Mittwoch, 23. Januar 2013

Es gibt noch Tickets für die Fed Cup und Davis Cup Heimspiele

Vom Freitag 1. bis Sonntag 3. Februar bestreitet das Schweizer Davis Cup Team in Genf die Erstrundenpartie gegen Titelverteidiger Tschechien. Eine Woche später duellieren sich die Schweizer Frauen, darunter auch die Aargauerinnen Stefanie Vögele (Bild) und Amra Sadikovic, in Bern mit Belgien. Für die Heimauftritte der Schweizer Nationalmannschaften gibt es noch Tickets.

Am 9. und 10. Februar spielen die Schweizer Frauen in der Berner Wankdorf-Halle in der ersten Runde der Fed Cup Weltgruppe II gegen Belgien. Dabei könnte die neue Schweizer Nummer 1 Romina Oprandi zu ihrem Debüt für die Schweizer Nationalmannschaft kommen. Auch die beiden Aargauerinnen Stefanie Vögele und Amra Sadikovic sowie die Waadtländerin Timea Bacsinszky gehören seit Jahren mit zum Team, das sich für das Aufstiegsspiel für die Weltgruppe I der acht besten Tennisnationen qualifizieren will.

Ticketbestellung Unterstützen Sie das Fed Cup Team am 9./10. Februar 2013 gegen Belgien in der Sporthalle Wankdorf. Tickets sind unter Tel. 032 344 07 42 oder via E-Mail an ticketing@swisstennis.ch erhältlich.
Am Mittwoch, 6. Februar 2013, laden beide Teams zu einem kostenlosen, öffentlichen Training ein. Weitere Informationen: www.swisstennis.ch/fedcup

Davis Cup Team ohne Federer
Bereits eine Woche früher, vom 1. bis 3. Februar, kämpft das Davis Cup Team in Genf gegen Titelverteidiger Tschechien in der ersten Runde der Weltgruppe. Stanislas Wawrinka tritt dabei erstmals seit seinem epischen Fünfstunden-Fight gegen Weltnummer 1 Novak Djokovic in den Achtelfinals der Australian Open wieder an. Weiter stehen für das Schweizer Team der Baselbieter Marco Chiudinelli, der Bieler Henri Laaksonen, der Zürcher Michael Lammer und der Schaffhauser Debütant Sandro Ehrat im Einsatz. Sie alle brauchen die Unterstützung der ganzen Tennisschweiz, um die starken Tschechen besiegen zu können. Seien auch Sie dabei, wenn es aus tausenden Kehlen schallt: Hopp Schwiiz!

Ticketbestellung
Neben den übertragbaren 3-Tages-Pässen sind auch Tageskarten für die hochkarätige Begegnung zwischen der Schweiz und dem Titelverteidiger aus der Tschechischen Republik erhältlich. Bestellungen via www.swisstennis.ch/daviscup oder Telefon 0900 64 61 64 (CHF 1.19/min.).

Programm Davis Cup-Begegnung Schweiz - Tschechien
  • Freitag, 1. Februar 2013: 12.45 Uhr Eröffnungszeremonie, 13.00 Uhr zwei Einzel
  • Samstag, 2. Februar 2013: 13.20 Uhr Teampräsentationen, 13.30 Uhr Doppel
  • Sonntag, 3. Februar 2013: 12.30 Uhr zwei Einzel
Am Mittwoch, 30. Januar 2013 von 15.00 – 17.00 Uhr ist ein kostenloses öffentliches Training der beiden Teams vorgesehen. Ab 14.00 Uhr stehen für Kinder Mini-Courts und Spielmöglichkeiten zur Verfügung – einige Kinder werden sogar in den Genuss kommen, mit den Davis-Cup-Spielern einige Bälle wechseln zu können.
Weitere Informationen: www.swisstennis.ch/daviscup

Text von Sandra Perez (Swiss Tennis) und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 19. Januar 2013

Profidasein fernab von Luxus und Glamour

Nächsten Montag startete Amra Sadikovic (WTA 238) bei einem Turnier in Frankreich in die neue Saison. Im Gespräch erzählt sie von den Schwierigkeiten des Profialltags ausserhalb der Top 100 und von ihren Ambitionen fürs nächste Jahr.

Eigentlich hätte das Treffen mit Amra Sadikovic im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel stattfinden sollen, wo sich die Aargauerin zur Zeit auf die neue Saison vorbereitet. Aufgrund eines kurzfristig nötig gewordenen Termins beim Physiotherapeuten, wurde dieses jedoch nach Brugg verlegt. „Ich habe gestern nach dem Training noch geboxt. Das war zu viel und nun kann ich den Kopf kaum mehr drehen“, erzählt Sadikovic schmunzelnd.

Trennung vom Coach
Der Besuch beim Physiotherapeuten hat jedoch auch etwas Positives: Sadikovic kann kurz bei ihrer Familie in Birr vorbeischauen. „Meine Familie und mein Freund sind mir mega wichtig. Leider sehe ich sie viel zu selten“, so die 23-Jährige. Umso mehr genoss sie die trainingsfreie Zeit über die Festtage, die sie mit ihren Liebsten verbrachte.
Das letzte Jahr lief für Sadikovic nicht wunschgemäss. Sie fühlte sich gut und ihren Trainingsleistungen stimmten, doch die Umsetzung im Match klappte nicht. Aufgrund der ausbleibenden Resultate wurde auch das finanzielle Polster dünner und so musste sie sich im Mai von ihrem Trainer Martin Sinner trennen. „Ich wollte unbedingt mit ihm weiter arbeiten, aber es war finanziell nicht machbar“, sagt Sadikovic. Auf rund 50 000 Franken pro Jahr belaufen sich allein ihre Reisekosten, doppelt so viel musste sie für Trainings und Betreuung durch Sinner noch drauflegen. Trotz grosser Unterstützung der Familie, der Sponsoren, dem Verband und ihrem Manager Beny Ruhstaller musste sie eine Alternative suchen.

Lange Reisen und Gastfamilien
Das Finden eines adäquaten Ersatzes für Sinner gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet und so jettete Sadikovic den Rest der Saison allein um den Globus. Sie wählte ihre Turniereinsätze selber aus und organisierte sowohl die Reisen als auch die Trainings in Eigenregie. Eine schwierige Situation für die 23-Jährige. Hinzu kam, dass sie auch bei Reisen und Unterkünften stets aufs Geld achten musste. So war sie in Europa oft mit dem Zug oder dem Auto unterwegs und wenns nach Übersee ging, mied sie teure Direktflüge und versuchte bei Gastfamilien unterzukommen. Hotels lagen nicht drin. „Teilweise gings nicht anders und dann teilte ich mir das Zimmer mit anderen Spielerinnen“, erzählt Sadikovic. Trotzdem fühlte sie sich auf längeren Reisen oft einsam. „Freundschaften sind auf der Tour kaum möglich, schliesslich sind wir Konkurrentinnen. Für mich ist es daher wichtig, eine Person dabei zu haben, der ich vertrauen kann“, sagt sie.
Obwohl sich der Tour-Alltag von Amra Sadikovic weit weg vom Luxus und Glamour der Topstars abspielt und sie viel Energie aufwenden muss, um überhaupt an die Turnierorte zu gelangen und Trainingsgelegenheiten zu finden, möchte sie ihren Beruf auf keinen Fall missen. „Ich kann jeden Tag das tun, was ich liebe. Das ist ein sehr schönes Leben“, versichert sie.

Wichtiges Jahr
Im neuen Jahr will Sadikovic endgültig durchstarten. „Bisher fehlte noch die Konstanz“, erklärt sie. Diese scheint sie nun gefunden zu haben. In Biel hat sie mit Glenn Schaap und Heinz Günthardt zwei kompetente Trainer an ihrer Seite. Während der Saison wird sie zudem vermehrt Trainingsblöcke und Pausen einschalten, um sich zu erholen. Zusätzlich hat Sadikovic mit dem ehemaligen Tennisprofi Muhamed Fetov einen idealen Betreuer für die Auslandturniere gefunden. „Ich kenne Muhi schon sehr lange. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz super“, schwärmt sie.
Diese neue Konstellation soll Amra Sadikovic die nötige Ruhe und Gelassenheit geben, um sich voll auf den Tennissport zu konzentrieren. „Im nächsten Jahr muss etwas gehen. Ein Platz in der Nähe der Top 100 ist das Ziel“, erklärt sie.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Aargauer Quartett in den Startlöchern

Nicht nur die Frauen starten in die neue Saison, sondern auch die Aargauer Männer. Alexander Sadecky, Kevin Jordi, Nikolai Haessig und Jens Hauser werden in diesem Jahr ebenfalls wieder auf der ATP-Tour auf Punktejagd gehen. 

Alexander Sadecky (ATP 569) geht die neue Tennissaison locker an. Der 25-jährige Würenloser, der seit letztem Sommer die Matura im Fernstudium nachholt, hat sich keine konkreten Ziele gesteckt, was die Weltranglistenposition angeht. «Ich möchte einfach top vorbereitet sein, wenn ich an ein Turnier gehe. Die Qualität muss stimmen, nicht die Quantität», sagt er. Den Saisonaufbau absolvierte er nicht wie in den letzten Jahren im nationalen Leistungszentrum in Biel, sondern gemeinsam mit Davis Cup Kollege Michael Lammer in Zürich. Zwei Wochen haben die beiden intensiv Kondition gebüffelt. «Im Moment bin ich sehr zufrieden. Ich kann auf den Platz stehen und habe das Gefühl, es passt alles», so Sadecky. Ob sich dieses gute Gefühl auch in den Resultaten widerspiegelt, wird sich im Februar zeigen, wenn der Aargauer seine ersten Wettkämpfe bestreitet. 

Versuchen, endgültig Fuss zu fassen
Nikolai Haessig (ATP 1345) und Kevin Jordi (ATP 1361) starten unter erschwerten Bedingungen in die neue Saison, denn beide kommen von Verletzungen zurück. Der in Menziken wohnhafte Haessig zog sich im November eine Bänderverletzung am Fuss zu und Jordi verpasste beinahe die gesamte zweite Saisonhälfte wegen verschiedener kleinerer Blessuren. Zuletzt bereitete dem 20-Jährigen das Handgelenk Probleme. Der vierte Aargauer Tennisprofi, der in der Weltrangliste geführt wird, ist Jens Hauser (ATP 1313). Der 20-jährige aus Oberwil-Lieli hat im vergangenen Jahr seine ersten Punkte geholt und versucht sich nun wie Jordi und Haessig im Profizirkus zu etablieren.

Bild und Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 16. Januar 2013

Kommentar: Aargauer Tennis als Verlierer

Dieser Kommentar bezieht sich auf den Artikel: Kampf um mehr Mitspracherecht im ATV

Die völlig unterschiedliche Sichtweise des Aargauischen Tennisverbandes und der Center auf die aktuelle Situation lässt auf tief liegende Differenzen zwischen den beiden Lagern schliessen. Die Forderung der Center, die für ihre Leistungen mehr Mitspracherecht verlangen, ist nachvollziehbar. Die vehemente Gegenreaktion des Verbandes, vor allem gegen eine von den Centern bestimmte Vertretung im ATV-Vorstand, ist aber ebenfalls berechtigt. 

Dennoch wären die beiden Parteien gut beraten, einen Schritt aufeinander zu zugehen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Der Status quo verhindert eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Verband und Centern, worunter schlussendlich der Aargauer Tennissport leidet. Bereits in diesem Jahr werden die kantonalen Hallenmeisterschaften der Aktiven nicht ausgetragen. Aufgrund der fehlenden finanziellen Unterstützung durch den Verband konnte kein Aargauer Tenniscenter für die Austragung gewonnen werden. Verhärten sich die Fronten weiter, könnte dies noch gravierendere Folgen haben, vor allem für den Nachwuchs. Wenn die Center ihre Plätze für das Juniorenkader nicht mehr günstiger oder - im schlimmsten Fall - gar nicht mehr zur Verfügung stellen, wäre dies eine Katastrophe für die Zukunft des Tennissports im Aargau. 

Statt Ressourcen für interne Querelen zu verschwenden, täten die Beteiligten gut daran, ihre Kräfte zu bündeln und die künftigen Herausforderungen geeint in Angriff zu nehmen. Die Anpassung des Stimmrechts für Tenniscenter an der GV war ein erster Schritt. Aber gerade in einer Zeit, in der viele Vereine immer weniger Mitglieder haben und Turnierorganisatoren gegen sinkende Teilnehmerzahlen ankämpfen, sind neue, innovative Ideen gefragt und allenfalls das Andenken neuer Verbandsstrukturen nötig, um das Steuer herumzureissen.

von Fabio Baranzini

Kampf um mehr Mitspracherecht im ATV

Bereits seit Längerem versuchen die Tenniscenter im Kanton Aargau ihren Einfluss im Aargauischen Tennisverband (ATV) zu erhöhen – bisher erfolglos. An der GV vom letzten Freitag lancierten sie einen weiteren Vorstoss. Den dazu gehörigen Kommentar gibts hier

Grund für diesen Vorstoss ist die Tatsache, dass an der Delegiertenversammlung von Swiss Tennis die Mitgliederbeiträge für kommerziell betriebene Tenniscenter verdoppelt wurden (siehe kurzer Text "Der Auslöser"). «An dieser Versammlung waren die Center stark untervertreten und die Tennisclubs konnten über unsere Köpfe hinweg entscheiden», sagt Hansjörg Schifferle vom Sportcenter Wase Birrhard.
Aus diesem Grund setzt er sich im Namen der Interessengemeinschaft der Tenniscenter dafür ein, dass diese im Aargauischen Tennisverband (ATV) und an der Delegiertenversammlung von Swiss Tennis mehr Mitspracherecht erhalten. «Je nach Anzahl Tennisplätze haben Aargauer Clubs bis zu vier Stimmen an der GV. Die Tenniscenter haben jedoch nur eine Stimme», erklärt er. Die Konsequenz: Die Center erreichen gemeinsam vier Stimmen, die Clubs dagegen über 150.

Kein Verständnis
Für die GV des Aargauischen Tennisverbandes vom letzten Freitag hatte Schifferle deswegen vier Anträge eingereicht, welche die Situation für die Tenniscenter verbessern sollen. Zwei sahen nur minimale Änderungen in den Verbandsstatuten vor und wurden ohne Gegenstimmen gutgeheissen. Bei den anderen beiden gings jedoch ans Eingemachte. Schifferle forderte, dass jeder Club und jedes Center gleich viele Stimmen wie Tennisplätze erhält und dass im ATV-Vorstand eine Centervertretung integriert wird.
Beide Anträge stossen bei ATV-Präsident Roland Polentarutti nicht auf offene Ohren. Bei der Anzahl Stimmen ist der Verband zu einem Kompromiss bereit. «Wir sind einverstanden, den Tenniscentern dasselbe Stimmrecht zu geben wie den Clubs», so Polentarutti. Bezüglich der Vertretung im Vorstand ist die Position des ATV jedoch klar. «Unser Vorstand ist keine Interessengruppe. Die Center können nicht ohne GV-Beschluss bestimmen, wen sie im Vorstand haben wollen», findet Polentarutti klare Worte. Ein Centervertreter könne sich aber jederzeit für einen Vorstandsposten zur Wahl stellen, so der Präsident weiter. Ein Ressort für Tenniscenter gibt es zurzeit aber nicht. Die Haltung des Verbandes rechtfertigt Polentarutti damit, dass die Tenniscenter keinen direkten Beitrag an den ATV bezahlen, wie dies die Aargauer Clubs zusätzlich zu den Abgaben an Swiss Tennis tun.
Diese Begründung stösst Schifferle sauer auf: «Einerseits verbieten es die Statuten von Swiss Tennis, dass Center Beiträge direkt an die Regionalverbände zahlen und andererseits leisten wir einiges für den ATV, um auch ohne zusätzliche Kosten mehr Mitspracherecht zu bekommen.» Die Center stellen dem Verband für das ganzjährige Training des Juniorenkaders, für das Seniorentennis und verschiedene andere Anlässe Tennisplätze zu günstigeren Konditionen zur Verfügung. Zudem organisieren sie die wirtschaftlich nicht rentablen kantonalen Wintermeisterschaften. Polentarutti lässt diese Argumente nicht gelten: «Erstens haben die Einwände nichts mit dem Anspruch auf einen Vorstandssitz zu tun und zweitens zwingen wir die Center weder dazu, die Aargauer Meisterschaften auszutragen noch die Plätze fürs Juniorenkader bereitzustellen.» 

Klares Ergebnis 
Nachdem Schifferle und Polentarutti an der GV in Muri ihre Standpunkte dargelegt hatten, kam es zur Abstimmung. Das Ergebnis war eindeutig: Der Kompromissvorschlag des ATV bezüglich des Center-Stimmrechts wurde mit 82 (von insgesamt 92) Stimmen angenommen. Die Centervertretung im Vorstand wurde dagegen erwartungsgemäss deutlich (mit 87 Stimmen) abgelehnt. Dieser wäre auch aus rechtlicher Sicht nicht durchsetzbar gewesen.


DER AUSLÖSER
Nachdem sich die Regionalverbände Anfang 2012 gegen die von Swiss Tennis geplante Einführung einer allgemeinen Turniergebühr ausgesprochen hatten, wurde an der Delegiertenversammlung im März als Alternative eine Verdoppelung der Mitgliederbeiträge für kommerziell betriebene Tenniscenter gutgeheissen. Neu müssen diese jährlich eine Grundgebühr von 500 Franken und 700 Franken pro Tennisplatz an Swiss Tennis bezahlen. Damit sind die Swiss-Tennis-Gebühren für die Center gleich hoch wie für die auf Vereinsbasis geführten Clubs. Die Verdoppelung hatte zur Folge, dass mit Leuggern, Zofingen und Bustelbach drei Aargauer Center aus dem nationalen und kantonalen Verband ausgetreten sind.

Bild und Text von Fabio Baranzini