Freitag, 22. Februar 2013

Exploit von Stefanie Vögele in Memphis

Die beste Aargauer Tennisspielerin befindet sich weiterhin in ausgezeichneter Form. Beim WTA-Turnier in Memphis hat Stefanie Vögele (WTA 89) zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder die Halbfinals erreicht. 

Stefanie Vögele ist stark in die neue Saison gestartet und hat bereits zwei Mal die zweite Runde eines WTA-Turniers erreicht. Diese Woche ist sie in Memphis aber richtig durchgestartet. 
Nach dem Auftaktssieg gegen die leicht besser klassierte Spanierin Silvia Soler-Espinosa (WTA 81) hatte die Aargauerin in der zweiten Runde zu kämpfen. Gegen die Qualifikantin Claire Feuerstein (WTA 134) aus Frankreich liess sie bis zum Tie Break im zweiten Satz viele Chancen aus. Obwohl sie sich deutlich mehr Breakchancen erspielte als ihre Gegnerin, konnte diese den ersten Satz mit 6:3 gewinnen. Doch in der Kurzentscheidung des zweiten Satzes schaltete Vögele einen Gang höher, sicherte sich das Tie Break souverän mit 7:2 und liess im dritten Satz nichts mehr anbrennen. 3:6, 7:6, 6:1 lautete das Resultat nach knapp zwei Stunden und Vögele stand im Viertelfinale. Dort zeigte sie ihre bis dato stärkste Leistung des Turniers. In nicht einmal einer Stunde deklassierte sie die an Nummer vier gesetzte Britin Heather Watson (WTA 41) mit 6:1, 6:2. Obwohl sie nur 42 Prozent der ersten Aufschläge im Feld hatte, schlug sie vier Asse und musste ihren Service nur einmal abgeben. Im Gegenzug gelangen ihr sechs Breaks und so schaffte sie verdientermassen den Einzug in die Halbfinals. 

Chancen nicht gepackt
Dort duellierte sie sich mit der knapp zwanzig Rängen besser klassierten Neuseeländerin Marina Erakovic (WTA 71), gegen die sie die bisherigen zwei Duelle verloren hatte. Auch beim dritten Aufeinandertreffen konnte Vögele den Platz nicht als Siegerin verlassen. Gleich zu Beginn des Matches vergab sie drei Breakchancen und musste danach den ersten Satz mit 2:6 abgeben. Im zweiten Durchgang lag sie mit Break 3:1 vorne, doch wieder konnte sie den kleinen Vorteil nicht ausnutzen und so musste sie sich am Ende mit 2:6, 4:6 geschlagen geben. 
Dennoch dürfte der Auftritt in Memphis das Selbstvertrauen von Stefanie Vögele weiter gestärkt haben. In der Weltrangliste wird sie weiter Boden gut machen und kommt ihrer bisher besten Klassierung – Rang 63 im März 2010 – immer näher. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 21. Februar 2013

Kennel erreicht Viertelfinale in Kreuzlingen

Die 17-jährige Entfelder Tennisspielerin Karin Kennel (WTA 991) hat beim mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Kreuzlingen überzeugt und die Runde der letzten Acht erreicht. 

Karin Kennel scheint sich in Kreuzlingen wohl zu fühlen. Bereits im Vorjahr vermochte sie an derselben Stelle zu überzeugen und erreichte mit der Halbfinalqualifikation ihr bisher bestes Resultat bei den Profis. Auch in diesem Jahr zeigte die junge Aargauerin eine gute Leistung. 
In der ersten Runde bezwang sie ihre Landsfrau Imane Maëlle Kocher (WTA 827), die sie bereits zu Beginn dieses Monats bei einem Turnier in Ägypten geschlagen hatte, mit 6:3, 6:4. In der zweiten Runde traf sie auf die Deutsche Qualifikantin Sina Haas, die derzeit über kein WTA-Ranking verfügt, jedoch vor knapp zwei Jahren die Nummer 409 der Welt war. Auch in dieser Partie behielt Kennel die Oberhand und verliess den Platz nach einem 6:4, 6:3-Erfolg als Siegerin.
In der Runde der letzten Acht, für die sie sich in diesem Jahr zum ersten Mal qualifizieren konnte, duellierte sie sich mit der Russin Ekatarina Alexandrova (WTA 703). Sie zog in dieser Partie den Kürzeren und unterlag mit 3:6, 4:6. Damit konnte Karin Kennel ihre Halbfinalqualifikation aus dem Vorjahr nicht verteidigen. 

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt.

Sadeckys Heimturnier als Standortbestimmung

Morgen beginnt in Leuggern die 18. Austragung der Leuggern Open. Mit dabei ist auch der 25-Jährige Aargauer Alexander Sadecky (N1, 10), der in diesem Jahr zum ersten Mal den Titel holen möchte. 

Mit seinem Heimturnier – Leuggern liegt nur etwas mehr als 20 Kilometer von seinem Wohnort Würenlos entfernt – hat Alexander Sadecky noch eine Rechnung offen. Obwohl er regelmässig teilgenommen hat, konnte er die Leuggern Open, die von seinem ehemaligen Trainer Michael Back organisiert werden, noch nie gewinnen. 2011 stand er im Final, unterlag dort aber Sandro Ehrat in zwei Sätzen. In diesem Jahr soll es nun klappen mit dem Turniersieg. „Ich komme nach Leuggern, um das Turnier zu gewinnen“, sagt er. 

Training mit Titelverteidiger 
Trotz der selbstbewussten Zielformulierung geht Sadecky auch mit einer Portion Ungewissheit an den Start. Die Leuggern Open sind sein erstes Turnier seit gut zwei Monaten, als er an den Schweizer Meisterschaften in Biel das Endspiel erreichte. „Ich bin physisch und mental bereit und auch mein Tennis ist im Training sehr solid. Wie gut ich aber wirklich in Form bin, wird sich erst im Turnier zeigen“, so Sadecky. Damit er optimal vorbereitet ist, trainiert er derzeit mit Titelverteidiger Robin Roshardt (N1, 9), der auch in diesem Jahr wieder zum engsten Favoritenkreis gehört. Gemeinsam mit den Franzosen Franck Pépé (N1, 7), Alexandre Renard (N1, 8) und Yannick Thivant (N1, 8) dürfte er im Kampf um den Titel zu Sadeckys härtesten Gegnern zählen. Für den Würenloser geht es in Leuggern nicht nur darum, erstmals den Titel zu holen, sondern das grösste Aargauer Preisgeldturnier dient auch als Standortbestimmung bei der Vorbereitung auf die drei Future Turniere, die im März in der Schweiz stattfinden. Dort möchte Sadecky sein ATP-Punktekonto aufstocken. 

Eigene Firma 
Auch wenn Tennis für Sadecky nach wie vor oberste Priorität geniesst, tanzt der beste Aargauer Tennisspieler derzeit auf verschiedenen Hochzeiten. Neben dem Tennis ist er seit letztem Sommer daran, die Matura im Fernstudium nach zu holen und seit Anfang Jahr investiert er zusätzlich viel Zeit in sein neustes Projekt. Gemeinsam mit Clubkollege Roman Valent hat Sadecky die Firma tennisevents.ch gegründet. „Wir möchten eine Plattform für die besten Tennisspieler hinter Federer und Wawrinka aufbauen, um den Kontakt zwischen diesen Spielern und den Clubs zu verbessern“, erklärt Sadecky. Angeboten werden neben aktuellen News auch Tenniscamps und Showmatches. Wie sich die dreifach Belastung auf die sportlichen Leistungen von Sadecky auswirkt, wird sich in Leuggern ein erstes Mal zeigen. 

Sieben weitere Aargauer 
Der 25-Jährige ist nicht der einzige Aargauer im Hauptfeld. Direkt qualifiziert sind auch Nikolai Haessig (N2, 24) und Slobodan Mavrenski (N3, 34). Für Haessig ist es der erste Turniereinsatz nach seiner Bänderverletzung am Fuss. Über die Qualifikation haben zudem Jens Hauser, (N3, 40), Oliver Mrose (N3, 46) und Nathan Schmid (N4, 77) den Sprung ins Hauptfeld geschafft. Gespannt sein darf man vor allem auf die Leistung des 19-jährigen Oliver Mrose, der in dieser Saison schon Spieler geschlagen, die aufgrund ihres Ranking in der Setzliste des Turniers figurieren würden. Dank einer Wild Card sind auch Ibrahim Fetov (N3, 55) und Yanik Kälin (R1) dabei. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 12. Februar 2013

Durch die Qualifikation zur Titelverteidigung

Am vergangenen Wochenende ging in Oberentenfelden die Swiss Junior Trophy zu Ende. Den Titel beim internationalen Juniorenturnier holte sich wie im Vorjahr die Schweizerin Nina Stadler, bei den Junioren gab es erstmals keinen Schweizer Sieg.

Nina Stadler (ITF 211, im Bild) scheint sich in Oberentfelden wohl zu fühlen. Vor zwei Jahren gewann sie im Doppel und letztes Jahr triumphierte sie erstmals im Einzel. Heuer sah es lange so aus, als ob die 17-jährige Kirchbergerin ihren Titel nicht verteidigen würde, denn sie entschied sich erst kurzfristig für eine Teilnahme. Deswegen musste sie, obwohl sie aufgrund ihres Rankings die Nummer zwei der Setzliste gewesen wäre, durch die Qualifikation. Davon liess sich Stadler jedoch nicht beirren – im Gegenteil. Ohne Satzverlust erreichte sie das Endspiel.
Dort duellierte sich mit ihrer Landsfrau Jil Belen Teichmann (ITF 174), die an Nummer eins gesetzt war. Die erst 15-jährige Linkshänderin bestritt an der Swiss Junior Trophy das zweite Endspiel ihrer Karriere auf der ITF-Tour. Ans erste dürfte sie keine allzu guten Erinnerungen haben, denn damals unterlag sie der Aargauer Karin Kennel ohne auch nur ein einziges Game zu gewinnen.

Viele Hochs und Tiefs
Gegen Stadler konnte sie die Partie offen gestalten. Nachdem beide Akteurinnen je einen Satz mit 6:4 gewinnen konnten, musste der dritte Durchgang die Entscheidung bringen. Dort war es Stadler, die ihre Erfahrung und ihre läuferischen Vorteile auszuspielen vermochte und die aggressiv, aber deswegen auch fehleranfällig agierende Teichmann mit 6:4, 4:6, 6:4 bezwingen konnte. „Es war ein Spiel mit vielen Hochs und Tiefs auf beiden Seiten. Es scheint besonders nervenaufreibend zu sein, wenn zwei Schweizerinnen gegeneinander spielen“, so Turnierorganisator Freddy Blatter. Stadler holt damit den vierten Schweizer Sieg bei eben so vielen Austragungen, ist jedoch die erste Spielerin, die ihren Titel verteidigen konnte.

Verdienter Titel für Malik
Bei den Junioren siegte zum ersten Mal kein Eidgenosse. Es war der an Nummer vier gesetzte Brite Jamie Malik (ITF 362), der am Ende jubeln konnte. Der aufschlagsstarke Offensivspieler marschierte souverän ins Endspiel und bezwang dabei im Halbfinal den besten Schweizer Matej Kostadinov (ITF 838, im Bild) mit 7:5, 6:4. Im Kampf um den Titel duellierte sich der 16-Jährige in einem hochstehenden Finalspiel mit vielen langen Ballwechseln mit dem Italiener Jacopo Stefanini (ITF 532). Malik setzte sich mit 3:6, 6:2, 6:2 durch und holte sich damit verdientermassen seinen ersten ITF-Einzeltitel. „Nach dem Halbfinal im Vorjahr bin ich hierher gekommen, um zu gewinnen“, erklärte er bei der Siegerehrung.

Aargauer im Rahmen der Möglichkeiten
Die Aargauer Akteure vermochten bei ihrem Heimturnier keine Akzente zu setzen. Amanda Schneider (ITF 1335) und Nathan Schmid (ITF 1544) erreichten immerhin die zweite Runde. Dort blieben sie jedoch beide chancenlos. Schmid unterlag dem späteren Turniersieger Malik mit 2:6, 3:6, Schneider zog gegen die Russin Pospelova (ITF 1147) mit 4:6, 0:6 den Kürzeren. Die übrigen Aargauer Teilnehmer Michelle Bertschi (ITF 1807), Linda Strasser (kein Ranking), Patrik Hartmeier (kein Ranking), Yanik Kälin (kein Ranking) und Dario Huber (kein Ranking) mussten jeweils bereits in der ersten Runde ihre Koffer packen. 

Vermehrt Diskussionen auf dem Platz
Turnierorganisator Freddy Blatter zog nach dem Turnier trotzdem ein positives Fazit, möchte aber im Hinblick auf kommende Austragungen dennoch zwei Dinge verbessern. „In diesem Jahr gab es vermehrt Diskussionen auf den Plätzen, die vom Referee geklärt werden mussten. Wir werden daher im nächsten Jahr während den ersten Turniertagen einen weiteren Schiedsrichter in der Halle haben, um die Konflikte schneller zu lösen“, erklärt Blatter. Zudem wolle man auch die Problematik, das sich Spieler anmelden, aber nicht zum Turnier erscheinen, besser in den Griff bekommen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 10. Februar 2013

Zwei "Aargauer Punkte" beim Fed Cup

Beim Fed Cup Heimspiel der Schweizer Tennisspielerinnen gegen Belgien konnten die Gastgeberinnen einen ungefährdeten 4:1-Sieg feiern. Dies obwohl sie auf dem Papier schwächer eingestuft waren als die Belgierinnen.

Der zweite Spieltag hätte für die von Heinz Günthardt betreuten Schweizerinnen nicht besser beginnen können. In der Wankdorf Halle, die nur wenige Kilometer von Romina Oprandis (WTA 67) Wohnort entfernt liegt, zeigte die Schweizer Teamleaderin wie schon am Vortag eine starke Leistung. Gegen die Weltnummer 22 Yanina Wickmayer überzeugte Oprandi mit variantenreichem Spiel und siegte in etwas mehr als einer Stunde mit 6:2, 6:2. Dieser deutliche Sieg kommt überraschend, denn zum Einen hat Wickmayer im Fed Cup 12 der letzten 13 Partien gewinnen können und zum Anderen war Oprandi beim ersten Aufeinandertreffen mit der Belgierin in diesem Jahr chancenlos geblieben. Damals gewann sie nur gerade drei Games. 

Vögele sorgt für die Entscheidung
Dank Oprandis zweitem Sieg – am Samstag hatte sie bereits die höher eingestufte Kirsten Flipkens (WTA 34) 6:3, 6:3 geschlagen – lag die Schweiz mit 2:1 in Front. Stefanie Vögele (WTA 89, im Bild) hatte es also in der Hand, die Begegnung mit einem Sieg gegen Alison van Uytvanck (WTA 195), die für die verletzte Flipkens antrat, zu entscheiden. Vögele schien die äusserst knappe Niederlage gegen Wickmayer (6:8 im dritten Satz) gut weggesteckt zu haben, denn den ersten Satz gewann sie locker mit 6:2. Im zweiten Umgang wurde die Partie aber umkämpfter und die Aargauerin musste gar mehrere Satzbälle abwehren. Doch am Ende holte sie sich nach einem 0:3-Rückstand im Tie Break den Sieg doch noch mit 6:2, 7:6. Damit hat sie der Schweiz die Teilnahme an den Barragespielen im Kampf um einen Platz in der Weltgruppe I, der die acht besten Nationen angehören, gesichert.
Doch Vögele war nicht die einzige Aargauerin, die ihren Teil zum Schweizer Sieg beigetragen hat, auch Amra Sadikovic (WTA 237) kam zum Einsatz. Die 23-Jährige aus Birr gewann das abschliessende Doppel an der Seite von Timea Bacsinszky (WTA 187) gegen das Belgische Duo van Uytvanach/Bonaventure mit 6:4, 6:4. 

Text von Fabio Baranzini und Bild von der Agentur Keystone