten anzutreffen.
Das Schattendasein des Padelsports hierzulande hat den Tennisclub Brugg aber nicht davon abgehalten, vor etwas mehr als einem Jahr den ersten Padelplatz im Aargau zu eröffnen. Am kommenden Wochenende findet nun erstmals die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft in Brugg statt. Diesen Anlass wollten die Verantwortlichen dazu nutzen, um den Sport einer grösseren Masse zugänglich zu machen.

Grundregeln und Schlagarten
Beim Schnupperevent am Dienstagabend führte der bekannte SRF-Sportmoderator und Tennisexperte Bernhard Schär durch den Abend. Tatkräftig unterstützt wurde er von Ibrahim Fetov, der 2010 an der Padel-EM den vierten Rang belegt und 2011 die Silbermedaille an der Schweizer Meisterschaft gewonnen hat, und von Freddy Siegenthaler, der in Brugg seit vielen Jahren die Tennisschule leitet und das Padel-Projekt initiiert hat. Die beiden erklärten den Anwesenden die Grundregeln des Spiels und die vier möglichen Schlagarten: Aufschlag, Volley, Smash und Slice. „Padel ist eine gute Möglichkeit, um die taktischen Elemente sowie das Netz- und das Doppelspiel im Tennis zu verbessern“, sagt Fetov, der in Brugg Padel-Schnupperkurse für Interessierte anbietet und auch als Tennistrainer arbeitet.

Der Adlige, der Prinz und die Polomannschaft
Doch wo liegen eigentlich die Ursprünge des Padelsports? Bernhard Schär brachte Licht ins Dunkle: Ein Adeliger im mexikanischen Acapulco soll in den 1960er-Jahren auf seinem Anwesen zu wenig Platz für einen Tenniscourt gehabt haben und da sich an der Stirnseite des vorgesehenen Platzes erst noch eine Mauer befand, kam er auf die Idee, auch auf den anderen Seiten Mauern zu bauen und auf diesem kleineren Spielfeld eine etwas abgewandelte Form des Tennissports zu betreiben. Diese neue Form gefiel einem spanischen Prinzen, der mit dem mexikanischen Adeligen befreundet war, und er baute auf seiner Hotelanlage im spanischen Marbella ebenfalls solche Padelplätze. So verbreitete sich der Sport in Mexiko und Spanien und weil die argentinische Polomannschaft in Marbella weilte, kamen auch sie in den Kontakt mit der neuartigen Sportart. Sie fand derart Gefallen daran, dass sie diese in ihrer Heimat einführten – mit grossem Erfolg. Seit 1991 ist Padel hinter Fussball der zweitbeliebteste Sport in Argentinien.

Schnupperabo in Brugg
Davon ist man in der Schweiz noch Lichtjahre entfernt, aber mit dem Schnupperanlass und der Austragung der Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft haben die Verantwortlichen in Brugg einen kleinen Schritt genommen auf dem Weg, den Padelsport bekannter zu machen. Zudem warten die Brugger mit eine attraktiven Angebot auf: „Mit unserem Schnupperabo kann man für 200 Franken pro Jahr so viel spielen wie man will“, sagt Doris Kunze, Präsidentin des Tennisclubs Brugg zu dem auch der Padelplatz gehört. Alle, die den Padelsport einmal ausprobieren möchten, könnten dies in Brugg tun. Das Material könne vor Ort ausgeliehen und der Platz online auf der Homepage des TC Brugg reserviert werden, fügt Kunze an. Alle weiteren Informationen sind auf www.tcbrugg.ch zu finden.


Einige Impressionen:


Der Padelplatz in Brugg


Rackets und Ball


Ibrahim Fetov, Bernhard Schär und Freddy Siegenthaler (v.l.)


Padel-Nachwuchs in Aktion


Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 18. August 2014

Dedial und Hopfner gewinnen Senioren SM

Gestern sind im Tennisclub Scheuren die Senioren Schweizer Meistermeisterschaften zu Ende gegangen. Für die Aargauer Vertreter gab es sechs Medaillen, aber auch einige Enttäuschungen.

Alain Dedial (N4, 129, TC CIS Wase) hat es einmal mehr geschafft. Der 39-Jährige war in der Kategorie 35+ erneut nicht zu bremsen und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Nach einem problemlosen Auftaktsieg über Gabor Lukovics (R2) bezwang er im Halbfinal seinen Kantonsrivalen Philippe Ruch (R1, TC Wettingen) souverän mit 6:1, 6:1. Wie das im Vorfeld erwartet werden konnte, entschied sich der Kampf um die Krone im Duell mit Simon Bieri (N4, 138). Nach einem Fehlstart meldete sich der ehemalige Profispieler zurück und gewann am Ende mit 3:6, 6:2, 6:1. Für Dedial, der aktuell als Nummer 22 der Seniorenweltrangliste (35+) geführt wird, ist es bereits der zweite Schweizer Meistertitel in diesem Jahr, nachdem er bereits im März in der Halle gewonnen hatte.
Dasselbe Kunststück gelang Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen). Auch sie konnte ihren Hallentitel auf der roten Asche wiederholen. In der Kategorie 50+, die wegen den wenigen Anmeldungen (lediglich vier Teilnehmerinnen) im Gruppenspiel-Modus ausgetragen wurde, war Hopfner nominell die klar stärkste Spielerin. Auf dem Platz konnte sie dies dann auch bestätigen, musste aber im entscheidenden Match gegen Magalie Pegue (R4) hart kämpfen. Am Ende setzte sich Hopfner doch noch mit 6:4, 4:6, 7:5 durch.

Hart erkämpfter Final für Huber
Die Aargauer Delegation hat an der Schweizer Meisterschaft noch weitere Medaillengewinne feiern können. Hans Huber (R3, TC Zofingen) erreichte in der Kategorie 60+ den Final. Damit Huber, der an Nummer vier gesetzt war, so weit kam, musste er hart kämpfen. Sowohl im Viertelfinal gegen Vinicio Bernardini (R5) als auch im Halbfinal gegen Clemens Denkinger (R5) gewann Huber erst im Tie Break des dritten Satzes. Im Finalspiel war er dann allerdings gegen den top gesetzten Peter Heller (R2) chancenlos und verlor 3:6, 2:6. Schweizer Meister Heller hatte zuvor im Halbfinal mit Ruedi Buergi (R3, TC Wohlen Niedermatten) bereits einen Aargauer eliminiert. Buergi holte sich aber immerhin die Bronzemedaille.

Zwei Bronzemedaillen
Ebenfalls eine bronzene Auszeichnung gab es für Peter Schoch (R5, TC Wettingen) in der Kategorie 70+. Dank zwei Siegen erreichte der an Nummer drei gesetzte Schoch die Halbfinals, wo er am späteren Sieger Hans-Ulrich Blass (R4) scheiterte. Auch Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist) schaffte es in der Kategorie 45+ in den Halbfinal. Trotz den sechs Medaillen mussten die Aargauer auch einige Enttäuschungen verkraften, allen voran die Frauen in der Kategorie 40+. Dort waren mit Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) und Bettina Berger (R2, TC Möhlin) zwei Aargauerinnen an Position eins und zwei gesetzt. Sie mussten ihre Ambitionen allerdings bereits bei ihrem ersten Einsatz begraben. Dasselbe galt für Johannes Schindler (R3, TC Wettingen), der als Turniernummer drei bei den über 55-Jährigen ebenfalls sein erstes Spiel verlor.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 11. August 2014

Hartmeier und Romeo als Favoriten

Zum dritten und vorläufig letzten Mal finden die Aargauischen Junioren Meisterschaften auf der Anlage des Tennisclubs Wohlen Niedermatten statt. Vom 20. - 31.8 kämpfen beinahe 140 Juniorinnen und Junioren um Titelehren.

Turnierleiter Markus Küng ist mit der Teilnehmerzahl zufrieden. „Wir wollten im Vergleich zum Vorjahr etwas zu legen. Das ist uns gelungen. Ich denke, viel mehr lag einfach nicht drin.“ Es sei denn, die Organisatoren hätten von der neuen Möglichkeit Gebrauch gemacht, die aargauischen Juniorenmeisterschaften auch für die ausserkantonale Konkurrenz zu öffnen.  Davon haben die Wohler allerdings abgesehen. „Es wäre sicher einmal ein Versuch wert, vor allem bei den Juniorinnen, wo die Teilnehmerzahlen nach wie vor sehr tief sind“, so Küng. 

Nur drei Juniorinnen
Die Königskategorie U18 wird in diesem Jahr bereits am ersten Wochenende zu Ende gespielt, damit es nicht zu Terminkollisionen mit den beiden internationalen Juniorenturnieren in Kreuzlingen und Luzern kommt. Bei den Junioren nehmen in dieser Konkurrenz zwar nur zehn Spieler teil, dafür sind nicht weniger als vier R1-Spieler dabei. Top gesetzt ist Patrick Hartmeier (R1, TC Teufenthal, im Bild) vor seinem Clubkollegen Noël Kunz (R1). Ebenfalls Chancen auf den Titel dürfen sich Luca Keist (R1, TC Zofingen) und Noah Petralia (R1, TC Teufenthal) ausrechnen. 
Bei den Juniorinnen bietet sich in der U18-Kategorie ein tristes Bild. Nur gerade drei Spielerinnen haben sich angemeldet, obwohl die Konkurrenz sogar noch mit den unter 16-Jährigen zusammengelegt wurde. Die Titelfavoritin ist Lorena Romeo (R2, TC Zofingen, im Bild). Ihre härteste Konkurrentin dürfte die Lenzburgerin Melanie Mijukic (R2) sein – zumindest auf dem Papier. Den auch die dritte Spielerin des Turniers, Emily Grabner (R4, TC Rohrdorferberg), hat schon bewiesen, dass sie an kantonalen Titelkämpfen über sich hinauswachsen kann. Vor einem Jahr hatte sie Mijukic bezwungen und sich den Titel in der Kategorie U14 geholt.

Schär der Topfavorit
Bei den U16-Junioren präsentiert sich die Ausgangslage offen. Für den Titel kommen die Turniernummer eins Nathan Eugster (R2), der in seinem Heimclub Wohlen Niedermatten erst noch vom Heimvorteil profitieren kann, sowie Lars Nohl (R2, TC Zofingen), Lukas Striffler (R2, TC Teufenthal) und Michael Jankovic (R3, TC Baden) in Frage. In der Kategorie U14 ist die Ausgangslage dafür glasklar. Alles andere als ein Sieg von Topfavorit Jonas Schär (R2, TC Zofingen, im Bild) wäre eine faustdicke Überraschung. Der C-Kader-Spieler von Swiss Tennis hatte zuletzt in Oberentfelden an der Swiss Junior Trophy für Furore gesorgt, als er als ungesetzter Spieler beim internationalen Juniorenturnier die Halbfinals erreicht hatte. Bei den Juniorinnen sind in dieser Alterskategorie Jelena Simic (R3, TC Brugg) und Sina Schwaiger (R4, TC Teufenthal) die Nummern eins und zwei der Setzliste.

U12 mit vielen Teilnehmern
Erfreulich viele Teilnehmer sind in der U12-Konkurrenz zu finden. Nicht weniger als 34 Junioren haben sich in der grössten Konkurrenz des Turniers angemeldet. Heissester Titelkandidat ist dabei Olivier Meyer (R3, TC Aarau), aber auch Denis Plüss (R4, TC Brugg), Artan Sadriji (R4, TC Spreitenbach) und Nicolas Kobelt (R5, TC Entfelden) dürften im Kampf um den Titel ein Wörtchen mitreden. Mit elf Teilnehmerinnen ist das U12-Turnier auch bei den Juniorinnen das teilnehmerstärkste Tableau. Angeführt wird das Feld von Farah Emina Puric (R4, TC Brugg). Bei den Jüngsten (U10) starten Jonas Marending (R6, TC Rheinfelden) und Athshaya Sivanesan (R7, TC Wettingen) als Topfavoriten auf den Titel.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Viele Aargauer Medaillenchancen

An den Senioren Schweizer Meisterschaften in Scheuren, die vom 13.8. bis 17.8. ausgetragen werden, haben die Aargauer Teilnehmer gute Chancen, sich Edelmetall um den Hals hängen zu lassen.

Wie jedes Jahr gilt in der Kategorie 35+ der Aargauer Alain Dedial (N4, 129, TC CIS Wase, im Bild) als grosser Favorit auf den Titel. Nach seinem Sieg bei der Winterausgabe der nationalen Meisterschaften, will sich Dedial nun auch den Titel im Sommer zurückholen, nachdem er im Vorjahr das Endspiel gegen Simon Bieri (N4, 138) knapp verloren hatte. Eben dieser Bieri dürfte auch in diesem Jahr wieder sein härtester Konkurrent im Kampf um den Turniersieg sein. Zudem ist es möglich, dass es im Halbfinale zu einem reinen Aargauer Duell zwischen Dedial und Philippe Ruch (R1, TC Wettingen) kommt.

Drei gesetzte Aargauer bei den über 60-Jährigen
Auch in der Kategorie 55+ ist es durchaus möglich, dass ein Aargauer Akteur im Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wort mitreden wird. Johannes Schindler (R3, TC Wettingen) wird in Scheuren als Nummer drei der Setzliste geführt. Gar noch wahrscheinlicher ist es, dass bei den über 60-Jährigen eine Medaille in den Kanton Aargau kommt – vielleicht sogar mehrere, denn es figurieren gleich drei Aargauer in der Setzliste. Die Turniernummer zwei ist Herbert Gloor (R3, TC Buchs) und gleich dahinter folgen Ruedi Buergi (R3, TC Wohlen Niedermatten) und Hans Huber (R3, TC Zofingen). Zudem gehören auch Peter Schoch (R5, TC Wettingen) und Samuel Mathys (R5, TC Reinach) zum Favoritenkreis in der Kategorie 70+.

Paroubek und Hopfner top gesetzt
Doch nicht nur die Aargauer Senioren haben heisse Eisen im Feuer, sondern auch die Seniorinnen. In der Kategorie 40+ stellt der Kanton Aargau dank Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) und Bettina Berger (R2, TC Rothrist) gar die Nummern eins und zwei des Turniers. Ein Aargauer Titel in dieser Kategorie ist also sehr wahrscheinlich. Genauso bei den über 50-Jährigen, wo Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen) die klar stärkste Spielerin des Turniers ist. Zudem steht mit Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist) in der Kategorie 45+ eine weitere aussichtsreiche Athletin am Start. Sie ist als Nummer zwei gesetzt.
Die Chancen stehen also sehr gut, dass die Aargauer Delegation am kommenden Wochenende an der Schweizer Senioren Meisterschaft in Scheuren ein erfolgreiches Turnier bestreiten wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 10. August 2014

Sadikovic und Sadecky werden Interclub-Schweizer-Meister

Die beiden ehemaligen Aargauer Profispieler Alexander Sadecky (N2, 14) und Amra Sadikovic (N1, 7) haben in der diesjährigen NLA-Interclub-Kampagne gezeigt, dass sie auch nach dem Ende ihrer Profikarriere noch immer auf hohem Niveau spielen können. Sadecky sicherte sich am vergangenen Wochenende in Winterthur mit Centre Sportif de Cologny und Sadikovic mit GC den Schweizer Meistertitel im Interclub.

Vor allem der 27-jährige Alexander Sadecky präsentierte sich dabei in starker Verfassung. Der Würenloser, der seit rund einem Jahr nicht mehr als Tennisprofi sein Glück versucht, hat in der gesamten NLA-Saison kein einziges Spiel verloren – weder im Einzel noch im Doppel. Dies entspricht der beeindruckenden Anzahl von zwölf Siegen. Sadecky profitierte allerdings auch davon, dass er bei Centre Sportif de Cologny - dem klar stärksten Team der Liga - spielte und daher jeweils auf Position fünf oder sechs zum Einsatz kam, wo seine Gegner zumeist deutlich schwächer klassiert waren als er. Dennoch hat er mit seiner konstanten Leistung wesentlichen Anteil daran, dass die Genfer ihren Titel aus dem Vorjahr dank einem souveränen 5:1 im Final gegen GC verteidigen konnten.

Drei Siege für Sadikovic
Gute Leistungen zeigte in den vergangenen zwei Wochen auch Amra Sadikovic. Bei ihren ersten Einsätzen nach ihrem Rücktritt vom Profitennis im Mai, konnte die 25-Jährige immerhin drei Einzelsiege feiern. Unter anderem bezwang sie dabei die Schweizer Fed-Cup-Spielerin Victoria Golubic (N1, 5) in zwei Sätzen. Im Finalspiel gegen Titelverteidiger Mail NE musste sich die Aargauerin in Diensten von GC allerdings Conny Perrin (N1, 10) geschlagen geben. Dies änderte jedoch nichts am 4:2-Finalsieg der Zürcherinnen, die damit bereits ihren 34. Titel gewannen.

Auch Mrose und Frapolli spielen in der NLA
Bei GC kamen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zwei weitere Aargauer Akteure zum Einsatz. Bei den Männern war es Oliver Mrose (N3, 32), der im Vorrundenspiel gegen Centre Sportif de Cologny eingesetzt wurde. Der Klingnauer musste dabei gegen Alexander Sadecky ran und zog mit 0:6, 4:6 den Kürzeren.
Bei den Frauen war es die frisch gebackene U18-Schweizer-Meisterin Chiara Frapolli (N3, 34). Sie kam beim Team des Schweizer Meisters gleich zwei Mal zum Einsatz, allerdings nur im Doppel. In den Vorrundenspielen gegen Locarno und Mail NE spielte die Bergdietikerin jeweils an der Seite der Lichtensteinerin Kathinka Von Deichmann (N1, 9), verlor jedoch beide Mal klar.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 4. August 2014

Wenn Millimeter entscheiden

An der Swiss Junior Trophy gab es dank Raphael Baltensperger und Nadine Keller zwei Schweizer Einzelsiege. Aus Aargauer Sicht konnte der junge Oftringer Jonas Schär überzeugen.

Tennis kann brutal sein. Oftmals entscheiden Nuancen oder gar nur Millimeter über Sieg und Niederlage. Und am Ende gewinnt zumeist der Spieler, der mental stärker ist und sich besser an die Gegebenheiten anpassen kann. Das haben auch die Finalspiele der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden eindrücklich gezeigt.
Da war beispielsweise das U14-Finalspiel der Junioren: Der Deutsche Lukas Engelhardt (TE 212) führte 6:2, 5:2 und kam bei eigene Service zum Matchball. Nach einem guten ersten Aufschlag landete der Return von Federico Arnaboldi (TE 126) aber genau auf der Linie. Ein Winner. Kurz darauf gelang dem Italiener das 3:5. Dann setzte der Regen ein und es gab eine kurze Pause. Als weiter gespielt wurde, schaffte Arnaboldi den Satzausgleich und wenig später konnte er sich als Turniersieger feiern lassen. Wäre Arnaboldis Return beim Matchball ein paar Millimeter länger gewesen, hätte Engelhardt den Titel gewonnen.
Auch beim Frauenfinal in der Kategorie U18 hatte die Regenpause einen Einfluss. Die Russin Valeriya Zeleva (ITF 265) führte nach verlorenem Startsatz 4:3 mit Break, doch bei Wiederaufnahme des Spiels war es ihre Landsfrau Adeliya Zabirova (ITF 113), die das Blatt zu ihren Gunsten wenden konnte und mit 6:4, 7:5 gewann.

Exploit von Baltensperger
Auch dass sich der Schweizer Raphael Baltensperger (ITF 300, im Bild) den Titel bei den U18-Junioren sichern konnte, hing an einem seidenen Faden. Der 16-Jährige hatte in seinem Erstrundenspiel drei Matchbälle abwehren müssen, ehe er gewann. Das Turnier hätte für ihn also auch bereits am ersten Tag zu Ende sein können. So aber war die Freude über „den grössten Triumph der Karriere“, wie er selbst sagt, umso grösser. In einem ausgeglichenen Finalspiel gegen den Italiener Julian Ocleppo (ITF 281), der im Halbfinal die Turniernummer eins nach sechs abgewehrten Matchbällen ausgeschaltet hatte, war der ungesetzte Baltensperger nach dem Wechsel in die Halle der stärkere Spieler. „Normalerweise bin ich auf Sand stärker, aber heute servierte ich unglaublich gut“, fand der junge Schweizer den Grund für seinen Finalsieg.

Knappe Niederlage für Fux
Erfreulicherweise war Baltensperger nicht der einzige Schweizer, der am Finaltag im Einsatz stand. Bei den Juniorinnen U14 gab es dank Nadine Keller (TE 430) gar noch einen zweiten einheimischen Triumph. Die junge Ostschweizerin bezwang in einem Match, das geprägt war von langen und umkämpften Ballwechseln, die Russin Ekatarina Vinnik (ohne Ranking) in zwei Sätzen. Nicht ganz zum Sieg reichte es der Walliserin Michelle Fux (TE 377) in der Kategorie U16. Sie hatte zwar im ersten Satz schnell mit 3:0 geführt, geriet danach aber in Rücklage. Der Wechsel in die Halle spielte ihr nicht in die Karten und so musste sie sich am Ende der Deutschen Eva Marie Voracek (TE 172) mit 6:7, 7:6, 5:7 geschlagen geben.
Turnierorganisator Freddy Blatter konnte einmal mehr eine positive Bilanz ziehen. „Über den Sieg von Raphael Baltensperger in der U18-Kategorie habe ich mich ganz besonders gefreut. Er zeigt, dass wir mit dem Schritt zum Grad-3-Turnier den richtigen Weg eingeschlagen haben“, so Blatter, der sich vor allem am Finalwochenende auch über deutlich mehr Zuschauer freuen konnte als in früheren Jahren.
Aus Aargauer Sicht gilt es eine Leistung besonders zu erwähnen. Der 14-jährige Jonas Schär (TE 760, im Bild) aus Oftringen hat bei seinem Heimturnier in der Kategorie U14 dank drei souveränen Siegen und einem W.O-Sieg gegen seinen Doppelpartner Andrin Saner, der wegen Rückenproblemen Forfait erklären musste, erstmals auf dieser Turnierstufe die Halbfinals erreicht. Ein schöner Erfolg für Schär, der seit neustem wieder dem C-Kader von Swiss Tennis angehört.

Text und Bilder von Fabio Baranzini