Dienstag, 22. Dezember 2015

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Es war ein gutes Interclubjahr für den Aargau

Im dritten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille wird der Fokus auf die Aargauer Turnierszene gelegt: Kantonale Meisterschaften, Interclub, Traditionsanlässe und internationale Juniorenturniere – der Aargau hat alles zu bieten.

Die Interclubsaison 2015 kann aus Aargauer Sicht getrost als Erfolg gewertet werden. Nicht weniger als 33 Teams werden im kommenden Jahr über alle Alterskategorien verteilt in den nationalen Ligen an den Start gehen. Während die Aargauer Equipen bei den Senioren schon seit vielen Jahren sehr stark sind – darunter sind mit dem TC CIS Wase bei den Männern 35+ und mit dem TC Wettingen bei den Männern 45+ zwei Teams in der Nationalliga A vertreten - , haben in diesem Jahr die Aktivmannschaften zugelegt.
Gleich drei Männerteams haben den Aufstieg in die Nationalliga C geschafft: der TC Brugg, der TC Wohlen Niedermatten und der TC Bremgarten. Und auch bei den Frauen gibt es Erfreuliches zu berichten. Das junge Team des Tennisclubs Zofingen ist etwas überraschend in die Nationalliga B aufgestiegen und wird im kommenden Jahr erstmals in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse auf Punktejagd gehen (im Bild, Sydney Weller, die Zofinger Nummer 1). Damit stellt der Kanton Aargau im kommenden Jahr in der Nationalliga C bei den Männern insgesamt fünf Teams. Neben den drei Aufsteigern sind dies der TC Lenzburg und der TC Teufenthal, der im nächsten Jahr den Aufstieg in die NLB anpeilt. Bei den Frauen sind es vier Teams – Brugg 1, Brugg 2, Entfelden und Lenzburg – die in der NLC antreten werden.

Mehr als 800 Teilnehmer an den ATM
Nicht nur im Interclub, sondern auch bei den kantonalen Meisterschaften wurde im Aargau Spitzentennis geboten. Insgesamt fünf aargauische Meisterschaften wurden ausgetragen (Junioren und Senioren in der Halle, Junioren, Aktive und Senioren draussen), wobei über 800 Spielerinnen und Spieler teilgenommen haben. Während die Senioren Hallen Meisterschaft mit nur gerade 49 Teilnehmern weiterhin ums Überleben kämpft, war die 65. Ausgabe der Senioren Meisterschaften im Sommer ein voller Erfolg. Erneut nahmen über 300 Seniorinnen und Senioren am Turnier auf der Anlage des TC Teufenthal statt. Die Wynentaler organisierten in diesem Jahr auch die Aargauische Junioren Meisterschaft im Sommer und auch dort fiel die Teilnehmerzahl mit insgesamt 170 Nachwuchsspielern erfreulich hoch aus. Die Aargauischen Meisterschaften der Junioren indoor fanden im Sportworld Baregg statt, die ATM der Aktiven zum zweiten und vorläufig letzten Mal in Bremgarten.

Perfekter Abschluss
Die Turnierlandschaft im Kanton Aargau besteht jedoch längst nicht nur aus den kantonalen Titelkämpfen und dem Interclub. Auch in diesem Jahr gingen zahlreiche weitere Turnier über die Bühne – darunter viele Traditionsturniere. Dazu zählen unter anderem der Bad Zurzach Cup (33. Ausgabe), die Fricktaler Tennismeisterschaften (48. Ausgabe) und die Freiämter Jung- / Seniorenmeisterschaften (30. Ausgabe). Ein Turnier verschwindet allerdings nach diesem Tennisjahr aus dem Kalender: die Leuggern Open. Nach der 20. Austragung ist Schluss mit dem Spitzenturnier im Zurzibiet. Immerhin gab es für Turnierorganisator Michael Back und sein Team einen perfekten Abschluss. Der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 11, im Bild) konnte in diesem Februar bei der letzten Ausgabe endlich zum ersten Mal sein Heimturnier gewinnen.

Ein Upgrade gab es dagegen für die Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Das internationale Junioren Turnier, das von Freddy Blatter und seinem Team organisiert wird, wurde in der Kategorie U18 in diesem Jahr erstmals als Grad-2-Event durchgeführt. Dies als erstes Juniorenturnier in der Schweiz seit 15 Jahren – abgesehen von der U18-EM in Klosters. Und wenn es nach Freddy Blatter geht, wird das Turnier schon bald zum exklusiven Kreis der Grad-1-Turniere gehören.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 21. Dezember 2015

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Senioren und Junioren "hammstern" Medaillen

Im zweiten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille legen wir den Fokus auf die Leistungen der Aargauer Senioren und Junioren. Und dazu gibt es gleich eine ganze Menge Erfreuliches zu berichten


Stehen nationale Titelkämpfe auf dem Programm, dann ist mit den Aargauer Vertretern immer zu rechnen – und zwar bei den Senioren und bei den Junioren. Nicht weniger als 29 (!) Medaillen haben die Aargauer Cracks „gehammstert“. Die vollständige Liste aller Medaillengewinner ist unterhalb dieses Artikels aufgeführt. Auch wenn es bei so vielen Erfolgsmeldungen nicht ganze einfach war, sollen einige Leistungen herausgepickt werden:

Michelle Paroubek (im Bild) vom TC Brugg hat in diesem Jahr eindrücklich bewiesen, dass sie immer noch zur absoluten Spitze ihrer Alterskategorie gehört. Und das nicht nur in der Schweiz. Neben ihren zwei Schweizer Meistertiteln hat sie sich auch bei internationalen Turnieren in Szene setzen können und mit Weltranglistenposition 13 im Einzel und Rang 12 im Doppel in der Kategorie 40+ gross aufgetrumpft. Paroubek war jedoch nicht die einzige Vertreterin der starken Aargauer Seniorenfraktion, die an den nationalen Titelkämpfen zwei Medaillen gewinnen konnte. Dasselbe Kunststück schafften auch Alain Dedial (Silber und Gold), Sandra Hopfner (Silber und Gold), Hans Huber (zwei Mal Bonze) und Peter Schoch (zwei Mal Bronze).
Zudem durften mehrere Aargauer Senioren die Schweiz an den Senioren Weltmeisterschaften vertreten. Peter Schoch und Milan Makanec taten dies in der Kategorie 70+ bei der WM in Kroatien, genauso wie Samuel Mathys und Peter Hausherr bei den über 75-Jährigen. Daniel Müller und Martin Gloor vertraten die Schweiz bei den über 55-Jährigen in Frankreich. Dasselbe taten Hans Huber und Ruedi Bürgi in der Kategorie 60+. Mit Sandra Hopfner (50+) und Michelle Paroubek (40+) waren auch zwei Seniorinnen aus dem Aargau an der WM mit dabei.

U18-Junioren an der SM überragend
Auch wenn die Senioren, was die Anzahl der Medaillen an den Schweizer Meisterschaften angeht, im Vergleich zu den Junioren deutlich obenaus schwangen, haben die Aargauer Junioren in diesem Jahr erstaunliche Erfolge feiern können. Herausragend ist dabei die Tatsache, dass bei den Sommer Schweizer Meisterschaften in der Königskategorie U18 bei den Junioren drei der vier Halbfinalisten aus dem Kanton Aargau stammten. Zwar blieb am Ende die Krönung aus, aber Luca Keist (Silber, im Bild), Patrik Hartmeier und Noël Kunz (beide Bronze) sorgten dennoch für einen aussergewöhnlichen Aargauer Erfolg, der zudem noch mit dem Gewinn der Doppelgoldmedaille von Hartmeier/Kunz abgerundet wurde. 
Mit Luca Keist vom Tennisclub Zofingen hat zudem ein Aargauer auch auf internationalem Parkett für Aufsehen gesorgt. Der 17-Jährige hat in diesem Jahr sein erstes ITF-Turnier gewonnen, sowie einen Final und drei Halbfinals erreicht. Dank diesen Erfolgen hat er sich in der Juniorenweltrangliste bis auf Rang 314 nach vorne gespielt und durfte in Klosters an der U18 Europameisterschaft teilnehmen. Auch Jérôme Kym, der amtierende U12 Hallen Schweizer Meister, durfte die Schweizer Farben vertreten. Er war Mitglied der Schweizer U12-Delegation an der Team-EM.


Die Aargauer Medaillengewinner an der ...

... Senioren-SM Winter:
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 30+
Alain Dedial (Silber), Kategorie 35+
Sandra Hopfner (Silber), Kategorie 45+
Susi Widrig (Silber), Kategorie 55+
Deon Bowman (Bronze), Kategorie 45+
Nicole Riniker (Bronze), Kategorie 45+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 55+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Pancho Frey (Bronze), Kategorie 60+
Stefan von Burg (Bronze), Kategorie 65+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Senioren-SM Sommer:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 40+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Samuel Mathys (Silber), Kategorie 75+
Philippe Ruch (Bronze), Kategorie 35+
Johannes Schindler (Bronze), Kategorie 55+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Junioren-SM Winter:
Jérôme Kym (Gold), Kategorie U12
Jonas Schär (Silber), Kategorie U16

... Junioren-SM Sommer:
Luca Keist (Silber), Kategorie U18
Patrik Hartmeier (Bronze), Kategorie U18
Noël Kunz (Bronze), Kategorie U18
Chelsea Fontenel (Bronze), Kategorie U12
Im Doppel holten sich Noël Kunz, Patrick Hartmeier (beide U18), sowie Jonas Schär und Dominique Meyer (beide U16) die Goldmedaille im Doppel.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profispielerinnen abgeschnitten

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille legen wir den Fokus auf die Profispielerinnen aus dem Kanton. Es sind dies Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli.

Aus diesem Quartett sticht in diesem Jahr eine Spielerin heraus: Amra Sadikovic. Die 26-Jährige aus Birr hat im Mai 2014 den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben. Doch nur etwas mehr als ein Jahr danach wagte sie die Rückkehr. „Das Leben als Tennisprofi ist extrem schön. Das habe ich aber während meiner Aktivzeit nicht voll ausgekostet. Das will ich jetzt unbedingt nachholen“, begründete sie Anfang Juni ihren Entscheid. Und dieser Entscheid erwies sich bisher als goldrichtig.
Nach 13 Turnierteilnahmen steht die 26-Jährige bereits wieder auf Rang 216 der Welt. Nur noch 37 Ränge fehlen ihr, um ihr bisher bestes Ranking – Rang 179 – zu egalisieren. Dass ihr dies gelingt, ist durchaus realistisch, denn in den kommenden sechs Monaten hat Sadikovic keinerlei Punkte zu verteidigen. Kommt hinzu, dass sie seit ihrem Comeback äusserst konstant aufgespielt und kaum je gegen schlechter klassierte Gegnerinnen verloren hat. Im Gegenteil: Mit Kaia Kanepi und Aleksandra Krunic konnte sie bereits zwei Spielerinnen aus den Top 100 der Welt schlagen. Wenn Amra Sadikovic, die von Muhamed Fetov betreut wird, weiterhin so konstant aufspielt und den Fokus nicht verliert, liegt im nächsten Jahr einiges drin.

Vögele auf dem Weg zurück
Diese scheinbare Leichtigkeit, mit der Amra Sadikovic dieses Jahr Erfolg an Erfolg gereiht hat, ist Stefanie Vögele dagegen etwas abhanden gekommen. Die beste Aargauer Tennisspielerin, die zuletzt zwei Jahre in Folge im erlauchten Kreis der Top 100 der Welt hat beenden können, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Nach dem Tod ihres Vaters vor rund eineinhalb Jahren ist der Sport in den Hintergrund gerückt. Vögele konnte nicht mehr frei aufspielen und ihr gesamtes Leistungspotenzial abrufen, wie sie im Gespräch mit der az Aargauer Zeitung erzählte. Die Konsequenz: In der Weltrangliste rutschte sie von Rang 78 bis auf Position 165 ab.
Erfreulicherweise konnte sie sich zum Ende aber der Saison wieder fangen. Sie qualifizierte sich in Tashkent und Linz fürs Hauptfeld und erreichte in Luxemburg gar die Halbfinals. Ihre Formkurve zeigt also wieder deutlich nach oben. Bereits in dieser Woche steht Vögele bei einem kleineren Turnier in Bangkok wieder im Einsatz und versucht, sich im Ranking nach vorne zu arbeiten, damit ihr der Gang durch die Qualifikation an den Australian Open im Januar erspart bleibt.

Aufwärtstrend nach schwieriger Saison
2015 war auch für Karin Kennel kein Glanzjahr. Die 20-jährige Entfelderin hatte noch immer mit den Nachwehen ihrer hartnäckigen Fussverletzung zu kämpfen. Im Februar gab sie nach acht Monaten ihr Comeback. Der Fuss hielt, doch die Resultate stimmten nicht. Bei den ersten sieben Turnieren verlor sie sechs Mal in der ersten Runde. „Ich war nervös, die Matchpraxis fehlte und ich war teilweise mit dem Tempo meiner Gegnerinnen überfordert“, benennt Kennel ihre Probleme. Darunter litt auch das Selbstvertrauen. Die Konsequenz dieser Negativspirale: Statt im Ranking wieder Boden gut zu machen, fiel sie immer weiter zurück und fand sich in den Qualifikationsmühlen der kleinere ITF-Turniere wieder. Kam hinzu, dass ihr Coach Glenn Schaap, mit dem sie im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis drei Jahre zusammen gearbeitet hatte, den Verband verliess. Kennel musste den Trainer wechseln, fand jedoch in Biel keine passende Lösung und entschied sich, den Verbandsstützpunkt ebenfalls zu verlassen.
In der zweiten Jahreshälfte lief es Karin Kennel dann wieder besser. Sie erreichte drei Mal die Halbfinals bei Profiturnieren auf der untersten Stufe und gewann drei Titel im Doppel. So konnte sie sich immerhin wieder bis auf Rang 756 im Einzel vorkämpfen und steht im Doppel auf Position 384 – so hoch wie nie zuvor. Diese Woche bestreitet sie ein Turnier in Antalya.

Erste WTA-Punkte und Verletzungspech
Erstmals im WTA-Ranking geführt wird Chiara Frapolli. Die 19-Jährige aus Bergdietikon, die im Sommer 2014 U18-Schweizer Meisterin geworden war, hat nach dem Wechsel ihres Trainingsstandorts – neu trainiert sie Waldshut-Tiengen – ihre ersten sieben WTA-Punkte sammeln können und wird derzeit auf Rang 1102 geführt. Trotz den jüngsten Erfolgen hat Frapolli immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Text und Bild (Amra Sadikovic und Karin Kennel) von Fabio Baranzin, Bild (Stefanie Vögele) Facebook

Sonntag, 20. Dezember 2015

Halbfinal im Einzel und Sieg im Doppel für Sadecky

Der Würenloser Alexander Sadecky hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel sowohl im Einzel als auch im Doppel überzeugen können. Den restlichen Aargauer Vertretern gelang dagegen kein Exploit.

Alexander Sadecky und die Schweizer Meisterschaften – diese Kombination passt. Der 28-jährige Würenloser hat sich den begehrten Titel schon zwei Mal sichern können (2007, 2010) und stand ein weiteres Mal im Final. Und auch in diesem Jahr zeigte Sadecky, dass mit ihm an den nationalen Titelkämpfen immer zu rechnen ist.
Zwar hat der ehemalige Profispieler in der laufenden Wintersaison in der Schweiz noch keinen einzigen Ernstkampf bestritten, doch in Biel fand er den Rhythmus auf Anhieb. Nach einem Freilos in der ersten Runde eliminierte er seinen Kantonsrivalen Luca Keist (N3, 60) vom Tennisclub Zofingen mit 6:4, 6:2. Dieser hatte zuvor in der ersten Runde gegen den stärker eingestuften Klingnauer Oliver Mrose (N2, 23) mit 7:5, 6:4 gewonnen.

Gegen Roshardt verloren, mit Roshardt gewonnen
Im Viertelfinal wartete dann mit Adrien Bossel (N1, 5), der Nummer zwei der Setzliste und derzeit die Nummer 357 der Welt, ein wesentlich härterer Brocken auf Sadecky. Doch davon liess sich die Nummer 11 der Schweiz keineswegs beirren und setzte sich souverän mit 6:2, 6:4 durch. Der nächste Gradmesser für den derzeit besten Aargauer Tennisspieler war der Zürcher Robin Roshardt (N1, 7), der auf ein äusserst erfolgreiches Tennisjahr 2015 zurückblicken kann und auf dem Weg ins Halbfinale genau wie Sadecky ungefährdet blieb. Die beiden lieferten sich ein ausgeglichenes Match bei dem Roshardt das bessere Ende für sich behielt. Mit 7:5, 6:4 musste sich Sadecky geschlagen geben.
Dennoch gab es für Alexander Sadecky Grund zur Freude. In der erstmals seit 1999 wieder durchgeführten Doppelkonkurrenz konnte er sich den Titel sichern – und zwar an der Seite von Robin Roshardt. Das Duo, das als Nummer zwei der Setzliste geführt wurde, überzeugte im Turnierverlauf  und holte sich den Titel ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Im Endspiel setzten sich die beiden gegen Jacob Kahoun (N2, 15)/Yannick Thomet (N2, 24) mit 7:5, 6:4 durch.

Kein Exploit der Aargauerinnen
Die beiden Aargauer Vertreterinnen in Biel konnten nicht über sich hinauswachsen. Chiara Frapolli (N2, 21, Bergdietikon) musste sich bereits in der ersten Runde gegen Nina Stadler (N2, 18) geschlagen geben. Dies mit dem Resultat von 3:6, 7:6, 0:6.
Etwas besser lief es Karin Kennel (N2, 14). Die 20-jährige Entfelderin, die in Biel an Nummer sechs gesetzt war, qualifizierte sich dank einem 7:5, 6:4-Sieg über die Walliserin Ylena In-Albon (N2, 19) für die Viertelfinals. Dort musste sie sich dann aber der späteren Turniersiegerin Viktorija Golubic (N1, 7) mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 18. Dezember 2015

Zwei neue Spielerinnen für die Mission Ligaerhalt

Im Hinblick auf die erste Saison in der Nationalliga B hat sich die Interclub-Frauenmannschaft des TC Zofingen mit Ylena In-Albon (N2, 19) und Corina Mäder (R1) verstärkt.

Im letzten Juni ist die junge Interclubmannschaft des Tennisclubs Zofingen etwas überraschend in die Nationalliga B aufgestiegen. Nach der grossen Freude über den Aufstieg begann aber bereits die Planung für die erste Spielzeit in der zweithöchsten Liga der Schweiz. Dies hat seinen Grund. „Der Sprung von der Nationalliga C in die Nationalliga B ist gross. Das ist eine richtige Zäsur“, weiss Teambetreuer Christoph Meyer.
Er war es denn auch, der sich intensiv um Verstärkungen bemüht hat. Denn eines ist klar: Würden die Zofingerinnen mit derselben Mannschaft wie im Vorjahr antreten, wäre der Abstieg so gut wie sicher. Bei der Verpflichtung neuer Spielerinnen verfolgte Meyer in Absprache mit dem Vorstand des TC Zofingen eine klare Strategie: „In unserem Team wollen wir jungen Schweizer Spielerinnen eine Plattform bieten, um auf höchstem Niveau Interclub spielen zu können“, sagt Meyer. Doch junge Schweizerinnen zu finden, die das erforderliche Spiellevel aufweisen und bereit sind, während rund sechs Wochen zu Gunsten des Interclubs auf internationale Einsätze zu verzichten, ist nicht ganz einfach. Kommt hinzu, dass in der Nationalliga B auch finanzielle Ansprüche geltend gemacht werden.

Wunschspielerin verpflichtet
Umso erfreulicher ist es, dass die Zofingerinnen bereits zum Ende der ersten Transferperiode zwei Neuverpflichtungen präsentieren können. Neu mit dabei ist Ylena In-Albon. Die 16-jährige Walliserin ist derzeit die Nummer 19 der Schweiz, hat im letzten Sommer an der international gut besetzten Swiss Junior Trophy in Oberentfelden mit ihren Titelgewinnen im Einzel und Doppel für Furore gesorgt und hat auch auf der WTA-Tour erste Erfolge feiern können. Zudem hat In-Albon als einzige Spielerin des jungen Zofinger Teams bereits in der Nationalliga B gespielt und kam in der vergangenen Saison gar in der Nationalliga A zum Einsatz. „Dass wir Ylena verpflichten konnten, ist für uns genial. Sie passt super zu uns und kennt mehrere Spielerinnen unseres Teams bereits seit vielen Jahren“, so Meyer.
Neben In-Albon, die voraussichtlich auf Position eins auflaufen wird, wurde Corina Mäder (R1) verpflichtet. Die Zentralschweizerin, die zuletzt mit Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen hatte, setzt derzeit voll auf die Karte Tennis und soll die Thutstädterinnen in der Breite verstärken. Weiterhin zum Team gehören Sydney Weller (N3, 31), Dominique Meyer (N4, 58), Michelle Fux (N4, 62), Jeannine Riedo (R1), Nadja Fankhauer (R2) und Lorena Romeo (R3).

Kader ist noch nicht fix
Trotz den beiden Neuzugängen wartet eine schwierige Saison auf die Aufsteigerinnen. Dennoch ist das Ziel des Teams und des Vereins klar: Ligaerhalt. „Wir wollen nicht den ganzen Aufwand betreiben, um nach bloss einem Jahr wieder abzusteigen“, sagt Meyer. Und so sind die Verantwortlichen sicherlich gut beraten, sich auch in den kommenden Wochen nach weiteren möglichen Verstärkungen umzusehen, um das sehr jungen Team mit der nötigen Erfahrung und Routine auszustatten. Das weiss auch Meyer und verrät: „Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit einer ehemaligen Profispielerin für einzelne Einsätze.“ Um wen es sich dabei handelt, will Meyer noch nicht verraten. Im Januar soll es dann aber so weit sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 15. Dezember 2015

Für einmal nur in der Aussenseiterrolle

Morgen beginnen in Biel die Schweizer Meisterschaften. Mit dabei sind auch in diesem Jahr fünf Vertreter aus dem Kanton Aargau. Im Vergleich zu den letzten Jahren gehören sie diesmal aber nicht zum engsten Favoritenkreis.

Seit 2010 hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel immer mindestens ein Aargauer Vertreter die Halbfinals erreicht. Für die meisten Erfolge waren dabei jeweils der Würenloser Alexander Sadecky (ein Mal Sieger, ein Mal Finalist, zwei Mal Halbfinalist) und Amra Sadikovic aus Birr (ein Mal Siegerin, zwei Mal Halbfinalistin) besorgt. Sadikovic, die in diesem Jahr ein fulminantes Comeback auf der WTA-Tour hingelegt hat und bereits wieder an die Tür der Top 200 der Welt klopft, ist in diesem Jahr nicht am Start. Sie bestreitet diese Woche ein mit 50'000 Dollar dotiertes ITF Turnier in Ankara.
Mit dabei ist dagegen Alexander Sadecky (N2, 11, im Bild). Und der ehemalige Profispieler ist denn auch in diesem Jahr wieder die grösste Aargauer Hoffnung bei den Männern. Neben Sadecky treten mit Oliver Mrose (N2, 23) und Luca Keist (N3, 60), der sich als Qualifikant ins Hauptfeld gespielt hat, zwei weitere Aargauer an. Und die beiden treffen in der ersten Runde gleich aufeinander. Der Sieger dieses Aargauer Kräftemessens wird sich in der zweiten Runde gleich nochmals ein kantonsinternes Duell mit Alexander Sadecky liefern. So wird sich also mindestens ein Aargauer für die Viertelfinals qualifizieren können, wo er sich vorausslichtlich mit der Turniernummer zwei Adrien Bossel (N1, 5) messen wird.

Kennel mit den besten Karten
Bei den Frauen lasten die Hoffnungen aus Aargauer Sicht in Abwesenheit der beiden Topcracks Amra Sadikovic und Stefanie Vögele auf den Schultern der 20-jährigen Karin Kennel (N2, 14, im Bild). Die junge Entfelderin hat nach einer langen Verletzungspause im Vorjahr eine schwierige Saison hinter sich, in der nicht alles nach Wunsch gelaufen war. In jüngster Vergangenheit konnte sie jedoch wieder einige Achtungserfolge feiern und hat vor Wochenfrist bei einem Profiturnier in Tunesien die Halbfinals erreicht. Läuft alles nach Papierform trifft Kennel in den Viertelfinals auf die top gesetzte Viktorija Golubic (N1, 7).
Neben Kennel steht mit Chiara Frapolli (N2, 21) noch eine weitere Aargauerin im Hauptfeld der Schweizer Meisterschaften. Die Bergdietikerin, die in diesem Jahr ihre ersten WTA-Punkte sammeln konnte, jedoch auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, trifft in der ersten Runde auf Nina Stadler (N2, 18). Bei einem Sieg würde ein Duell mit Lisa Sabino (N2, 13) auf Frapolli warten. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 23. November 2015

Michelle Paroubek qualifiziert sich fürs Masters

Am Wochenende gingen an acht Standorten die regionalen Qualifikationsturniere der Tour of Champions für das im Dezember stattfindende Masters Turnier der stärksten Clubsiegerinnen und Clubsieger des Landes über die Bühne. 

Am Start waren auch etliche Clubsiegerinnen und Clubsieger aus dem Kanton Aargau, die darauf hofften, einen der begehrten Plätze am abschliessenden Masters Turnier in Biel zu ergattern. Dafür musste nicht weniger als der Turniersieg her. Eine schwierige Aufgabe, die aus Aargauer Sicht einzig Michelle Paroubek (N4, 74) zu meistern wusste. Die amtierende Clubmeisterin des TC Brugg setzte sich in ihrem Tableau in Schlieren souverän durch und musste bei ihren drei Siegen lediglich fünf Games abgeben. Im Endspiel setzte sie sich im reinen Aargauer Duell gegen Sara Hohl (R3, TC Zofingen) mit 6:0, 6:3 durch. Paroubek wird auch beim Masters in Biel, das im Dezember über die Bühne gehen wird, zu den Favoritinnen im Kampf um den Titel gehören. 

Sechs Aargauer Halbfinalisten
Neben Paroubek und Hohl vermochten sich keine weiteren Aargauer Cracks für das Endspiel zu qualifizieren. Dafür schafften es deren sechs bis in die Halbfinals. Beim Turnier in Kappel waren es Jérôme Kym (R2) und Bettina Berger (R2), beide vom Tennisclub Möhlin. Jan Smetana (R3) vom Tennisclub Brugg und Manuel Güdel (R3) vom Tennisclub Zofingen erreichten in Kriens die Vorschlussrunde. Und in Schlieren war es die Juniorin Zoe Mrose (R4) vom TC Unteres Aaretal, die sich für die Runde der letzten Vier qualifizieren konnte.

Text von Fabio Baranzini, Bild von www.swisstennis.ch

Mittwoch, 11. November 2015

Der Sport wird zur Nebensache

Die Aargauerin Stefanie Vögele leidet immer noch unter dem Tod ihres Vaters. Im Gespräch mit der Aargauer Zeitung erklärt sie, was sich seit dem Schicksalsschlag verändert hat und wie sie die schwierige Saison erlebt hat.

Sentimentalitäten haben im Profisport keinen Platz. Das Geschäft ist knallhart. Wer nicht funktioniert, fliegt gnadenlos raus. Seit gut zweieinhalb Jahren kämpft die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele auf dem Platz nicht nur gegen ihre Konkurrentin, sondern auch gegen sich selbst. Ihr geliebter Vater er- krankte an Krebs, vor 14 Monaten ist Bruno Vögele gestorben. Die 25-Jährige war blockiert, konnte ihr Potenzial nicht mehr abrufen.
Vor zwei Jahren stand die Aargauerin auf Platz 42 der Welt. Vor vier Wochen war sie bis auf Rang 165 zurückgefallen. Doch so langsam findet sie wieder aus dem Tief. Sie hat sich gefangen und geht auch wieder als Siegerin vom Platz. Seit den Turnieren nach dem US Open im September geht es ihr besser. Das hat ihr Sicherheit auf dem Platz gegeben. Zwar sind ihre Resultate noch nicht berauschend gewesen, aber sie habe ein gutes Gefühl gehabt. "Das war wieder ein Anfang."

Leben hat sich total verändert
"Ich brauchte Zeit, um diese ganze Situation zu verarbeiten", sagt sie. Ihr Leben hat sich total verändert. Plötzlich wurden ganz andere Fragen in ihrem Leben wichtig. Sieg oder Niederlage auf dem Tennisplatz rückten in den Hintergrund. "Es wäre aber auch komisch gewesen, wenn ich keine Probleme damit gehabt hätte", sagt Vögele. "Und ganz werde ich den Tod meines Vaters wohl nie überwinden."
Obwohl die Situation schwierig gewesen ist, wollte sie zu keinem Zeitpunkt eine längere Pause einlegen oder gar aufhören. "Mir war lieber, an ein Turnier zu fahren und es zu versuchen, als zu Hause rumzusitzen. Denn das wäre noch viel schlimmer gewesen." Sie sei zu dieser Zeit schon etwas verloren gewesen. "Mein Vater hat mir sehr viel bedeutet", sagt sie. Vor allem auch im Tennis, er habe sie ja am meisten unterstützt. "Es war sehr schwer, diese Wurzeln zu verlieren, aber jetzt habe ich wieder Boden unter den Füssen", erklärt sie. "Ich kann nun damit besser umgehen und mich auf dem Platz besser konzentrieren." Ihre ganze Familie hat sehr unter dem Verlust gelitten. Deshalb hat Vögele auch Hilfe von aussen gesucht. "Ich bin zu einem Psychiater nach Basel gegangen, den hat mir meine Schwester empfohlen, jemanden, der überhaupt nichts mit Sport zu tun hat", erzählt sie. "Er hat mir sehr viel geholfen, obwohl ich noch nicht allzu oft bei ihm gewesen bin", sagt sie. "Wir haben geredet, er hat mir alles erklärt, auch dass es völlig normal und okay ist, dass ich leide."
Sie habe dann nur noch wenig in den Zeitungen gelesen. "Jetzt regen mich negative Artikel aber nicht mehr so auf, das ist nicht so wichtig", betont sie. "Bei Niederlagen störte mich, dass ich nicht frei spielen konnte, kein gutes Tennis gezeigt habe." Es sei aber zu diesem Zeitpunkt wichtiger gewesen, andere Blockaden zu lösen, als übers Tennis zu grübeln. "Jetzt bin ich froh, dass es mir wieder besser geht, und vor allem, dass ich einen Weg gefunden habe, damit umzugehen", sagt sie. Ihre Einstellung hat sich geändert, auch wenn es noch Zeit braucht. "Es war für mich unvorstellbar, dass meine Eltern sterben könnten ich dachte immer, sie leben ewig", blickt sie zurück. Jetzt sieht sie jeden Tag als Geschenk. Nur: Wenn sie nach ein paar Matches müde ist, fällt sie ins alte Muster zurück. "Manchmal rege ich mich über Sorgen auf, die gar keine sind", gibt sie zu. Sie müsse sich sagen, es sei ein Spiel, ein Sport. Manchmal sei halt die Gegnerin besser. "Wichtig ist, dass ich mit mir zufrieden bin."

Den Spass nie verloren
Spass an ihrem Sport hat sie eigentlich immer gehabt, auch wenn es nicht so ausgesehen hat. Schliesslich war Tennis seit je ihre Leidenschaft. Und als Kämpferin ist sie sowieso bekannt. Zuletzt hat sie sogar an zwei Fronten gekämpft. "Auf dem Platz und daneben, wo ich mein Herz wieder heilen, mich wieder finden musste." Auch innerhalb der Familie hat sich vieles zum Guten verändert. Jetzt kann sie ihr auch wieder Halt geben.
Inzwischen wohnt Vögele wieder in ihrem Elternhaus in Leuggern. Sie werde aber in Zukunft vermehrt Trainingstage mit anderen Spielerinnen einlegen, so wie zuletzt vier Tage in Prag. Mit diesen Kolleginnen, unter anderem der Luxemburgerin Mandy Minella, hat sie ein wenig über ihre Probleme gesprochen, aber nicht im Detail. "Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen belasten. Schliesslich muss sich jede Spielerin auf den Sport konzentrieren."
Sportlich hat ihr das Turnier in Linz vor vier Wochen einen wichtigen Schub gegeben, mit vier Siegen in Folge. "Das habe ich mir gewünscht, wieder einmal viele Matches auf gutem Niveau zu spiele", sagt Vögele. Ihr Tennis sei aber durch den Schicksalsschlag sicher nicht schlechter geworden, meint sie. "Natürlich gibt es auch immer Dinge, die ich noch verbessern kann. Aber mein Aufschlag wird sicher nicht mehr Extraklasse."
Noch ist die Saison für Vögele nicht zu Ende. Gestern scheiterte sie in Limoges an Mandy Minella. Taipeh und Japan stehen noch auf dem Programm. Vögele versucht, sich auf der Weltrangliste noch um rund 20 Plätze zu verbessern. Dann bliebe ihr im nächsten Jahr beim Australian Open die Qualifikation erspart. Eine Woche Ferien macht sie auf der Rückreise von Asien mit ihrer Familie in Dubai, und dann gehts an die Vorbereitung für die nächste Saison. "Doch daran denke ich noch gar nicht, ich spiele jetzt einfach, wie es kommt", sagt sie.

Text von Michael Wehrle (Aargauer Zeitung), Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 1. November 2015

Sadikovics missglückte Revanche

Amra Sadikovic (WTA 254) hat nach ihrer Finalteilnahme vor Wochenfrist beim zweiten Turnier in Kanada die Halbfinals erreicht. Viel hat nicht gefehlt und die 26-Jährige wäre erneut ins Endspiel eingezogen.

Sechs Tage waren vergangen, seit Amra Sadikovic und Jovana Jaksic (WTA 209) sich im Endspiel des Turniers im kanadischen Saguenay gegenüber gestanden hatten. In einer ausgeglichenen Partie über drei Sätze hatte sich damals die Serbin durchsetzen können. Und nun duellierten sich die beiden Kontrahentinnen erneut. Diesmal im Halbfinal des mit 50'000 Dollar dotierten ITF-Turniers in Toronto. Dass die Aargauerin dabei auf Revanche sann, war klar.
Der Start in das Halbfinalmatch verlief dann auch vielversprechend. Gleich mit 6:2 konnte sich Amra Sadikovic den ersten Satz sichern. Wesentlich ausgeglichener verlief das Spielgeschehen im zweiten Durchgang. Doch die 26-Jährige aus Birr konnte sich leichte Vorteile erkämpfen und kam zu zwei Matchbällen. Doch sie vergab beide und musste sich im Tie Break schliesslich mit 9:11 geschlagen geben. Von diesem Rückschlag erholte sich Sadikovic nicht mehr. Der dritte Satz ging gleich mit 6:0 an die formstarke Serbin Jaksic.

80 Plätze nach vorn in zwei Wochen
Damit verpasst Amra Sadikovic ihre zweite Finalqualifikation in Folge. Die Reise nach Kanada hat sich für die Aargauerin aber dennoch gelohnt. Dank den insgesamt 77 gewonnen WTA-Punkten hat sie sich in der Weltrangliste um rund 80 Plätze verbessert und wird neu in der Region von Rang 220 geführt werden. Eine Rangierung, die wohl für die Teilnahme an der Qualifikation für die Australian Open im Januar reichen dürfte.
Sadikovic hat in Kanada aber auch erneut bewiesen, dass ihre Form stimmt. Beim Turnier in Toronto hat sie die Halbfinals ohne Satzverlust erreicht und dabei im Viertelfinal Michaella Krajicek (WTA 182) mit 6:3, 6:2 geschlagen. Die Holländerin war immerhin bereits einmal die Nummer 30 der Welt und steht derzeit auf Rang 23 der Doppelweltrangliste. Wenn Amra Sadikovic auch in den kommenden Wochen und Monaten so konstant weiterspielt, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie ihre bisher beste Weltranglistenklassierung vom Mai 2012 – Rang 179 – verbessern wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 27. Oktober 2015

Zwei Silbermedaillen für den Aargauer Nachwuchs

Am vergangenen Wochenende fand in Bassersdorf die Swiss Regional Junior Challenge statt. Dabei duellierten sich acht verschiedene Teams aus allen Regionen der Schweiz. Der Aargauische Tennisverband stellte in den Kategorien U11 und U13 bei den Junioren und den Juniorinnen je ein Team.
Am besten schlugen sich dabei die Jüngsten. In der Kategorie U11 konnten sich beide Aargauer Teams die Silbermedaille sichern. Die Nachwuchscracks bewiesen ihre Fähigkeiten nicht nur beim Tennisspielen, sondern auch beim Minigolf, Dart, Twist to win und einem Quiz. Diese zusätzlichen Diszipline zählten allesamt auch für die Wertung der Swiss Regional Junior Challenge.

Die Rangliste und die Teambilder:

Boys U13
1. Zürich Tennis
2. Tennis Region Basel
3. Bern Tennis
4. Aargauischer Tennisverband (Manuel Amsler, Armand Hohenstein, Denis Plüss, Artan Sadriji)

Girls U13
1. Zürich Tennis
2. Genève Tennis
3. Ostschweiz Tennis
4. Zürichsee/Linth Tennis
5. Aargauischer Tennisverband (Yvonne Batkovic, Selina Oetiker, Shirin Paroubek, Farah Puric)

Boys U11
1. Zürich Tennis
2. Aargauischer Tennisverband (Mark Aslaksen, Dogukan Eser, Nicolas Kobelt, Arenui Lüthi)
3. Zürichsee/Linth Tennis

Girls U11
1. Zürichsee/Linth Tennis
2. Aargauischer Tennisverband (Xenia Burger, Chelsea Fontenel, Aimée Frey, Tanja Siegrist, Atshaya Sivanesan)
3. Zürich Tennis





Montag, 26. Oktober 2015

Neue Halle: heller, grösser und umweltfreundlicher

Der Tennisclub Lenzburg hat nach zwanzig Jahren seine alte Traglufthalle ersetzt. Die neue Halle wurde am Wochenende bei einem Eröffnungsapéro feierlich eingeweiht.

Zu sehen waren sie nicht, aber dafür hörte man sie umso besser. Die Trommelklänge der drei Trambouren hallten laut aus der neuen Traglufthalle des Tennisclubs Lenzburg. Die Gäste des Eröffnungsapéros auf der Anlage in der Wilmatten hatten sich vor dem Halleneingang versammelt. Unter dem Applaus der Gäste und des gesamten Vorstands schnitt Clubpräsident Marc Walter das getreu den Vereinsfarben in blau-weiss gehaltene Band durch. Die neue Traglufthalle war offiziell eigeweiht.
Zwanzig Jahre lang hatte die alte Halle ihren Dienst getan. Eigentlich viel länger, als dies ursprünglich geplant war. Die Vereinsführung hatte dann entschieden, dass es an der Zeit war, die Halle zu ersetzen. „Es standen verschiedene Visionen zur Debatte. Von keiner Halle bis hin zu einer fix gebauten Halle war alles dabei“, so Präsident Marc Walter. „Wir sind jedoch überzeugt, dass wir mit dieser Halle eine tolle Lösung für die nächsten Jahre gefunden haben.“

Grossteil selbst bezahlt
Und tatsächlich sind die Vorteile gegenüber der Vorgängerin augenfällig. Dank der modernen LED-Beleuchtung ist die Halle heller und weist zudem deutlich mehr Platz auf in den Bereichen hinter der Grundlinie der Tenniscourts. Kommt hinzu, dass durch die technologischen Fortschritte auch die Membran der Halle verbessert wurde, wodurch diese besser isoliere und das Klima in der Halle angenehmer sei, wie Projektleiter Christoph Imfeld von der Firma HP Gasser erklärte.
Für die neue Traglufthalle, die zwei Plätze überdeckt und den ganzjährigen Spielbetrieb im TC Lenzburg garantiert, hat der Verein tief in die eigene Tasche gegriffen. Rund 60 Prozent des insgesamt 160 000 Franken teuren Hallenprojekts können selbst gestemmt werden. Der Rest wird aus dem Swisslos-Sportfond Aargau bezahlt. „Für uns ist es natürlich eine super Situation, dass wir den Grossteil der Kosten selber begleichen können, denn für den Club war es dringend nötig, dass wir eine neue Halle bekommen haben“, so Walter. Von der neuen Traglufthalle können jedoch nicht nur die Clubmitglieder profitieren, sondern alle Tennisspielerinnen und Tennisspieler aus der Region können Plätze buchen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 25. Oktober 2015

Vögele und Sadikovic im Hoch

Die beiden besten Aargauer Tennisspielerinnen Stefanie Vögele (WTA 148) und Amra Sadikovic (WTA 301) haben sich in dieser Woche von ihrer besten Seite präsentiert. Für den ganz grossen Coup reichte es jedoch beiden nicht.

Stefanie Vögele hat viel Geduld gebraucht. Die 25-Jährige aus Leuggern musste länger als ein Jahr warten, bis sie sich wieder einmal für den Halbfinal eines WTA-Turniers qualifizieren konnte. Zuletzt gelang ihr dies in Baku – im Juli 2014. Dass Vögele ausgerechnet diese Woche in Luxemburg – beim letzten Turnier der Saison – den grössten Erfolg in diesem Jahr feiern würde, war nicht zu erwarten gewesen. Zwar hatte sie in den letzten Wochen in Tashkent und Linz endlich wieder im Hauptfeld mitmischen können, über die zweite Runde hinaus war sie aber in diesem Jahr bei einem WTA-Turnier noch nie gekommen.
In Luxemburg erhielt Vögele – die auf Rang 148 der Welt abgerutscht ist – eine Wild Card. Und diese nutzte sie optimal aus. Zwar profitierte sie dabei auch von einer glücklichen Auslosung, traf sie doch auf dem Weg ins Halbfinal auf keine Spielerin, die den Top 90 angehörte. Aber Vögele bewies auch in schwierigen Situationen Kämpferqualitäten und wird sich dank der Halbfinalqualifikation zum Saisonschluss um rund 30 Ränge verbessern.

Zweiter Final auf dieser Stufe
Einen noch grösseren Sprung nach vorne wird Amra Sadikovic machen. Die 26-Jährige trumpfte beim mit 50'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im kanadischen Saguenay gross auf. Als ungesetzte Spielerin setzte sie sich in den ersten drei Runden ohne Satzverlust durch – wobei angemerkt werden muss, dass sie gegen zwei Qualifikantinnen und die schwächer eingestufte Carol Zhao angetreten war. Spätestens im Halbfinale bewies Sadikovic dann aber, dass sie derzeit auch gegen deutlich stärkere Spielerinnen bestehen kann.
Nach einem kapitalen Fehlstart – den ersten Satz verlor sie mit 1:6 – setzte sich Amra Sadikovic gegen die um 120 Ränge besser klassierte Maria Sanchez (WTA 180) in drei Sätzen durch. 1:6, 7:6, 6:1 lautete das Resultat am Ende. Damit qualifizierte sie sich zum zweiten Mal nach 2011 bei einem Turnier dieser Kategorie fürs Endspiel. Zugleich war es auch die erste Finalteilnahme bei einem Profiturnier seit ihrem Comeback im Juni dieses Jahres.
Auf dem Weg zum Titel, welcher der bisherige Höhepunkt seit der Rückkehr in den Profizirkus markiert hätte, wartete im Endspiel die Serbin Jovana Jaksic (WTA 228), gegen die Sadikovic vor eineinhalb Jahren in drei Sätzen gewinnen konnte. Ein gutes Omen? Nein, lautet die Antwort auf diese Frage. In einem umkämpften Finalspiel musste sich Sadikovic mit 3:6, 7:6, 1:6 geschlagen geben. Obwohl sie den Titel verpasste, wird sie sich in der Weltrangliste weiter verbessern und neu in der Region von Rang 250 geführt werden.

Text und Bild von Amra Sadikovic von Fabio Baranzini, Bild von Stefanie Vögele von Facebook.

Noch hat es freie Plätze im neuen Swiss-Tennis-Kurs für Juniorenverantwortliche

Am Samstag 7. November 2015 findet in Winterthur ein Kurs für Juniorenverantwortliche statt. In diesem Workshop geht es um die Teamführung, das Coachen der Leiter und Trainer, sowie das Kennenlernen der verschiedenen Ausbildungen und Kursen. Der Kurs kostet 150 Franken. Die genaue Kursausschreibung mit allen Informationen ist hier zu finden.

Die offizielle Anmeldefrist ist bereits abgelaufen. Da es sich jedoch um den ersten Kurs dieser Art handelt, können sich Interessierte noch immer anmelden. Wer sich anmelden möchte, tut dies am besten direkt per Mail an folgende Adresse: gregor.hauser@swisstennis.ch. 
Der Kurs gilt auch als J+S-Coach Weiterbildung.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Neue Trainingsbasis und die ersten WTA-Punkte

Tennisprofi Chiara Frapolli (19) hat in Waldshut-Tiengen einen neuen Trainingsstandort gefunden und konnte sogleich ihre ersten Erfolge auf der WTA-Tour feiern.

Es war ein Start nach Mass für Chiara Frapolli. Die 19-Jährige aus Bergdietikon, die mit ihren Trainingsbedingungen zuletzt nicht mehr ganz zufrieden war, begab sich auf die Suche nach einem neuen Trainingsstandort. Erste Station: die Tennisschule von Eric van Harpen in Waldshut-Tiengen (De). Im August hat Chiara Frapolli dort eine Testwoche absolviert. Und war sofort begeistert: „Es war zwar die erste Schule, die ich mir angeschaut habe, aber es hat mir auf Anhieb super gefallen. Ich habe mit wirklich guten Trainern und Spielern arbeiten können“, so die Limmattalerin.
Mit van Harpen einigten sich Frapolli darauf, dass sie mit einer weiteren Spielerin der Akademie an einer dreiwöchigen Turnierserie in der Türkei teilnehmen darf. Quasi als zweiter Teil der Probephase. Im Ferienort Antalya bestritt Frapolli drei Profiturniere der untersten Kategorie mit dem Ziel, endlich ihre ersten WTA-Punkte zu gewinnen. Etwas, das ihr bisher in ihrer Karriere noch nicht gelungen war.

Die nötige Überzeugung gefunden
Doch diesmal kam alles anders. Bei allen drei Turnieren vermochte Chiara Frapolli zu überzeugen und qualifizierte sich zumindest für die zweite Runde, was gleichbedeutend ist mit dem Gewinn eines WTA-Punktes. Beim zweiten von drei Turnieren lief es der U18-Schweizermeisterin von 2014 aber gar noch besser. Sie eliminierte in der zweiten Runde die an Nummer zwei gesetzte Chinesin Yan Wang – die Nummer 428 der Welt – in zwei Sätzen und qualifizierte sich danach für die Halbfinals. „Nach diesem Sieg gegen die Chinesin habe ich gemerkt, dass ich bei diesen kleinen Turnieren jede Spielerin schlagen kann. Diese Überzeugung hatte mir zuvor gefehlt. Ich hatte stets viel zu viel Respekt vor der Konkurrenz. Bloss weil eine Spielerin ein Ranking hatte, glaubte ich, dass ich nicht gegen sie gewinnen kann“, so Frapolli, die an den drei Events in der Türkei sieben WTA-Punkte sammeln konnte und daher in der Weltrangliste aktuell auf Rang 1063 geführt wird.

Handgelenk bereitet Sorgen
Nach dem erfolgreichen Abschneiden in der Türkei war für die Bergdietikerin klar, dass sie ihre sportliche Zukunft in Waldshut-Tiengen in Angriff nehmen möchte. „Die Trainer gehen extrem ins Detail und arbeiten viel strukturierter und professioneller, als ich das bisher gekannt habe. Ich habe schon in kurzer Zeit extrem viele hilfreiche Tipps bekommen und viel gelernt“, schwärmt Frapolli. Zusätzlich zum Tennistraining wird die Limmattalerin, die vor kurzem die Matura abgeschlossen hat, ein Studium in Angriff nehmen. Business Management wird sie studieren. „Als Ausgleich zum Sport“, wie sie sagt. Lernen will sie auf der täglichen Zugfahrt zwischen Dietikon und Tiengen.
Doch im Moment verlangt eine andere Sache die volle Aufmerksamkeit von Chiara Frapolli: Seit den Einsätzen in der Türkei sind die Schmerzen im linken Handgelenk, die sie bereits im Sommer für zwei Monate ausser Gefecht gesetzt hatten, zurückgekehrt. Das Schlagen der beidhändigen Rückhand wird dadurch verunmöglicht. „Es ist wohl ein mechanisches Problem. Die Knochen und Sehnen spielen nicht richtig zusammen. Das sollte jedoch therapeutisch zu behandeln sein“, gibt sich Frapolli zuversichtlich. Zwar hat sie wegen den Schmerzen zwei Turniere in Israel absagen müssen, hofft jedoch, Ende Oktober in München wieder ins Turniergeschehen eingreifen zu können. Schliesslich will sie den Schwung aus der Türkei mitnehmen und ihr WTA-Punktekonto weiter aufstocken.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 10. Oktober 2015

„Krass, wie schnell ich wieder nach oben kam“

Vor vier Monaten hat Amra Sadikovic nach einem Jahr Pause ihr Comeback auf der WTA-Tour gegeben. Nach nur gerade acht Turnieren gehört sie bereits wieder zu den Top 300 der Welt. Zuletzt spielte sie zwei Turniere in Amerika, wo sie unter anderem beim mit 75 000 Dollar dotierten Turnier in Albquerque die Halbfinals erreichte. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie bei einem Event dieser Grösse in die Runde der letzten vier vorgestossen war – und das als Qualifikantin.
Zurück in der Schweiz erklärt Amra Sadikovic im Interview, weshalb sie das Comeback gewagt hat, spricht über die Bedeutung ihrer Familie und verrät, weshalb sie sich über einen Anruf von Belinda Bencic besonders gefreut hat.

Amra Sadikovic, Sie sind letzten Montag eine Woche früher als geplant von Ihrer Amerika-Tour nach Hause gekommen und das obwohl Sie sehr erfolgreich gespielt haben. Warum?
Amra Sadikovic: Bei meinem zweiten Turnier habe ich gemerkt, dass ihr sowohl körperlich als auch mental sehr müde war. Ich habe in den letzten Wochen sehr viele Matches gespielt. Allein in Amerika waren es deren 14 innerhalb von eineinhalb Wochen. Ich habe daher entschieden, dass ich das dritte Turnier auslasse und zurück in die Schweiz komme, um mich zu erholen und gut auf die nächsten Matches vorzubereiten.

Sie haben diese Woche also ein paar trainingsfreie Tage eingelegt?
Nein, nicht wirklich. Ich bin am Montagmittag gelandet und am Dienstagmorgen um Viertel nach sechs stand ich bereits wieder im Kraftraum. Das war allerdings nicht geplant. Wegen des Jetlags war ich jedoch morgens um vier bereits hellwach und musste unbedingt etwas tun. Ich glaube, ich war noch nie so früh im Kraftraum. Der Mann am Empfang hatte mich jedenfalls ziemlich verwundert angeschaut. (lacht) Aber die Vorbereitung für die nächsten Turniere hat schon diese Woche wieder begonnen.

Ihr Comeback ist bisher äusserst erfolgreich verlaufen. Hand aufs Herz: Hätten Sie gedacht, dass sie so schnell wieder zu den Top 300 gehören?
Nein, definitiv nicht. Es ist krass, wie schnell ich wieder nach oben kam. Ich hätte es mir viel schwieriger vorgestellt und ich habe auch damit gerechnet, dass ich vor allem am Anfang viele Matches verlieren werde.

Es fällt auf, dass Sie seit Ihrer Rückkehr auf die Tour kein einziges Match in der Qualifikation verloren und auch sonst sehr konstant gespielt haben. Wie kommt das?
Ganz ehrlich: Ich weiss es nicht. Momentan freue ich mich einfach auf jedes Match, das ich spielen kann. Dabei ist mir ziemlich egal, ob ich in der Qualifikation antreten muss oder direkt im Hauptfeld spielen kann.

Sie gewinnen plötzlich auch auffallend viele enge Matches. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.
Das stimmt. Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass ich viel weniger emotionale Up and Downs habe während eines Matches. Früher spielte stark und dann war alles super. Kurz darauf folgten zwei schlechte Games und dann brach für mich eine Welt zusammen. Jetzt versuche ich, immer weiter zu kämpfen und dran zu bleiben, auch wenn es nicht wie gewünscht läuft. Das hilft mir auch, mit Niederlagen gelassener umzugehen und ich stelle nicht mehr alles in Frage, nur weil ich ein enges Match verliere. Alles in allem bin ich wohl professioneller geworden, vor allem auch neben dem Platz.

Inwiefern?
Ich bereite mich viel bewusster auf ein Match vor. Das beginnt bereits am Abend vor dem Match. Ich mache mir Gedanken zur Taktik und schaue ein paar Tennisvideos von mir an, wo ich richtig gut gespielt habe. Vor dem Match laufe ich rund 30 bis 40 Minuten ein, damit ich bereit bin. Früher habe ich einfach ein paar Mal die Arme gekreist und stand dann auf den Platz. Auch nach dem Match nehme ich das Auslaufen, das Ausdehnen und die Regeneration viel seriöser als früher. Das tut mir wirklich gut und ich kann lockerer in die Matches gehen, weil ich weiss, dass ich in der Vorbereitung alles richtig gemacht habe.

Spielen Sie heute besser als während ihrer ersten Karriere? Das ist schwierig zu sagen. Was die Beinarbeit anbelangt, bin ich noch nicht ganz dort, wo ich schon einmal war. Aber meine Schläge und mein Timing sind viel besser früher.

Wie kommt das?
Ich glaube, das hängt ein Stück weit damit zusammen, dass ich nach meinem Rücktritt ein Jahr als Tennistrainerin gearbeitet habe. Ich habe in dieser Zeit viele Stunden auf dem Tennisplatz verbracht, habe unzählige Bälle geschlagen und musste mich für jede Lektion dem Spielniveau und dem Tempo meiner Schüler anpassen.

Ihre Rückkehr auf die Tour barg auch ein gewisses Risiko. Andere Spielerinnen stehen bereits mit 18 oder 20 in den Top 100. Sie dagegen haben den Durchbruch bis 25 nicht geschafft, haben dann ihren Rücktritt erklärt und gaben nach einem Jahr Pause im Alter von 26 ihr Comeback.
Das war tatsächlich kein einfacher Entscheid. Ich hatte damals einen super Job als Trainerin, der mir viel Spass gemacht hat. Dadurch ging es mir auch finanziell gut, was zuvor als Tennisprofi längst nicht immer der Fall war. Auch privat musste ich viel zurückstecken. Ich musste mich fürs Tennis und gegen mein Privatleben entscheiden. Das war schon hart. Aber am Ende war ich nicht ganz glücklich mit meiner damaligen Situation. Ich bereute es, dass ich mich als Profi zu oft unter Druck gesetzt und an mir gezweifelt habe, statt es zu geniessen und frei drauflos zu spielen. Das wollte ich unbedingt nachholen.

Wie hat ihr Umfeld reagiert, als Sie gesagt haben, dass Sie nochmals einen Anlauf als Tennisprofi nehmen wollen?
Ich war sehr froh, dass meine Familie und vor allem meine Eltern hinter mir standen. Das hat mir enorm geholfen. Auch sonst erhielt ich viele positive Rückmeldungen. Besonders gefreut habe ich mich über den Anruf von Belinda Bencic. Sie hat mir alles Gute gewünscht und hat sich gefreut, dass ich zurückkomme. Das fand ich sehr cool. Aber grundsätzlich befasse ich mich nicht mehr so viel wie früher mit dem, was die anderen von meinen Entscheidungen halten.

Seit Ihrem Comeback trainieren Sie nicht mehr im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel, sondern in Baden bei Muhamed Fetov, der seit vielen Jahren ein guter Freund von Ihnen ist. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit?
Wir kennen uns seit vielen Jahren und verstehen uns hervorragend. Sobald wir auf dem Platz arbeiten, ist Muhi aber ganz klar der Chef. Ich habe Respekt vor ihm und merke sofort, wenn ihm etwas nicht passt. Es hilft mir enorm, dass ich einen Coach habe, der mich sehr gut kennt und genau weiss, was ich brauche. Denn wenn man nicht weiss, wie man mit mir umgehen muss, dann ist es schwierig, mit mir zusammen zu arbeiten. Mit Muhi klappt das bisher super.

Da sie in Baden und nicht mehr in Biel trainieren, können Sie auch mehr Zeit bei ihrer Familie in Birr verbringen. Was bedeutet Ihnen das? Meine Familie ist mir mega wichtig. Wenn ich nach Hause komme und meine Familie und meine Schwester mit ihren beiden Töchtern besuche, kann ich Energie tanken. Sie sorgen dafür, dass bei mir alles im Gleichgewicht bleibt. Sie holen mich wieder runter oder bauen mich auf, je nachdem in welcher Situation ich mich gerade befinde. Diese Unterstützung ist sehr wichtig für mich, denn gerade während den Turnieren bin ich oftmals alleine unterwegs. Umso schöner ist es, danach wieder nach Hause zu kommen.

Hat sich eigentlich Fed-Cup-Coach Heinz Günthardt schon bei Ihnen gemeldet?
Ja, allerdings nicht, um mich für den Fed Cup zu nominieren. Er erkundigt sich regelmässig, wie es bei mir läuft und ob ich Unterstützung brauche. Es ist aber ganz klar mein Ziel, dass ich eines Tages wieder zum Fed-Cup-Team gehöre.

Wie sehen Ihre Pläne für den Rest der Saison aus?
Ich werde noch etwa sechs Turniere spielen. Die nächsten beiden werden in Kanada sein. Das Ziel ist es, dass ich mich bis etwa auf Rang 230 der Weltrangliste verbessern kann, damit ich im Januar erstmals die Qualifikation für die Australian Open bestreiten kann. Das wäre genial.

Interview und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 3. Oktober 2015

Ein Dankeschön für die eifrigen Förderer des Seniorentennis

Der Aargauische Tennisverband lud erstmals alle Seniorenverantwortlichen der Aargauer Tennisclubs zum gemeinsamen Tennisspielen und Nachtessen ein. Eine Premiere, die bei allen Beteiligten für Begeisterung sorgte.

Vier Tennisplätze hatte Robert Vögtlin im AARSPORTS Wase vorsorglich reserviert, als er mit der Organisation des Anlasses für alle Seniorenverantwortlichen in den Aargauer Tennisclubs begann. Eigentlich war er sich sicher, dass er nicht alle Plätze brauchen würde, fand doch der Event zum allerersten Mal statt. Doch der Leiter des Seniorenwesens im Aargauischen Tennisverbandes machte die Rechnung ohne die Seniorenverantwortlichen. Von den rund 30 eigeladenen Personen, haben sich deren 21 angemeldet. Die vier Plätze hätten also beinahe nicht gereicht. „Ich bin sehr positiv überrascht, dass so viele gekommen sind. Das hätte ich wirklich nicht gedacht“, freute sich Vögtlin.
Auf die 21 Teilnehmer warteten zwei abwechslungsreiche Tennislektionen. Geleitet wurden diese von einem illustren Quintett: Neben Organisator Robert Vögtlin (55+, TC Brugg) waren dies José Taborda (50+, TC Brugg), Ruedi Buergi (60+, TC Wohlen Niedermatten), Meinrad Kueng (65+, TC Wettingen) und Erwin Lüthi (70+, TC Obersiggenthal). Sie alle gehören zur kantonalen, teilweise gar zur nationalen Spitze in ihrer Alterskategorie und haben in ihrer Karriere schon etliche Trophäen und Medaillen gesammelt.

Vier Cracks wurden bezwungen
Die fünf verrieten den Aargauer Seniorenverantwortlichen einige Tipps und Tricks und zeigten ihnen verschiedene Übungsformen, welche die Teilnehmer künftig auch in den Seniorentrainings in ihren Clubs umsetzen können. Die 21 Teilnehmer aus allen Ecken des Kantons nutzten die Gelegenheit, um in den Pausen mit den Cracks zu fachsimpel, aber sie liessen es sich auch nicht nehmen, diese in einem Match herauszufordern.
Jeder durfte ein Game gegen ein Mitglied des Trainer-Quintetts bestreiten. Sollte jemand ein Game gewinnen, gab es als Preis Tennisbälle für den eigenen Club zu gewinnen. Da waren Ehrgeiz und Wettkampffieber der Seniorenverantwortlichen natürlich entfacht. Sie gaben alles, um die Cracks in die Knie zu zwingen. Und tatsächlich: Gleich vier Teilnehmer haben das Kunststück geschafft und ein Game gewonnen. „Vielleicht muss ich mir fürs nächste Jahr ein paar noch stärkere Leiter suchen“, meinte Vögtlin lachend.

Schöne Anerkennung
Der Organisator zog ein durchwegs positives Fazit der Premiere. „Es herrschte eine super Stimmung und ich glaube, alle Teilnehmer konnten etwas mittnehmen von diesem Nachmittag“, so Vögtlin. Mit dieser Vermutung dürfte er richtig liegen, denn beim anschliessenden Apéro fanden die Teilnehmer nur lobende Worte. „Es ist schön, dass der Aargauische Tennisverband unsere Arbeit anerkennt“, meinte ein Teilnehmer und eine Kollegin fügte an: „Es hat wirklich sehr viel Spass gemacht, ich bin nächstes Jahr bestimmt wieder dabei.“
Damit ist die Aufgabe für Robert Vögtlin klar: Der Anlass soll weiter geführt werden. „Das werden wir auf jeden Fall machen, denn es ist dem Aargauischen Tennisverband ein grosses Anliegen, den Senioren Verantwortlichen der Aargauer Clubs für ihre wertvolle Arbeit danken“, sagt Vögtlin. Und wer weiss, vielleicht muss Robert Vögtlin im nächsten Jahr gar mehr als vier Plätze reservieren.

Einige Impressionen des Anlasses:






Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 27. September 2015

Sadikovic spielt auch in Amerika gross auf

Beim ITF-Turnier in Albuquerque hat Amra Sadikovic (WTA 394) als Qualifikantin die Halbfinals erreicht. Dank diesem grossen Erfolg wird sie sich in der Weltrangliste um beinahe 100 Ränge verbessern.


Das Comeback von Amra Sadikovic wird immer beeindruckender. Bei allen ihrer bisher sieben Turniere hat sie mindestens eine Runde im Hauptfeld überstanden und das obwohl sie sich sechs Mal durch die Qualifikation spielen musste. Zudem hat sie vor zwei Wochen in Frankreich gegen die Top-100-Spielerin Kaia Kanepi aus Estland gewonnen. Und nun hat sie zum Start ihrer Amerika-Tour den grössten Erfolg seit ihrem Neustart feiern können.

Drei Siege im Hauptfeld
Beim mit 75 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Albuquerque überstand Sadikovic drei Qualifikationsmatches und feierte in der ersten Runde einen weiteren wichtigen Sieg gegen die einheimische Nicole Gibbs (WTA 144). Sie gewann mit 4:6, 6:3, 6:4. Und auch in den darauffolgenden zwei Runden blieb Sadikovic ungefährdet. Zuerst eliminierte sie die Französin Sherazad Reix (WTA 267) in zwei Sätzen und dann schlug sie gleich auch noch Tamira Paszek (WTA 219). Gegen die Österreicherin, die vor gut zwei Jahren noch die Weltnummer 26 war, siegte die Aargauerin mit 6:4, 6:3.

Grosser Sprung nach vorn
Und auch im Halbfinal hätte sie beinahe einen Sieg davon tragen können. Sie verlangte Naomi Broady (WTA 127) alles ab, musste sich dann aber knapp mit 4:6, 7:5, 4:6 geschlagen geben. Dank den sechs Siegen in Folge und der daraus resultierenden Halbfinalqualifikation gewinnt Amra Sadikovic 47 Punkte für die Weltrangliste. Damit macht sie beinahe 100 Ränge gut und klopft bereits wieder an die Tür der Top 300 – und das nach nur gerade sieben gespielten Turnieren.
Direkt nach ihrem Halbfinal-Aus ist die 26-Jährige nach Las Vegas geflogen, wo sie bereits heute die erste Qualifikationsrunde für das nächste Turnier bestreitet. Bleibt zu hoffen, dass sie den Schwung mitnehmen kann.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 14. September 2015

Der kantonale Meistertitel zum Geburtstag

Janic Notter aus Zufikon hat sich am vergangenen Wochenende zum Aargauer Junioren Meister in der Kategorie U14 gekürt. Der Youngster träumt aber von viel mehr: Er möchte dereinst auf dem heiligen Rasen von Wimbledon auflaufen.

Am letzten Samstag hat Janic Notter (R2) seinen 14. Geburtstag gefeiert. Und just am Tag danach beschenkte er sich gleich selbst und holte sich in der Kategorie U14 den Aargauer Meistertitel. Der Nachwuchscrack aus Zufikon wurde seiner Favoritenrolle bei den kantonalen Junioren Meisterschaften in Teufenthal gerecht und spielte sich ohne Satzverlust zum Titel. Im Endspiel bezwang er Denis Plüss (R3) in zwei Sätzen und blieb dabei weitestgehend ungefährdet.
Ganz zufrieden war er mit seinem Spiel aber trotzdem nicht. „Ich habe in beiden Sätzen 4:1 geführt und dann mit dem Vorsprung im Rücken mein Spielkonzept nicht mehr konsequent umgesetzt. So verkürzte mein Gegner beide Male auf 3:4“, so Notter. Doch das ist Selbstkritik auf hohem Niveau, denn Defensivspezialist Notter war am Ende der variablere Spieler und damit auch der verdiente Sieger. Wie viele kantonale Nachwuchstitel er bereits gewonnen hat, weiss Janic Notter nicht genau. „Aber es dürften gegen zehn sein“, meint er mit einem Lachen auf den Lippen.

Der Traum vom Profidasein
Sowieso hat Janic Notter hat gut Lachen, denn er blickt auf eine erfolgreiche Sommersaison zurück. Der Junior des TC Bremgarten hat wesentlichen Anteil daran, dass die erste Interclubmannschaft des Vereins in die Nationalliga C aufgestiegen ist. Notter hat zwei Doppel und fünf von sechs Einzelpartien gewonnen – und das obwohl er jeweils auf Position eins oder zwei aufgelaufen war. Als Nummer sieben des Landes in seinem Jahrgang durfte Notter auch an der Junioren Schweizermeisterschaft mitmischen und erreichte dort immerhin die zweite Runde.
Derzeit trainiert Notter, der die 3. Bezirksschule besucht, zehn Stunden pro Woche in Horgen. Dabei verfolgt er ein klares Ziel. „Ich möchte mich weiter verbessern, so dass ich nach der Bezirksschule das Sportgymnasium Rämibühl besuchen und weiterhin viel Tennis spielen kann“, so Notter. Doch der Youngster träumt von viel mehr: Er möchte dereinst Profi werden und in Wimbledon spielen. „Dieses Turnier fasziniert mich und ich mag mich daran erinnern, wie Federer mehrmals gewinnen konnte“, so Notter. „Seither träume ich davon, eines Tages dort spielen zu können.“
Doch der Weg dorthin ist noch weit und voller Hindernisse, die Janic Notter überwinden muss. Eine erste Hürde nimmt er Ende des Monats, wenn er sich bei einem Turnier in Davos erstmals mit der internationalen U14-Konkurrenz messen wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 13. September 2015

Premiere für Hartmeier, das Dutzend für Schär

Am vergangenen Wochenende gingen im Tennisclub Teufenthal die Aargauischen Junioren Meisterschaften zu Ende. Nach knapp zwei Wochen und 170 Matches standen die besten Nachwuchsspieler des Kantons fest.

Die Erleichterung, die nach dem verwandelten Matchball von seinen Schultern fiel, war gross. Im letztmöglichen Anlauf hatte es doch noch geklappt: Nach drei gescheiterten Versuchen konnte sich Patrik Hartmeier (N4, 114, TC Teufenthal, im Bild) doch noch zum Aargauer Meister in der Kategorie U18 küren lassen.
Dabei hatte es zu Beginn des Finalspiels gegen seinen Teamkollegen Noël Kunz (N4, 123, TC Teufenthal) erneut nicht gut ausgesehen. Hartmeier unterliefen zu viele Fehler und er wackelte vor allem auf der Rückhand immer wieder. „Ich hatte einfach kein Selbstvertrauen“, meinte er nach dem Match. Mit 1:4 geriet er ins Hintertreffen und musste bei 4:5 und Aufschlag Kunz gar zwei Satzbälle abwehren. Nachdem er den Satzverlust in Extremis abwenden konnte, schwang das Momentum auf seine Seite und Hartmeier vermochte das Spiel mit seinem Aufschlag und seiner Vorhand vermehrt zu diktieren. So konnte er das Match am Ende mit 7:6, 6:2 für sich entscheiden und bei seinem letzten Auftritt an den Aargauischen Junioren Meisterschaften den Titel in der Königsklasse feiern. „Ich bin froh, dass es doch noch geklappt hat. Aber es war mental schwierig, gegen Noël zu spielen“, so Hartmeier, der knapp drei Stunden davor gemeinsam mit Kunz den Doppeltitel gewonnen hatte.

Striffler fordert Schär
Hartmeier/Kunz hatten sich im Endspiel gegen Jonas Schär (R1, TC Zofingen) und Lukas Striffler (R3, TC Teufenthal) durchgesetzt. Und auch diese beiden standen sich wenig später als Gegner im Endspiel der U16 Kategorie gegenüber. Schär, als grosser Favorit und Titelverteidiger angetreten, wurde dieser Rolle im ersten Satz gerecht. Doch danach schlichen sich in seinem Spiel einige Fehler ein und er fühlte sich nach eigenen Aussagen körperlich „nicht mehr ganz top.“ In den entscheidenden Situationen agierte Schär jedoch trotzdem abgeklärter und gewann am Ende mit 6:3, 7:6. Für Schär ist es bereits der 12. (!) Aargauer Meistertitel bei den Junioren.
Auch Janic Notter (R2, TC Bremgarten) hat schon einige Titel auf seinem Konto. Am Sonntag ist ein weiterer dazugekommen. Der Nachwuchscrack auf Zufikon sicherte sich einen Tag nach seinem 14. Geburtstag den Titel bei den unter 14-Jährigen dank einem 6:4, 6:3-Sieg über Denis Plüss (R3, TC Brugg). Ein attraktives und unterhaltsames Duell lieferten sich Nicolas Kobelt (R4, TC Entfelden, im Bild) und Arenui Lüthi (R5, TC Teufenthal) in der Kategorie U12, aus dem Kobelt dank einem 6:4, 6:1-Erfolg als Sieger hervorging. Bei den Jüngsten (U10) triumphierte Janis Simmen (R6, TC Lenzburg).

Lüscher kämpft sich zum Titel 
Bei den Juniorinnen in der Kategorie U18 schwang Melanie Mijukic (R3, TC Lenzburg) obenaus, die im Final gegen Sharon Petralia (R4, TC Wohlen Niedermatten) sicher in zwei Sätzen gewann. Ein dramatisches Endspiel lieferten sich dagegen Sophie Lüscher (R2, TC Hallwilersee, im Bild) und Sina Schwaiger (R3, TC Wohlen Niedermatten). Die beiden, die gemeinsam die Doppelkonkurrenz gewonnen hatten, kämpften während drei Stunden, ehe sich am Ende mit Lüscher die Favoritin durchsetzen konnte. 4:6, 6:4, 7:5 lautete das Verdikt. Der Titel in der Kategorie U12 war eine sichere Beute von Chelsea Fontenel (R4, TC Rheinfelden), die auf dem Weg zum Sieg nur gerade ein einziges Game abgeben musste. Bei den Jüngsten (U10) siegte Angelina Lüthi (R8, TC Teufenthal) dank zwei Erfolgen in den Gruppenspielen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 12. September 2015

Erster Halbfinal für Yanik Kälin

Beim ITF Junioren Turnier der fünften Kategorie, das diese Woche in Luzern über die Bühne ging, hat sich der Hettenschwiler Yanik Kälin (ITF 1235) erstmals in seiner Karriere für die Halbfinals qualifizieren können.

Bei einem seiner letzten Juniorenturniere hat der 18-Jährige Yanik Kälin seinen bis jetzt grössten Erfolg auf der ITF-Tour feiern können. Bislang war er in der Einzelkategorie nie über die Achtelfinals hinausgekommen. Doch das änderte sich diese Woche in Luzern. Nach der erfolgreich überstandenen Qualifikation – zwei Matches musste er dafür gewinnen – spielte Kälin auch im Hauptfeld stark.

Grosser Sprung nach vorn
Nach einem klaren Sieg über Laurin Aerne (ohne Ranking), bewies er in der zweiten Runde starke Nerven. Den Amerikaner William Grant (ITF 690), der an Nummer fünf gesetzt war, eliminierte er in zwei Tie Breaks mit 7:6, 7:6. Im Halbfinal duellierte er sich dann mit dem Schweizer Henry von der Schulenburg (ohne Ranking), der in der Runde zuvor die Turniernummer 1 aus dem Wettbewerb spediert hatte. In einer Partie über drei Sätze gewann Kälin mit 6:2, 4:6, 6:1 und konnte sich damit für die Runde der letzten Vier qualifizieren. Und dort wartete mit dem zwei Jahre jüngeren Franzosen Florent Bax (ITF 1490), der sich ebenfalls durch die Qualifikation gekämpft hatte, ein – zumindest auf dem Papier - schlagbarer Gegner. Kälin gewann denn auch den ersten Satz mit 6:4, musste sich dann aber am Ende mit 6:4, 3:6, 1:6 geschlagen geben.
Dank diesem Erfolg wird Yanik Kälin in der Juniorenweltrangliste voraussichtlich rund 250 Plätze gut machen  und zum ersten Mal in die Top 1000 vorstossen.

Text und Bild von Fabio Baranzini