Donnerstag, 11. Februar 2016

Tennis in der Anonymität

Wenig Preisgeld, kaum Zuschauer und ein grosser Aufwand: Die Turniere der untersten Stufe der ATP-Tour sind für Spieler und Veranstalter nicht lukrativ. Dennoch sind sie aus sportlicher Sicht wichtig.

Die Erinnerungen an die Australian Open sind noch frisch. Die Machtdemonstration von Novak Djokovic. Der emotionale Überraschungssieg von Angelique Kerber. Die besten Spieler der Welt vermochten die Zuschauer zu begeistern. Über 700 000 waren dabei. Doch es ist nur die absolute Tenniselite, welche die Massen bewegt, die Stadien füllt und richtig Geld verdient. Und es sind nur die ganz grossen Tennis-Turniere, die mit ihrer Veranstaltung hohen Profit erwirtschaften.
Ganz anders sieht es bei den kleinen Future-Turnieren aus, die allen angehenden Tenniscracks, die von einer glamourösen Karriere im Scheinwerferlicht träumen, den Einstieg in den Profizirkus ermöglichen. Über 600 dieser Turniere wurden im vergangenen Jahr in 80 verschiedenen Ländern ausgetragen. In der Schweiz gibt es deren fünf. Drei davon finden im Sommer in der Romandie statt (Gesamtpreisgeld je 10 000 Franken), zwei weitere gehen in dieser Woche in Oberentfelden und nächste Woche in Trimbach über die Bühne. Diese beiden Events sind mit je 25 000 Dollar dotiert.
Was im ersten Moment nach ziemlich viel klingt, relativiert sich bei genauerem Hinschauen schnell. Der Sieger der Turniere in Oberentfelden und Trimbach erhält jeweils 3600 Dollar. Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung müssen von den Spielern selber bezahlt werden. Zum Vergleich: Der Verlierer der 1. Qualifikationsrunde der Australian Open verdiente 3200 Dollar, bekam jedoch zusätzlich 1760 Dollar für den Flug und erhielt während des Turniers eine Tagespauschale für Unterkunft und Verpflegung.

Nur knapp ohne Verlust 
Doch nicht nur die Spieler, die sich teilweise während mehrerer Jahre durch die Mühlen der Future-Turniere kämpfen, ehe sie den Durchbruch schaffen, haben hartes Brot zu essen. Auch für die Organisatoren sind diese Turniere alles andere als lukrativ. 65 000 Franken beträgt das Budget von Turnierdirektor Freddy Blatter in Oberentfelden. "Trotz der Unterstützung von Swiss Tennis, des Kantons und der Sponsoren kommen wir nur knapp ohne Verlust raus. Obwohl ich und einige andere Helfer für die Arbeit an diesem Event auf unseren Lohn verzichten", sagt Blatter. In Trimbach zeigt sich ein nahezu identisches Bild. Das Budget liegt mit 55 000 Franken etwas tiefer, doch auch die Trimbacher sind weit davon entfernt, mit ihrem Turnier einen Gewinn zu erwirtschaften. "Von mir bis zum Ballkind sind alles Idealisten. Und wenn wir ehrlich sind, gilt dies auch für die Sponsoren", so der Trimbacher OK-Präsident Marc Thommen. Auch das Publikumsinteresse hält sich bei den Future-Turnieren in Grenzen. Und das, obwohl etliche Spieler hervorragenden Sport bieten. In Oberentfelden und Trimbach verzichtet man während der ersten Turniertage darauf, eine Tribüne aufzubauen. Bei beiden Events wird diese erst für die Halbfinal- und Finalspiele errichtet. "Wir hoffen, dass möglichst viele Tennisfans den Weg zu den Finalspielen finden", sagt Blatter, der das ITF-Future-Turnier in Oberentfelden in diesem Jahr zum ersten Mal organisiert. Mit 100 bis 150 Zuschauern wäre Blatter bereits zufrieden.

Fünf Turniere sind ein Privileg 
Trotzdem: Aus sportlicher Sicht sind die Unterbauturniere wichtig. "Dank diesen Turnieren haben junge Schweizer Spieler die Chance, erste Punkte zu sammeln und Profiluft zu schnuppern, ohne dass sie dafür ins Ausland reisen müssen", sagt Alessandro Greco, Leiter Spitzensport von Swiss Tennis. Über 300 000 Franken investiert der Verband jährlich, um die Organisatoren der internationalen Turniere in der Schweiz (Junioren- und Profiturniere) zu unterstützen.
Greco ist zufrieden mit den fünf Profiturnieren für Männer, die es hierzulande gibt, auch wenn dies im internationalen Vergleich wenig ist. In der Türkei wurden im vergangenen Jahr 51 Turniere ausgetragen. "Dort werden mit diesen Turnieren die Hotelanlagen ausgelastet und so werden die Turniere zu einem Geschäft. In der Schweiz ist es ein Privileg, dass wir überhaupt fünf Profiturniere haben. Das war vor fünf Jahren noch nicht der Fall", so Greco. "Diese Anzahl an Turnieren reicht aktuell aus, da sich der Nachwuchs international messen sollte."

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 6. Februar 2016

Einspielen für den Auftritt bei den Profis

Gestern gingen die Finalspiele des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy über die Bühne. Zugleich fanden auch die ersten Qualifikationsspiele des Profiturniers statt.

Es passiert selten, dass sich die Wege des ambitionierten Tennisnachwuchs und der gestandenen Profis kreuzen. Wenn, dann geschieht dies zumeist an den Junioren Grand Slam Turnieren, die jeweils auf derselben Anlage ausgetragen werden, wie die Turniere der Profis. Dieses Jahr kommt es aber auch in Oberentfelden zu einem dieser eher seltenen Zusammentreffen. Gestern fanden die Finalspiele der Swiss Junior Trophy statt. Das internationale Juniorenturnier der vierten Kategorie ging bereits zum 7. Mal in Folge im Tenniscenter Aarau West über die Bühne. Erstmals fiel aber auch am selben Tag der Startschuss für das mit 25'000 Dollar dotierte ITF Men’s Future der Profis. Die ersten Qualifikationsmatches begannen bereits um neun Uhr und liefen auch parallel zu den Endspielen der Juniorenkonkurrenz weiter.

Standortbestimmung für die Junioren
Wenn ein internationales Juniorenturnier und ein kleineres Profiturnier zur selben Zeit am selben Ort stattfinden, bietet dies für die Nachwuchscracks auch immer die Chance zu einer Standortbestimmung. Und diese zeigt ein klares Bild: Der Weg vom erfolgreichen Junior zum Profi ist lang und steinig. Obwohl das Profiturnier in Oberentfelden zur Serie der Futureturniere – also den kleinsten Profiturnieren – gehört, schafft es von den Teilnehmern des Juniorenturniers kein einziger auf Grund seines Rankings direkt ins Hauptfeld. Immerhin deren acht können jedoch in der Qualifikation mitmischen. Einer von ihnen ist Luca Keist (im Bild). Der 17-jährige Linkshänder vom Tennisclub Zofingen stand gestern gleich doppelt im Einsatz. Nach seinem Finalspiel in der Juniorenkonkurrenz, das er gegen Tim Rühl aus Deutschland mit 6:4, 6:3 gewann, spielte er drei Runden später noch die erste Qualifikationsrunde des Profiturniers. „Ich merke schon, dass ich bereits etwas müde bin nach dem Juniorenturnier, aber diese beiden Dinge muss man trennen können. Dann klappt das schon“, so Keist.
Turnierdirektor Freddy Blatter sieht die Kombination zwischen Junioren- und Profiturnier als Chance. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren ein stärker besetztes Juniorenturnier haben, weil sich die Junioren, die auch bereits bei den Profis spielen, an der Swiss Junior Trophy auf den Einsatz am Profiturnier vorbereiten wollen“, so Blatter, der sich überlegt, im kommenden Jahr für den Sieger des Juniorenturniers eine Wild Card – ein garantierter Startplatz – für das Hauptfeld zu vergeben. Die Hauptkonkurrenz des diesjährigen Profiturniers beginnt morgen. 

Oberentfelden und Ylena In-Albon - das passt
Während bei den Junioren gestern Luca Keist seinen zweiten internationalen Juniorentitel gewinnen konnte, schwang bei den Juniorinnen die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild) oben aus. Die 16-Jährige scheint sich in Oberentfelden wohl zu fühlen, denn sie hatte bereits im vergangenen Sommer an selber Stätte sowohl die Einzel als auch die Doppelkonkurrenz gewonnen. „Dass ich hier so gut spiele, ist wohl Zufall. Aber das Finale war ein hartes Stück Arbeit und hätte gerade im ersten Satz auch in die andere Richtung kippen können.“ Mit 7:5, 6:3 setzte sich In-Albon gestern gegen die Kappelerin Tamara Arnold durch, die nach einer langen Verletzungspause erstmals seit beinahe einem Jahr wieder Punkte für die Juniorenweltrangliste sammeln konnte. „Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden, auch wenn mir im Endspiel die Kraft gefehlt hat, um zu gewinnen. Dass ich in diesem Jahr beim dritten Turnier zum dritten Mal im Finale verlieren, ist aber schon sehr ärgerlich.“


So verlief das Finalspiel der Junioren:
Es war eine starke Leistung, die Luca Keist im gestrigen Finalspiel der Swiss Junior Trophy abrufen konnte. Gegen Tim Rühl, die aktuelle Nummer 65 der Juniorenweltrangliste, startete der Junior des TC Zofingen als Aussenseiter. Doch Keist spielte keinesfalls wie ein Aussenseiter. Von Beginn weg agierte er sehr konzentriert, beging wenig Fehler und machte seinem Gegner das Leben damit schwer. Rühl, der die Swiss Junior Trophy in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, beging den einen oder anderen Fehler mehr als üblich und das wusste Keist resolut auszunutzen.
Im ersten Satz gelang ihm das Break zum 4:3. Kurz darauf holte er sich den ersten Satz mit 6:4. Doch damit nicht genug: Gleich im ersten Aufschlagsspiel von Rühl im zweiten Durchgang realisierte Keist bereits wieder ein Break. Und das war die Entscheidung. Keist verwaltete den Vorsprung geschickt und siegte am Ende verdient mit 6:4, 6:3. „Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich. Es ist das erste Mal, dass ich einen Spieler aus den Top 100 der Rangliste schlagen konnte und dann gelingt mir das gleich noch im Final in Oberentfelden, wo ich früher trainiert habe“, freut sich Keist, der dank seinem zweiten ITF-Titel und der Finalqualifikation im Doppel mit einer Rangierung um Rang 175 seine beste Klassierung in der Juniorenweltrangliste erreichen wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 3. Februar 2016

Auf der Erfolgswelle

Der 17-jährige Luca Keist will diese Woche bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln, um sich erstmals für ein Junioren Grand Slam Turnier zu qualifizieren.

Der erste internationale Turniersieg, die Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Klosters und vor wenigen Wochen der Schweizer Meistertitel bei den U18-Junioren und der Vorstoss unter die 200 besten Junioren der Welt – die letzten Monate ist Luca Keist von Erfolg zu Erfolg geilt. „Ich bin selber überrascht, was in den letzten Monaten alles passiert ist. Damit hätte ich echt nie gerechnet“, sagt Keist und lächelt verschmitzt.
Mit dem Erfolg stiegen aber auch die Erwartungshaltung und der Druck. Bislang ging Keist mit dieser neuen Situation jedoch erstaunlich gelassen um. Kaum einmal kassierte er eine unnötige Niederlage oder blieb hinter den gestiegenen Erwartungen zurück. „Natürlich spüre ich mehr Druck und ich musste mich auch zuerst daran gewöhnen. Aber ich versuche, meine Erfolge und das gesteigerte Interesse an meiner Person nicht überzubewerten“, so Keist. Dennoch schwingt Stolz in seiner Stimme mit, wenn er über seine jüngsten Erfolge spricht. Vor allem der erste Schweizer Meistertitel – nach zwei Finalniederlagen – bedeutet ihm viel. Genauso die überraschende EM-Teilnahme in Klosters im vergangenen Sommer. „Es war eine ganz besondere Erfahrung, an diesem Turnier dabei zu sein“, blickt er zurück.

Der Titel im Hinterkopf
Diese Woche steht Luca Keist bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden im Einsatz. Mit seinem Heimturnier im Tenniscenter Aarau West hat der Junior des Tennisclubs Zofingen allerdings noch eine Rechnung offen. Bei den bisherigen Teilnahmen konnten der 17-Jährige noch nie mehr als ein Match gewinnen. Das soll sich in diesem Jahr ändern. „Ich habe natürlich den Titel im Hinterkopf, aber die Gegner sind ab der ersten Runde stark und können – besonders in der Halle – an einem guten Tag gefährlich werden“, warnt Keist, der in Oberentfelden als Turniernummer zwei ins Geschehen eingreift, vor übersteigerten Erwartungen.
In den nächsten Wochen wird Luca Keist, der ein Sportgymnasium besucht und im nächsten Jahr seinen Abschluss anpeilt, vermehrt höher dotierte internationale Juniorenturniere im Ausland bestreiten. Dies mit einem klaren Ziel vor Augen: Der Linkshänder möchte in seinem letzten Jahr als Junior erstmals bei einem Nachwuchs Grand Slam Turnier antreten können. Dafür muss sich Luca Keist, der aktuell auf Rang 197 der Juniorenweltrangliste steht, noch um rund 80 Plätze nach vorne kämpfen. Bei diesem Unterfangen käme natürlich ein Erfolg in Oberentfelden mehr als gelegen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 2. Februar 2016

Über Entfelden und Zofingen an die Junioren Grand Slams

Die Walliserin Ylena In-Albon spielt diese Woche an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden und ab Mai in Zofingen für die NLB-Interclubmannschaft.

Ylena In-Albon scheint es im Aargau zu gefallen. Die 16-jährige Walliserin aus Baltschieder hat im vergangenen Sommer in Oberentfelden bei der stark besetzten Swiss Junior Trophy sowohl im Einzel, als auch im Doppel triumphiert – für sie einer der grössten Erfolge ihrer Karriere -, und im kommenden Mai geht sie für das Interclubteam des Tennisclubs Zofingen in der Nationalliga B auf Punktejagd. „Ich kenne das ganze Team sehr gut und habe sofort Lust gehabt, in dieser Mannschaft zu spielen. Als ich letztes Jahre angefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen“, so In-Albon, die in der letzten Saison noch für Nyon aufgelaufen war.
Diese Woche steht die amtierende Oberwalliser Nachwuchssportlerin des Jahres erneut im Aargau im Einsatz. Bei der Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden will sie ihre Position in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern. Und das mit gutem Grund: Noch in diesem Jahr möchte sie an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Dafür muss sie in die Region der Top 100 der Juniorenweltrangliste vorstossen. Aktuell steht die B-Kaderspielerin von Swiss Tennis auf Rang 169. Mit einem weiteren Turniersieg in Oberentfelden könnte die zweifache Junioren Schweizermeisterin rund 25 Plätze gutmachen. „Ich habe den Turniersieg sicher im Hinterkopf, aber ich nehme Spiel für Spiel, denn es hat einige sehr gute Spielerinnen dabei. Das wird nicht einfach“, warnt In-Albon vor zu hohen Erwartungen. Ihr erstes Spiel hat sie gestern aber zumindest schon mal gewonnen – wenn auch mit etwas mehr Mühe, als ihr lieb war.

Auf Sand "zu Hause"
Ihre Trainingsbasis hat Ylena In-Albon, die in Brig die HSK Sportschule besucht und dort die Matura absolviert, im Tessin aufgeschlagen. Dort trainiert sie unter der Leitung von Gonzalo Vitale rund 18 Stunden pro Woche. Ihr Coach begleitet sie zumeist auch an die Turniere im In- und Ausland. Nach ihrem Auftritt in Oberentfelden stehen zwei Profiturniere der untersten Kategorie in Spanien auf dem Programm. Auf den Sandplätzen im Süden Europas fühlt sich In-Albon wohl. Die rote Asche kommt ihrem variantenreichen Spiel entgegen. „Ich ‚hacke’ nicht einfach auf die Bälle, sondern versuche, die Punkte aufzubauen und viel zu variieren. Das habe ich schon als Juniorin so gemacht“, sagt sie.
Diese fürs Frauentennis eher untypische Spielart birgt jedoch auch die Gefahr, zu passiv zu agieren und sich zu stark in die Defensive drängen zu lassen. „Ich arbeite derzeit intensiv daran, dass mir das nicht passiert. Zudem muss ich auch schauen, dass ich in den entscheidenden Phasen der Matches noch konzentrierter bin und keine dummen Fehler mache“, so In-Albon. Wenn ihr dies gelingt, stehen die Chancen gut, dass sie auch ihr zweites grosses Ziel in diesem Jahr erreicht: Neben der Teilnahme an einem Junioren Grand Slam will sie auch ihr WTA-Ranking deutlich verbessern.

Drei in Runde drei
Neben Ylena In-Albon haben sich gestern noch drei weitere Junioren des TC Zofingen für die dritte Runde der Swiss Junior Trophy qualifiziert. Dominique Meyer (ITF 1225) bezwang die an Nummer 14 gesetzte Französin Tiffany Phaysouphanh (ITF 821) souverän mit 6:3, 6:3. Sydney Weller (ohne Ranking, im Bild) setzte sich gegen die Turniernummer 15, die Deutsche Valentina Likic (ITF 832), ebenfalls in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 durch. Für beide Spielerinnen ist es das erste Mal, dass sie bei einem Grad-4-Event in den Achtelfinals stehen. Als einziger Junior des TC Zofingen steht Luca Keist (ITF 197) im Achtelfinal. Der an Nummer zwei gesetzte Linkshänder gewann sein Spiel gegen Joel Alt (ITF 1304) sicher mit 6:2, 6:1. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 1. Februar 2016

Meyer und Weller in der zweiten Runde

Am ersten Tag der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden konnten bloss zwei von fünf Aargauer Talenten ihre erste Runde siegreich gestalten. Alle anderen mussten ihre Ambitionen bereits begraben.

„Hauptsache gewonnen.“ Mit dieser Aussage analysierten Dominique Meyer (im Bild) und Sydney Weller unabhängig voneinander ihre Erstrundenpartien an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Die beiden Juniorinnen des Tennisclubs Zofingen waren mit ihren Auftritten nicht restlos zufrieden, konnten sich am Ende aber dennoch durchsetzen. Dominique Meyer (ITF 1225) gewann gegen die slowenische Qualifikantin Kristina Tina Godec mit 7:5, 6:3. Gar über drei Sätze musste Sydney Weller bei ihrem ersten Auftritt gehen. Die 17-Jährige, die derzeit noch kein Ranking besitzt und bloss dank einer Wild Card des Organisators direkt im Hauptfeld antreten konnte, siegte gegen die Französin Margaux Orange (ITF 1295) mit 6:4, 4:6, 6:1.

Schär zu wenig kaltblütig
Doch nicht alle Nachwuchsspieler aus der Region haben die erste Runde überstanden. Jonas Schär kassierte eine bittere Niederlage. Der Youngster aus Küngoldingen zeigte bei seinem Heimturnier einen couragierten Auftritt und dominierte das Spielgeschehen während rund eineinhalb Sätzen gegen den Belgier Thibault Aksoyek souverän. Schär servierte stark, diktierte die Punkte und suchte den Weg ans Netz. Doch als sich ihm im zweiten Satz die Chance bot, das wohl entscheidende Break zu realisieren, agierte er zu wenig entschlossen. Die Konsequenz: Schär verpasste das Break, verlor den zweiten Satz kurz darauf mit 4:6 und geriet im entscheidenden Durchgang schnell mit 0:3 in Rücklage. Diese Hypothek konnte Schär nicht mehr wettmachen und verlor am Ende mit 6:1, 4:6, 2:6. Entsprechend gross war er Frust am Ende: „Ich habe zu Beginn sehr gut spielt, aber in den entscheidenden Situationen war ich nicht präsent genug. Das ist ärgerlich“, so Schär.
Ebenfalls ausgeschieden sind Michelle Fux (ITF 1170), Mitglied der Zofinger NLB-Interclubmannschaft, und  Nathan Eugster (ITF 1757) vom TC Wohlen Niedermatten. Sie scheiterten in der ersten Runde, ohne dabei einen Satz zu gewinnen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 31. Januar 2016

Stefanie Vögele meldet sich zurück

Stefanie Vögele gewinnt in Frankreich ein mit 50'000 Dollar dotiertes ITF-Turnier. Es ist für sie der erste Turniersieg seit November 2012, als sie im japanischen Toyota triumphiert hatte.

Die Saison hat nun wahrlich nicht nach dem Geschmack von Stefanie Vögele (WTA 118) begonnen. Die 25-Jährige aus Leuggern hat bislang drei Turniere auf der WTA-Tour bestritten und ist jedes Mal bereits in der Qualifikation gescheitert. Auch bei den Australian Open, wo sie Luksika Kumkhum (WTA 158) aus Thailand in zwei Sätzen unterlegen war. Daher kam es nicht ganz überraschend, dass sie für die anstehende Fed Cup Partie gegen Deutschland von Captain Heinz Günthardt nicht aufgeboten wurde. An ihrer Stelle rückte Viktorija Golubic (WTA 149) ins Team, die im Ranking zwar hinter Vögele liegt, aber an den Australian Open die Qualifikation überstanden und in diesem Jahr bereits ein ITF-Turnier gewonnen hatte.

Siege gegen Sadikovic und Golubic
Nach diesen neuerlichen Rückschlägen hat Stefanie Vögele diese Woche jedoch ein starkes Lebenszeichen von sich gegeben. Beim gut besetzten ITF-Turnier im französischen Andrezieux-Boutheon sicherte sie sich den Titel. Und das war alles andere als ein Spaziergang für die beste Aargauerin Tennisspielerin. In der zweiten Runde musste sie im Aargauer Duell gegen Amra Sadikovic (WTA 207) gleich mehrere Matchbälle abwehren, ehe sie nach mehr als drei Stunden Spielzeit mit 6:1, 6:7, 7:6 gewinnen konnte. Und auch im Viertelfinal, wo sie sich mit Viktorija Golubic mass, bewies Vögele ihre Kämpferqualitäten. Erneut musste die 25-Jährige über die volle Distanz, siegte jedoch mit 6:2, 2:6, 6:4.

Keine Verbesserung im Ranking
Im Halbfinal profitierte sie dann beim Stand von 5:2 von der Aufgabe ihrer Gegnerin Oceane Dodin (WTA 147), ehe sie im Endspiel die Belgierin An-Sophie Mestach (WTA 163) mit 6:1, 6:2 deutlich in die Schranken wies. Zwar wird sich Vögele dank diesem Triumph in der Weltrangliste kaum verbessern – mit dem Titel kompensiert sie lediglich die Punkte, die sie im Vorjahr mit dem Erreichen der zweiten Runde an den Australian Open gewonnen hatte - , dafür dürfte sie dank diesem Erfolg wieder neues Selbstvertrauen getankt haben. Bleibt zu hoffen, dass sie den Schwung mitnehmen kann, um sich möglichst bald wieder unter die Top 100 vorzukämpfen.

Text von Fabio Baranzini, Bild Rick Gleijm (Facebook)

Freitag, 29. Januar 2016

Schär und Nohl wollen die ersten Punkte holen

Ab morgen ist in Oberentfelden Tennis Trumpf. Während den nächsten beiden Wochen finden im Tenniscenter Aarau West zwei internationale Tennisturniere statt. Beim Juniorenevent sind auch mehrere Nachwuchscracks des TC Zofingen mit dabei.

Während U18-Schweizer Meister Luca Keist, der seit dieser Woche zu den besten 200 Junioren der Welt gehört, an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden an Nummer zwei gesetzt sein wird, kämpfen Jonas Schär und Lars Nohl – beide derzeit noch ohne Ranking - um ihre ersten Punkte für die Juniorenweltrangliste. Schär, der in Oberentfelden trainiert und damit ein Heimspiel geniesst, hat von Swiss Tennis eine Wild Card für das Hauptfeld erhalten.
Vor einem Jahr hatte der 15-jährige Küngoldinger an selber Stätte seine Premiere im Hauptfeld eines internationalen U18-Turnieres gefeiert. Trotz couragierter Leistung blieb er damals ohne Satzgewinn und scheiterte in der ersten Runde. Das will er in diesem Jahr ändern. „Letztes Jahr war alles neu für mich. Mittlerweile weiss ich, wie solche internationalen Turniere ablaufen und ich glaube, dass ich auch körperlich besser mithalten kann als noch vor einem Jahr“, so Schär.

Intensive Vorbereitung
Der C-Kaderspieler von Swiss Tennis, der an den Junioren Schweizer Meisterschaften zu Beginn dieses Jahres die Bronzemedaille gewonnen hatte, hat in den letzten Wochen intensiv auf seinen Auftritt an der Swiss Junior Trophy hingearbeitet. „Ich habe viel Krafttraining gemacht und auch regelmässig im taktischen Bereich gearbeitet, damit ich vor Heimpublikum mein bestes Tennis zeigen kann. Wir haben jeweils auf dem Platz trainiert, wo ich dann auch meine Matches bestreiten werde. Das gibt mir in der Partie eine gewisse Sicherheit und ich werde wohl auch etwas weniger nervös sein“, sagt Schär, der sich zum Ziel gesetzt hat, eine bis zwei Runden im Hauptfeld zu überstehen.

Vorfreude ist gross
Das hat auch der dritte Junior des TC Zofingen vor, der in Oberentfelden an den Start geht. Der 17-jährige Lars Nohl muss dafür allerdings zuerst die Qualifikation überstehen. Dass ihm dies bei seiner ersten Teilnahme an der Winterausgabe der Swiss Junior Trophy gelingt, ist durchaus möglich, denn er hat in den letzten Monaten Fortschritte gemacht und gute Resultate erzielt. „Ich habe bis jetzt in diesem Winter super gespielt und ich fühle mich auch sehr gut. Gerade was das Spielverständnis angeht, konnte ich zuletzt zulegen. Ich habe das Gefühl, dass ich besser weiss, wann ich welchen Ball spielen muss“, so Nohl, der in der Swiss Tennis Academy in Biel an seiner Tenniskarriere feilt. Die Teilnahme am ITF-Turnier in Oberentfelden ist für Nohl etwas Besonderes. „Bei einem ITF-Turnier zu spielen, ist immer spezieller als bei einem normalen Schweizer Turnier anzutreten. Die Vorfreude ist grösser und ich habe mich auch länger darauf vorbereitet“, sagt Nohl. Ab morgen kann er zeigen, ob sich der zusätzliche Aufwand gelohnt hat.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 27. Januar 2016

Erstmals seit zehn Jahren gibt es im Aargau wieder ATP-Punkte zu gewinnen

In den nächsten zwei Wochen blickt die Schweizer Tennisszene nach Oberentfelden. Im Tenniscenter Aarau West finden während den Sportferien gleich zwei internationale Tennisevents statt.

Den Anfang machen die Juniorinnen und Junioren, die im Rahmen der 7. Ausgabe der Swiss Junior Trophy um Punkte für die Juniorenweltrangliste kämpfen. Beim Turnier der vierten Kategorie fehlen zwar die weltbesten Junioren, weil es nicht viele Ranglistenpunkte zu gewinnen gibt, dafür bekommen umso mehr nationale und regionale Spieler die seltene Chance, sich vor der eigenen Haustür mit der internationalen Konkurrenz zu messen.
Doch die regionalen Vertreter werden nicht bloss mitspielen, sondern einige dürfen sich gar Chancen im Kampf um den Titel ausrechnen. Beispielsweise ist Luca Keist, der bis zu seinem Umzug nach Liestal vor zwei Jahren in Rothrist gewohnt hat und auch heute noch für den Tennisclub Zofingen spielt, bei den Junioren an Nummer zwei gesetzt. Und Keist ist in Form. Nach seinem U18-Schweizermeistertitel Anfang Januar hat der Linkshänder am vergangenen Wochenende in Ägypten bei einem gleich hoch dotierten ITF-Turnier wie die Swiss Junior Trophy den Final erreicht. Und auch bei den Juniorinnen zählt mit Tamara Arnold (im Bild) aus Kappel, die früher einige Jahre in Oberentfelden trainiert hat, eine Spielerin aus der Region zum Favoritenkreis.

In Rekordzeit organisiert
Direkt im Anschluss an das Juniorenturnier, das am Samstag in einer Woche zu Ende geht, findet in Oberentfelden erstmals ein mit 25'000 Dollar dotiertes Männer Profiturnier statt. In den letzten zehn Jahren hat es im Aargau kein Tennisturnier mehr gegeben, bei dem die Spieler Punkte für die ATP-Weltrangliste gewinnen konnten. Der Mann, der dieses Turnier in den Aargau geholt und in Rekordzeit auf die Beine gestellt hat, ist Freddy Blatter. Erst in November erhielt der 66-Jährige Tennisschulleiter vom Schweizer Tennisverband die Zusage, dass er das Turnier, das in den letzten Jahren jeweils in Taverne (Tessin) stattgefunden hatte, austragen darf. „Ich hatte Swiss Tennis ein paar Wochen zuvor gesagt, das sich mir vorstellen könnte, das Turnier durchzuführen. Dass ich aber tatsächlich den Zuschlag erhalten habe, hat mich schon etwas überrascht. Aber ich konnte dann ja schlecht nein sagen“, erzählt der Turnierdirektor lachend.
Und so begann Freddy Blatter im November mit Hochdruck, das Turnier zu organisieren. Obwohl Blatter und seine Helfer ein eingespieltes Team sind und seit vielen Jahren internationale Tennisturniere organisieren, wäre die Austragung des Profiturniers direkt im Anschluss an das Juniorenturnier ohne die Unterstützung von Swiss Tennis und dem Departement für Bildung Kultur und Sport des Kantons Aargau nicht möglich gewesen. „Allein für das Profiturnier brauchen wir ein Budget von 65’000 Franken. Dieser Betrag war – obwohl wir uns auf viele treue Partner verlassen können – in drei Monaten schlicht nicht aufzutreiben gewesen“, so Blatter. Doch auch so ist es eine mehr als beachtliche Leistung, dass die Organisatoren für beide Turniere Sponsorengelder in der Höhe von 62‘000 Franken generieren konnten.

Enorme Leistungsdichte
Und der Aufwand hat sich gelohnt: Wirft man einen Blick auf die Teilnehmerliste sticht die enorme Leistungsdichte der gemeldeten Spieler ins Auge. Nicht weniger als 20 Spieler zwischen Rang 202 und Rang 340 der ATP-Weltrangliste haben sich für das Tennis Pro-Open Aargau eingeschrieben. Beinahe 300 Spieler stehen zudem noch auf der Warteliste. „Ich bin selbst etwas überrascht, dass die Dichte so enorm hoch ist. Ich vermute aber, dass dies damit zusammenhängt, dass in dieser Woche kein andere Turnier dieser Grösse in Europa stattfindet“, so Blatter, der trotz der starken internationalen Konkurrenz hofft, dass auch der eine oder andere regionale Spieler in der Qualifikation Unterschlupf finden wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 24. Januar 2016

Dritter ITF-Final für Keist

Luca Keist (ITF 243) vom Tennisclub Zofingen stellt seine gute Form einmal mehr unter Beweis. In Ägypten erreicht er das Endspiel eines ITF-Juniorenturniers und wird sich damit in der Junioren Weltrangliste deutlich verbessern.

Der Start in die neue Saison ist Luca Keist definitiv geglückt. Und das nicht nur auf nationalem Parkett. Der 17-jährige Linkshänder, der Anfang Januar seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den U18-Junioren gewinnen konnte, hat auch auf der ITF-Tour ein gutes erstes Turnier gezeigt. Bei einem Turnier der vierten Kategorie in Ägypten hat der Junior des Tennisclubs Zofingen gross aufgespielt und ist seiner Favoritenrolle als Turniernummer zwei gerecht geworden.

Knappe Niederlage im Final
In den ersten vier Partien des auf Hartplatz ausgetragenen Turniers gab Luca Keist keinen einzigen Satz ab. Einzig der Russe Yan Bondarevskiy (ITF 308) vermochte Keist in der zweiten Runde zu fordern. Doch auch dieses Match entschied Keist mit 6:3, 7:6 für sich. Im Endspiel – dem dritten in seiner Karriere - wartete dann der einheimische Yousef Khamis (ITF 353). Der erst 15-jährige Ägypter hat zwei seiner letzten drei ITF-Turniere gewonnen und war auch im Finalduell gegen Keist der erwartet starke Gegner. In einem umkämpften Spiel musste sich Luca Keist mit 5:7, 5:7 geschlagen geben.
Obwohl Luca Keist in seinem dritten Finalspiel auf der ITF-Tour zum zweiten Mal verloren hat, wird er sich in der Weltrangliste der Junioren deutlich verbessern. Dank den gewonnen Punkten wird er erstmals zu den besten 200 Junioren der Welt gehören.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 23. Januar 2016

Gutes Ergebnis, angepasstes Sponsoringkonzept und hohe Ziele im Juniorenbereich

Hoher Besuch an der 78. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes in Wettingen: Regierungsrat Alex Hürzeler erwies den versammelten Vertretern der Aargauer Clubs die Ehre.

Sportdirektor Alex Hürzeler verriet in seiner kurzen Ansprache, dass er eine Vergangenheit im Tennissport hat. „Ich habe als Junior im Tennisclub Frick gespielt. Heute greife ich aber nur noch ab und zu in den Ferien zum Racket“, so Hürzeler. Doch der Regierungsrat kam nicht bloss nach Wettingen, um von seiner kurzen Vergangenheit als Tennisspieler zu berichten, sondern er brachte Neuigkeiten betreffend dem Swisslos Sport Fonds mit. „Die neue Verordnung bietet mehr Möglichkeiten, gerade im Materialbereich. So werden neu beispielsweise Tennisbälle subventioniert, die zu Trainingszwecken genutzt werden, und auch Sanierungs- und Neubauprojekte werden grosszügiger unterstützt.“ Gut möglich, dass der eine oder andere Tennisclub im Kanton von dieser neuen Regelung Gebrauch machen wird.
Abgesehen vom hohen Gast aus der Politik verlief die Generalversammlung in den gewohnten Bahnen. Der Vorstand wurde wieder gewählt, das Budget 2016, das einen Verlust von gut 16'300 Franken vorsieht, wurde durchgewunken, genauso wie sämtliche Jahresberichte und die Rechnung des vergangenen Jahres, die ein „überraschend gutes Ergebnis hervorbrachte“, wie Kassierin Lisbeth Speich sagte. Der Verlust belief sich lediglich auf rund 3000 Franken statt auf die budgetierten 34'000 Franken. Dies Dank geringeren Ausgaben im Juniorenbereich und Mehreinnahmen aus dem Swisslos Sport Fonds.

Ambitionierte Ziele
Eine Sache war aber an dieser Generalversammlung dennoch anders: In den Reihen der Vorstandsmitglieder war ein neues Gesicht auszumachen. Sandra Laubi ist die neue Juniorenverantwortliche des Aargauischen Tennisverbandes. „Vor einem Jahr hätte ich mir noch nicht vorstellen können, hier zu sein. Aber als mich Roland angefragt hat, ob ich das Amt übernehmen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Für mich ist der Nachwuchs das Wichtigste überhaupt. Deshalb habe ich diesen Job angenommen“, so die ehemalige Juniorenverantwortliche des Tennisclubs Aarau, die unter anderem auch als Tennistrainerin arbeitet.
Die neue Frau im Vorstand hat sich für ihr erstes komplettes Amtsjahr gleich zwei ambitionierte Ziele gesetzt: Sie will das bestehende Nachwuchsförderungskonzept im Aargau optimieren und zudem dafür sorgen, dass im Aargau flächendeckend mit der Kids Tennis Highschool von Swiss Tennis gearbeitet wird. „Wir wollen dieses Projekt in den Schulen und Kindergärten vorstellen und die Kinder so zum Tennisspielen bringen“, sagt Laubi.

Drei Werbespots und eine Bitte
Ambitionierte Ziele hatte sich vor einem Jahr auch Stephan Kyburz gesteckt. Der Sponsoring- und Marketingverantwortliche des ATV hatte an der letztjährigen GV sein Sponsoringkonzept präsentiert, mit dem er 80'000 Franken generieren wollte. „Das war wohl etwas zu ambitioniert“, musste Kyburz nun eingestehen. „Nachdem es mir nicht gelungen war, grosse Sponsoren an Land zu ziehen, habe ich Mitte Jahr das Konzept komplett verändert. Wir backen nun kleinere Brötchen, aber ich werde weitermachen, denn schliesslich zählt jeder Franken.“
Den Abschluss der Generalversammlung bildeten dann vier Wortmeldungen aus dem Kreis der anwesenden 29 Club- und 3 Centervertretern. Freddy Blatter rührte die Werbetrommel für die anstehende Swiss Junior Trophy und das darauffolgende Profiturnier in Oberentfelden, Freddy Siegenthaler wiederum warb für die Kids Tennis Highschool, an der er mitgearbeitet hat, und Ralph Künzler machte den Anwesenden die Aargauischen Tennismeisterschaften der Aktiven schmackhaft, die in den kommenden beiden Jahren in Wettingen stattfinden. Hans Gloor, Präsident des TC Teufenthal, bat den Vorstand in seiner Wortmeldung darum, alle kantonalen Meisterschaften mit demselben finanziellen Betrag zu unterstützen. Bis anhin erhalten die Meisterschaften der Aktiven 5000 Franken, die Junioren- und Seniorenmeisterschaften dagegen 2000 Franken.

Text und Bilder von Fabio Baranzini


Klicke auf das untenstehende Bild, um weitere Impressionen der GV zu betrachten:

Freitag, 22. Januar 2016

Aufbau statt Australian Open

Tennisprofi Amra Sadikovic hat sich für die neue Saison hohe Ziele gesteckt und nimmt die Top 100 der Welt ins Visier. Ab April wird sie die Zusammenarbeit mit Muhamed Fetov weiter intensivieren.

Erstmals die Australian Open zu bestreiten, das war das grosse Ziel von Amra Sadikovic. Und dank ihrem beeindruckenden Comeback im letzten Sommer wurde das erste Grand Slam Turnier des Jahres am anderen Ende der Welt plötzlich ein ernsthaftes Thema. So ernst, dass die 26-jährige Profispielerin kurz vor Weihnachten bereits damit begonnen hatte, das Visumantragsformular für den Aufenthalt in Melbourne auszufüllen. In der Weltrangliste lag Sadikovic zu jenem Zeitpunkt auf Rang 210 – eine Klassierung, die in den letzten Jahren stets für die Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open gereicht hat.
In diesem Jahr aber nicht. Zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses lag der Cut bei Rang 200. Sadikovic hätte also hoffen müssen, dass gleich zehn Konkurrentinnen auf ihre Teilnahme verzichten. „Dieses Risiko wollte ich aber nicht eingehen. Australien ist ja auch nicht gleich um die Ecke, sondern es wäre eine lange Reise gewesen bloss für eine eventuelle Teilnahme“, sagt Sadikovic, die sich in Absprache mit ihrem Coach Muhamed Fetov entschied, an Stelle der Reise nach Australien einen Aufbaublock in Angriff zu nehmen.

Die Lockerheit ist der Schlüssel
Statt nach Australien führte Amra Sadikovics Weg nach Weihnachten also nach Biel, wo sie mit Swiss Tennis Konditionstrainer Beni Linder intensiv an ihrer Fitness schuftete. Zuerst stand zwei Wochen lang die Kondition im Zentrum. In diesen Tagen liegt der Fokus jedoch bereits wieder auf dem Tennisspiel. Und das mit gutem Grund: Bereits Ende Januar startet Amra Sadikovic bei einem Turnier in Frankreich in die neue Saison.
Eine Saison, in der für die 26-Jährige aus Birr einiges drin liegt. Da sie erst im letzten Juni auf die WTA-Tour zurückgekehrt war, hat sie im ersten halben Jahr keinerlei Punkte zu verteidigen. „Wenn ich die Lockerheit der letzten Monate beibehalten kann, erwarte ich von mir, dass ich nochmals einen Schritt mache und dann kann einiges passieren“, blickt Sadikovic voraus. Bis an die Grenze der Top 100 soll es in diesem Jahr gehen. So weit nach oben also, wie noch nie zuvor in ihrer Karriere. Amra Sadikovic ist überzeugt, dass sie den Sprung in die Top 100 in ihrer zweiten Karriere schaffen wird. „Ich bin nicht mehr dieselbe Spielerin. Ich gehe viel professioneller an die Sache heran, versuche aber die Turniere trotzdem auch zu geniessen“, beschreibt sie die Veränderungen im Vergleich zu ihrem ersten Anlauf als Profi.

Fetov ab April immer dabei
Mitverantwortlich für dieses Umdenken ist auch Coach Muhamed Fetov. Der ehemalige Tennisprofi aus Baden, den Sadikovic seit vielen Jahren kennt, betreut sie seit ihrem Comeback. Und die Zusammenarbeit wird in dieser Saison noch enger werden. Ab April wird Fetov seine Tennisschule aufgeben, um sich hauptberuflich um die Karriere von Sadikovic zu kümmern. „Natürlich wird dadurch der Druck auf mich noch etwas grösser, denn ich bin mit meinen Resultaten für zwei Personen verantwortlich“, ist sich Sadikovic bewusst. „Aber für mich ist es auch ein riesiger Motivationsschub, zu wissen, dass jemand so stark an mich glaubt, dass er auch bereit ist, so viel in mich zu investieren.“ Man darf gespannt sein, was das Duo Sadikovic/Fetov in diesem Jahr erreichen wird. Der Anfang war mit dem fulminanten Comeback in den letzten Monaten schon einmal sehr vielversprechend.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 18. Januar 2016

Lüscher und Fontenel an der Team-EM

Gleich zwei Aargauer Nachwuchsspielerinnen wurden vom Schweizer Tennisverband Swiss Tennis für die Junioren Team Europameisterschaft selektioniert. Es sind dies Sophie Lüscher und Chelsea Fontenel.

So lässt sich für Sophie Lüscher (R2) die frühe Niederlage an den Junioren Schweizer Meisterschaften, wo sie mit grossen Ambitionen gestartet war, jedoch bereits in der zweiten Runde verloren hatte, besser verkraften. Die 13-Jährige aus Seengen darf gemeinsam mit Melody Hefti und Sandra Paunovic die Schweizer Farben an der U14 Team Europameisterschaft in Ungarn vertreten. Genau mit diesen beiden Teamkolleginnen bildete Sophie Lüscher bereits vor einem Jahr die Schweizer Delegation, damals allerdings noch in der Kategorie U12. Das Schweizer Trio, das von Thomas Walter betreut wird, bestreitet seine Partien vom 5. bis 7. Februar. 

Doppelte Premiere für Fontenel
Bereits eine Woche früher steht Chelsea Fontenel (R3, im Bild) im Einsatz. Die 11-jährige Fricktalerin wird gemeinsam mit Jade Haller und Irina Wenger im österreichischen Neudorfl in der Kategorie U12 an den Start gehen. Betreut werden die drei von ATV-Cheftrainer Alain Dedial. Für Fontenel ist der Einsatz an der Team-EM gleich eine doppelte Premiere. Sie darf erstmals überhaupt an der Team-EM teilnehmen und bestreitet zudem auch noch zum ersten Mal überhaupt ein Tennisturnier im Ausland. Ein Umstand, an den sich die Nachwuchshoffnung aus Kaiseraugst wohl bald schon gewöhnen dürfte.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 17. Januar 2016

Gelungener Start in die neue Saison

Die Entfelderin Karin Kennel (WTA 687) hat bei einem mit 10'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im tunesischen Hammamet das Endspiel erreicht. Damit wir sie sich in der Weltrangliste um rund 70 Ränge verbessern.

Erstmals seit März 2014 hat sich Karin Kennel wieder für das Endspiel eines Einzel-Profiturniers qualifizieren können. Eine Durststrecke von beinahe zwei Jahren ging also am Sonntag zu Ende. Damit gelang der 20-jährigen Entfelderin ein vielversprechender Start in die neue Saison. Eine Saison, in der die ehemalige Weltranglisten 409. endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen will. Sollte sie so weiterspielen wie in dieser Woche im tunesischen Hammamet, ist das durchaus möglich.

Ohne Satzverlust ins Endspiel
Als Nummer sechs ins Turnier gestartet, zeigte sich Karin Kennel in den ersten Runden sehr souverän. Ihre ersten beiden Gegnerinnen, die Rumänin Gabriela Aura Zarnoveanu (ohne Ranking) und die Kanadierin Petra Januskova (WTA 837), eliminierte sie ohne Probleme. Im Viertelfinal wartete dann mit ihrer Doppelpartnerin – der an Nummer vier gesetzten Kroatin Milana Spremo (WTA 510) – der erste richtige Gradmesser. Doch auch Spremo vermochte Kennel nicht zu gefährden. Die Entfelderin siegte deutlich mit 6:4, 6:1 und zog ins Halbfinale ein, wo das Duell mit der Italienerin Corinna Dentoni (WTA 435) anstand. Genau wie Kennel hatte Dentoni, die vor sieben Jahren bereits einmal die Nummer 132 der Welt war, auf dem Weg in die Halbfinals noch keinen Satz abgegeben. In einem ausgeglichenen Spiel, das über zwei Stunden dauerte, war es am Ende dennoch Karin Kennel, die den Platz als Siegerin verlassen konnte. Sie gewann mit 7:5, 6:3.

Sprung nach vorne
In ihrem ersten Final seit beinahe zwei Jahren traf Kennel auf eine Leidensgenossin. Die um ein Jahr ältere Angelica Moratelli (WTA 1203) stand ebenfalls schon mal deutlich höher in der Weltrangliste (auf Position 318) und wartet sogar seit drei Jahren auf ihren nächsten Titel. Im Final lief es Karin Kennel dann aber nicht mehr nach Wunsch. In beiden Sätzen kassierte die Entfelderin schon früh ein Break und musste sich mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. Dank den gewonnen WTA-Punkten wird sie sich in der Weltrangliste dennoch verbessern und ab kommender Woche in der Region von Rang 625 geführt werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 14. Januar 2016

Von Wimbledon auf die Trinermatten

Mit Regina Kulikowa hat das Zofinger NLB-Team eine ehemlige Weltklasse-Spielerin verpflichtet. Sie soll mithelfen, die Mission Ligaerhalt zu bewerkstelligen.

Als Teambetreuer Christoph Meyer im Dezember die Verpflichtung von Ylena In-Albon (N2, 19) und Corina Mäder (R1) bekannt gegeben hatte, verriet er, dass er noch mit einer ehemaligen Spitzenspielerin in Verhandlungen steht. „Sie könnte uns ein grosses Stück weiter bringen, wenn wir eine gemeinsame Lösung finden“, sagte Meyer damals. Letzte Woche hat man diese Lösung gefunden und die Zofingerinnen können einen weiteren Neuzugang vermelden: Es ist dies die 26-jährige Russin Regina Kulikowa.
Vor sechs Jahren war Kulikowa die Nummer 65 der Welt und sorgte 2009 in Wimbledon für Furore, als sie als Qualifikantin in die dritte Runde stürmte. Dasselbe Kunststück gelang ihr ein Jahr später erneut. In jenem Jahr stand sie auch bei allen anderen Grand Slam Turnieren im Hauptfeld. Doch wie um alles in der Welt kommt eine Spielerin, die schon auf den grössten Plätzen dieser Welt gespielt hat, dazu, für den Tennisclub Zofingen Interclub zu spielen?

Verletzungen beenden Karriere
Um den Entscheid von Kulikowa zu verstehen, muss man wissen, dass sie im Januar 2012 – im Alter von nur gerade 22 Jahren – ihre Tenniskarriere beenden musste. „Ich war immer wieder verletzt und konnte nie konstant Turniere spielen. Obwohl ich wusste, dass ich eigentlich mit den besten der Welt mithalten kann, entschied ich mich, zurückzutreten“, erklärt Kulikowa, die von 2009 bis 2012 beim Schweizer Verband in Biel trainiert hatte. Ein paar Monate nach ihrem Rücktritt entschied sich die Russin, in der Swiss Tennis Academy eine Laufbahn als Trainerin einzuschlagen.
Und im Rahmen dieser Tätigkeit kam sie in Kontakt mit dem TC Zofingen. Mit Dominique Meyer und Corina Mäder trainieren nämlich zwei Teammitglieder der Zofinger NLB-Equipe bei Kulikowa in Biel und als ihr dann Christoph Meyer ein Angebot unterbreitete, setzte sie sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinander, wieder Matches zu spielen. „Ich habe immer wieder Angebot erhalten, doch seit meinem Rücktritt 2012 habe ich kein einziges Match mehr gespielt“, so Kulikowa. „In Fall von Zofingen habe ich aber zugesagt, weil ich glaube, dass es für beide Seiten interessant ist. Da ich Dominique und Corina trainiere, kann ich sie im Interclub auch im Wettkampf beobachten, kann mit ihnen Doppelspielen und mithelfen, das Team vorwärts zu bringen.“

Chancen auf Ligaerhalt steigen
Obwohl sowohl Ylena In-Albon als auch Regina Kulikowa dem TC Zofingen in finanzieller Hinsicht deutlich entgegen gekommen sind, musste der TC Zofingen tief in die Tasche greifen, um die erste Saison in der Nationalliga B stemmen zu können. Das Gesamtbudget für die komplette NLB-Saison liegt gemäss Aussagen von TCZ-Präsident Christoph Hunger „knapp im fünfstelligen Bereich“.
Damit das Budget nicht überzogen wird, wird Kulikowa nicht jede Runde für die Zofingerinnen auflaufen. „Regina wird zwei oder drei Mal für uns spielen. Nicht nur, weil es sonst zu teuer wird, sondern auch weil wir möchten, dass unseren eigenen Spielerinnen die Chance haben, sich in der Nationalliga B zu beweisen“, erklärt Meyer. Eines aber ist klar: Die Chancen, das Ziel Ligaerhalt zu erreichen, sind mit der Verpflichtung von Regiona Kulikowa deutlich gestiegen.

Text von Fabio Baranzini, Bild Swiss Tennis

Montag, 11. Januar 2016

Der Glücksfund im Haus des Grossvaters

An den Junioren Schweizer Meisterschaften in Luzern haben Chelsea Fontenel und Jérôme Kym die Halbfinals erreicht. Im Falle von Fontenel wäre gar noch mehr drin gelegen.

Freud und Leid lagen bei Chelsea Fontenel (R3) am Finaltag der Junioren Schweizer Meisterschaften in Luzern ganz nahe beisammen. Sie war drauf und dran, zum allerersten Mal in ihrer Karriere ins Endspiel der nationalen Nachwuchstitelkämpfe einzuziehen. Nachdem sie im zweiten Satz gegen die Turniernummer eins Céline Naef (R2) bereits einen Matchball abwehren konnte, erspielte sie sich im dritten Durchgang ihrerseits zwei Matchbälle. Doch auch die 11-jährige Nachwuchshoffnung aus Kaiseraugst konnte ihre Matchbälle nicht verwerten und musste sich am Ende nach hartem Kampf mit 4:6, 7:5, 5:7 geschlagen geben. „Leider habe ich den Fokus bei den Matchbällen verloren. Vielleicht haben mich die Gedanken an den Final, der so nahe gewesen wäre, abgelenkt“, blickt Fontenel auf die entscheidende Szene zurück. „So zu verlieren ist schon ärgerlich und schmerzt sehr.“
Mit etwas Abstand kann sich Chelsea Fontenel, die neben dem Tennisplatz mit ihrem Gesangstalent von sich reden macht, trotzdem über ihre zweite Medaille an nationalen Junioren Meisterschaften freuen. Und das zu Recht, denn sie ist ihrer Favoritenrolle als Turniernummer drei mit zwei klaren Siegen und einem starken Halbfinalspiel gerecht geworden. „Ich habe mich über meine erste Medaille im Sommer mehr gefreut, aber es ist auch jetzt ein tolles Gefühl, dass ich nicht mit leeren Händen, sondern mit einer Bronzemedaille nach Hause komme“, sagt Fontenel, die Ende Januar zum ersten Mal ein internationales Juniorenturnier im Ausland bestreiten wird.

Start ins Halbfinale verschlafen
Einer der weiss, wie man ins Finale von Junioren Schweizer Meisterschaften kommt, ist Jérôme Kym (R2). Der Junior aus Möhlin hat in seiner noch jungen Karriere schon drei Titel gewonnen und wollte am vergangenen Wochenende in der Kategorie U14 die vierte Goldmedaille folgen lassen. Doch dieses Ziel verpasste Kym. Und das obwohl der 12-Jährige mit drei Siegen – zwei davon über drei Sätze – seine Kämpferqualitäten unter Beweis gestellt und in der zweiten Runde mit Jean-Marc Malkowski (R2) die Nummer vier des Turniers ausgeschaltet hatte. „In diesem Match habe ich wirklich sehr gut gespielt. Ich war aggressiv und habe gekämpft. Das war mein bestes Spiel in diesem Turnier“, so Kym.
Im Halbfinal gegen Jeffrey von der Schulenburg (R1) lief es Kym dann nicht mehr nach Wunsch. Nachdem er den ersten Satz komplett verschlafen hatte (0:6), vermochte er sich zu steigern, doch im Entscheidungssatz ging ihm die Luft aus. „Es war sehr schwierig im dritten Satz, denn ich spürte die Müdigkeit von den vorherigen Matches. Ich glaubte zwar bis zum letzten Punkt an den Sieg, aber es hat nicht gereicht. Auch wenn ich eigentlich gewinnen wollte, bin ich mit Bronze ganz zufrieden“, sagt Kym, der seit drei Jahren in Frenkendorf an seiner Tenniskarriere feilt.

Zufällig ein Tennisracket gefunden
Tennisprofi zu werden, ist der grosse Traum des jungen Fricktalers. Dafür trainiert er 13 Stunden pro Woche, besucht eine Sportschule und ist genau wie Chelsea Fontenel Mitglied des Nachwuchskaders von Swiss Tennis. Und Kyms bisherige Erfolge zeigen, dass er im Umgang mit Racket und Filzball sehr talentiert ist: Neben seinen drei Schweizer Meistertiteln hat er die Schweiz auch bereits an der Team Europameisterschaft vertreten dürfen und spielte letzten Sommer das U13-Juniorenturnier in Roland Garros. Dass Jérôme Kym überhaupt zum Tennissport gefunden hat, ist reiner Zufall. „Im Haus meines Grossvaters fand ich hinter einer Tür ein Tennisracket“, erinnert sich Kym, der damals rund fünf Jahre alt war. „Ich wusste nicht, was das ist und habe gefragt. So habe ich mit Tennis begonnen.“ Ein wahrer Glücksfund, wie sich längst gezeigt hat.

Text und Bild von Chelsea Fontenel von Fabio Baranzini, Bild von Jérôme Kym von Alvaro Maffeis

Titelpremiere für Keist, Schär gewinnt Bronze

Die Junioren des Tennisclub Zofingen räumen an der Junioren Schweizer Meisterschaft in Luzern ab. Luca Keist gewinnt in der Kategorie U18 erstmals Gold, Jonas Schär holt sich bei den unter 16-Jährigen Bronze und Ylena In-Albon sichert sich bei den U18-Juniorinnen ebenfalls die bronzene Auszeichnung.

Er hat es geschafft. Luca Keist (N3, 60) gewinnt in Luzern seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Junioren. Und das in der Königskategorie U18 bei seiner altersbedingt letzten Teilnahme an den Hallen Nachwuchs Meisterschaften. „Es ist ein tolles Gefühl, diesen Titel zu gewinnen. Ich freue mich extrem, vor allem weil ich schon zwei Mal im Final verloren habe“, so Keist.
Vielleicht war es genau diese Erfahrung, die dem jungen Linkshänder geholfen hat, um in den entscheidenden Situationen einen Tick ruhiger und abgeklärter zu agieren als seine Gegner. Denn abgesehen vom Finalspiel, das er gegen Remy Bertola (N3, 68) mit 6:3, 6:3 gewann, hatte er in den Runden davor stets zu kämpfen. Im Achtelfinal musste er ins Tie Break, im Viertelfinal lag er im ersten Satz 2:5 zurück und im Halbfinal ging das Match über drei Sätze. „Ich hätte jedes dieser Spiele genauso gut verlieren können, aber ich war mental einfach ein Stück besser und kämpfte um jeden Punkt, denn ich wollte diesen Titel unbedingt gewinnen“, sagte Keist nach seinem Turniersieg.

Schär kämpft sich ins Halbfinal
Keist war jedoch nicht der einzige Junior des TC Zofingen, der an den Nachwuchs Titelkämpfen gross aufgespielt hat. Auch der Küngoldinger Jonas Schär (R1) bewies einmal mehr, dass mit ihm an den Schweizer Meisterschaften der Junioren stets zu rechnen ist. Der 15-Jährige, der in der Kategorie U16 an Nummer drei gesetzt war, hatte bei seinen ersten beiden Auftritten allerdings mehr zu kämpfen, als ihm lieb war. Sowohl gegen Gian-Luca Tanner (R1), als auch gegen Qualifikant Sami Ben Abdennibi (R1) musste er über die volle Distanz. Gegen Ben Abdennibi entschied Schär die Partie gar erst im Tie Break des dritten Satzes. „Das waren zwei sehr enge Matches, in denen ich nicht optimal gespielt habe. Ich machte zu viele Eigenfehler und war zu ungeduldig. Aber zum Glück konnte ich gewinnen“, so Schär. Im Halbfinal wartete mit dem top gesetzten Damien Wenger (N4, 78) ein anderes Kaliber auf Schär. Doch der wusste sich im Vergleich zu den Vorrunden zu steigern. Er verlangte dem Titelfavoriten alles ab und musste sich erst im dritten Satz mit 6:7, 7:6, 1:6 geschlagen geben. „Sein Spiel liegt mir, denn ich kann mehr Druck machen als er. Ich habe wirklich sehr gut gespielt und war nahe dran, ihn zu schlagen. Das 1:6 im dritten Satz täuscht ein wenig, denn das Match war sehr ausgeglichen“, sagte Schär, der mit dem Halbfinal und dem damit verbundenen Gewinn der Bronzemedaille dennoch sehr zufrieden ist.

Keine Exploits
Von den vier Teilnehmerinnen der Zofinger Nationalliga B Interclubmannschaft, die allesamt in der Kategorie U18 antraten, konnte einzig Ylena In-Albon (N2, 19) eine Medaille gewinnen. Sie holte – obwohl als Turniernummer eins gestartet – „nur“ Bronze. Dominique Meyer (N4, 58) und Michelle Fux (N4, 62) erreichten die Viertelfinals, während Sydney Weller (N3, 31) bereits in der ersten Runde die Segel streichen musste. Dasselbe Schicksal ereilte Lars Nohl (R1) in der Kategorie U18, Alisa Tahiraj (R1) bei den unter 16-Jährigen und Tanja Siegrist (R5) bei den unter 12 Jährigen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Ein Mal Gold und drei Mal Bronze

An der Junioren Schweizer Meisterschaft in Luzern haben die Aargauer Junioren vier Medaillen gewonnen. Allen voran Luca Keist sorgte mit seinem Sieg in der Königskategorie U18 für Aufsehen.

Bei seiner zweitletzten Teilnahme an nationalen Nachwuchs Titelkämpfen hat Luca Keist (N3, 60, im Bild) seine erste Goldmedaille gewonnen. Der 17-jährige Linkshänder wurde in der Kategorie U18 seiner Favoritenrolle als Turniernummer eins gerecht und musste einzig im Halbfinal gegen Luka Panic (N4, 83) einen Satz abgeben. Dennoch hatte Keist auf dem Weg ins Endspiel zu kämpfen. „Ich hätte jedes dieser drei Spiele genauso gut verlieren können, aber ich war mental einfach ein Stück besser und kämpfte um jeden Punkt, denn ich wollte diesen Titel unbedingt gewinnen“, sagte Keist.
Im Endspiel duellierte sich der Junior des TC Zofingen mit der Turniernummer zwei Remy Bertola (N3, 68), den er mit 6:3, 6:3 relativ deutlich schlagen konnte. „Vor dem Final war ich nervös, denn es haben viele Leute zugeschaut und wir spielten mit Schieds- und Linienrichter. Aber zum Glück zeigte ich im Final mein bestes Match im ganzen Turnier. Es ist ein tolles Gefühl, diesen Titel zu gewinnen. Ich freue mich extrem, vor allem weil ich schon zwei Mal im Final verloren habe“, so Keist nach seinem Triumph.

Schär fordert Turniernummer eins
Die zweite Medaille für den Tennisclub Zofingen holte Jonas Schär (R1, Oftringen, im Bild). Der 15-Jährige bewies einmal mehr, dass mit ihm an den Schweizer Meisterschaften der Junioren stets zu rechnen ist. Als Nummer drei der Kategorie U16 gestartet, hatte Schär bei seinen ersten beiden Auftritten allerdings mehr zu kämpfen, als ihm lieb war. Sowohl gegen Gian-Luca Tanner (R1), als auch gegen Qualifikant Sami Ben Abdennibi (R1) musste er über die volle Distanz. Gegen Ben Abdennibi entschied Schär die Partie gar erst im Tie Break des dritten Satzes. Im Halbfinal wartete mit dem top gesetzten Damien Wenger (N4, 78) ein anderes Kaliber auf Schär. Doch der wusste sich im Vergleich zu den Vorrunden zu steigern. Er verlangte dem Titelfavoriten alles ab und musste sich erst im dritten Satz mit 6:7, 7:6, 1:6 geschlagen geben. „Ich habe wirklich sehr gut gespielt und war nahe dran, ihn zu schlagen. Das 1:6 im dritten Satz täuscht ein wenig, denn ich war näher dran“, sagte Schär, der mit dem Gewinn der Bronzemedaille sehr zufrieden ist.

Fontenel vergibt Matchbälle
Die beiden weiteren Bronzemedaillen gingen ins Fricktal. Bei den unter 14-Jährigen war es Jérôme Kym (R2) aus Möhlin, der sich das Edelmetall umhängen lassen durfte. Nach drei Titelgewinnen in den Kategorien U10 und U12 holte er sich damit seine erste Auszeichnung bei den U14. Ganz zufrieden war der junge Fricktaler mit der Bronzemedaille allerdings nicht. Er hatte sich den Titelgewinn zum Ziel gesetzt. „Es war sehr schwierig im dritten Satz des Halbfinals, denn ich spürte die Müdigkeit von den vorherigen Matches. Ich glaubte zwar bis zum letzten Punkt an den Sieg, aber es hat nicht gereicht. Trotzdem bin ich auch mit der Bronzemedaille zufrieden“, so Kym nach dem verlorenen Halbfinalspiel gegen den späteren Gewinner Jeffrey von der Schulenburg (R1).
Mehr als „nur“ die bronzene Auszeichnung wäre auch für Chelsea Fontenel (R3, im Bild) drin gelegen. Die 11-Jährige aus Kaiseraugst hatte in ihrem Halbfinalspiel gegen Céline Naef (R2) im dritten Satz beim Stand von 5:1 zwei Matchbälle, musste den Entscheidungssatz am Ende aber doch noch mit 5:7 abgeben. „Leider habe ich den Fokus bei den Matchbällen verloren. Vielleicht haben mich die Gedanken an meinen ersten Schweizer Meisterschaftsfinal, der so nahe gewesen wäre, abgelenkt“, blickte Fontenel auf die entscheidende Szene zurück. „So zu verlieren ist schon ärgerlich und schmerzt sehr.“ Mit etwas Abstand konnte aber auch sie sich über ihre zweite Medaille an Junioren Schweizer Meisterschaften freuen.

Exploit bleibt aus
Die restlichen Aargauer Teilnehmer konnten keinen Exploit landen. Sophie Lüscher (R2, Seengen), die in der Kategorie U14 mit grossen Ambitionen ins Turnier gestartet war, musste ihr Hoffnungen bereits bei ihrem ersten Auftritt begraben. Sie verlor gegen die spätere Turniersiegerin Kiara Cvetkovic (R2) in zwei Sätzen. Dominique Meyer (N4, 58, Aarau) und Denis Plüss (R3, Möriken) erreichten in den Alterskategorien U18 und U14 als ungesetzte Akteure immerhin die Viertelfinals. Lars Nohl (R1, Oftringen, U18) und Tanja Siegrist (R5, Schöftland, U12) musste sich genau wie Sophie Lüscher bei ihrem ersten Spiel geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 6. Januar 2016

Luca Keist liebäugelt mit der Goldmedaille

Morgen beginnen die Junioren Schweizer Meisterschaften. Dabei könnten die zahlreichen Vertreter des TC Zofingen durchaus die eine oder andere Medaille einheimsen.

Für Luca Keist (N3, 60, im Bild) vom Tennisclub Zofingen sind die nationalen Nachwuchs Titelkämpfe diesmal von besonderer Bedeutung – und zwar gleich im doppelten Sinne. Einerseits bestreitet der 17-Jährige altersbedingt seine letzte Junioren Hallen Schweizer Meisterschaft und andererseits wird er zugleich erstmals als Nummer 1 der Setzliste geführt. „Für mich ändert sich deswegen nicht viel“, sagt Keist. „Natürlich sind die Erwartungen höher, aber mehr Druck mache ich mir deswegen nicht.“ Nach zwei Finalteilnahmen, bei denen er beide Male den Kürzeren zog, strebt er diesmal den Titel an. „Es ist sicher mein Ziel, die Schweizer Meisterschaften zu gewinnen“, sagt er. Doch der spielintelligente Linkshänder weiss, dass er die Konkurrenz in der Kategorie U18 keinesfalls unterschätzen darf. „An einer Schweizer Meisterschaft versucht jeder noch mehr über sich hinaus zu wachsen. Deswegen muss ich jeden Gegner ernst nehmen.“ Seine nominell härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel sind gemäss Papierform Remy Bertola (N3, 68), Bastien Kolly (N4 76) und Luka Panic (N4, 83).

Schär ist in Form
Luca Keist ist jedoch nicht der einzige vielversprechende Teilnehmer an der Junioren Schweizer Meisterschaft aus der Region. Jonas Schär (R1) aus Küngoldingen ist in der Kategorie U16 an Nummer vier gesetzt. Damit gehört der 15-Jährige, der bereits vor einem Jahr die Silbermedaille in dieser Alterklasse gewonnen hatte, zu den heissen Medaillenanwärtern. Er selbst übt sich jedoch wie gewohnt in Understatement. „Ich freue mich, dass ich auch dieses Jahr wieder dabei sein kann an der Junioren SM“, so Schär. „Mein Ziel ist es, mein bestes Tennis zu spielen und dann kann ich weit kommen.“ Dass seine Form stimmt, hat der TCZ-Youngster vor Wochenfrist beim Silvester Cup in Derendingen bewiesen, als er beim Qualifikationsturnier das Finale erreichte und sich damit für das stark besetzte Hauptturnier qualifizieren konnte.

NLB-Team mit guten Chancen
Ebenfalls an der Junioren Schweizer Meisterschaft mit dabei sind die vier stärksten Spielerinnen des NLB-Frauen-Interclubteams des TC Zofingen. Ylena In-Albon (N2, 19), Syndey Weller (N3, 31, im Bild) und Dominique Meyer (N4, 58) stehen in der Kategorie U18 direkt im Hauptfeld, Michelle Fux (N4, 62) hat sich die Teilnahme via Qualifikation verdient. Während In-Albon als Turniernummer eins die Favoritin auf den Turniersieg ist, darf sich Weller als Nummer fünf Aussenseiterchancen ausrechnen. Meyer und Fux hoffen derweil auf einen Exploit.
Dasselbe gilt auch für die drei weiteren Nachwuchstalente aus der Region. Lars Nohl (R1, U18) aus Oftringen und Alisa Tahiraj (R1, U16) aus Dagmersellen haben sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt und Tanja Siegrist R5, U12) aus Schöftland hat als 16. und letzte Spielerin direkt in der Hauptkonkurrenz Unterschlupf gefunden.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 5. Januar 2016

Nach schwierigem Jahr den Tritt wieder gefunden

Die 20-jährige Profispielerin Karin Kennel blickt nach einem schwierigen Jahr wieder positiv in die Zukunft und ist bereit, an alte Erfolge anzuknüpfen

Das Jahr 2015 verlief für Karin Kennel nicht nach Wunsch. Die drittbeste Aargauer Profispielerin hinter Stefanie Vögele und Amra Sadikovic konnte zwar seit Februar nach einer hartnäckigen Fussverletzung, die sie beinahe neun Monate komplett ausser Gefecht gesetzt hatte, wieder schmerzfrei spielen. Doch der Weg zurück erwies sich als sehr steinig. Bei den ersten sieben Turnieren verlor die 20-jährige Enfelderin gleich sechs Mal in der ersten Runde. „Ich war nervös, die Matchpraxis fehlte und ich war teilweise mit dem Tempo meiner Gegnerinnen überfordert“, benennt Kennel ihre Probleme.

Der Anhaltspunkt fehlte
Unter dieser Situation litt auch das Selbstvertrauen. Die Konsequenz der Negativspirale: Statt in der Weltrangliste wieder Boden gut zu machen, fiel die ehemalige Nummer 409 der Welt aus den Top 900 und fand sich in den Qualifikationsmühlen der kleinere Profiturniere wieder. Kam erschwerend hinzu, dass ihr Coach Glenn Schaap, mit dem Karin Kennel im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis drei Jahre zusammen gearbeitet hatte, den Verband verliess. Kennel musste den Trainer wechseln, fand jedoch in Biel keine passende Alternative und entschied sich, den Verbandsstützpunkt ebenfalls zu verlassen.
Einige Monate schlug sich Kennel daraufhin alleine durch. Trainings und Reisen organisierte sie selber und an den Turnieren war sie zumeist ohne Begleitung unterwegs. Keine optimalen Voraussetzungen also, um wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen. „Das war eine schwierige Phase. Ich hatte in diesen Monaten keinen Anhaltspunkt, wusste nicht recht, wo ich im Training stand und war etwas verloren“, beschreibt Karin Kennel.

Drei Titel im Doppel
In der zweiten Saisonhälfte konnte sich die U18-Vize-Europameisterin dann aber steigern. Drei Mal erreichte sie bei Profiturnieren der untersten Kategorie die Halbfinals und konnte sich immerhin wieder bis auf Rang 709 vorkämpfen. Im Doppel gewann sie gar drei Turniere und gehört zu den besten 400 Spielerinnen der Welt. Mit dem Erfolg im Doppel kam auch die Freude zurück. „Früher hasste ich das Doppel. Mittlerweile verstehe ich das Spiel aber und habe richtig Spass daran. Mein Volley wurde dadurch viel besser und ich traue mich auch im Einzel öfters ans Netz“, sagt Kennel, die auch künftig regelmässig im Doppel antreten wird. In der Zwischenzeit hat Karin Kennel zudem auch eine neue Trainingsbasis gefunden.
Seit Oktober trainiert sie in der Swiss Tennis Partner Academy Tif in Frenkendorf, wo sie wieder mit ihrem früheren Coach Glenn Schaap zusammenarbeiten kann. „Ich blieb immer mit Glenn in Kontakt, denn für mich war klar, dass ich wieder mit ihm arbeiten wollte. Er ist der perfekte Coach für mich, mit ihm konnte ich meine grössten Erfolge feiern“, so Kennel. Gemeinsam mit Schaap will Karin Kennel möglichst schnell an die alten Erfolge anknüpfen und in der Weltrangliste wieder Boden gut machen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sie soll die Tradition weiterführen

Die 13-jährige Sophie Lüscher gehört in ihrem Jahrgang schweizweit zu den vier besten Tennisspielerinnen. An den Schweizer Meisterschaften will sie diese Woche erstmals das Endspiel erreichen.

Der Kanton Aargau wurde in den letzten Jahren gleich reihenweise verwöhnt mit erfolgreichen Tennisspielerinnen. Da wären beispielsweise Stefanie Vögele aus Leuggern, die während zwei Jahren zu den Top 100 der Welt gehörte, oder Amra Sadikovic aus Birr, die in den letzten Monaten mit einem fulminanten Comeback für Aufsehen gesorgt hat. Aber auch die Entfelderin Karin Kennel (U18-Vize-Europmeisterin 2013) und die Bergdietikerin Chiara Frapolli (U18 Schweizermeisterin 2014) konnten beachtliche Erfolge feiern. Diese erfolgreiche Tradition könnte in den nächsten Jahren fortgeführt werden, denn mit der 13-jährigen Sophie Lüscher (R2) aus Seengen steht bereits ein weiteres, vielversprechendes Tennistalent aus dem Kanton Aargau in den Startlöchern.
Die junge Seetalerin, die das Tennisspielen in der Tennis Pro Schule von Ursina Ammann in Wohlen erlernt hat, ist schweizweit die Nummer vier ihres Jahrgangs. Vor eineinhalb Jahren konnte sie an der Junioren Schweizer Meisterschaft die Bronzemedaille gewinnen und hat im letzten Frühling die Swiss Tennis Challenge – ein Einladungsturnier für die besten acht Spielerinnen des Jahrgangs – für sich entscheiden können. Auch auf internationalem Parkett hat Sophie Lüscher, die dem Nachwuchskader von Swiss Tennis angehört, im vergangenen Jahr die ersten Gehversuche unternommen. Und das mit beachtlichem Erfolg. Im Doppel konnte sie ein Turnier gewinnen und im Einzel triumphierte sie zwei Mal im Trosttableau, obwohl sie jeweils dem jüngeren Jahrgang der Alterskategorie U14 angehört hat.

Grosse Umstellung zu Beginn
Seit rund eineinhalb Jahren feilt Sophie Lüscher, die von einer Profilaufbahn träumt und dereinst zu den besten 100 Spielerinnen der Welt gehören will, an der Tennisschule NET in Kreuzlingen an ihrer Tenniskarriere. „Dort habe ich die Möglichkeit, trotz der Schule deutlich mehr zu trainieren und kann sechs bis zehn Wochen pro Jahr an internationalen Turnieren im Ausland teilnehmen. Das wäre an einer normalen Schule nicht möglich gewesen“, so Lüscher. „Kommt hinzu, dass ich in Kreuzlingen mehr Trainingspartner auf meinem Niveau habe.“
Ein Entscheid, den die 13-Jährige bisher nicht bereut, hat sie doch in den letzten Monaten grosse Fortschritte erzielt und kann in Kreuzlingen von optimalen Trainingsbedingungen profitieren. Von Montag bis Freitag weilt Lüscher jeweils in der Ostschweiz. Sie wohnt in einem Internat, drückt während rund zwanzig Stunden pro Woche die Schulbank und trainiert zusätzlich 14 Stunden. „Am Anfang war es schon eine ziemlich grosse Umstellung für mich. Ich wohnte an einem neuen Ort, kannte vorher eigentlich niemanden, hatte neue Coaches und trainierte viel mehr – teilweise schon morgens um sieben Uhr“, beschreibt Sophie Lüscher ihre Anfänge in Kreuzlingen. Doch mittlerweile hat sich die Seengerin längst an ihr neues Zuhause und ihren neuen Alltag gewöhnt.

Heisse Medaillenanwärterin
Die freien Tagen über Weihnachten und Neujahr hat Sophie Lüscher mit ihrer Familie verbracht. Ein paar Tage Skiurlaub standen auf dem Programm. „Viel Schnee hatte es zwar nicht, aber es hat gereicht“, erzählt Sophie Lüscher lachend. Viel Zeit zum Skifahren blieb ihr ohnehin nicht, denn bereits am Freitag steht mit der Junioren Schweizer Meisterschaft der erste Höhepunkt im neuen Jahr an. Und dort möchte Sophie Lüscher unbedingt ihre zweite Medaille an nationalen Nachwuchs Titelkämpfen holen. „Ich schaue von Match zu Match, aber ich will natürlich gewinnen. Es wäre schön, wenn ich erstmals den Final erreichen könnte“, blickt sie voraus. Ein durchaus realistisches Ziel, denn Sophie Lüscher gehört als Nummer vier des Turniers zu den heissesten Medaillenanwärterinnen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 3. Januar 2016

Aargauer Junioren haben gute Medaillenchancen

An der Junioren Schweizer Meisterschaft, die am kommenden Freitag beginnt, stellt der Kanton Aargau neun Teilnehmer. Darunter auch einige mit Medaillen- und gar Titelchancen.

Für Luca Keist (N3, 60) vom Tennisclub Zofingen sind die nationalen Nachwuchs Titelkämpfe diesmal besonders – und zwar gleich im doppelten Sinne. Einerseits bestreitet der 17-Jährige altersbedingt seine letzte Junioren Hallen Schweizer Meisterschaft und andererseits wird er zugleich erstmals als Nummer 1 der Setzliste geführt. „Für mich ändert sich deswegen nicht viel“, sagt Keist. „Natürlich sind die Erwartungen höher, aber mehr Druck mache ich mir deswegen nicht.“ Seine härteste Konkurrenten im Kampf um den Titel – es wäre nach zwei Silbermedaillen die erste goldene für Keist – sind gemäss Papierform Remy Bertola (N3, 68), Bastien Kolly (N4 76) und Luka Panic (N4, 83).
Keist ist aber längst nicht der einzige vielversprechende Medaillenkandidat aus dem Kanton Aargau. Bei den Juniorinnen gibt es gleich deren zwei. In der Kategorie U12 ist Chelsea Fontenel (R3) aus Kaiseraugst an Nummer drei gesetzt. Die junge Fricktalerin, die im letzten Sommer als ungesetzte Spielerin die Bronzemedaille gewonnen hatte, zählt diesmal ganz offiziell zum engsten Favoritenkreis im Kampf um Titel und Medaillen. Dasselbe gilt für Sophie Lüscher (R2). Die 13-Jährige aus Seengen ist in der Kategorie U14 an Nummer vier gesetzt und hat sich für die Nachwuchs Titelkämpfe viel vorgenommen. „Ich schaue von Match zu Match, aber ich will natürlich gewinnen. Es wäre schön, wenn ich erstmals den Final erreichen könnte“, sagt Lüscher, die vor eineinhalb Jahren bereits einmal eine Bronzemedaille an der Junioren SM gewinnen konnte.

Zwei alte Bekannte
Neben den drei Aargauer Nachwuchscracks, die an den diesjährigen Hallen Schweizer Meisterschaften der Junioren zu den Top 4 ihrer Alterskategorien gehören, nehmen sechs weitere Spieler aus dem Kanton teil. Zwei davon haben in der Vergangenheit wiederholt bewiesen, dass sie an diesen Turnieren stets für eine Überraschung gut sind. Dies ist zum einen C-Kaderspieler Jonas Schär (R1, Oftringen) bei den unter 16-Jährige und zum anderen Jérôme Kym (R2, Möhlin) in der Kategorie U14. Kym, der sich bereits drei Mal zum Junioren Schweizer Meister küren lassen konnte, ist genau wie Schär, der vor einem Jahr überraschend Silber gewann, die Nummer fünf der Setzliste.

Vier weitere Aargauer
Mit Dominique Meyer (N4, 58, Aarau) bei den unter 18-Jährigen und Tanja Siegrist (R5, Schöftland) in der Kategorie U12 können zwei weitere Aargauer Vertreterinnen direkt im Hauptfeld mitmischen. Bei den Junioren konnten sich mit Denis Plüss (R3, Möriken) in der Kategorie U14 und Lars Nohl (R1, Oftringen) in der Kategorie U18 zwei Spieler über das Qualifikationsturnier für die Titelkämpfe qualifizieren.
Somit sind insgesamt neun Aargauer Junioren am Start. Das sind zwar zwei weniger als noch vor einem Jahr, dafür gehören gleich drei zu den Top 4 ihrer Alterskonkurrenz. Im Vorjahr war dies nur bei Jérôme Kym der Fall, der in der Kategorie U12 an Nummer 1 gesetzt war.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Einladung und Anmeldung zur Generalversammlung

Am Freitag 22. Januar findet die 78. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Um 19 Uhr geht die Veranstaltung im Restarant Sternen in Wettingen (Klosterstrasse 9) los. Die offizielle Einladung sowie die Anmeldung gibt es hier:
Einladung inkl. Traktandenliste
Anmeldung

Zudem stehen auch bereits jetzt die ersten Jahresberichte online: