An den Junioren Schweizer Meisterschaften, die am Wochenende in Emmen, Kriens und Littau über die Bühne gingen, vermochten Luca Keist und Jonas Schär zu überraschen. Ebenfalls stark spielte Chiara Frapolli.
Den 15-jährigen Luca Keist (R1) aus Rothrist hatte vor den nationalen Meisterschaften wohl niemand auf der Rechnung gehabt im Kampf um die Medaillen. Der Spieler des TC Zofingen hatte lediglich als zweitletzter Akteur direkt im Hauptfeld der unter 16-Jährigen Unterschlupf gefunden. Doch Keist spielte schon in der ersten Runde stark auf und bezwang den gleich klassierten Bastien Kolly (R1) problemlos mit 6:1, 6:4. In der zweiten Runde landete der junge Aargauer dann einen veritablen Exploit. Er bezwang die Turniernummer zwei Gabriel Currlin (N4, 140), der im letzten Jahr noch bei den unter 14-Jährigen angetreten war und es dort bis auf Platz 18 Europas gebracht hatte. Keist gewann mit 6:4, 3:6, 6:2 und qualifizierte sich für die Viertelfinals.
Doch auch dort war der Siegeszug des Rothristers noch nicht vorbei. Er spielte sich dank zwei weiteren Erfolgen gegen Laurent Wickli (R1) und Jakub Paul (R1) bis ins Endspiel. Erst im Kampf um die Goldmedaille musste sich der ungesetzte Überraschungsmann dann dem top gesetzten Mirko Martinez (N4, 106) mit 3:6, 6:7 geschlagen geben.
Ohne Satzverlust ins Finale
Nicht ganz so überraschend kam die Finalqualifikation von Jonas Schär (R2, im Bild), dem zweiten Spieler des TC Zofingen. Der 12-jährige Oftringer ist Mitglied des Nachwuchskaders von Swiss Tennis und hat in den vergangenen Jahren bei nationalen Titelkämpfen bereits mehrmals um die Medaillen gekämpft. Dass sich Schär als Ungesetzter bei seinem ersten Auftritt bei den unter 14-Jährigen gleich ohne Satzverlust ins Finale spielt und dabei erst noch die Turniernummer zwei Damien Wenger (R2) schlägt, konnte aber dennoch nicht erwartet werden. Erst im Endspiel wurde sein Lauf von Henry Von Der Schulenburg gestoppt. Schär unterlag 4:6, 2:6.
Grimm zu stark
Die dritte Medaille für den Kanton Aargau holte die Bergdietikerin Chiara Frapolli (N3, 34) in der Kategorie U18. Als Nummer vier der Setzliste bekundete sie in den ersten beiden Runden gegen Melanie Vidovic (N4, 71) und Anaïs Gabriel (N4, 46) keinerlei Probleme und qualifizierte sich souverän fürs Halbfinale. Dort leistete sie der top gesetzten Chiara Grimm (N2, 17) erbitterten Widerstand, verlor dann aber am Ende mit 3:6, 6:4, 2:6.
Vier Spieler in der Runde der letzten Acht
Neben den drei Medaillengewinnen erreichten auch noch vier Akteure aus dem Kanton Aargau die Viertelfinals. Amanda Schneider (N4, 55, Würenlingen, im Bild) gelang dies in der Kategorie U18. Sie bezwang Aline Thommen (N4, 69) in drei Sätzen, ehe sie im Viertelfinale an Margaux Deagostini (N3, 27) mit 1:6, 4:6 scheiterte. In der Kategorie U12 qualifizierten sich gleich drei Nachwuchscracks aus dem Aargau für die Viertelfinals. Jérôme Kym (R4, Möhlin), der zuletzt zwei Mal in der Kategorie U10 triumphiert hatte, erreichte bei seinem ersten SM-Auftritt bei den unter 12-Jährigen dank einem 6:4, 6:4-Sieg über Dariush Pont (R4) die Runde der letzten Acht. Dort unterlag er Facundo Yunis (R3) 2:6, 6:2, 2:6. Überraschend kam die Viertelfinal-Qualifikation von Artan Sadriji (R5, Spreitenbach). Der junge Aargauer musste den Umweg über die Qualifikation auf sich nehmen und erreichte als einziger R5-Spieler die Viertelfinals. Er verlor gegen den späteren Finalisten Jeffrey Von Der Schulenburg mit 4:6, 1:6. Ebenfalls in der Kategorie U12 gelang Sophie Lüscher (R4, Seengen) der Einzug in die Runde der letzten Acht. Sie scheiterte dort an der nachmaligen Siegerin Eva Gomes (R3) mit 2:6, 0:6.
Text von Fabio Baranzini, Bilder zur Verfügung gestellt